@Heelix
Das was du in Post 3011 schreibst, das ist genau das worauf wir hinsteuern. Da brauchen wir eigentlich nichts zu schreiben. Ich werte das jetzt auch gar nicht,das mache ich später, nur es ist genau das, was die Politik jetzt macht und was kommen wird wenn der bisherige Kurs weiter gemacht wird. Mit 2 Einschränkungen:
- der Mindestlohn wird kommen, wird aber nicht alle Menschen betreffen
- die Rente wird gänzlich steuerbasiert laufen, demnach wie du es schreibst ein H4 Niveau erreichen, das Rentenalter wird hochgesetzt, weil kaum einer mehr einzahlt, und auch nicht bekommt
Somit hat man das perfekte Rad gebaut. Die, die mehr haben erfreuen sich ihres Lebens. Und die, die wenig haben werden in der Gesellschaftsstruktur gnadenlos "gesäubert", "ausgefiltert", menschenverachtend als zweite Klasse degradiert, noch weiter als es jetzt der Fall ist. Die einen werden in Ghettos leben, die anderen in einer aufblühenden Zivilisation, die auch kein Erbarmen mit dem "Abfall" hat.
@Quickbeam2k1
So sehe ich das auch. Vor allen Dingen würde man dann vielleicht als Unternehmen denken: Hm, wenn wir jetzt 8 Monate jemanden einstellen, dann kostet uns der ja genausoviel als wenn wir ihn fest einstellen. Ok, dann stellen wir jemanden fest ein. Und klar ist, dadurch werden Arbeitsplätze wegfallen (in der Zeitarbeit) und es werden Arbeitsplätze generiert (in der Vollzeitarbeit).
Das klappt so jedoch natürlich auch nur, wenn vorher die Löhne GENERELL angepasst und festgesetzt werden. Ansonsten kommen die Arbeitnehmer auf die folgende glorreiche Idee: Ein Vollzeitangestellter verdient Pfffft. Ein Zeitarbeiter kostet für 8 Monate mehr als ein Vollzeitangestellter für 12 Monate. Hm, dann senken wir einfach den Lohn des Vollzeitangestellten und bezahlen davon dann 2. So hat man 2 Arbeitskräfte UND gespart.
@_killy_
Wäre es nicht viel sinnvoller, die Probleme anzupacken wo diese auch bestehen? Warum soll ein Lehrer mit 3.000 Monatseinkommen bestraft werden?
So ist es. Anstatt die vorhandenen Probleme zu lösen werden einfach neue erschaffen. Das BGE schafft Probleme.
@Colonel Decker
Mir ist jedenfalls eine vorsichtige Fehlerbereinigung lieber.
Die macht man heute. Das sind rechtswidrige Sanktionen, Auflagen, Mitwirkungspflichten, lächerliche Gesetze, Mindestlöhne die kaum da ankommen wo sei gebraucht werden. Dieses Wischi-Waschi wird seit Jahren gemacht, und es hat keinem geholfen. Das einzige was es gebracht hat ist eine (scheinbare) niedrige Arbeitslosenzahl. Die jedoch ihrerseits Leute in fast Knechtschaftliche Verhältnisse zwingt.
Mindestlohn finde ich inzwischen übrigens auch nicht mehr so schlecht, denn wenn auf Kosten der Steuerzahler Leute trotz Vollzeit-Arbeit "aufgestockt" werden müssen, dann subventioniert unser System im Grunde die Unterbezahlung von arbeitswilligen Menschen.
Es wird IMMER auf Kosten der Steuerzahler gehen. Die Frage ist doch eigentlich nur, wie weit. Ein Aufstocker ist NICHT schlimm, es geht auch gar nicht anders. Aber da habe ich wieder einmal ein Beispiel parat:
Man sagt: "Aufstocker dürfte es nicht geben, man müsse mit seinem Geld auskommt." Ok, also nehmen wir an: 10 Euro Mindestlohn. Jetzt arbeitet jemand 160 Stunden und bekommt demnach 1600€ brutto, das sind in etwa, lassen wir uns nicht kleinlich sein, 1100netto. Jetzt auf einmal wächst was neues heran. Eine Idee. Und zwar wird jetzt argumentiert: "Arbeit muss sich so lohnen wie früher, ein Alleinverdiener muss für sich und seine Familie genug verdienen." Hm, 1200€ netto für sich, die Frau und das Kind. Ok es gibt Kindergeld, also 1400€ netto. Lässt sich wohl noch gerade so von leben nicht wahr. Was würde ein H4ler bekommen? 384€ + 312€ + 250€ = 950€ + Miete und Nebenkosten (ohne Strom). Hm, kommen wir vielleicht auch auf 1400€. Und jetzt? Was soll man machen? Den Mindestlohn auf 12 Euro setzen? 14 Euro? 20 Euro? Ein Mindestlohn bringt da nichts. Das heißt auch nicht, dass der H4, also der Lebenshaltungskostensatz zu hoch ist. Es bedeutet nur, dass der Mindestlohn bei diesen generell niedrigen Jobs SOWIESO nichts bringt, weil man GENERELL nicht mit dem Geld auskommt. Man wird also SO ODER SO bezuschusst.
Und dann noch der Punkt dazu: Es gibt ca. 8 Millionen Menschen die Geringverdiener sind. Glaubt auch nur einer von euch, dass die weiter angestellt bleiben, wenn es einen Mindestlohn von 10€ gibt? Oder 8,50€? Lassen wir nochmal 4 Millionen von diesesn Jobs wegfallen. Dann haben wir 7 Millionen Arbeitslose!
Das will keine Regierung, und darum will man so etwas auch nicht durchboxen. Dann müssten noch viel mehr Menschen von den "ach so schlimmen" Sozialversicherungen Geld bekommen. Von "uns Steuerzahlern". Weil "der faule Arbeitslose" ja nichts macht. Es ist genau dieselbe Pauschalisierung wie heute. Nur auf eine Zukunft gerichtet. "Der faule Arbeitslose" das könnten genausogut WIR sein. Oder werden. Und dann?
Da habe ich mal eine sehr sarkastische Frage an Heelix:
Wenn du mit 50 Arbeitslos wirst, und dann 3 Jahre keine Arbeit findest, ist es dann RICHTIG, moralisch wie sozial, dass du dann zur Kleiderkammer gehen musst? Mit Essensmarken deine Nahrung abholen musst? Bürger 2ter Klasse bist? Du bist nicht an deinem Schicksal schuld, es gibt keine Arbeit für dich, du machst Schulungen und Weiterbildungen, aber keiner nimmt dich weil du zu alt bist und in deiner Weitberbildung keine Berufserfahrung hast. Und jetzt? Sollte man dich nicht mitfinanzieren? Immerhin erbringst du ja als Individuum für den Staat und für die Gesellschaft keinerlei Leistung. Du bist ein "Sozialschmarotzer" wie man so schön sagt. Das hier ist jetzt richtig dick mit dem Knüppel in den Sack gehauen, aber das ist doch ansich das was du sagst oder? Nur die, die Arbeiten haben einen Wert, wer nicht arbeitet ist NICHTS WERT. In dem Falle, warum nicht SOFORT Essensmarken? Denn just in dem Moment in dem du arbeitslos wirst, bist du für die Gesellschaft nicht mehr als eine kleine Nummer auf einem Papier, auf dem steht: Arbeitslos. Wie du kannst da nichts für? Vielleicht können die Menschen da auch nichts für wenn die 3 Jahre lang arbeitslos waren. Aber das ist dir doch erstmal egal. Warum sollte es dann nicht für dich ebenso gelten?
Und DAS findest du gerecht?