-mehr kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe aller Einwohner
Du möchtest den H4 Satz auf 450€ anheben? Ok. Damit sollte es möglich sein (100 Euro mehr als jetzt) an jeder gesellschaftlichen Sache einmal die Woche teilzunehmen für ca. 25€ oder? (ich spreche jetzt explizit von H4 weil die ja das Mindesteinkommen bedeuten)
-weniger Lohndrückerei durch den Wegfall gesellschaftlicher und materieller Ausgrenzung
Machst du jetzt H4 bedinungslos im Sinne der Arbeitssuche, darf jeder aussuchen ob er arbeiten geht für einen Hungerlohn oder nicht. Daher hat er die Wahl. Die Lohndrückerei würde aufhören, weil man eben nicht verpflichtet ist und mit Sanktionen und der "Drohung" des Staates leben muss. Mit 450€ lässt sich ein passables Leben im Monat führen. Das geht auch jetzt mit den 350€, da du aber anspricht an kulturellen Dingen würde es mangeln gehen wir daher von 450€ aus.
-Nivellierung der Vermögensverhältnisse (wenn verbunden mit 100% Erbschaftssteuer)
Das ist doch unabhängig vom BGE oder? Nehmen wir an, wir würden jetzt schon 100% Erbschaftssteuer machen. Und dann? Deine 50 000 in ehren, aber das ist einfach nur eine Summe die du jetzt, ja wovon genau eigentlich nimmst? Weil du sie für fair hälst? Ok, aber soweit verstanden.
Wodurch denn? Jemand der nichts macht bekäme 900€, und jemand der 1000€ verdient bekommt nochmal 900€. Dazu bekommt der der 10 000€ verdient auch 900€. Und warum? Der mit 10 000€ BRAUCHT diese 900€ nicht. Es ist also demnach ein Luxusgut, welches man allen zur Verfügung stellen will.
Welches andere Wirtschaftssystem hatten wir denn auch jemals (den direkten Tausch ausgenommen)? Und jetzt komm mir nicht mit DDR, Kuba, China und Russland.
Die anderen sind NICHT BESSER. Es lag und liegt aber einfach nur an der Art wie es ausgeführt wird. Nehmen wir mal ein paar völlig utopische Dinge an.
Nehmen wir an, es gäbe hier den perfekten Kommunismus. Alle würden arbeiten, jeder würde versorgt werden, es würde sich um jeden gekümmert, alle leben allein von der Summe die alle erwirtschaften. Entweder es geht allen gut, oder es geht allen schlecht. Besitz ist nicht gegeben. Es ist ein komplettes Umlagesystem und die Kontrolleinrichtungen wären einzig und allein dafür da, dies sicherzustellen.
Nehmen wir an, es gäbe hier die perfekte Diktatur. Ein Machthaber würde an der Spitze sitzen und dafür SORGEN, dass es allen gutgeht, dass sich keiner die eigenen Taschen einwirtschaftet, dass es gerecht zuginge, dass es keinen Krieg mit Nachbarn gäbe, keine Spionage im eigenen Land, keine Entscheidung von Menschen die keine Ahnung haben und wählen geben (überspitzt).
Nehmen wir an, es gäbe hier die perfekte Demokratie. Die Bürger eines Landes würden bei Themen abstimmen, immer nur für das Volk stimmen, sie würden sich um alle Menschen kümmern, sie würden frei ihre Meinung sagen können, sie könnten mit einer Mehrheit etwas beschließen was evtl. sogar schädlich ist für sie. Sie könnten damit auch andere Menschen unterdrücken, denn alles wäre ja nur eine Frage von Mehrheit.
Nun, und was suchen wir uns jetzt aus? Nichts suchen wir uns aus.
Würdest Du zu Hause bleiben für (z.B.) 900 Euro/Monat? Ich nicht.
Versuch es doch andersrum zu drehen. Würdest du für 900€ zu hause bleiben, wenn du als Alternative nur Jobs hast, bei denen du vielleicht die 900€ bekommst? Also 160h klotzen und am Ende trotzdem nur 900€ netto hast? Ich glaube nicht. Und deshalb würde die Auszahlung als Bedingungslos an Bedürftige völlig ausreichen. Du musst dann eben nicht ALLEN ein BGE geben. Sondern nur denen, die es benötigen, weil sie sonst eben ausgebeutet würden, wie du ja erkannt hast:
Ich schätze ein Großteil der Menschen würde arbeiten. Aber eben zu faireren Kondtionen und einige vielleicht auch nur 30h/Woche.
Ja eben. Aber diese Wahl haben sie ja nicht. Sind sie Leistungsempfänger werden sie verpflichtet sich Arbeit zu suchen, welche ist doch egal, Hauptsache sie tauchen in der Statistik nicht mehr auf.
Es gibt Studien (Ich versuche sie später zu suchen und zu verlinken) die darauf hinweisen, dass die größte Triebfeder für menschliches Tun Anerkennung ist. Noch weit größer als die monetäre Vergütung. Dazu kommen noch Verantwortung/Macht als Motivation, ebenso entkoppelt vom Gehalt (siehe Politik).
Aber um Anerkennung zu bekommen bzw. zu erfahren besser gesagt, muss man den Leuten auch Anerkennung GEBEN. Wenn du kraitative Hilfe machst, dann bist du ja noch verpöhnt. Auf der anderen Seite sehe ich persönlich aus meinem Umfeld selber, was solche Hilfseinrichtungen mit dem Geld machen, welches sie bekommen. Da ist "Veruntreuung" gar kein Wort mehr für. Das Geld wird einfach zum Fenster rausgeworfen, mit kleinen Betrügereien macht man jedoch die Armen noch ärmer. Anerkennung wäre, wenn man "Danke" zu jedem Menschen sieht, der für einen da ist. Dem Bäcker "Danke" sagen, dem Müllmann "Danke" sagen, jedem "Danke" sagen, der etwas für die Gemeinschaft und für das Zusammenleben macht. In jedem Beruf hört man gern auch "Danke". Und auch Politiker müssten ein "Danke" hören. Tun sie aber nicht. Weil sie nicht für die Gesellschaft arbeiten, sondern für Interessenverbände. Und deswegen geht auch alles schief, weil die Zielgruppe einfach die falsche ist. Es ist nicht mehr fürs Volk und für Bürger. Und DAS ist das, was unser jetziges System so schlecht macht, nicht das System, die Durchführung eben.
@Lübke
ich stehe auf dem standpunkt, wer sich am tag sagen wir zwei schachteln zigarretten leisten kann (3.650,- €/Jahr), kann mir nicht weiß machen, das er sich einen kinobesuch (oder theater, public viewing, etc.) nicht leisten kann.
Auch deine Pauschalplätzchen ziehen ansich nicht. Es sind nicht alle mit Sozialhilfe mit Zigaretten, Alkohol, Drogen und Abpackfleisch zu hause und gucken Fernsehen und hören Radio. Die TUN auch was. Die führen einen Haushalt, die kochen, putzen, waschen, machen all das, was eine zu früheren Zeiten (erwähne ich extra, sonst klingts auch zu pauschal) gute Hausfrau auch gemacht hat.
finanzielle ungleichheit muss es geben, sonst verliert die wirtschaft ihren antrieb.
Das sehe ich ebenso. Die muss es geben. Weil auch eine Gruppe von Menschen einmal Verantwortung für viele hat, und andere Jobs eben nicht. Der Einräumer im Supermarkt um die Ecke hat weniger Verantwortung als der Fillialleiter dieses Supermarktes. Es steht jetzt auch nicht wirklich zur Debatte ob der Fillialleiter mit anpackt oder nicht. Er steht für diesen Supermarkt gerade. Und das macht der Einräumer nicht. Schon alleine aus diesem Standpunkt ergibt sich ein unterschiedliches Gehalt und eine unterschiedliche Bezahlung. Eben Verantwortung. Weswegen auch Politiker genug bekommen müssen (wobei wir uns über die Höhe und die Pensionen durchaus Gedanken machen könnten).
ein kleines häuschen kostet aber mehr als 50.000 €.
Joup und genau da beginnt es. Wenn du nur 50 000€ behalten darfst, und du musst den Rest abzahlen, wovon? Nicht jeder hat das Geld. Also passiert folgendes, derjenige muss das Haus, in dem er vielleicht groß geworden ist verkaufen, an wen? Na an den, der noch Geld hat. Der freut sich immer über Land und Häuser. Das Geld hat dann der ärmere und darf dann ab diesem Tage Miete bezahlen.
Und in Buxtehoude kostet ein Haus sicherlich weniger als in München. Aber was ist dann noch "gerecht"? Wer legt das fest? Und nach welchen Kriterien? Darf ein Haus auch so behalten werden? Aber mit wievielen qm? Unbegrenzt? Dann darf man ein Haus behalten, aber mehr darf man nicht behalten. Welches darf man behalten? Das Größte oder das Kleinste?
deine forderung würde einer enteignung aller landwirte gleichkommen und höfe, die seit generationen in familienbesitz sind, verstaatlichen.
Noch nichtmals, der Staat würde die annehmen, und wer soll dann dort für etwas sorgen? Soll dann der Sohn/die Tochter eingestellt werden, um dort den Bauernhof zu führen? Ich glaube eher, die Großkonzerne würden den Bauernhof einkaufen und dann hätte sich das. Dann gäbe es keine Kleinbauern oder Großbauern mehr. Dann heißt es: BAUER AG und nicht Bauer Müller.
ich weiß du zielst auf das kapitalvermögen und die "reichen", aber die machen halt nur einen kleinen %-satz aus.
Lübke auf
1% der Bürger kommen 25% des Vermögens 70% der ärmeren Bevölkerung haben dabei nur 10% des Vermögens zur Verfügung. Du kannst diesen Armen Menschen nicht noch mehr nehmen. Das geht nur wenn du den Reichen was nimmst.
Aber die Frage bleibt immer noch: Will man damit mit dem BGE LUXUS oder LEBEN finanzieren? Will man, dass jeder sich Zigarren, Kaviar, Zigaretten, Alkohol, Steaks, Schwimmen gehen, Oper, Anzug, bezahlen kann oder nur Wasser und Brot? SOZIALVERSICHERUNG bedeutete bisher immer, dass das Leben gesichert sein soll. Das Leben und überleben. Das ist auch so. Die Bedingungen die daran geknüpft sind, die müssen nicht sein. Aber als Alternative das gesamte System umzukippen und denn JEDEM Geld in die Hand drücken bedeutet nur, den Sozialstatt nicht abzuschaffen, sondern in einer Größenordnung soweit zu verändern, dass man wirklich Robin Hood hat. Denn wer nichts verdient, dem kann man nichts abnehmen. Wer keinen Besitz hat, dem kann man nichts abnehmen. Daher würden letztlich IMMER die Reichen, oder die im Mittelstand sind dadurch in höhere Schwierigkeiten kommen.
Die Enteignung funktioniert nur so lange, bis diese Reichen eben abgezogen sind. Die sind nicht blöde, die wissen wo sie ihr Geld verstecken können und wie.....