Es ergibt überhaupt keinen Sinn, ein- und dieselbe Anwendung auf Windows 8 wie RT zu nutzen. Denn wer will sich schon freiwillig limitieren? Microsoft selbst macht es nämlich ganz anders vor.
Das allseits beworbene OneNote liegt unter Metro als voll angepasste Touchanwendung vor, auf dem Desktop hingegen in altem Ribbongewand. Was auch logisch ist, denn die funktional stark abgespeckte Version für Touch funktioniert deshalb so gut, weil sie eben so abgespeckt ist.
Die aufgrund von Maus und Tastatur nebst großem Bildschirm und nicht zuletzt deutlich größerer Rechenleistung vollwertige Desktopversion lässt sich per Touch weit schlechter bedienen. Der Konkurrent Evernote macht es auch so. Touchfreundliche Metroversion, die funktional rudimentär ist, auf dem Desktop die "richtige".
Nach der Logik einiger hier soll der User hingegen immer mit demselben Programm arbeiten, unabhängig davon, ob das technische Gerät, welches er gerade benutzt, damit seine vollen Fähigkeiten ausspielen kann. Dabei sind es die Daten eines Programms, die wichtig sind, nicht das Programm selbst. Ein allseits beliebter Denkfehler.
Das kann jeder leicht selbst feststellen, wenn er sein Emailkonto betrachtet. Das Programm dazu, ob per Web, Tablet, Notebook oder Desktop, ist egal, wichtig ist, dass die eigenen Emails immer präsent sind.
Unter OS X hat sich das Prinzip der Besinnung auf die Stärken der jeweiligen Plattformen durchgesetzt. Sowohl iLife, iWork wie viele Drittanbieterprogramme (Evernote, Wunderlist, Teamviewer, Twitter, Skitch, Day One, etc...) trennen sauber zwischen den Welten. Angepasst an Touch für iOS (leicht bedienbar, schnell einsatzbereit), voller Umfang für den Desktop.