Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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@MountWalker
Du sprichst mir aus der Seele, ich sehe das absolut genauso. Ich tolleriere aber, wenn sich Familien für ein solches Alleinverdiener-Model entscheiden. Was ich nicht tolleriere ist, dass dieses Model über das Betreuungsgeld, Ehegattensplitting und vielleicht bald auch noch das Familiensplitting mit zig Milliarden Euro im Jahr subventioniert wird.
 
Und dazu kommt auch noch, was man leicht vergisst:
Punkt ef48

Was bedeutet, dass es ca. 3 Millionen Menschen in Beschäftigungen gibt ohne Lohnsteuer. Dann 11,5 Millionen in Lohnsteuerklasse I. 1,3 Millionen in Lohnsteuerklasse 2 für Alleinerziehende. Und ca. 13,2 Millionen in Lohnsteuerklasse 3-5.

Da dies eine Statistik von 2001 ist, werden die Werte wahrscheinlich heute noch anders sein. Auch durch die Lohnsteuerklassen wird eine Ungerechtigkeit hergestellt. Ich bin auch für Familien, ich bin aber nicht dafür, Familien durch das Einkommen "gerechter" zu verteilen. Sondern durch Chancengleichheit. Nicht durch Geld. Es sind also jetzt schon, auch wie du ansprichst |Melvin| unglaublich viele Summen unterwegs, die schon die Eltern entlasten, aber dennoch wird, wie oben von _killy_ gefordert, mehr Geld gebraucht. Die Frage ist doch, wieso man das so finanzieren sollte. Was es den Kindern bringt, und den Eltern. Die Eltern brauchen Entlastung, in der Hinsicht stimme ich zu. Entlastung soweit, dass es alles subventioniert wird im geldtechnischen Sinne? Nein eher nicht. Denn was mit dem Geld passiert, weiss man da eben nicht.
 
So sieht es aus. Ich wäre dafür, Betreuungsgeld abzuschaffen, Familiensplitting gar nicht erst einzuführen und Ehegattensplitting nur noch Paaren mit Kindern im unterhaltspflichtigen Alter zu gewähren und zwar mit einem gedeckelten Steuervorteil von maximal 1.000 € im Jahr. Die dadurch freiwerdenden Milliarden in kostenlose Kitas, Kindergärten, Ganztagsbetreuung und Bildungsgüter (Schulbücher, Schreibzeug, Nachhilfe, Schulbusse etc.) stecken. Nur so kann man sicherstellen, das das Geld dahin geht wo es auch hin soll.
 
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Naja gut, es gehört eigentlich nicht mehr zum BGE wenn man so will, zügeln wir uns also in der Hinsicht, da gibts sicher noch andere Punkte. Aber Chancengleichheit erreicht man eben nicht, indem man mit ner Schippe im Sandkasten jedem sein Häufchen übergibt. Das bedeutet nur Geld, aber was mit dem Geld passiert.... wichtiger ist doch den Kindern die Chancengleichheit zu geben, die Eltern damit effektiv zu entlasten. Und da hilft eben auch das BGE net.
 
Grundeinkommen im Sinne von nichts tun ist verwerflich ! Der Mensch braucht eine Beschäftigung und Kontakte, die findet man nicht vorm Fernseher.mfg
 
Sehr hitzige Diskusion hier.
wie man die Produktivität steigert wissen alle hier. Aber es bringt ja nicht immer nur zu produzieren. es muss ja auch Sinn machen etwas herzustellen. (Glaube ich ) Aber die Frage nach dem Grundeinkommen finde ich sehr wichtig. Einerseits wären alle Gesellschaftsgruppen abgesichert und könnten davon leben. Andererseits gäbe es ja kaum noch einen Anreiz dann noch arbeiten zu gehen und sich anzustrengen.......es gibt hier 2 Lager habe ich schon mitbekommen....aber ich denke das das Grundeinkommen auch nicht die richtige Lösung ist.
Fragt euch doch mal , ob Maschienen Steuern zahlen müssen.NEIN. Logisch sind ja keine Menschen. Aber sie erfüllen die Aufgaben von z.B. 100 Menschen....vielleicht ist dies ein neuer Ansatz
 
@hzdriver
Und du bist sicher, dass jeder, der ein Grundeinkommen bekommt "nichts tut" ?
Ist für dich kochen, putzen, handwerklich, gemeinnützig, politisch, etc. etc. nichtstun? Denn das ist eines der Probleme. Man kann die Arbeitslosigkeit nicht vollständig bekämpfen. Somit werden letztlich immer irgendwelche Menschen mit gezahlt, die "nichts tun" im Sinne von: Nicht erwerbstätig arbeiten gehen. Diese Menschen sitzen aber nicht den gesamten Tag vor dem Fernseher oder haben keine Beschäftigung/keine Kontakte. Sondern das ist eine überzogene Pauschalisierung weil man sich nicht vorstellen kann, was es so am Tag alles zu tun gibt.

@Gamer2013
Ist kein neuer Ansatz. Man muss nur sehr viel hier lesen über die ganzen Seiten bis man merkt, dass das "Bedingungslose Grundeinkommen für jeden" wie im Thementitel einfach nur bedeutet, dass 82 Millionen Menschen auf einmal Geld bekommen. Und dann weiss man schlagartig, dass das niemals klappen kann.
 
Und die Arbeiten gehen für ihren Lebensunterhalt müssen nciht kochen, putzen, handwerken? Sind nich gemeinnützig tätig oder politisch aktiv? Das eine schließt das andere aus?

Man kann sehr wohl beides. Das ist kein Argument für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
 
Das war auch kein Argument für das bedingungslose Grundeinkommen, sondern dass war ein Argument gegen die Pauschalisierung, die Nicht-Arbeitende-Bevölkerung würde den ganzen Tag über vor dem Fernseher hocken und nichts tun.
 
das jeder irgendwann mal putzen und kochen muss ist ja wohl klar, auch das ist kein Argument gegen die Behauptung, dass viele nur rumsitzen wenn sie nix tun müssen.
 
das jeder irgendwann mal putzen und kochen muss ist ja wohl klar,
Was klar ist und was nicht steht dort nicht. Dort steht "nichts tun" was soviel wie nutzlos herumhängen bedeutet ohne irgendetwas zu tun. Und das ist etwas, was ich bezweifel.

Natürlich brauche ich auch gar kein Gegenargument, denn dafür müsste man schon die Ausgangsthese in irgend einer Form belegen oder beweisen. Was natürlich nicht geschehen ist. Von daher muss ich auch gar nichts gegenbeweisen, denn es fehlt der Beweis an sich.

Und dass viele nur rumsitzen wenn sie nichts tun müssen ist ebenfalls eine haltlose Behauptung. Ich muss zum Beispiel nicht zusätzlich einen Pudding kochen mit frischen Vanilleschoten und mit Stärke, ich könnte auch ne Tüte nehmen. Der Pudding braucht also äquivalent länger Zeit obwohl hier keine Notwendigkeit besteht. Auch fehlt natürlich generell die Notwendigkeit einen Pudding zu kochen.

Daher ist das "rumsitzen wenn sie nichts tun müssen" im Auge des Betrachters.
 
@Mustis,

Wenn dich das stört, dass Arbeitslose nur rumsitzen, wenn es denn so wäre, dann gib ihnen doch Arbeitsplätze, die auskömmlich bezahlt sind und vor allem die vorhanden sind. Hast du schon mal unser Grundgesetz gelesen? Anscheinend nicht. Denn da steht was von Sozialstaat usw, solltetst du vielleicht mal tun.
 
Kenne das grundgesetz und da steht nix davon, dass jeder einen arbeitsplatz bekommt oder wie hoch ein "ordentliches" gehalt ist...

Ich gehe sogar soweit zu sagen, das im grundgesetz auch nix von sozialstaat steht.
 
Du beziehst dich sicher auf Artikel 20, Absatz 1 GG. Aber da steht nicht Sozialstaat. Da steht sozialer Bundesstaat. Ist für mich nicht das selbe. Ein Sozialstaat geht duetlich weiter als ein sozial geprägter Bundesstaat.

Zudem wäre fraglich, ob Arbeitsplätze für jeden mit einem Lohn, den DU als ausreichend empfindest, überhaupt sozial ist. Ich halte ein bedingungsloses Grundeinkommen für sehr unsozial. Sozial ist für mich ein Geben und Nehmen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist erstmal nur ein Nehmen. Den da es bedingungslos ist, kann ich das Geben nicht einfordern. Für mich ein höchst unsoziales Prinzip.
 
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Mustis schrieb:
Für mich ein höchst unsoziales Prinzip.
Ja klar, dann sollten auch Babys und Kinder, Schüler und Studenten, geistig und körperlich Behinderte, Rentner, Penionäre und Erwerbsarbeitslose keine Unterstützung bekommen, denn sie nehmen ja nur und geben nichts. Deine Logik ist einfach geilo.
 
Unsozial ist es, pauschal Geld zu verteilen ohne auf die Befürftigkeit zu schauen. Ohne diesen Punkt wird sehr viel Geld verteilt, was wiederum erstmal eingesammelt werden muss.

Der springende Punkt dabei ist doch, dass das BGE ja nicht von Millionären allein bezahlt wird, sondern von allen, auch Personen die es sich nicht leisten können dieses zu zahlen, wie Renter, geistig & körperlich Behinderte ...

Immer schön die Hand aufzuhalten um Geld zu nehmen, aber woher es kommt sollte man sich auch mal fragen, ne?

Ein Sozialsystem schaut auf Bedürftigkeit. Hier steht die Gemeinschaft füreinander ein. Viele sorgen dafür, das Bedürftige auch leben können. Zahlen alle und erhalten alle, dann ist es ein Nullsummenspiel!
 
Geilo ist wie du her gehst und einem das wort im mund umdrehst. Es ging explizit um menschen, die weder geistig noch körperlich eingeschränkt sind. Pensionäre und kinder fallen eh raus, denn diese bekommen ihr eingezahltes gele bzw. Im falle der kinder bekommen sie kein geld. Keine ahnung wie du darauf kommst.
 
@Mustis,

Die Verteidiger des BGE gehen davon, dass ein Mensch nur dann frei sein kann, wenn er in den Grundbedürfnissen abgesichert ist. Dem stimme ich zu.
Wenn also in einer Zeit, in der wir seit gut 20 Jahren ca. 3 Mio Arbeislose haben, die Arbeitsplätze durch die Automatisierung nicht mehr werden sondern eher weniger, wie gehst du dann mit diesem Teil der Menschen um? Ich beziehe es erstmal nur auf Arbeitslose.
Ok man könnte jetzt auch sagen, man führt eine an Bedürftigkeit geknnüpfte Grundsicherung ein. Sowas in der Art haben wir schon, nur das es dort sowas wie Sanktionen gibt, die verheerende Folgen haben, da sie dadurch jeden Job annehmen müsen und auch nicht die Freiheit haben über den Lohn zu verhandeln.
Würdest solch einer Grundsicherung zustimmen?
 
@Godde
Ok man könnte jetzt auch sagen, man führt eine an Bedürftigkeit geknnüpfte Grundsicherung ein. Sowas in der Art haben wir schon, nur das es dort sowas wie Sanktionen gibt, die verheerende Folgen haben, da sie dadurch jeden Job annehmen müsen und auch nicht die Freiheit haben über den Lohn zu verhandeln. Würdest solch einer Grundsicherung zustimmen?

Wir haben Sanktionen, und wir haben Personen, die "zuviel haben" und demnach enteignet werden. Wenn das wegfiele, dann wäre das Grundeinkommen schon gesichert. Es ist nicht bedingungslos, denn es hat als Bedingung, dass man Bedürftig ist, weil man eben z.B. keine Arbeit hat. Aber es geht nicht nach Besitz und es gäbe keinen Zwang Arbeit zu suchen die es nicht gibt.

Das ist aber nicht das BGE wovon wir dann reden. Das BGE würde ja einfach allen 82 Millionen Menschen Geld geben ob sie arbeiten, nicht, oder bedürftig sind oder nicht wäre völlig egal.

Das heißt die Verteidiger des BGE wollen nicht den Bedürftigen geben, sondern allen. Das ist der zentrale Punkt der es unsinnig macht. Wenns nur darum ginge den Bedürftigen zu geben wäre es ja noch wirklich überlegenswert. Aber allen ist einfach quatsch.
 
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