Ja ist ja richtig.
Aber spinnen wir das weiter, nur mir zuliebe ja?
Du verdienst 1000€ netto und erfreust dich des Geldes. Es reicht aus, du kommst damit über die Runden und du kannst stolz sein. Worauf? Dafür, dass du mit deinen Sozialabgaben die finanzierst, die es brauchen. Nun steigen bei höherem Einkommen auch die Sozialabgaben. So in der Art: Jeder seinen Anteil für die Bedürftigen. Das geht auch prozentual super weiter. Jeder zahlt denselben Prozentsatz für die Sozialversicherungen. Doch vorsicht. Auf einmal machts: Schwupps und weg ist das "Jeder zahlt gerecht seinen Beitrag". Jetzt ist es nicht mehr prozentual. Jetzt hört es auf.
Mit welchem Argument? Man könnte sagen, das hatten wir bereits angesprochen: Wenn jemand krank ist, so wird er ja mit zunehmendem Gehalt nicht kränker. Das stimmt, aber wir erinnern uns. Die Sozialversicherungsabgaben sind NICHT die Abgaben für einen selbst. Sie sind der Beitrag für die, die es benötigen. Das heißt die, die eigentlich, und das überspitze ich mal wieder: Auf die paar Kröten scheißen könnten, weil sie so schon genug haben, die brauchen auf einmal nicht mehr prozentual beisteuern für die Allgemeinheit. So nach dem Motto: "Genug getan." Der mit 1000€ netto hat aber auch seinen Prozentsatz bezahlt, bei ihm machen das vielleicht 100€ mehr oder weniger aus. Hört sich nicht nach viel an, aber für 100€ kann er eben 10 mal ins Kino oder vielleicht sogar auf Seite legen. Die Chance hat er nicht. Der, der mehr verdient (ich will hier noch nichtmals irgendeine Zahl nehmen), der mehr leisten könnte, und zwar NICHT für sich, sondern für die Allgemeinheit, für die der mit 1000€ ja auch bezahlt, der muss das nicht. Da ist ein Schnitt.
Dieser Schnitt ist: Unsozial. Und ohne diesen Schnitt könnte viel mehr eingenommen werden. Beziehen wir es mal nur auf die Krankenkassen. Das wäre eine enorme Steigerung. Wir könnten sogar ALLE Menschen in Deutschland ZWANGSVERSICHERN in die gesetzlichen Sozialversicherungen. So wie es bei den niedrigen Löhnen ja auch ist. Da MUSS man in die gesetzliche Krankenversicherung und in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Es ist kein: Du darfst wählen. Wählen darf man erst mit hohem Einkommen oder man ist Selbstständig etc.
Das ist NICHT gerecht. Denn dafür ist doch genau die Sozialversicherung da. Dem "Bedürftigen" zu geben.
Dann müsste man das mit der Rentenversicherung auch überlegen. Nochmal, die gesetzliche Rentenversicherung ist ein Bestandteil der gesetzlichen Sozialversicherung. Und wir erinnern uns, die ist dafür da für das Lebensnotwendige zu sorgen. Das haben wir oben festgestellt. LUXUS ist hier fehl am Platze haben wir festgestellt.
Wenn dem so ist. Wieso gibt es dann keine Einheitsrenten? Denn die wäre für das LEBENSNOTWENDIGE. Denn sie ist ja Bestandteil der Sozialversicherung. Da ist es unerheblich was man "früher" bezahlt hat, denn das ist ja nicht das, was man FÜR SICH eingezahlt hat. Es ist das Umlagefinanzierte.
Und jetzt lassen wir die Beitragsbemessungsgrenze auch hier weg. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung. Und machen sie ebenso als Zwang. Dann bekommt JEDER aus der Umlage seinen Anteil heraus. Ich bin mir nicht sicher wieviel es waren. Ich glaube der Durchschnitt lag bei 1100-1200Euro Rente momentan. Letztes Jahr hatten wir Milliarden Überschuss. Das heißt die Rente mit 1100-1200 im Durchschnitt hat IMMER NOCH WAS ÜBER GELASSEN in den Kassen.
Und jetzt sagt mir einer, es würde nicht funktionieren. Die Kassen würden alle kaputt gehen. Der Luxus würde sinken. Welcher Luxus? Der Luxus der Reichen? Arbeitslosengeld 2, Hartz 4 soll/muss/und wird auf ein bestimmtes Maß gesetzt. Das wurde getan. Der Satz steht. Die Sozialversicherung hilft denjenigen, die es brauchen. Sie bekommen ihr Geld aus dem Pott der Allgemeinheit. Sie sind Krankenversichert. Nun die Renten, sie bekommen aus dem Pott. Die Rente ist ebenso UMLAGEFINANZIERT. Also nichts mit: Pott von Onkelhitman, Pott von _killy_ , Pott von Zwenner usw. Sondern ein Pott, alle rein, und an alle Rentner raus. Klar, wir können das gerne so machen: 1000Euro Einheitsrente und pro Arbeitsjahr 10€ pro Monat mehr. Damit liegen die, die nie gearbeitet haben bei 1000€ und die, die 40 Jahre geackert haben bei 1400€ im Monat. Hört sich nach reichlich und genug an oder? LUXUS soll ja mit der SOZIALVERSICHERUNG nicht bezahlt werden. Erinnert euch, das haben wir oben so gesagt und festgestellt.
Und nun: Wieso soll das nicht gehen? Ja, es bekommt keiner mehr eine 4000€ Rente. Und ja, er hat mehr "eingezahlt". Aber er hat nicht für sich gezahlt. Er hat für die Allgemeinheit bezahlt, und bekommt JETZT sein Geld von der Allgemeinheit. Umlagefinanzierung. Wenn er 4000€ Rente HÄTTE, wieviel muss er dann dafür verdient haben (ich weiss, es gibt auch ein Limit bei der Rente, muss ehrlich zugeben, dass ich das nicht kenne). Wenn er soviel verdient hat, KONNTE er Geld auf Seite legen.
Und das im Gegensatz zu dem, der 1000€ verdient hat. Der hat es verdammt schwer, davon noch was auf Seite zu legen.
So aber gewinnt jeder. Die 1000€ Rente sind SICHER. Auch wenn man nie gearbeitet hat. Pro Arbeitsjahr bekommt man mehr, das ist eine Anerkennung dafür, dass man vorher die Menschen mit finanziert hat. Und derjenige, der dann noch zusätzlich meint, er müsse sich versichern, der kann das gerne tun.
Denn wenn er Arbeitslos wird, dann muss er eben NICHT seine zusätzliche Renten- und Lebensversicherung kündigen. Warum auch? Der Satz von H4, ALG2 reicht zum LEBEN aus. Wenn er mehr will, ok, dann hätte er mehr sparen müssen, auf Seite legen. Es ist ihm zu wenig und er hat Erpsartes? Nun er KANN es ja kündigen. Aber er ist eben nicht mehr in dem Zwang. So wie jetzt.
Ich weiss, es kommt gleich das Gemaule darüber, "wieso sollten die Reichen jetzt mehr in die Tasche greifen?". Die Antwort ist zum einen: Weil sie es haben. Das ist aber tatsächlich Polemik. Die eigentliche Antwort ist: Weil sie wie jeder Andere im Niedriglohnsektor ebenso Sozialversicherungsabgaben bezahlen sollten. Jeder seine Prozente, jeder gleichviele Prozente. Nicht für sich. Für alle anderen Bürger dieses Landes.