Bankenkrise, ein Lehrstück des Kapitalismus ?!

ich finde es interessant, wie sich nachrichten- und bewußtseinslage in rasantem tempo weiter verändern, und welche beispiele möglicherweise zutreffend sind.


hier die faz von heute - und immerhin herr schirrmacher, einer der herausgeber der faz, welcher schreibt und zitiert:

"Ein Truthahn wird tausend Tage lang gefüttert. Jeden Tag registriert die statistische Abteilung seiner Gehirnregion, dass die menschliche Rasse sich um sein Wohlergehen sorgt, und jeden Tag erhärtet sich diese Feststellung mehr. An einem schönen Mittwochnachmittag, einen Tag vor „Thanksgiving“, erlebt der Truthahn eine Überraschung. ..."

http://www.faz.net/s/RubBE163169B43...DD8D0C9D252CD499B8~ATpl~Ecommon~Scontent.html


... dass der arme Truthahn bis zum tausendsten Tag nur Aussagen über die Vergangenheit, aber nicht über die Zukunft, und am tausendundersten Tag gar keinen Pieps mehr machen konnte.

Eine Vergangenheit, die konstante Renditen und Gewinne verspricht, ist eine Vergangenheit, in der es Rendite und Gewinne gibt. Nicht mehr, nicht weniger. ...

Kaum eine amerikanische Zeitung, die im Augenblick den brillanten Taleb, dessen Buch „Der schwarze Schwan“ bei Hanser gerade in Deutsch erschienen ist, nicht um Auskunft bittet. Seine Theorie über „die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“ ist zum Handbuch einer Gesellschaft geworden, die gerade die Zerstörung ihrer Lebenssicherheit erlebt. Weil man nur weiße Schwäne kannte, konnten sich die europäischen Gesellschaften schwarze Schwäne nicht vorstellen, bis sie eines Tages in Australien entdeckt wurden.

Wahrscheinlich würde man dem Mann nicht so genau zuhören, wenn er nicht bewiesen hätte, dass seine Theorie des Unwahrscheinlichen zu validen Risiko-Erkenntnissen führt. Er hatte den Zusammenbruch von Fannie Mae („sie sitzen auf Dynamit“) vorausgesagt und vor dem Crash erklärt: „Die Globalisierung schafft nichts anderes als eine ineinander greifende Verwundbarkeit, bei gleichzeitiger Reduktion der Volatilität, was den Anschein von Stabilität gibt. In anderen Worten: Sie schafft verheerende schwarze Schwäne. Wir haben niemals zuvor unter der Drohung eines globalen Kollapses gelebt. Die Ökologie schwillt ins Gigantische, wenn eine zusammenbricht, brechen alle zusammen.

Talebs dreihundertsechzigseitige Intervention ist deshalb so interessant, weil sie zeigt, wie riesige Finanzökologien in ihrem System genau das gleiche anrichten, was der Mensch in seinem ökologischen Lebenssystem anrichtet.

Der Truthahn, der täglich so freundlich gefüttert wurde und darin jedesmal einen weiteren Beweis für die Funktionstüchtigkeit des Systems fand, fühlte sich am Tag vor seiner Schlachtung am sichersten. ...

Steinbrücks Satz, nichts werde mehr sein wie zuvor, ist von großer Weisheit."

„In meiner ganzen Berufserfahrung“, so zitiert Taleb eine hübsche Quelle, „habe ich niemals einen Unfall irgendeiner nennenswerten Art gesehen. Ich habe einziges Mal in all meinen Jahren auf See ein Schiff in Seenot gesehen. Niemals habe ich ein Wrack gesehen und niemals bin ich schiffbrüchig gewesen, und niemals war ich in einer Situation, die drohte in irgendeiner Art von Disaster zu enden.“ Schrieb, 1907, E.J. Smith, Kapitän zur See, der fünf Jahre später das Kommando auf der „Titanic“ übernehmen sollte.

Es geht um ein experimentelles, spielerisches Verhältnis zur Welt - eines, worauf Taleb nachdrücklich hinweist, das vom Staat nicht zu erwarten ist. Es geht darum, das narrative Verhältnis zur Welt gegen ein experimentelles, eines von „trial and error“ auszutauschen. Taleb lobt die Restaurantkritiker, also diejenigen, die den armen Truthahn serviert bekommen. Sie sagen nicht, der Truthahn war gestern gut, er ist es auch heute. Sie benutzen „trial and error“ und beobachten die Resultate in der wirklichen Welt. „Schauen Sie sich die großen Erfindungen unserer Zeit an, Laser, Computer, Internet. Sie sind Ergebnisse von Spielen. Sie alle wurden etwas, was sie nicht werden sollten. Alle waren schwarze Schwäne. ..."


ich werde mir also das buch kaufen (ebay) oder ausleihen - und wohl auch lesen (*g*) (nein viel mehr:in meinem handeln berücksichtgen).


p.
 

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Eine Vergangenheit, die konstante Renditen und Gewinne verspricht, ist eine Vergangenheit, in der es Rendite und Gewinne gibt. Nicht mehr, nicht weniger.
Meine Rede! Deshalb habe ich noch nie etwas auf die technische Analyse gegeben, die bei vielen Aktienkäufern so beliebt ist.

Das zitierte Beispiel: "Durchqueren Sie nie einen Fluss, der im Durchschnitt 1,20 m tief ist", lockt niemanden hinter dem Ofen hervor. Denn wer sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik beschäftigt, kennt auch das "Gesetz der großen Zahlen".

http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_der_großen_Zahlen
 
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Das Problem ist nicht, dass Statistik nicht exakt wäre in ihren Aussagen, dass Problem ist, dass die Mehrheit der Menschen sie nicht korrekt interpretieren kann. Schon allein weil die meisten nicht wissen, dass mir ein reiner Durchschnittswert nicht bringt. Den rein dem Durchschnitt nach hat der Mensch keine 2 Beine und ein Hase, an dem der Jäger einmal links und einmal rechts vorbeischiesst, ist dem Durchschnitt nach Tod.

Wenn man die Stochastik/Statistik versteht und sie zu nutzen weiss, dann ist sie ein mächtiges Werkzeug. Aber dazu gehört, dass ich mich eben NICHT mit einem Durchschnittswert ausschließlich beschäftige, sondern mindestens mal die gesamte Verteilung kennen muss. Erst in Relation zur Verteilung macht der Durchschnittswert eventuell Sinn. Im Beispiel des Hasen ist er dagegegn völlig vernachlässigbar, denn der "Durchschnitt" ist nichtmal ein realer Wert, sondern er existiert rein ausschließlich in der statistischen Erhebung.
 
Da mich die Finanzkrise als Thema wie auch als Phänomen kalt lässt, sind die Reaktionen und die Interpretationen der Teilnehmern um so interessanter. Jetzt, da die Krise immer allumfassender wird, werden die Begründungen so durchsichtig wie nie. Alles was vorher gut war ist heute schlecht. Und man weißt es sehr genau , woran es wirklich liegt: an dem Maß. Es wurde mit allem übertrieben, das Maß einfach vergessen. Kredit ist gut, zu viel Kredit, auf 'Pump' ist schlecht. Viel Geld machen ist immer gut (treibt die Wirtschaft!); das muss aber nur für das Wohl der anderen, also mit Maß, und nicht aus Gier. Und überhaupt die Gier. Der Mensch mit seiner Gier, er hat das schöne Finanzsystem zum Sturz gebracht. So eine nützliche Sache von dieser menschlichen Macke in Trümmern verwandelt.

An dem Satz: 'Denn rein dem Durchschnitt nach hat der Mensch keine 2 Beine und ein Hase, an dem der Jäger einmal links und einmal rechts vorbeischiesst, ist dem Durchschnitt nach tot.' kann ich mich gar nicht satt lesen.

Aber die Post #621 ist auch bemerkenswert, da die Metapher mit dem Truthahn ein klein Rätsel aufgibt: Wenn wir davon ausgehen, dass der Truthahn wir selbst sind, wollen alle den Schluss ziehen: Sei nicht so gierig, friss nicht so viel, vertraue niemandem und du wirst Thanksgiving, diesem Jüngsten Gericht der Truthähnen überleben.

Na ja, irgendwie ziemlich christliches Zeug. Aber keiner denkt daran, sein Schicksal zu ändern. Niemandem fällt auf, dass wir da das dumme Federvieh sind, das gefangen im Käfig für fremde Zwecke gefüttert wird. Da hat man nur lange genug wiederholt, dass der Mensch ein unselbständiges, von Trieben gesteuertes Wesen wäre - das ist endlich in Erfüllung gegangen.
 
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Noch kühner interpretiert: Wenn die Truthähne für Menschen stehen können, dann müssten die Schlächter auch für Menschen stehen. Denn niemand sonst haut uns in die Pfanne, um im Bild zu bleiben. Somit wäre es der Kannibalismus, der uns in den Abgrund führt.
 
@ keshkau

So viel Kühnheit ist eigentlich gar nicht notwendig, um über die bösen Schlächter auf die abgeschmackte Wahrheit zu kommen 'So ist der Mensch – ein Kannibale!', den flachsten Gemeinplatz des gesunden Menschenverstandes. Mal ist der Mensch ein irrationales Wesen, mal ist er nur von seinen unverdrängbaren Trieben gesteuert. Auf jeden Fall 'kriegt er den Hals nicht voll'. Dass er auch ein Kannibale wäre, kann gar nicht wundern.

Dass die Sache (egal welche, das Argument passt überall!) damit nicht erklärt wird, fällt gar nicht auf. Man kommt auf die längst bekannte Wahrheit und nickt wie hypnotisiert 'Aha, stimmts, hätte selbst drauf kommen können!'

Der Widerspruch ist der: Wenn der Mensch so wäre, würde er gar nicht so ein von allen hochgelobtes (von mir aus Banken-) System errichten.

Der Widerspruch geht auch weiter: Wenn das (von mir aus Banken-) System doch der Resultat dieser Hauptmerkmale des Menschen ist, verdient es nicht gelobt zu werden, sondern abgeschafft.

Du leistest dir noch einen Widerspruch: Wenn du nach all deinen fachlichen Argumenten auf diese Masche kommst, sind diese Argumente offensichtlich auch für dich nichts wert. Dann bist du ständig auf der Suche nach Argumente, die Sache zu bejahen. Dann willst du die Sache gar nicht erklären.

Die Wahrheit aber ist: Die Banken, wie auch alle anderen Einrichtungen dieser Gesellschaft, entsprechen krasser Notwendigkeiten dieser Wirtschaft – Sachzwänge – und nicht weil der Mensch so oder so ist oder weil sie den Menschen dienen würden.

Deswegen wird mit dieser Krise nicht das System, oder die Welt oder sonst was, sondern ganz bestimmte Menschen, egal ob sie an diesem System glauben oder nicht, bestraft: Sie werden ärmer, sie werden keine Arbeit mehr haben, sie werden die Zeche zahlen müssen. Dabei ist schon wichtig, dass sie sich die Sache richtig erklären.

Und dafür sind bereits so viele Sachverständige unterwegs, Mister Taleb inbegriffen. Weil: die Schlächter brauchen keine Erklärungen um Schlächter zu bleiben, die Truthähne schon.
 
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barista schrieb:
Die Wahrheit aber ist: Die Banken, wie auch alle anderen Einrichtungen dieser Gesellschaft, entsprechen krasser Notwendigkeiten dieser Wirtschaft – Sachzwänge – und nicht weil der Mensch so oder so ist oder weil sie den Menschen dienen würden.

Das ist der knackpunkt. Das stimmt nicht. Wüsste man, wenn man sich mit der Geschichte des Wirtschaftssystem ausdenkt. Die Geldwirtschaft ist notwendig für den Menschen. Denn die GEldwirtschaft hat sich mehr oder weniger von ganz allein herausgebildet, weil es notwendig wurde und das heutige System baut auf dieser Notwendigkeit auf, ist die logische fortentwicklung des ganzen und wird sich weiter entwickeln, denn perfekt ist es sicher nicht.

ABER das Banken und andere Einrichtungen unserer GEsellschaft aus der Notwendigkeit dieser Wirtschaft entstanden sind ist nicht korrekt. Den das würde bedeuten, dass das heutige Wirtschaftssystem einfach übergstulpt wurde. Dem ist aber nicht so, sondern es hat sich entwickelt, wurde immer wieder angepasst und das wird auch weiterhin so bleiben. Denn DAS System existiert nicht. Nicht in der Realität. Es ist ein sich entwickelndes, sicher veränderndes System, das hochkomplex und hoch variabel und alles andere als starr ist.

Im übrigen ist die Geschichte lustig, aber allen Metaphern haftet an, dass man sehr viel in sie hineininterpretieren kann und das sie auch misverstanden werden kann. Ebenso dienen Metaphern oft der Verschleierung, denn innerhalb der Metapher passt alles, würde man es aber direkt und realitätsbezogen analysieren, kommt das ganze nicht mehr hin. Metaphern idealisieren und vereinfachen nämlich auch stark.
 
barista schrieb:
Auf jeden Fall 'kriegt er den Hals nicht voll'.
So ist es, vielleicht abgesehen von „mütterlichen“ Gefühlen, wobei wir wieder bei den Trieben wären. War es nicht Ernesto Che Guevara, der schrieb: „Und dann werden wir erkennen, dass alles, was wir in der Vergangenheit gedacht und empfunden haben, zu den Akten gehört und dass ein neuer Typ von Mensch geschaffen werden muss.“

Diesen „neuen Menschen“ habe ich immer als Zielsetzung, aber vor allem als Notwendigkeit für den „Sozialismus/Kommunismus“ gesehen. Nur glaube ich nicht daran, dass sich die Menschen umstricken lassen. Das ist für mich so etwas wie ein Kill-Kriterium. Denn wir sind und bleiben Egoisten. Das Eigentum liegt uns am Herzen, wogegen „Gemein-Eigentum“ als „kein Eigentum“ interpretiert wird. Deshalb werden Straßenbahnen mit Graffiti beschmiert, sie gehören einem ja nicht – denkt man zumindest, auch wenn es kommunale Straßenbahnen sind.

Und nun? Das Sein bestimmt das Bewusstsein! Die Jugendlichen werden durch das „System“ genötigt, die Straßenbahnen zu verunstalten? Das sehe ich nicht so, tut mir leid.

Im Marx-Thread hast Du geschrieben: „Reichtum hat es immer gegeben und wird es immer geben.“ Das stimmt wohl. Wir wissen zwar immer weniger über unsere Vergangenheit, je weiter wir in die Vergangenheit schauen. Aber die ersten Vordynastien Ägyptens datieren wir heute auf das späte 4. Jahrtausend v. Chr. und die ältesten gefundenen Münzen stammen aus dem 7. Jahrhundert v. Chr.

Ist Geld nun ein Sachzwang für den Handel der Menschen untereinander oder diente es früher nur der Steuereintreibung? Oder waren es religiöse Opfergaben, die mit Bildern von Gottheiten geprägt wurden? – Ich weiß nicht, ob man so einfach schreiben kann, die Banken seien eine krasse Notwendigkeit dieser Wirtschaft. Denn „diese Wirtschaft“ ist für mich kein Subjekt, sondern die Art und Weise, wie Menschen miteinander Wirtschaftsbeziehungen pflegen. Man schleppt heute keine Hausziege mehr mit sich herum, um sie beim Einkauf zu tauschen, sondern legt seine EC-Karte hin oder zahlt bar.
 
Das Sein bestimmt das Bewusstsein! Die Jugendlichen werden durch das „System“ genötigt, die Straßenbahnen zu verunstalten? Das sehe ich nicht so, tut mir leid.
Sie werden zumindest von solcher (der eine nennt es Verunstaltung, der andere freischaffende Aktionskunst^^) nicht ausreichend abgehalten, weder inner- noch äußerlich.

Wobei man sagen muss, im Osten waren weder Strassenbahnen, noch Häuser beschmirgelt, egal mit was (Spray und Farbe gabs auch im Osten, man musste nur länger suchen ^^). Und das war Staatskapitalismus oder wie man so schön sagt real existierender Sozialismus.
Ich denke daher schon, dass das umgebende System einen Menschen von Anfang an prägt und wegweist. Natürlich auch ein System was auf das Individuum, Kapital und letztendlich Eigentum besonders setzt und erst recht ein recht offenes System mit viel Selbstbestimmung wie das unsrige.
Der Mensch braucht Führung und Ausgleich zu gleich. Ungeführte, ignorierte oder verwahrloste Menschen neigen schneller zum Rückfall in alte Triebe. (nicht Gewohnheiten!) So meine Erfahrung.
 
@ mustis

Da ich den Eindruck habe, meine Kritik für manche zu tiefgelegt zu formulieren, möchte ich sie hier zusammenfassen: Ich betrachte die Art und Weise, wie die Menschen sich die Sachen dieser Welt erklären, wie sie ihre Interessen in diese Erklärungen hineinlegen und letztendlich wie sie sich erklären, dass ihre Interessen nicht zu Züge kommen, und finde diese Erklärungen sehr kritikwürdig.

Dabei würde mich gar nicht stören, dass du mir Unkenntnis über die Sache unterstellst. Die Kenntnisse kann man sich aneignen, wenn es sich lohnt. Was mir ein Problem ist deine unreflektierte Zustimmung und Bejahung der Sache. Deine Interessen siehst du so mit dieser Welt verflochten, dass du keine Argumente vorbringen und von der Sache keinen Abstand nehmen kannst. Dein beabsichtigtes Abstandnehmen (denn perfekt ist es sicher nicht, sicher veränderndes System, das hochkomplex und hoch variabel und alles andere als starr ist) gründet nicht auf eine Erklärung, sonder macht die Sache um so vertrauensunwürdiger und bedrohlicher: Wenn das notwendig ist, was auch nicht weiter führst, warum kommt es zu solchen Krisen, die so viel Unheil verursachen? Oder steckt dahinter eine ganze Kette von 'Notwendigkeiten' – Sachzwänge –die man doch verfolgen könnte? Wenn die Sache 'sich entwickelt hat, wurde immer wieder angepasst' warum kann man sie gar nicht unter Kontrolle halten?

Also, noch mal lauter Fragen über deine Erklärungen. Was die Metapher betrifft muss ich dir widersprechen: Die sind da um etwas zu verbildlichen. Deine schlechte Meinung von der ist nur geheuchelt, da du sie gerade ein Paar Zeilen vorher benutzt hast. Dass man alles in der Metapher reininterpretieren kann, stimmt es: Dafür muss man schon den Bezug aus den Augen verlieren und noch die Logik vergewaltigen.

Meine Position steht übrigens auch ohne Metapher: Die Menschen schaffen nicht die ganze Leistung alleine, wenn sie sich die Welt so verkehrt erklären. Da braucht man schon solche Sachverständiger mit Autorität wie Mister Taleb und andere.
(Damit man nicht wieder auf die blöde Masche mit 'irgendwelche Verschwörungstheorien der "Reichen" und Mächtigen herkonstruieren' kommt: Die Erklärung ist eine ganz andere)

@ keshkau

Post #628 gehört eigentlich im Marx-Thread. Da werden die Antworten auch nicht 'verweigert': Was das Geld wirklich ist, ist er nicht durch seine Geschichte, sondern durch die kapitalistische Produktionsweise. Also, lassen wir mal die Ziegen im Dorf!
 
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Sorry barista, dass was du da kritisierst machst du genauso. Warum? Weil du nicht allwissend bist. und ein Wesen, dass nicht die Gesamtheit des Ganzen erfassen kann (der Mensch) wird IMMER in seinen Erklärungen beschränkt bleiben und die individuelle Sicht nie ganz heraustreichen können. 100% Objektivität wird es nicht geben. der menschliche Geist ist dafür viel zu beschränkt und das gilt auch für dich.

Und sorry ich heuchle nicht. Nur weil ich Metaphern benutze heisst das nicht, dass ich mir ihrer verzerrenden Eigenschaft nicht bewusst bin. Und du hast es genau erfasst: Metaphern versinnbildlichen, sind also auch hoch interpretativ, wenn du mit ihr nicht 100% das verbindest, was derjenige, der sie benutzt, verbindet. Zumal es einfache und komplexe MEtaphern gibt bzw. MEtaphern, die jederman kennt und individuelle MEtaphern. Ein Bild ist immer starr, es gibt Momentaufnahmen wieder und ähnliche einschränkungen gelten auch für Metaphern.

Das du mir unreflektierte Zustimmung vorwirft macht die ganze Sache albern. oder besser gesagt rückst du dich damit in ein polemisches Licht. Nur weil ich anderer Meinung als du bist und das System nicht von Grunde auf in Frage stelle und kritisiere, reflektiere ich nicht? Ich habe Argumente vorgebracht! Nämlich das du das PFerd in deiner Argumentation von vorne aufsattelst. Das System ist nicht übergstülpt sondern logische Konsequenz aus einer sich über jahrtausende entwickelnden Wirtschaft. zunächst die Tauschwirtschaft, die alsbald an ihre Grenzen stieß und somit in der Geldwirtschaft aufging. Die daraus resultierenden Folgen ist das heutige System, eine aktuelle Momentaufnahme eines sich weiterentwickelnden Systems.

Desweiteren: Warum es zu solchen Krisen kommt? Mhhh vll eben weil das System nicht perfekt, nicht fertig ist, sich grade wieder weiter entwickelt. Deswegen. Denn wenn es solche Krisen nicht gäbe, würde sich auch nichts entwickeln. Denn wenn es keine Probleme gibt, gibt es auch keine Notwendigkeit der weiterentwicklung, der Problemlösung.

Du bist im übrigen genauso upräzise. Was ist denn genau nun falsch daran, wie sich die Leute das System erklären? Es wird nie ein System geben, egal welcher Art, dass jeder von Grunde auf verstehen wird. Es wird also immer Menschen geben, die es anderen erklären müssen. Ob diese nun Autorität haben müssen, stelle ich mal in Frage.

Sachzwänge wird es sowieso IMMER geben. Denn nur ein allmächtiges Wesen kann sich von diesen befreien. Der Mensch wird immer sozialen, biologischen und vielen anderen Zwängen unterwerfen müssen. Sein beschränkter Verstand allein wird immer dazu führen, dass er abwägen muss und sich Zwängen unterwerfen werden müssen.
 
Deine Position kann man unter 'sozial-darwinistisch' subsumieren. Für mich nicht gerade mein Geschmack. Sogar 'Neoliberalismus' könnte ich besser vertragen. Und ich möchte diese Diskussion hier nicht fortsetzen. Wie keshkau vorher gesagt, wäre Marx-Thread die passende Stelle. Da habe ich übrigens die Regeln gelockert.
 
Sozial-darwinistisch? Ich glaub du solltest dringend nachlesen, was sozialdarwinistisch bedeutet. Jedenfalls nichts mit geschichtlich gewachsenen Systemen... Sozial-darwinistisch hat viel mit Rassenlehre zu tun und ich würde an deiner Stelle nochmal ganz scharf überlegen, ob du mir das unterstellen möchtest.
 
@ mustis

Ok, klarer Fall, ich nehme alles zurück.

Also, Systemtheorie. Hm. Hm ... Toller Lapsus ...

'Der Mensch wird immer sozialen, biologischen und vielen anderen Zwängen unterwerfen müssen. Sein beschränkter Verstand allein wird immer dazu führen, dass er abwägen muss und sich Zwängen unterwerfen werden müssen.'

Ich merk mir das ...
 
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Wenn man sich mit einem Lexikoneintrag begnügt, liest sich das z. B. so:

Sozialdarwinismus, Sammelbegriff für alle sozialwissenschaftlichen Theorien, die C. Darwins Lehre von der natürlichen Auslese (Selektionstheorie) auf die Entwicklung von menschlichen Gesellschaften übertragen. So wurde die wirtschaftliche und soziale Entwicklung als vom Kampf der Individuen und Gruppen ums Dasein verursacht gedacht und als Grundgesetz der Geschichte aufgefasst (L. F. Ward, W. G. Sumner). Der Sozialdarwinismus bildete eine zentrale Grundlage rassistischer Theorien und diente als Rechtfertigung für bestehende gesellschaftliche Ungleichheit und Diskriminierung.
Quelle: http://lexikon.meyers.de/wissen/Sozialdarwinismus

http://evsk.denkladen.de/evo1/wp-content/uploads/2007/07/abstractanhalt.pdf
 
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Es ist natürlich sehr bequem, die derzeitige Panikmache der
Wirtschaft individueller Gier gewisser Banker bzw. gewisser Kreise zuzuschreiben.

Aber es geht an der Wirklichkeit unseres globalen Finanzsystems vorbei. Geldwirtschaft, wie sie seit Jahrhunderten betrieben wird, ist schlicht und einfach nicht nachhaltig, und wird es auch niemals sein.

Inflation und Hyperinflation sind kein Zufall, sondern Notwendigkeit dieses absurden Systems, das in erster Linie zur Umverteilung von Resourcen erfunden wurde.

Aber solange Gesellschaften das Märchen glauben, dass es nicht die Systeme sind, die zur Herrschaft über Massen von Menschen erfunden wurden, die nicht funktionieren, sondern dass es lediglich individuelles Fehlverhalten ist, dass chaotische Schwankungen unseres Gottgegebenes Finanzsystems ist, wird Demokratie eine Illusion bleiben.

Oder anders gesagt: Solange Machtsysteme nicht ausschliesslich von Menschen geleitet werden, die keine Macht haben wollen (Utopie, lasst uns einen Regierungscomputer erfinden ^^), können sie nicht funktionieren. Staatschef und Zentralbanker über eine Reform des globalen Finanzsystems entscheiden zu lassen, heisst den Bock zum Gärtner zu machen.

Zum Glück gibt es gar kein Geld. Geld ist lediglich ein Name für eine spezielle Form von Energietransfer, geschaffen um die Kontrolle über echten Wohlstand in den Händen weniger zu konzentrieren, und den Rest zu versklaven.

Dieser Planet verfügt über mehr Resourcen als nötig sind, jeden Menschen zu ernähren, zu kleiden, ein Dach über dem Kopf zu verschaffen, Ausbildung zu gewähren. Aber solange wir an die Märchen glauben, die von der Minderheit verbreitet werden, die als Parasiten von der Arbeit anderer leben wollen (Politiker, Banker, etc), erschaffen wir eine Welt, die der biblischen Beschreibung von Hölle sehr ähnlich ist.

Naja, vielleicht fühlen sich viele der Schafe wohl, die kleine Sippe der Wölfe fett zu machen, die die meisten unser Märchen erfunden haben. Hypnotisiert glauben die meisten Schafe nicht mal, dass sie Schafe sind, und ignorieren ihre Brüder, die gerissen wurden. Und wenn sie merken, dass sie Schafe sind, sind sie immer noch blöd genug, die Wölfe als Schäferhunde zu verehren.



mfg
 
Geldwirtschaft, wie sie seit Jahrhunderten betrieben wird, ist schlicht und einfach nicht nachhaltig, und wird es auch niemals sein.
Spruch des Herrn? Woraus leitet sich diese Behauptung ab?

Inflation und Hyperinflation sind kein Zufall, sondern Notwendigkeit dieses absurden Systems, das in erster Linie zur Umverteilung von Resourcen erfunden wurde.
Dann schreibe auch dazu, welche Wirkung eine Hyperinflation hat. Sie nimmt den Reichen, die zuvor Geld eingesammelt haben, dieses Geld wieder ab. Umverteilung von 100 auf null.

Staatschef und Zentralbanker über eine Reform des globalen Finanzsystems entscheiden zu lassen, heisst den Bock zum Gärtner zu machen
Sicher! Soll Tante Else doch entscheiden, wie die Geldmenge oder der Finanzmarkt geregelt wird. Da weiß man, was man hat.

Zum Glück gibt es gar kein Geld. Geld ist lediglich ein Name für eine spezielle Form von Energietransfer, geschaffen um die Kontrolle über echten Wohlstand in den Händen weniger zu konzentrieren, und den Rest zu versklaven.
Alles klar. Jetzt wissen wir alle, wie sehr Du verstrahlt bist. Fehlt nur noch Deine Quellenangabe. Könnte von secret.tv & Co. stammen.

Also mal ehrlich. Dein Beitrag ist doch mal nichts als inhaltsleeres Geblubber. Du stößt wilde Verschwörungstheorien aus, hast aber ncihts in der Hand, um Deine abstrusen Ausführungen zu untermauern.
 
keshkau schrieb:
Spruch des Herrn? Woraus leitet sich diese Behauptung ab?

Wir sehen es doch an der aktuellen und den vergangenen (Finanz-) Krisen. Zum Kapitalismus gehoeren abschwuenge, bzw. Crashes dazu wie das Amen zur Kirche.
Wenn du das nachhaltig nennst - Sorry, bist du realitaetsfremd und lebst wahrscheinlich aufm Mars oder so.
Warum das so ist, ist doch ganz einfach: Es kann mit natuerlichen Ressourcen kein unbegrenztes Wachstum geben.


keshkau schrieb:
Dann schreibe auch dazu, welche Wirkung eine Hyperinflation hat. Sie nimmt den Reichen, die zuvor Geld eingesammelt haben, dieses Geld wieder ab. Umverteilung von 100 auf null.

Nur den reichen die so bloed sind und in der Krise weiter auf Papiergeld setzen - Die wirklichen Akteure haben derweil schon in Werthaltige Sachen investiert (Immobilien, Gold, Silber, etc).

keshkau schrieb:
Sicher! Soll Tante Else doch entscheiden, wie die Geldmenge oder der Finanzmarkt geregelt wird. Da weiß man, was man hat.

Das ist deine Behauptung.
Aber du wirst es doch wohl nicht abstreiten wollen, dass das genau die Situation ist: Den Bock zum Gaertner zu machen.

keshkau schrieb:
Alles klar. Jetzt wissen wir alle, wie sehr Du verstrahlt bist. Fehlt nur noch Deine Quellenangabe. Könnte von secret.tv & Co. stammen.

Also mal ehrlich. Dein Beitrag ist doch mal nichts als inhaltsleeres Geblubber. Du stößt wilde Verschwörungstheorien aus, hast aber ncihts in der Hand, um Deine abstrusen Ausführungen zu untermauern.


Haha, omg, wie realitaetsfremd bist du ueberhaupt?


mfg
 
Post # 636 war nun in der Tat der schlechteste, inhaltsleerste, am wenigsten begründetste und pauschalste den ich hier bisher gelesen habe.

Die Nachhaltigkeit ist trotz Finanzcrshes gegeben. Im Mittel geht es Allen Menschen Heute besser als vor 100 Jahren. In 100 Jahren wird es wieder so sein.

Du machst gerne die Politiker, Bänker -- die bösen da oben - für "die Hölle auf Erden verantwortlich."

Junge, sag mal gehts noch.

Meine Freundinn arbeitet bei der Bank. Die muss sich jeden Tag mit Zinsgeilen Kleinkunden rumschlagen. " Bei der DIBA bekomme ich aber 1 Prozent mehr aufs Festgeld".

Dein armer kleiner Lohnempfänger kann genauso Geldgeil sein wie der böse Unternehmer.

Dann wollen sich die armen Arbeiter auch andauernd Geld von den Banken leihen, obwohl Sie wissen dass Sie es nie zurückzahlen können (Immoibilienkrise USA).
Aber da trägt die Schuld natürlich auch wieder ganz alleine der fiese Bänker, weil er den Kredit vergibt und der böse Politiker weil er so schlaffe Gesetze macht.

Kein Gesetz und kein Bänker kann vor Dummheit und übersteigerten Konsumwünschen schützen.

Deinen kleinen Schäfchen blinken doch genauso die Dollar Scheinchen in den Augen wenn Sie was von günstigen Krediten und Plasma TVs bei Media Markt (Geiz ist geil) hören.

Hör doch endlich auf, die Menschen in zwei KLassen einzuteilen.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch deine Posts und ist soweit ab von der Realität, dass es total lächerlich wirkt.
 
DugDanger schrieb:
[...]

Meine Freundinn arbeitet bei der Bank. Die muss sich jeden Tag mit Zinsgeilen Kleinkunden rumschlagen. " Bei der DIBA bekomme ich aber 1 Prozent mehr aufs Festgeld".

Dein armer kleiner Lohnempfänger kann genauso Geldgeil sein wie der böse Unternehmer.

Dann wollen sich die armen Arbeiter auch andauernd Geld von den Banken leihen, obwohl Sie wissen dass Sie es nie zurückzahlen können (Immoibilienkrise USA).
Aber da trägt die Schuld natürlich auch wieder ganz alleine der fiese Bänker, weil er den Kredit vergibt und der böse Politiker weil er so schlaffe Gesetze macht.

Das ist schoen dahergesagt von dir.
Aber ueber die Gruende, warum dies so ist, machst du, bzw. ihr, euch keine Gedanken - So wie alles ist, ist es das Gottgegebene System koennte man meinen, und das ist der Fehler.

Die Leute wollen halt einfach nur ihren Anteil haben, denn das was man heutzutage 'verdient' ist eigentlich Peanuts und reicht nicht.

Das liegt am System, denn die Kosten fuer die Tilgung des Zinses ist das Geld das ueberall fehlt. Weil dieses Geld in den Taschen der Menschen fehlt, versuchen sie es irgendwoanders herzubekommen.

Auch wird man von unserer Konsumgesellschaft zum Konsum gezuechtet.

Und genau das sind doch die Dinge um die es geht, wenn man mal ueber den Tellerrand hinausblickt, was einige Foristen hier ueberhaupt nicht koennen. Sie koennen eben nur innerhalb des Systems agieren, aber darueber hinausblicken ist anscheinend nicht moeglich.

DugDanger schrieb:
Kein Gesetz und kein Bänker kann vor Dummheit und übersteigerten Konsumwünschen schützen.

Deinen kleinen Schäfchen blinken doch genauso die Dollar Scheinchen in den Augen wenn Sie was von günstigen Krediten und Plasma TVs bei Media Markt (Geiz ist geil) hören.

Hör doch endlich auf, die Menschen in zwei KLassen einzuteilen.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch deine Posts und ist soweit ab von der Realität, dass es total lächerlich wirkt.


Und auch fuer diese Aussage kann meine Antwort hergenommen werden.



mfg
 
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