News Balkonkraftwerke: VDE erlaubt Schuko­stecker mit Auflagen, limitiert aber Solar­module

dominiczeth schrieb:
Du kannst in deinem Wohngebäude die Elektrik als Laie komplett neu machen, keiner Verbietet es dir.
Ähh, doch. Die NAV.
dominiczeth schrieb:
Ich als Elektrofachkraft darf nicht mal in der Wohnung eine Steckdose verlegen (laut VDE),
Nein, eben wegen der NAV.
chardy schrieb:
Klar, und das Gesetz oder die Norm ist dann 400 Seiten dick, damit auch der seltenste Fall auf dem Mars Berücksichtigung findet.
Kann man andersrum genauso argumentieren. Warum muss die VDE irgendeine uralte, verpfuschte Bruchbude mit merkwürdiger Elektroinstallation berücksichtigen?
 
Taxxor schrieb:
Aus dem Zitat lese ich raus, dass es wie ne Verschwörungstheorie klingt, dass die Normen extra so gemacht werden, damit mehr Leute zur KfW gehen.
Dann soll der das auch so schreiben, so siehste ja, dass andere das so verstehen
 
AGB-Leser schrieb:
Dann soll der das auch so schreiben
hat er doch. Der Part, den er zitiert hat:
1714835172791.png


Verschwörungstheorie, dass durch die neuen Normen mehr Leute wegen nem BKW zur KfW gehen.
AGB-Leser schrieb:
so siehste ja, dass andere das so verstehen
bis jetzt nur du^^
 
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Ist doch mittlerweile eh egal, die meisten hängen ran was sie wollen. Ob das dann 600 oder 800 oder 900 Watt sind ist wumpe. Deutschland hat es wieder einmal geschafft und die Zukunft verschlafen mit ihrer Regelungswut - die Leute haben auf ihren Balkonen längst Fakten geschaffen.
 
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Man man, wird ja langsam unübersichtlicher als das USB Namenschaos.
Und so sehr ich die VDE wegen verschiedenen Aspekten verachte, so muss ich sagen machen die ihren Job schon anständig.
Sie müssen den Worstcase abdecken der eintreten kann, und das ist auch gut so.

Ich selber wollte nachdem ich umgezogen bin unbedingt ein BKW installieren. Mein Zimmer hat einen großen Balkon auf Süd-West Seite mit massig Sonnenstunden. Nach den Renovierungen habe ich mal die Elektroinstallation genauer angeschaut und musste leider feststellen, dass seit Erbauung des Hauses in den 50ern leider nichts gemacht wurde. Die Kabel sind teilweise aus Stoff oder so sprödem Kunststoff dass ich beim neuverdrahten der Steckdosen nurnoch Pulver in der Hand hatte. Dazu eine klassische Nullung im gesamten Haus und an manchen Steckdosen liegt trotz ausgeschalteter Sicherung noch eine Spannung von 110V an der Phase an.

Nach ein wenig rumgerechne und dem hinzuziehen eines Elektrikers der meinte er fasse das nicht mal mit der Kneifzange an und würde nur unsere installierten FI-Schalter fürs Bad abnehmen, siegte langsam die Vernunft. Die einzige Möglichkeit wäre die gesamte Elektroinstallation abreißen und neu machen. Damit ist der Traum vom BKW schlussendlich geplatzt.

Die ganzen Aussagen von wegen Schmorbrand etc. wurden ja schon von anderen getätigt, die spare ich mir an der Stelle.
Ich würde mir nur wünschen, dass es mal eine einheitliche immer geltende Regelung zum Thema gäbe.
Grade beim Thema Versicherung kann es ansonsten später große Probleme geben für den Fall es passiert etwas, da die sich gerne an den VDE Richtlienen orientieren.
 
Geil wie sich hier in Deutschland wieder ein Kopf um was gemacht wird, was in anderen Ländern problemlos einfach so funktioniert.
Geschätzt werden aktuell bereits die meisten Balkon-Solar-Anlagen schwarz betrieben, ohne Anmeldung. Ob 400, 600, 800 oder mehr Watt, es funktioniert. In Griechenland werkeln auch 2000W Balkonsolaranlagen mit vermutlich deutlich schlechteren Leitungen.

Der krasse erste Vorstoß der VDE konnte ja noch abgewendet werden (spezielle Einspeisesteckdose), mit der wir weltweit die einzigen mit so einer Vorschrift gewesen wären.
In Irland müssen die Häuser ja reihenweise abfackeln. Die haben 2022 die Solareinspeisung dereguliert. Bei 3-phasigen Anschluss ist dort eine Anlage bis 11 kVA (11kW) eine "Minianlage", die ohne Auflagen einfach so angeschlossen werden kann. Also man muss den Netzbetreiber informieren und eine Checkbox setzen, dass "das eigene Hausnetz die Einspeisung verkraftet".
 
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Taxxor schrieb:
hat er doch. Der Part, den er zitiert hat:
Anhang anzeigen 1480389

Verschwörungstheorie, dass durch die neuen Normen mehr Leute wegen nem BKW zur KfW gehen.

bis jetzt nur du^^
Ich sehe da keine Verschwörungstheorie, die Sergej da schreibt, nur ein ganz klassisches Vorgehen, um Vorteile zu beseitigen und schon kommt wieder jemand mit Verschwörungstheorie um die Ecke.
 
Askat86 schrieb:
Also ich war auf genug LAN-Partys, wo mehr als 3 Rechner + Monitore an einer Steckdose hingen. Das sind zusammen auch weit über 800W in Dauerlast.
Es geht nicht um die Dauerlast sondern um die Sicherung diese ist für 16 A wenn du jetzt mit deiner Anlage z.B. nochmal 8A drauf packst weil 2k peak ist erreicht, liegen 24A auf der Leitung welche für 16A geplant wurde. (Sofern auch Geräte dran hängen die das verbrauchen aber davon geht man im Zweifel aus.) Im Grunde ist hier die Frage wie viel drüber ist ein Problem und bei wie viel kann man noch sagen wird schon passen.

Besser sind extra Dosen dafür auf dem Balkon vorsehen also z.B. CEE 3P 16A Dosen wie man sie außen am Wohnwagen hat. Die werden schon an Mobilen Diesel Generatoren genutzt, an Solar Generatoren sind sie leider nicht zu finden. Aber das geht halt z.B. in einer Mietwohnung nicht also macht man einen Kompromiss bei der Sicherheit und die Frage ist wie groß. Die VDE sagt hier ~4A.
 
Taxxor schrieb:
Dann darf es ab jetzt auch keine 2kW Wasserkocher mehr geben, denn es gibt bestimmt Leute in Deutschland, deren Hausverkabelung das nicht mitmacht.

Meine Aussage war sicherlich überspitzt formuliert. Aber ja, viele alte Leitungen sind mit einem modernen Wasserkocher oder einem Heizlüfter oder einem Elektrogrill an ihrer Belastungsgrenze und es ist erstaunlich, dass da nicht mehr passiert.

Vielleicht liegt das daran, dass alte Häuser idR etwas luftiger sind und die Kabel daher etwas besser Wärme abgeben können?

Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die Bewohner der maroden Installation bewusst sind und entsprechend vorsichtig agieren?

Oder die alten Kabel halten doch noch etwas mehr aus, als ursprünglich geplant?

Ich weiß es nicht. Vielleicht auch eine Kombination aus allem.


Moep89 schrieb:
Warum muss die VDE irgendeine uralte, verpfuschte Bruchbude mit merkwürdiger Elektroinstallation berücksichtigen?

Weil sie Bestandsschutz hat, solange nichts verändert wird, sie nicht abfackelt und niemand belastbar feststellt, dass sie Gesundheit oder Leben ihrer Bewohner gefährdet. Festgestellt wird das dann erst bei einer Kernsanierung (wenn sie denn vom Fachmann durchgeführt wird und nicht in Eigenleistung) oder wenns zu spät ist.

Ist das sinnvoll? NEIN! Absolut nicht! Aber so ist es nunmal.

Die 100 Jahre waren meinerseits sicherlich überspitzt, aber selbst "erst" 50 Jahre alte Installationen sind oft jenseits von Gut und Böse, wenn da im Laufe der Zeit 10 verschiedene Leute mit oder ohne Fachkenntnisse herumgewerkelt und erweitert haben. In der Siedlung, wo ich wohne, sind die Häuser aus den 60ern/70ern. Da sind nichtmal 10% der Häuser modernisiert worden in den letzten 30 Jahren. Da werden Leitungen einfach auf Putz verlegt, auch außen an der Fassade, hier und da eine Steckdose, ab und zu eine Sicherung oder der FI gewechselt - das wars. Dann noch ein Schuppen und eine Gartenlaube, dann noch eine Starkstromleitung für den neuen Grill - und alles in Eigenleistung oder als Nachbarschaftshilfe. Und ich wohne in einer "eigentlich" modernen Kleinstadt inmitten einer Industrieregion. Irgendwann kümmern sich vielleicht die Erben um die Kernsanierung, wenn ihnen die Häuser zu muffig werden, aber das kann noch 20 oder 30 Jahre dauern.

Gebrannt hat es hier nicht in den letzten 30 Jahren, aber das verringert nicht die Möglichkeit, dass es doch mal passieren kann.
 
Du gehst ja jetzt vom Idealfall deiner Sicherung aus. Nun gibs aber viele Stromkreise, die nur ein einer Sicherung hängen, oder der Stromkreis ist zb nur mit 6A abgesichert, weil der damals nur so geplant war.
 
Teeschlürfer schrieb:
Die Kabel sind teilweise aus Stoff oder so sprödem Kunststoff dass ich beim neuverdrahten der Steckdosen nurnoch Pulver in der Hand hatte.
Hier war ich auch sehr fasziniert von den Steckleitungen, einige sahen noch aus wie neu, von anderen war nur Staub über. Naja alles neu und gut ist.
 
chardy schrieb:
Weil sie Bestandsschutz hat, solange nichts verändert wird
Hört man immer wieder, ist aber trotzdem falsch.

Bestandsschutz gilt solange wie
  • nachfolgende Normen oder andere Regelwerke eine Anpassung an den aktuellen Stand der Technik nicht erfordern,
 
@chardy
Wenn es funktioniert, warum nicht. Vorteil von Aufputz:
Man sieht, wenn was nicht stimmt und die Kabel halten durch die Belüftung mehr aus
 
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Teeschlürfer schrieb:
Damit ist der Traum vom BKW schlussendlich geplatzt.
Warum? dann man man es gleich Richtig machen. Dedizierte Dose am Balkon.
Ergänzung ()

Cmdr_Michael schrieb:
Der krasse erste Vorstoß der VDE konnte ja noch abgewendet werden (spezielle Einspeisesteckdose)
Ist aber definiv am Besten. Sieht der neue Entwurf eigentlich mehr Leistung vor wenn man die hat?
 
AlphaKaninchen schrieb:
Besser sind extra Dosen dafür auf dem Balkon vorsehen also z.B. CEE 3P 16A Dosen wie man sie außen am Wohnwagen hat.
Und die bringen was genau bei Überlastung der Leitungen?
chardy schrieb:
In der Siedlung, wo ich wohne, sind die Häuser aus den 60ern/70ern. Da sind nichtmal 10% der Häuser modernisiert worden in den letzten 30 Jahren.
Joa. Ich wohne zur Miete in einem EFH aus den 50ern, das wahrscheinlich seit Jahrzehnten keinen Elektriker gesehen hat, außer dem Mann, der den Zähler tauscht. Auch hier hat jeder mal rumgebastelt, inklusive mir. Wobei ich im Gegensatz zu den Vorgängern die Sache ordentlich gemacht habe und nicht schnell und billig mit Ramschware aus dem Baumarkt. Nun hat wenigstens die Küche eigene LSS bzw. eine eigene Unterverteilung mit RCD. Vorher war die gesamte Wohnetage (abgesehen von der Herdanschlussleitung) auf einem einzigen LSS. Mindestens die Küche musste da einfach raus, also hab ich im Zuge der ohnehin nötigen Renovierung vor Einbau der neuen Küche auch gleich neue Leitungen gezogen und ne UV gesetzt. Glücklicherweise gab es nämlich mal einen fetten Boiler, zu dem die 3 Phasen in 6mm² verlegt waren und in der Hauptverteilung mit 25A LSS abgesichert sind. Jetzt hat die Küche 3 Stromkreise, einen je Phase, inkl. neuer B16 LSS und RCD.

AlphaKaninchen schrieb:
Warum? dann man man es gleich Richtig machen. Dedizierte Dose am Balkon.
Was hast du denn immer mit den Dosen? Die uralten Leitungen sind sein Problem, nicht irgendwelche Dosen. Die tollste Dose nützt nichts, wenn sie an kaputtem Schrott hängt.
 
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crogge schrieb:
AMD Threadripper 7970X + 4x RTX 4090 + Super Flower Leadex Platinum 2000W Netzteil aufgesplittet via VM Host in vier Gaming VMs :D

Da ist man schnell bei 1200W durchschnitt, wenn auf jeder VM ein Spiel geöffnet wird.

Beispiel für eine vergleichbare Konfiguration:

Das ist natürlich der absolute Durchschnitt für den Alltagszocker und außerdem sehr sinnvoll, weil ein Spiel alleine den normalen Spieler langweilt, es müssen schon mehrere parallel laufen.

1200W im Durchschnitt bedeutet mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass die Last auch immer wieder unter 800W fällt.
 
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Taxxor schrieb:
Hört man immer wieder, ist aber trotzdem falsch.

Bestandsschutz gibts nicht. Wenn ein Haus heite keine FIs verbaut hat und es passiert, was, zahlt keiner.

Selbstverständlich gibt es Bestandsschutz. Der Fachmann sagt natürlich "Sicherheit vor Bestandsschutz". Das kann er aber erst feststellen, wenn er die Installation untersucht. Wenn 30 Jahre kein Fachmann im Haus war, weil es keine Probleme gab - wer soll das dann feststellen? Natürlich versucht sich die Versicherung da rauszuwinden, das ist deren Kerngeschäft. Das wird bei einem 08/15-Hausbesitzer aber nicht funktionieren.


Ergänzung: Wikipedia

FI nur vorgeschrieben bei Neubauten oder substanziellen Sanierungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moep89 schrieb:
Und die bringen was genau bei Überlastung der Leitungen?
Das man bei der Installation bzw Planung vorsieht das dort eingespeist wird aka es gibt eine Leitung von da zum Sicherungskasten und dann zu allen anderen Dosen, daher würde dann die Sicherung genauso funktionieren wie bei Netzstrom.
 
Blutschlumpf schrieb:
Defacto du darfst du zwar drei Wechselrichter betreiben, die müssen aber über eine Dose eingespeist werden.
Alle in Reihe an einer Sicherung ist okay.
Die drei an verschiedenen Steckdosen und Sicherungen ist verboten.
In meinen Augen auch totaler Bullshit weil genau das das Problem natürlich technisch deutlich entschärfen würde.
Ich habe da allerdings gegenteilige Informationen: mehrere Wechselrichter ja, aber nur an separaten Stromkreisen (was so ja auch nur Sinn macht)!
 
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