@WhiteShark
Warum ist das Quatsch? 12,50€ Mindestlohn würde ich auch nicht als hoch angesetzt sehen, sondern als faire Entlohnung.
Es gibt so etwas wie realistische Betrachtungen. Und es gibt die Utopie. Die Utopie ist ein Mindestlohn von 12,50€ und ein BGE mit demnach über 1000€ im Monat. Das geht nicht. Das sollte auch jedem klar sein, dass das nicht geht.
Fernser sollte doch wirklich unterschieden werden: Der Sozialstaat sollte für genau das da sein, was in dem Wort vorhanden ist. Er sollte sozial agieren, nicht in finanziellen Interessenkonflikten stehen. Ein Sozialstaat soll eine Grundversorgung liefern. Und das ist doch genau der Punkt.
Es wird dem Arbeiter gesagt, er muss privat vorsorgen. Das
kann er aber nicht, wenn er einen niedrigen Lohn hat.
Soweit werdet ihr mir sicher zustimmen. Der der genug verdient, der kann auch was auf Seite legen, der, der von der Hand zum Mund lebt kann dies nicht.
Der, der mehr verdient, kann sich zusätzlich versichern, in jeglicher Art. Der von der Hand in den Mund lebt, kann dies nicht.
Der, der mehr verdient, bekommt später mehr Rente. Der von der Hand in den Mund lebt bekommt nicht mehr Rente.
Das ist erstmal was gegeben ist. Nun wird mir ebenfalls jeder zustimmen können, dass man den Frisör nicht gleich bezahlen kann wie den Bäcker. Wäre dies so, würden auf einen Schlag alle Bäckereien schließen und Aldi wäre der große King. Denn die brauchen nur Kassierer, die private Bäckerei würde pleite gehen. Man kann nicht alle Berufe bei 12,50€ legen, das ist einfach nur Utopie. Es muss auch Arbeit geben, die weniger entlohnt wird. ENTLOHNT. Weil die Verantwortung einfach geringer ist. Wäre ich Toilettenwart muss ich dafür sorgen, dass die immer in einem ordnungsgemäßen Zustand sind. Bin ich in einer Bäckerei arbeitend, muss ich mich an Hygienevorschriften halten. Bin ich Bankmanager, muss ich für viele Tausend Leute entscheiden. Dementsprechend muss ich auch Zeiten abliefern, und dementsprechend ist auch die Bezahlung. Bei 12,50€ Mindestlohn, das ginge gar nicht, die Jobs würden nicht mehr bezahlt werden können, du musst bedenken, dann kostet auch irgend ein Handwerker, der dir die Lampe austauscht mit einem Schlag mehr, da er ja 12,50€ als Lohn hat, je nachdem wo er arbeitet kostet dann eine Stunde 50-100€. Das geht nicht.
Was jedoch geht ist, das Sozialsystem als solches umzubauen.
Eben das was der Name sagt. Sozialsystem. Alle rein in die gesetzliche Krankenkasse, jeder ist drin. Sense. Wer mehr möchte, der kann sich ja zusätzlich versichern. Der der das Geld dafür hat, der wird das auch tun. Der wird das auch jetzt machen. Da fällt aber schonmal das Gehoppe mit Privater Versicherung weg, welches ebenso für Krankenkassengelder-Defizite sorgt. Einfach alle rein, Einheitsbrei, jeder bekommt die gesetzliche Versorgung, wer seine Zahnkronen gerne aus Gold hätte, Zusatzversicherung.
Ebenso gesetzliche Rentenversicherung. Alle einzahlen, Sense. Einheitsrente einführen. Jeder 1000€ + nach Arbeitsjahren gestaffelte Rente. So bekommen sogar die, die nur 5€ Stundenlohn haben später was raus. Also
lohnt sich dann immer zu arbeiten, wenn nicht heute, dann wenigstens für später. Soziale Absicherung. Wer mehr Geld verdient, der kann sich private Rentenversicherungen anschaffen. Kein Problem, zusätzlich, wie eben bei der Krankenversicherung. Aber dann eben alle einzahlen. Auch Selbstständige, und Staatsbedienstete. Die bekommen nachher dann auch die Einheitsrente, Pensionen? Abschaffen! Wenn sie genug verdienen (und das müssen Politiker z.B., da sie eben für eine Mehrheit Dinge beschließen, daher eine hohe Verantwortung haben, hohe Stundenzahl, DANN aber auch haften müssten bzw. mit Konsequenzen bei Fehlentscheidungen) können sie ja Geld auf Seite legen. Wie sagt es die Regierung so schön im Fernsehen:
Ihr habt es doch alle selber in der Hand! Dann sollen sie doch mal selber für ihre spätere Rente sorgen.
Und dann klappt es vielleicht auch mit einem BGE. Denn selbst wenn Menschen das BGE annehmen würden (was ja nichts andere ist als heute H4, nur eben ohne die Auflagen, sich Arbeit zu suchen die es eh nicht gibt), durch die Regelung der Rentenerhöhung nach Arbeitsjahren würde ein Anreiz selbst für den Kleinsten Job entstehen. Wenn einer Zeitungen austragen geht für 200€, dann bekommt er eine Aufstockung bis zum BGE. Er hat dafür später aber eine höhere Rente, weil er ja arbeiten war. (natürlich muss hier eine Art Konsens herrschen, ab wann das gilt, 1 Euro im Monat wäre ja lächerlich, aber bei 160€ (was ja 1Euro die Stunde wäre bei 160) wäre zum einen schon der Staat entlastet, da er 160€ weniger zahlen muss, der Arbeiter jedoch hätte ein super Gefühl weil er mehr Rente bekommt.
Arbeit lohnt sich!
Wer das Alter dann erreicht um Geld raus zu bekommen, das ist natürlich fraglich. So würde aber die Lebensqualität wenigstens in dem Umfang herrschen, dass die, die wenig haben immer noch über die Runden kommen und es dann tatsächlich in der Hand haben. Die die viel haben können ihr Geld auf Seite schaffen, bekommen ebenfalls die Einheitsrente und sind Krankenversichert.