Conqi schrieb:
Gibt es immer noch Leute, die glauben, dass die Innenstädte dringend Autoverkehr brauchen, um attraktiv für Kunden zu sein? Man kommt vielleicht leichter hin, aber niemand macht gerne Schaufensterbummel an vielbefahrenen Straßen oder sitzt gerne in Cafes mit Verkehrslärm.
Ja, ich zum Beispiel.
Ich wohne in ner lädlich gelegenen Mittelstadt, der es wirtschaftlich besser geht als den umliegenden Städten.
5 km weiter liegt die wirtschaftlich vermutlich schwächste Stadt der Gegend (hat ewig vom Steinkohleabbau gelebt).
Hier wurde die Innenstadt über Jahrzehnte mit immer neuen tollen Verkehrskonzepten (hier mal ne Einbahnstraße, dann mal Fahrtrichtung andersrum, alles zubauen, Parkplätze abschaffen und teuer machen usw.) verschlimmbessert.
In der Nachbarstadt hat man konsequent Parkplätze geschaffen, die in der kompletten Stadt kostenfrei sind und Händler angesiedelt, die Publikum anziehen (Media-Markt, Decathlon, Kaufland, C&A, dazu noch diverse kleinere).
In unserer Innenstadt ist heute meist tote Hose, 5 km weiter boomt es einkaufstechnisch.
Ich denke das "Bummeln" wird überschätzt, die meisten Leute dürften primär drauf aus sein ihren Kram zu kaufen und möglichst unkompliziert ins Auto zu schaffen.
Restaurant-technisch gesehen sieht es hier nach wie vor besser aus, aber ich denke das sind eh 2 Paar Schuhe.
Wenn ich ne Waschmaschine kaufe will ich an die Laderampe vom MM fahren, wenn ich den Wocheneinkauf mache will ich den vor dem Geschäft einladen.
Wenn ich was essen gehe sind 3 Minuten Fußweg zum Auto imho einfach weniger problematisch.