Bankrun in Zypern - nur der Anfang?

Eines sollte klar sein:
Die Zypern-Aktion ist kein Zufall; dahinter steckt eiskalt berechnetes Kalkül. Hier wird ganz gezielt das Vertrauen in den Euro und somit in die Europäische Währungsunion torpediert. Es ist lediglich zu hinterfragen, wer von so einer Situation der Profiteur ist, dann findet man auch heraus, woher der Wind weht.
 
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Profitieren tun nur die Finanzjongleure. Bei denen kann ich mir als einzige vorstellen, dass die irgendwie daraus Kapital schlagen können. Und dann natürlich noch die Politiker, die damit den Staatshaushalt aufpeppeln wollen. Letztere dürften der Hauptgrund für die Aktion sein.

Hier wird ganz gezielt das Vertrauen in den Euro und somit in die Europäische Währungsunion torpediert.
Das ist pure Spekulation.
Und auch nicht ganz zu Ende gedacht. Verliert der Euro an Wert, straucheln die europäischen Staaten (und mit ihnen ein paar vom EU-Handel stark abhängige Staaten). Das bedeutet auch, dass die Politiker an den Schalthebeln in eine schwierige Lage gebracht werden. Immerhin wollen die ja wiedergewählt werden und ihre Macht behalten. Mindestens aus diesem Grund sind sie daran interessiert, die Währung zu stabilisieren. Darum werden sie sicherlich auch von einem Großteil der Lobbyisten bekniet. Die Firmen und Konzerne sind schließlich größtenteils ebenso daran interessiert, dass der Markt stabil bleibt.
 
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Das ist keine pure Spekulation sondern seit Samstag traurige Realität. Wie du ja richtig sagst, kann keiner der Player innerhalb der Europäischen Währungsunion Interesse daran haben, dass das Vertrauen in den Euro dermaßen erschüttert wird, wie das nun der Fall ist. Du willst mir doch nicht erklären, dass jene Kräfte, die dieses Debakel und diesen Vertrauensverlust zu verantworten haben, nicht genau damit kalkuliert haben, denn das lag ja wohl mehr als deutlich auf der Hand.

Hier sind offensichtlich massive Wetten gegen den Euro(raum) im Spiel, und irgendjemand hilft gerade kräftig nach, die Abwärtsspirale anzuheizen, denn genau daraus lässt sich dann für einige Wenige wieder Profit schlagen.

PS: Keine dieser Gelder, die bei der Zypern-Aktion "lukriert" (lies: gestohlen) werden, fließen in irgendwelche Staatshaushalte, sondern geradewegs in die Hände jener Spekulanten, die seit Jahrzehnten den Finanzmarkt ad absurdum führen.
 
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Es ist auf jeden Fall klar dass die Zyprioten ihr Geld nun wollen, Bankrun garantiert. Ein Funke reicht und dies wird zu einem Flächenbrand , allen voran bei den Südländern.

Update:
Angesichts des Proteststurms in Zypern gegen die Zwangsabgabe auf Bankeinlagen bemüht sich die Regierung um eine Änderung der Rettungsvereinbarung in letzter Minute. Unter 100000 Zwangsabgabe nur noch 3% darüber 12,5%.

Boston Consulting Group schlägt Enteignung von rund 30% vor, um die Schuldenkrise zu lösen. .

Auf nationaler Ebene sehen die Zahlen wesentlich uneinheitlicher aus. In Deutschland wäre es ausreichend, 11 Prozent zu verstaatlichen. In Griechenland müsste es schon mehr als die Hälfte sein und in Irland würde noch nicht einmal das komplette private Vermögen ausreichen, um die Schuldenlast wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Wir wurden indirekt über die Milliardentransfers der Rettungspakete enteignet (die nicht ans Volk gehen sondern Banken) und schleichend über Inflation. Naja immerhin spricht man nun schon von Enteignung bei den deutschen
 
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RaiseHell schrieb:
Hier sind offensichtlich massive Wetten gegen den Euro(raum) im Spiel, und irgendjemand hilft gerade kräftig nach, die Abwärtsspirale anzuheizen, denn genau daraus lässt sich dann für einige Wenige wieder Profit schlagen.
Und wer soll das sein?
So eine Entscheidung wie in Zypern wird nicht von Bankstern gefällt, sondern auf politischer Ebene. Jeder Politiker, der sich hier von Profiteuren instrumentalisieren lässt ist danach ruiniert und wird, nachdem die Nummer aufgeflogen ist (dafür sorgen schon Hacker/Leaker) mit viel Glück inhaftiert, mit etwas weniger Glück schlichtweg auf dem Dorfplatz gesteinigt, gehäutet und seine Haut als Umschlag für Drohbriefe an die restlichen Profiteure verwendet.
 
Daaron schrieb:
Und wer soll das sein?
So eine Entscheidung wie in Zypern wird nicht von Bankstern gefällt, sondern auf politischer Ebene. Jeder Politiker, der sich hier von Profiteuren instrumentalisieren lässt ist danach ruiniert und wird, nachdem die Nummer aufgeflogen ist (dafür sorgen schon Hacker/Leaker) mit viel Glück inhaftiert, mit etwas weniger Glück schlichtweg auf dem Dorfplatz gesteinigt, gehäutet und seine Haut als Umschlag für Drohbriefe an die restlichen Profiteure verwendet.

Alles was man darauf antworten könnte würden die Leute Verschwörungstheorie nennen, deswegen erspar ich mir mein Kommentar dazu. Diejenigen die das beschlossen haben wissen was nun passiert, das sind keine Amateure. Sie vertreten nur die interessen von anderen und nicht vom Volk. Und ja ich denke das kommt von Leuten die überhalb der Regierungen stehen.

Wenn man auf Hardcore VTler hört will man jetzt überall Chaos und Bankenanstürme schaffen, damit quasi die Welt brennt um dann eine neue Bargeldlose Währung akzeptiert wird, die scheinbar alle Probleme lösen wird. Aber ich denke nicht dass das der nächste Schritt ist. Wenn Bargeld abgeschafft wird dann wird dann dauert das noch ne Weile und vorherige Maßnahmen werden getroffen damit die Leute das akzeptieren.

Wobei vergünstigungen gib es jetzt ja schon überall wenn man mit Karte zahlt zB bei Tankstellen und viele kaufen ihre Brötchen beim Penny schon mit Karte. Man will es den Leuten schon schmackhaft machen Bargeldlos zu zahlen :D
 
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auch wenn ichs ne sauerei finde, dass auch dem kleinen mann an sein sauer erspartes gegangen werden soll, der effekt könnte sich durchaus positiv auswirken. was passiert, wenn das geld auf der bank nicht mehr sicher ist und jeder der was gespart hat, um enteignung fürchten muss? die leute geben schnell die kohle aus, bevors ihnen weggenommen wird. es werden also waren gekauft, die dazu produziert werden müssen, wofür es arbeitskräfte bedarf, die dadurch ein einkommen haben, die dafür steuern zahlen, die das geld wieder ausgeben... die wirtschaft brummt wieder. so könnte das kalkühl der politiker möglicherweise aussehn.
wie gesagt vom menschlichen find ichs ne sauerrei gegenüber dem "kleinen mann", vom wirtschaftlichen standpunkt könnte es durchaus effektiv sein. nicht wegen dem bisschen kohle das da zusammenkommt, sondern wegen der signalwirkung für alle euro-länder
 
ob dann aber langlebige bzw. preisintensive güter produziert (und verkauft) werden, ist die andere frage. und ob dann nicht eine schattenwirtschaft entsteht, die nächste.

und das die zyprioten die eu-gängelei unbedingt wollen, sieht man an der ablehnung des angebotes von schalke 04 äh gazprom, dem bankensektor zu helfen, und zwar so, das keine gängelnden eu-hilfen benötigt werden. im gegenzug möchte man lizenzen zur gasförderung im zyprischen wirtschaftsraum haben. müssen die zyprioten entscheiden, ob armut oder nicht.

ansonsten ist die ganze sache ne gute idee. das ist mal ein blick in die zukunft der eu. udn den brauchen die eu-bürger ab und an.
 
es wird produziert, was nachgefragt wird. allerdings hoffe ich, dass es noch eine änderung hinsichtlich der teilenteignung von anlegern mit unter 100.000,- € gibt. ich denke der erste schock erfüllt seinen zweck schon. das vertrauen in spareinlagen ist erschüttert und die leute beginnen sich nach sicheren sachwerten umzusehen, bzw haben nicht mehr so die motivation zu sparen, sondern geben das geld lieber gleich aus, solange es ihnen noch gehört.
 
Wenn der Bankrun in den PIIGS Ländern ausbleibt, wissen die Regierungen/EU, dass die EU Bürger sich sowas gefallen lassen bzw weiterschlafen...scheint so als ob die Südländer nicht reagieren oder ist dort heute auch Feiertag? Bisher hört man ja nichts, wobei es ja noch früh ist.

Börsenupdate:
Händler in Asien rechnen offenbar ohnehin mit dem Schlimmsten, die Börsen reagierten mit einem Kurssturz auf die Lage in Zypern. Die Investoren trennten sich am Montag von Aktien und flüchteten in als sicherer geltende Anlagen wie Gold oder Staatsanleihen. Alle wichtigen asiatischen Aktienmärkte verzeichneten Verluste. Der japanische Nikkei-Index gab 2,7 Prozent nach, das ist der stärkste Kursrückgang seit zehn Monaten.

Auch in Europa gaben die Aktienmärkte stark nach. Der Dax verlor in den ersten Handelsminuten rund 1,5 Prozent. In Paris lagen die Kurse fast zwei Prozent tiefer, in Mailand 2,5 Prozent. Das Leitbarometer an der Börse in London notierte 1,5 Prozent unter den Schlussniveau der Vorwoche

Der Euro-Kurs fiel bis auf 1,2881 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 10. Dezember 2012.
€ wird noch stark sinken

Welt.de Update
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/article114525922/Die-Angst-vor-dem-Banken-Run.html
 
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mag sein, das produziert wird, was nachgefragt wird. aber fragt dann noch jemand größeren investitionen nach? und vor allem, was wird in zypern überhaupt produziert?

und wer weiß, wem diese abgabe / steuer wirklich treffen soll.

z.b. eine möglichkeit wäre diese:

"Laut der Bewertung von Moody’s laufen die russischen Banken, die Geschäfte mit
auf Zypern ansässigen Unternehmen russischer Herkunft und zyprischen Banken
betreiben, Risiko, jeweils 43 bis 53 Milliarden US-Dollar zu verlieren."


vierzig milliarden sind eine ansage. dafür tut man einiges.
 
Lübke schrieb:
es wird produziert, was nachgefragt wird.

Bestes Beispiel ist Volkswagen bzw Audi.(Seat u. Skoda eher weniger)
Die haben bis vor kurzem weit mehr produziert als sie überhaupt an den Mann bringen konnten.
Daß das so auf Dauer nichts wird scheinen sie nun bemerkt zu haben und die Produktion hier reduziert.
Allein die Fahrzeuge die wir täglich nach England ( Grimsby / Sheernes / Port of Tyne ) verschiffen vermitteln den Eindruck,daß mit den Fahrzeugen ein künstliches Riff geschaffen wird.
Die Stellplätze platzen dort schon aus allen Nähten.
 
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Ich finde die Sache irgendwie ganz gut aber irgendwie auch wieder nicht. Wir werden ja auch ständig einteignet, nur um 10 Ecken und man merkt es nicht so. Anhebung des Renteneintrittsalters steht auch wieder zur Debatte...so oder so ist es ein riesen Beschiss. Von wegen sich über den Hollande aufregen und dann so eine Aktion. Und angeblich wollte der Schäuble sogar 40%.

Ich wäre dafür wenn in jedem EU Land ca. 5-10% einmalig abgezogen werden damit dieses Kriesengelaber endlich aufhört. Dafür müssen die Banken aber getrennt werden in Investmentbanken und solche die Rentenversicherungen usw. verwalten. Neue Steuern auf Finanzgeschäfte...kA was noch aber kluge unabhängige Köpfe müssen das System korriegieren. Neue Gesetze wer was wo und wann investieren darf und wie Leute zu bestrafen sind. Die Regierung muss hier endlich mal richtig durchgreifen.

Ich hab aber die Befürchtung dass es genauso weitergehen würde und wir dann alle 10-20 Jahre diese Art von Finanzsektorrettungsabgabe abtreten dürften.
 
Ich wäre dafür wenn in jedem EU Land ca. 5-10% einmalig abgezogen werden damit dieses Kriesengelaber endlich aufhört

Naja in Griechenland würde eine 100% Enteignung von allen nichtmal ausreichen...das Problem ist also mit solchen Enteignungen nicht erledigt. Letztendlich geht es ja auch an die Banken damit die Staaten wieder ungedeckte neue Kredite bekommen ( = Neue Schulden).

Gefährlich sind auch mehrere klein-enteignungen ala 3%-4% alle paar Wochen hintereinander. Das erschreckt die Menschen nicht so sehr wie einmal 20%+. Ich denke sie testen in Zypern gerade wie weit sie gehen können, das Volk geht dort schon bei knapp über 6% auf die Barrikaden und nun rudern sie zurück und wollen nur eine 3%+ Enteignung. Mal schauen was nach dem Feiertag nun passiert.
 
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normal sterbliche wie ich raffen doch eh nicht, wo das geld überhaupt hin geht. ist ja nicht so, dass das geldsystem transparent und verständlich für jedermann ist.

ich würds super interessant finden, wenn ein ganzes land zur bank geht und konten auflöst. :) geht die welt dann unter?
 
s.0.s schrieb:
Ich wäre dafür wenn in jedem EU Land ca. 5-10% einmalig abgezogen werden damit dieses Kriesengelaber endlich aufhört.

das ist symptombekämpfung und würde überhaupt nichts bringen. nehmen wir das gute alte beispiel griechenland. die stecken in diesem schlamassel, weil korruption herrscht, der regierungsapparat ineffizient ist, deren verwaltung zum teil keine computer hat oder die daten nicht digitalisiert sind und das steuersystem nicht gut ist. alles strukturelle probleme. wenn du die schulden griechenland tilgst, sind nur die schulden weg, aber die strukturprobleme bleiben weiterhin bestehen, was bedeuten würde, die schulden würden sich wieder anhäufen wie sie es schon früher taten.
 
Ich bin ja immer noch dafür das die Leute, die uns diese Dinge eingebrockt haben dafür grade stehen zu haben.

Die Banken spielen und spekulieren mit dem Geld ihrer Kunden und wenn es mal wieder eine Bank geschafft hat sich selbst zu ruinieren,
wird sich einfach auf Kosten des Staates, der Staaten oder seit gestern auf Kosten der Kunden rehabilitiert.

Ich warte immer noch gespannt auf den großen Knall.

Das ganze System ist eine Farce und wird früher oder später zusammenbrechen, fragt sich nur auf welche Kosten.
 
speedyjoe schrieb:
das ist symptombekämpfung und würde überhaupt nichts bringen. nehmen wir das gute alte beispiel griechenland. die stecken in diesem schlamassel, weil korruption herrscht, der regierungsapparat ineffizient ist, deren verwaltung zum teil keine computer hat oder die daten nicht digitalisiert sind und das steuersystem nicht gut ist. alles strukturelle probleme. wenn du die schulden griechenland tilgst, sind nur die schulden weg, aber die strukturprobleme bleiben weiterhin bestehen, was bedeuten würde, die schulden würden sich wieder anhäufen wie sie es schon früher taten.

Ich schrieb doch danach darf es nicht so weitergehen wie bisher (Griechenland ist aber ein Extrembeispiel). Es muss sich Grundlegend was ändern und zwar da wo es wehtut. Aber nimm es von den Bonzen heult jedes Schmierblatt auf, siehe Hollande, siehe Finanztransaktionssteuer. Aber von den Sparern kann man ja mal geschwind 10% abzocken. Da werden aus Bankenmanagern und Liberalen ganz schnell Kommunisten bis es wieder passt. Danach heissts wieder weniger Staat mehr privat. Man hätte auch auf Wertpapierdepots zugreifen können aber man weiss ja wer da das meiste Geld hat...Nicht mal 0,1 % kriegt man bei der Finanztransaktionssteuer durch aber das Wasser kann man ja privatisieren rotfl. Bin weissgott kein Linker aber dieses System kennt mittlerweile nur eine Richtung.
 
Lübke schrieb:
awas passiert, wenn das geld auf der bank nicht mehr sicher ist und jeder der was gespart hat, um enteignung fürchten muss? die leute geben schnell die kohle aus, bevors ihnen weggenommen wird.
Was machen wohl die Rentner, deren Rente bereits zum Wohle des Euro abgeschaft wurde? Altersversorgung auf den Kopf hauen und dann den Strick nehmen.

Lübke schrieb:
die leute geben schnell die kohle aus, bevors ihnen weggenommen wird. es werden also waren gekauft, die dazu produziert werden müssen, wofür es arbeitskräfte bedarf, die dadurch ein einkommen haben, die dafür steuern zahlen, die das geld wieder ausgeben... die wirtschaft brummt wieder. so könnte das kalkühl der politiker möglicherweise aussehn.
Die chinesischen Arbeiter und deutschen Beamten profitieren und der CDU Wähler klatscht in die Hände.
 
Kann mir jemand erklären wie das Eurosystem argumentiert, dass es in Ordnung sei Leute mit geringen Bankeinlagen zu enteignen? Und wie damit die, die die Krise zu verantworten haben mit ins Boot geholt werden?
 
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