News B2B-Fokus: Conrad schließt Filialen in Deutschland und Österreich

Das Problem dürfte für die Elektronik-Welt die Schnellebigkeit sein.
Und in der Regel müssen Händler die Ware beim Hersteller kaufen.
Wenn dann ein Artikel etwas älter ist, müßte man als 'kleiner' Händler schnell billiger abgeben als man eingekauft hat.
Sehr große Abnehmer bekommen sicherlich auch mehr Rabatt, werden dann auch noch bevorzugt behandelt ... und schon ist der Preis beim kleinen/lokalen Händler kacke.

Kommt auch noch Beratungsklau o.ä. hinzu, kann man eben lieber gleich dicht machen.
Und mal Hand aufs Herz - welcher von uns CB-Forums-Nerd*innen weiß nicht bevor sie/er das Geschäft betritt besser über die Produkte Bescheid als der Verkäufer? Weil man sich eben tagesaktuell informiert/einliest ...
 
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Conrad werde ich immer in Erinnerung halten als den Laden wo ich als Judendlicher gebummelt habe, Lötkolben, Irgendwelche elektroischen Werkzeuge die man nur für einen speziellen Zweck braucht, Party Lichter, Bilige Lautsprecher zum Einbau in die Hutablage, obere Etage mit regalen voll von LEDs, widerständen, Bausätzen von Modellautos... war schon irgendwie ein cooler Laden und einzigartig in seinem Angebot.

Schade.
 
Conrad war einer der Elektonik-Läden für Bastler dann auch für die aus der Zone nach 1989 der Laden in Berlin schlecht hin. Paradiesisch endlich waren alle Schaltkreise ect. Bauteile dort zu bekommen, die man im Osten nicht bekam. A-Z, oder Segor gab es noch in Berlin, die wenigen im Osten von Berlin machten schnell dicht.
Die Elektronikbastelfreaks wurden meiner Sichtweise dann auch schon weniger, da Lichtorgeln, Verstärker
und ähnliches konnte man auch billiger neu und fertig kaufen.
Die Ladengschäfte die es nun hier in Berlin noch gibt, die auch Kleinelektronikbauteile verkaufen sind kaum
noch vorhanden. Jetzt muss man halt alles bestellen mit Versandkosten, eigentlich schade.
 
Conrad war für mich nur brauchbar, wenn man bestimmte Bauteile DRINGEND benötigt, alles andere war mir zu teuer bzw. konnte ich woanders günstiger bestellen (natürlich mit längeren Wartezeit)

Auch mit diveresen Gutscheinen oder Aktionen, war das Produkt am Ende noch immer teurer als die Konkurrenz. Ich frage mich echt, wer sich bei Conrad Smartphones, Fernseher etc. kauft?

Die Mitarbeiter hingegen emfpand ich meistens als recht kompetent (zumindest in den Bauteilen Abteilungen).
Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, wenn die Preise sinken und es nur mehr ein Abholshop gibt.
Conrad wird wohl nicht der letzte sein, der seine Fililen schließt. Wer weiß, vielleicht wird auch MediaSaturn nur mehr ein Webshop haben und die Filialen+Mitarbeiter eingespart. Das wäre natürlich echt nicht wenig.

Aber irgendwie wundert es mich eh nicht, was in den letzten Jahren alles zusperrte in Österreich (Vobis, DiTech....). Onlineshopping ist halt für viele einfach bequemer und auch deutlich sicherer geworden. Vor zig Jahren hatte ich schon im Umfeld (besonders ältere Generationen) das sie Angst hatten, dass man zahlt und die Ware nicht erhält. Heute ist das kein Thema mehr.
 
@ "Verlust der Arbeitsplätze"

Wir könnten ja einfach einrichten, dass Alternate, Mindfactory, FortKnox und auch die ganzen Ich-AGs auf dem Amazon-Marketplace (wie oft ist denn Amazon noch selbst Händler?) verpflichtet werden, zusätzliche "Mitarbeiter" zu bezahlen, die nichts tun sondern einfach nur da sind, für die wir dann 10% Zwangsabgabe bezahlen, damit die "erwerbstätig" sind. So kann man bestimmt tausende Arbeitsplätze schaffen. :evillol:

Die Volkswirtschaft muss imho alle Menschen, die zu ihr gehören, versorgen - mit Wohnung, Heizung, Lebensmitteln, Kultur und gesellschaftlicher Teilhabe. Der Stempel Arbeitsplatz nur um des Stempels willen gehört aber nicht dazu - Drogendealer im Görlitzer Park sind auch geschäftig. Die Frage sollte sein, ob eine Berufstätigkeit einen gesellschaftlichen Wert hat - und zwar in anderer Hinsicht als allein darin, jemandem einen Arbeitsplatzstempel zu geben. Bullshitarbeit macht niemanden glücklich.
 
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StargazingKid schrieb:
Da kann man sich den Laden halt sparen.
Wieso, ist doch super, wenn man das direkt in die Filiale bestellen kann und beim Weg zur Arbeit oder auf dem Weg nach Hause, zusammen mit ein paar Lebensmitteln noch gleich mitnehmen kann.
Blöd nur, wenn das Bestellsystem nur für die Mitarbeiter in der Filiale verfügbar ist und die Webpräsenz des Ladens nix taugt.

Blöd natürlich auch, wenn man sich den Laden mit lauter billigen Ladenhütern mit hoher Marge, aber kaum Aussicht auf Umsatz zustellt. Da hilft dann nicht mal mehr Click and Collect … gibt wenig schlimmeres als ein ganzes Lokal voll mit totem Kapital das man zwar bezahlt hat, aber nie wieder loswird.
Ergänzung ()

Sylar schrieb:
Wer weiß, vielleicht wird auch MediaSaturn nur mehr ein Webshop haben und die Filialen+Mitarbeiter eingespart
Als ob MediaSaturn es nötigt hätte Mitarbeiter (Mehrzahl) für ne Filiale einzustellen ;-)
Die Verkäufer kommen von Sony, Nespresso und was halt sonst so noch im Regal steht. Der Sony Mensch kennt sich dann auch wirklich mit Sony Geräten aus, auf LG oder Samsung ist er natürlich nie geschult worden. ;-)
 
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Für eine Hardwarecomponente habe ich kürzlich bei unserem Computerladen nebenan unter'm Strich weniger bezahlt, als online inklusiv Versand bei einem beliebigen Online Shop.

Conrad war bei uns ein recht großer Laden und hatte regelmäßig ein größeres Warensortiment in den Regalen.
Zuletzt war der Laden für mich nur wegen seiner Modellbauabteilung interessant.

Eine einfache WLAN Karte war dort eurer als online bzw. auch teurer als beim PC-Laden nebenan. Mir geht es jetzt nicht um 3,- Euro Preisunterschied bei sofortiger Verfügbarkeit, aber wenn das 50,- Euro Netzteil vor Ort im Conrad 65,- Euro kostet, dann bestelle ich es mir online.

Dann wurden die Leute regelmäßig scheinbar für blöd gehalten. Die Rabatt- und Gutscheinaktionen galten erst bei einem vergleichsweise hohen Mindestbestellwert und unter'm Strich hatte man selbst mit den Gutscheinen und Rabatten noch deutlich mehr als woanders bezahlt. Speziell für Computerhardware gab es bessere Shops.
 
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Nachvollziehbare Entscheidung, denke ich. Das Filialgeschäft mit Privatkunden ist tot bzw. am sterben. Wenn ich mir anschaue wo Conrad so seine Filialen stehen hat (oft Zentrumslage) wird das über kurz oder lang ein Minusgeschäft werden (wenn des das nicht schon längst ist).
 
feynman schrieb:
Wenn ich mir anschaue wo Conrad so seine Filialen stehen hat (oft Zentrumslage) wird das über kurz oder lang ein Minusgeschäft werden (wenn des das nicht schon längst ist).
Was ist an der Zentrumslage auszusetzen? Gerade das hat es für mich attraktiv gemacht. In der Peripherie kannst du so was gleich gar nicht mehr betreiben, auch wenn der Standort günstiger ist.
Von den 4 MM/Saturn im Stadtgebiet Frankfurt liegen 2 zentral in einer Mall und 2 neben oder in einer Mall weiter draußen. In 3 Fällen Ankermieter. Der erste, der dicht machen wird, ist der außerhalb der Mall, auch wenn er vermutlich die günstigsten Konditionen hat. Der umsatzstärkste ist der auf der Einkaufsmeile zentral, und dort ist auch Conrad. Die Miete für 3 Etagen dürfte aber deftig sein.
 
@mo schrieb:
Was ist an der Zentrumslage auszusetzen?
Hohe Mieten für den Ladenbetreiber, schlechte Parkmöglichkeiten.
 
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verbaliBerlin schrieb:
Hohe Mieten für den Ladenbetreiber, schlechte Parkmöglichkeiten.
Ja klar, aber nur da können sie überhaupt Umsatz machen. Da oder gar nicht. Saturn im Gewerbegebiet oder factory Outlet wäre sinnfrei,trotz Parkplätzen. Conrad war/ist einfach zu klein!
 
Amazon prime hat denen wohl auch zugesetzt. Warum soll ich dahin fahren, wenn mir Amazon die gleichen Sachen am gleichen Tag liefert?
 
Vielleicht handelt Conrad auch nur verantwortungsvoll uns schließt die Filialen, bevor die finanzielle Schieflage zu drastisch wird.

Könnte MediaMarktSaturn zum Verhängnis werden... Auch ein Investor will irgendwann Geld sehen ;-)
 
Keine Ahnung ob Conrad hier irgendwie ne Filiale hätte. Bei ner Stunde Fahrt dahin wäre es eh nix für mich. Bestellen tu ich dort nur noch sehr selten. Meistens Bauteile die ich sonst nicht bekomme. Amazon und Co werden von mir ja aus Prinzip boykotiert :D Aber auch die Teile kann mein lokaler Onlinehändler inzwischen recht oft liefern. Bei Conrad bleibt dann nur ein meist deutlich höherer Preis, Versandzeiten von 4 bis 10 Tagen und Versandkosten von mind 14€ egal was ich bestelle... Da bleibt echt wenig übrig warum man da noch was ordern sollte.
 
Falls jemand aus dem Raum Heilbronn kommt kann ich euch nur Elektro Krauss empfehlen ein kleiner geiler Laden der quasi alles hat was der Bastler will zu top Preisen inklusive geiler beratung
 
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Ich vermisse Conrad nicht. Vor 20 Jahren ein nerdiger Bastlerladen, zuletzt eher ein Ramschladen. Für kein ernsthaftes Elektronikprojekt bekam man dort alle benötigten Teile.
 
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Conrad geht zeitverzögert den gleichen Weg wie damals Quelle und Neckermann. Nach der Katalog-Bestell-Ära zu spät in den Online-Vertrieb eingestiegen und dann noch Preise wie im PuXX, dafür hatten sie halt meist alles da. Das war deren Vorteil. In Zeiten von Prime schwindet aber auch dieser.
 
@Lord Extra da stimme ich dir nicht zu. Conrad hat begriffen das sie auf dem Consumer Markt nicht bestehen können denn da geht es nur um den preis. Der B2B ist nicht so hier ist der Preis sekundär es geht um Service und schlanke Prozesse und da kann Conrad Punkten und Geld verdienen.
 
Conrad geht zeitverzögert den gleichen Weg wie damals Quelle und Neckermann

Wobei es bei Quelle auch eher daran lag das sich keiner des höhren Managements traute Frau Schickedanz die Wahrheit zu sagen (die sie vermutlich eh nicht verstanden hätte). Quelle hätte das deutsche Amazon werden können, die hatten ja schon alles, und es gab auch Pläne für Online, aber die Führung war ja dagegen..
Weiß nicht wie das bei Conrad ist.

Ich denke Conrad hat mehr an den Läden festgehalten in der Hoffnung das die Bastler ohne Internet wie früher in den 80ern einfach vorbeikommen. Aber das ist ja nun nicht mehr der Fall..

Gutes Beispiel sind ja auch die Modellbahnläden, gab es früher bei uns als Nebenabteilung eines kleinen Elektrogeschäftes, da war immer was los, Treffpunkt und da wurden Loks ausprobiert und repariert usw.
 
Leute, die heute kein Internet nutzen werden immer weniger. Oma Kaleschke hätte selbst eh nichts bestellt, eher deren Enkel. Von daher werden diese Kunden, die nur vor Ort kaufen oder nur ins Reisebüro gehen, zukünftig immer weniger, denn sie sterben einfach weg.

Repariert wird heute auch immer weniger, eher weggeworfen. Conrads Stärke war, dass man hier mal eine Diode und da mal einen Kondensator für Centbeträge kaufen konnte, Eine Onlinebestellung hat sich oftmals wegen der Versandkosten auch bei anderen Anbietern nicht gelohnt und daher war es dann auch egal, ob die Diode 10 oder 30 Cent gekostet hatte. Das war deren Stärke und sorgte für Kundenbindung. Auch die Modellbauabteilung war immer recht interessant, da es kleinere Modellbauläden auch immer weniger gibt.

Wenn es aber um Haustechnik, Kabelanschlussverstärker und Computerhardware ging, dann waren die Preise eben einfach immer zu hoch im Vergleich zur Konkurrenz.

Das Durchschieben von PC-Hardware zu sehr guten Preisen war eben nicht deren Hauptbetätigungsfeld und daher wurde der Laden zusehends uninteressant.

Die Zeiten von irgendwelchen Cosmos-Elektrobaukästen und selbst zu lötenden Schaltungen sind heute eben einfach vorbei.
 
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