Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Fakt ist, wenn Automatisierung gemacht, dann um im Gesamtheitlichen Lohnsumme zu sparen und letztendlich mehr Arbeitsplätze wegkommen als entstehen. Also das Prinzip Gewinne privatisierne, Verluste verstaatlichen, denn die Erwerbslosen müssen ja von was leben.
Jetzt ist nur noch die Frage, wie weit und lange man das Spiel treiben kann, bis die Staaten dadurch kollabieren. Durch die Inhomogenität bei Bevölkerung, Rohstoffen und Gespartem ist da bei einem Staat schneller als beim anderen.
Weiteres Problem, Maschinen und Roboter konsumieren so ungern, der Markt schrumpft.
Die ganze Automatisierung abseits gefährlicher/schwerer Arbeiten oder die sehr genau und wiederholt ausgeführt werden muss, ist schädlich. Denn sie bringt keinen Nutzen, selbst bei Gewährleistung der Bezüge für die neugewordenen Überflüssigen ist durch Langweile und Sinnlosigkeit sozialer Frust vorprogrammiert.
Sie bringt keinen Nutzen, außer der Versuch, das Vermögen einiger weniger noch weiter zu vermehren.
Sollte die Verteilungsfrage der Wirtschaftskraft nicht gerecht gelöst werden in Zukunft, werden große Teile der Gesellschaften weiter verwahrlosen, degenerieren, in Schatten- und Parallewelten leben und schließlich die Gesellschaften implodieren, mitsamt den anderen globalisiert verbunden Hochtechnologiegesellschaften.
Also gleichzeitiger/globalisierter Untergang der Hochkulturen. So ne Hochkultur ist ja nicht das 1. Mal in der Menschheitsgeschichte hoch-/untergegangen.
 
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Hallo

ascer schrieb:
In einem Wort: Ja.
Ok wenn dir der Tonfall wichtiger als der Inhalt ist dann ist das so, ich kann damit leben.

ascer schrieb:
Der Intelligenzquotient z.B. ist - falls überhaupt - ein sehr schlechtes Maß um das intellektuelle Potential eines Individuums zu bestimmen.
Vor allem wenn man weiß wie viele unterschiedliche IQ Tests es gibt und zu welchen unterschiedlichen Ergebnissen die kommen.

ascer schrieb:
Fernab des konkreten Individuums aber kann man damit sehr wohl im Durchschnitt die Chancen für bestimmte Werdegänge abschätzen: der Anteil der Menschen etwa, die erfolgreich ein Studium überhaupt absolvieren mit einem IQ <= 100 ist sehr überschaubar. Das betrifft in etwa die Hälfte der Bevölkerung.
Ich behaupte das jemand mit einem IQ von 95 der fleißig ist und viel lernt ein Studium besser abschließt als jemand mit einem IQ von 105 der faul ist und nie lernt.

ascer schrieb:
Noch interessanter wird es, wenn man nicht nur Absolventen zählt, sondern (a) nur die qualifiziertere Hälfte der Studenten als Bemessungsgrundlage nimmt
...
Ich glaube dafür brauchen wir keine Statistik: wie hoch ist der Anteil gemessen an allen Ausgebildeten, die erfolgreich ihren Meister machen? Und wie hoch der Anteil der Meister, die wirklich engagiert und qualifiziert sind?
Ich behaupte das ein mittelmäßiger Akademiker/Staatl. gepr. Techniker/Meister deutlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat und ein deutlich höheres Gehalt bekommt als ein guter Hilfsarbeiter.

ascer schrieb:
Zitat:
"In this paper, we ask the question: how susceptible are current jobs to these technological developments?
...
We make no attempt to estimate the number of jobs that will actually be automated, and focus on potential job automatability over some unspecified number of years."

Die haben sich also Gedanken darüber gemacht, welche Arbeiten man automatisieren könnte und nicht wie viele Jobs wann tatsächlich wegfallen könnten.

ascer schrieb:
Zitat:
"The risk of automation declines with the level of education, with the level of measured skills (PIAAC’s numeracy and literacy) and with the wage level across almost all countries, suggesting that this wave of automation is skill biased.
The study, however, does not find support for the hypothesis that AI already has a measurable impact on the job security of occupations characterised by high levels of education and skills and high degrees of non-routine cognitive job tasks. On the other hand, AI appears to affect low-skilled jobs more significantly than previous waves of automation."

Sag ich doch, Hilfsarbeiter die einfache Arbeiten ausführen werden deutlich größere Probleme als Fachkräfte oder gar Hochqualifizierte bekommen.
Hier werden auch nur die möglicherweise wegfallenden Jobs (die man automatisieren könnte) betrachtet und kaum die neu enstehenden Jobs, das ist sehr einseitig.


Beide Links haben eins gemeinsam, es sind sehr theoretische Visionen über das was möglich wäre, davon hatten wir in vielen anderen Bereichen schon viele ähnliche Visionen die sich nie bewahrheitet haben.

ascer schrieb:
Deine Links kurz abgehandelt:
Was für eine Überraschung, du findest deine Links besser und ich meine.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ok wenn dir der Tonfall wichtiger als der Inhalt ist dann ist das so, ich kann damit leben.

Ich habe nie etwas von wichtiger erwähnt.


Tomislav2007 schrieb:
Ich behaupte das jemand mit einem IQ von 95 der fleißig ist und viel lernt ein Studium besser abschließt als jemand mit einem IQ von 105 der faul ist und nie lernt.

Das wird ziemlich sicher so sein ja. Jenes war aber nicht mein Punkt, sondern vielmehr das die eine Hälfte der Bevölkerung <= IQ 100 signifikant schlechtere Chance hat als die andere > IQ 100.

Oder vereinfacht ausgedrückt: der derzeitige Hilfsarbeiter mit IQ 90 kann jede wache Stunde seines Lebens in Lernen investieren, er wird trotzdem nie im Leben auch annähernd mit einem IQ 120+ Akademiker mithalten, selbst nicht wenn der hoffnungslos faul ist.

Und dieser Umstand ist nicht seine Schuld. Deshalb fördern wir ja durchaus z.B. auch Behinderte, weil auch die mit einer Benachteiligung geboren wurden, für die sie selbst nicht verantwortlich sind.


Tomislav2007 schrieb:
Die haben sich also Gedanken darüber gemacht, welche Arbeiten man automatisieren könnte und nicht wie viele Jobs wann tatsächlich wegfallen könnten.

Auch darüber schreiben sie Paper, auch darüber machen die sich Gedanken. Allerdings kann das natürlich nicht primärer Fokus einer großangelegten Studie sein, denn muss vor allem natürlich belastbare Zahlen liefern.

Deshalb kann man natürlich nie Sätze wie "2040 sind 60% der Arbeitsplätze weg" schreiben;
oder "folgende Arbeitsplätze werden automatisiert".

Z.B. in Deutschland wird Pflege eher wenig automatisiert werden, weil hierzulande (im Gegensatz zu Japan etwa) die Bevölkerung nicht vom Roboter versorgt werden möchte.
Solche sozialen (und andere) Faktoren spielen eine große Rolle und müssten berücksichtigt werden, d.h. der Studienumfang wäre ungleich größer und auch spekulativerer Natur.


Nichtsdestoweniger kann man aus den dargelegten Studien schließen in welche Richtung sich der Arbeitsmarkt entwickelt. Und das tut man auch.



Tomislav2007 schrieb:
Was für eine Überraschung, du findest deine Links besser und ich meine.

Es geht nicht um deine oder meine Links, es geht um die Qualität der Studien.

D.h. es geht um:
- IW Köln (die wie gesagt ein Interesse an De-Eskalierung haben),
- eine vergleichsweise kleine GmbH (das ist Null vertrauenswürdig)
- und ein Paper von EconStor (was nichts im Vergleich zu einer umfangreichen Studie ist, aber zumindest von der wissenschaftlichen Belastbarkeit vertrauenswürdiger als die anderen beiden)

vs.

großangelegte Studien von Oxford, Harvard & Co., zu denen es dann entsprechende Folgeforschungen von Princeton, der LMU, usw. usf. gibt.


Es geht also nicht darum, dass ich deine Quellenangaben nicht akzeptieren will. Sondern darum, dass die angesehensten und besten Universitäten der Welt eine andere Geschichte erzählen als das IW Köln, eine vergleichsweise kleine GmbH und ein Paper von EconStor.

Und ja, zwischen diesen Quellenangaben liegt wissenschaftlich gesehen ein sehr großer Qualitätsunterschied.
 
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ascer schrieb:
Oder vereinfacht ausgedrückt: der derzeitige Hilfsarbeiter mit IQ 90 kann jede wache Stunde seines Lebens in Lernen investieren, er wird trotzdem nie im Leben auch annähernd mit einem IQ 120+ Akademiker mithalten, selbst nicht wenn der hoffnungslos faul ist.

Früher warst du unter den besten 10% wenn du Lesen und schreiben konntest.
Heute kannst auch einen guten Job haben, ohne das du (richtig) schreiben kannst.
(nimm mich, so viele Rechtschreibfehler.... aus mir wird nie was!)
Das Anforderungsprofil ändert sich mit zunehmender Technologie, das war noch nie ein Problem.

Früher waren 80% der Menschen Bauern.
Heute Arbeiten 80% in irgendwelchen Büros.
Laut deiner Logik dürfte das gar nicht möglich sein.
Der Mensch wächst allerdings mit seinen Aufgaben, das hat er schon oft genug bewiesen.
 
florian. schrieb:
Das Anforderungsprofil ändert sich mit zunehmender Technologie, das war noch nie ein Problem.

Siehe z.B. Post #4817 in der Mitte die drei Punkte und die Begründungen danach.

Diese Herangehensweise ist das Übliche "wird auch zukünftig kein Problem sein, weil war es in der Vergangenheit noch nie". Das ist inkorrekt, wie in #4817 und auch schon von anderen vorher in diesem Thread erläutert wurde.

Die Problematik ist, dass die Grundbedingungen, erneut siehe z.B. #4817, für die vierte industrielle Revolution ganz anders sind, als bei der 1-3. industriellen Revolution.
 
Hallo

ascer schrieb:
Nichtsdestoweniger kann man aus den dargelegten Studien schließen in welche Richtung sich der Arbeitsmarkt entwickelt. Und das tut man auch.
...
Es geht nicht um deine oder meine Links, es geht um die Qualität der Studien.
Weißt du wie viele Prognosen/Studien es kurz nach der Jahrtausendwende gab, die das papierlose Büro voraus gesagt haben ? Was ist jetzt 15-20 Jahre später ? Wir verbrauchen mehr Papier denn je.

Was man nicht vergessen darf, das man Studenten gerne erzählt was sie später für tolle Berufsaussichten haben, das man dir als KI/Robotik Student erzählt das die KI/Robotik bis zu deinem Studienende expandiert wundert mich nicht.

Zum Thema Studien an Universitäten, wichtig ist wer sie bezahlt und nicht wer sie durchführt: Forschungsfinanzierung Die gekaufte Wissenschaft https://www.zeit.de/2013/32/gekaufte-wissenschaft/komplettansicht
Zitat:
"Unternehmen bestellen Studien, engagieren Professoren und finanzieren ganze Institute, die in ihrem Sinne forschen. An den Universitäten ist die Wirtschaft zu einer verborgenen Macht herangewachsen."

Studie von der Universität von Kalifornien in San Diego: Schokolade macht nicht dick - im Gegenteil https://www.augsburger-allgemeine.d...macht-nicht-dick-im-Gegenteil-id19388886.html

Wenn Universitäten so ehrlich und unfehlbar wären, wie du mir weismachen willst, dann dürfte man Germanistik und Philosophie gar nicht mehr anbieten.

Grüße Tomi
 
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Dass sich das papierlose Büro und die nicht nur in Deutschland tradierte Bürokratie nicht gut vertragen, war aber auch zur Jahrtausendwende schon klar.
Mir jedenfalls ...

Die Zahlen und Angaben aus den Studien sind ohnehin relativ wenig wert, weil überall kein besonderer zeitlicher Bezug hergestellt wurde ... minus 490k Jobs plus 430k Jobs gleich minus 60k Jobs ... es werden also 60k Jobs tatsächlich verloren gehen ... klingt nicht weiter verängstigend. Es sei denn man sagt noch dazu ... "innerhalb der nächsten 3 Jahren". 30 sieht schon wieder anders aus.

Nirgendwo ist mal ein ungefährer Zeitrahmen angegeben (oder ich bin nur noch nicht drauf gestoßen).
Und mit 30 - 60% sind auch die größen Studien nicht unbedingt präzise.

Im Grunde muss man sich da doch nichtmal mehr streiten, welche Studie nun weniger belastbar ist.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Weißt du wie viele Prognosen/Studien es kurz nach der Jahrtausendwende gab, die das papierlose Büro voraus gesagt haben ? Was ist jetzt 15-20 Jahre später ? Wir verbrauchen mehr Papier denn je.

Das ist zwar richtig, aber (a) falsifiziert das nicht das vollkommen andere Thema KI/Robotik und (b) war die Einschätzung nur schlichtweg zeitlich gesehen zu optimistisch.

Deutschland ist neben wenigen anderen eines der Länder, wo Papier noch sehr eminent vorhanden ist. Das liegt vor allem an unserer kaum übertreffbaren Bürokratie und daran, dass Deutsche generell nicht sehr innovationsfreundlich sind.
In Japan & Südkorea z.B. - die häufig eine Vorreiterrolle in solchen Dingen haben - hat der Umbruch hingegen schon angefangen.

Samsung beispielsweise ist ja dabei komplett aus dem Druckergeschäft auszusteigen. So wie sie auch rechtzeitig aus dem Festplattengeschäft raus sind um auf SSDs umzusteigen. Ich sehe also keine besondere Relevanz darin, dass man sich um ~20 Jahre verschätzt hat.
Das verschiebt die Problematik nur nach hinten.


Tomislav2007 schrieb:
Was man nicht vergessen darf, das man Studenten gerne erzählt was sie später für tolle Berufsaussichten haben, das man dir als KI/Robotik Student erzählt das die KI/Robotik bis zu deinem Studienende expandiert wundert mich nicht.

Das findet zumindest an deutschen Universitäten nur sehr selten statt. Natürlich kann man es nicht gänzlich ausschließen, aber es ist ein um Welten kleineres Problem als etwa bei den Ivy League Unis in den USA.


Tomislav2007 schrieb:
Zum Thema Studien an Universitäten, wichtig ist wer sie bezahlt und nicht wer sie durchführt: Forschungsfinanzierung Die gekaufte Wissenschaft https://www.zeit.de/2013/32/gekaufte-wissenschaft/komplettansicht
Zitat:
"Unternehmen bestellen Studien, engagieren Professoren und finanzieren ganze Institute, die in ihrem Sinne forschen. An den Universitäten ist die Wirtschaft zu einer verborgenen Macht herangewachsen."

...und meinst du unter diesem Gesichtspunkt etwa nicht, dass ein IW Köln, eine vergleichsweise kleine GmbH und EconStor gefärbter sein werden?!
Besonders das IW Köln scheut revolutionäre Ideen.

Unabhängig davon ist das zwar korrekt, aber (a) ist auch dieses Phänomen in Deutschland geringer, weil hier ausschließlich die staatlichen Unis gut sind (in den USA ist das ja genau umgekehrt) und (b) hat Oxford keine finanziellen Probleme und ist enorm auf seinen Ruf bedacht. Wer da auch nur minimal ungenau arbeitet, ist ziemlich schnell in Verruf geraten.

Hinzukommend habe ich wie gesagt noch von keiner einzigen renommierten Uni oder Dergleichen eine Studie gesehen, die in eine andere Richtung als die Oxford-Studie gehen würde.

Das man ein, zwei Unis schmiert mag vielleicht mal sein, dass das aber mit den großen passieren soll ist schon unwahrscheinlicher und vor allem nicht zig der weltweiten Top 1% gleichzeitig (und das auch noch in verschiedenen Ländern).

Ich rede abgesehen davon nicht von Unfehlbarkeit, sondern vielmehr davon das es extrem unwahrscheinlich ist, dass alle der großen Unis sich irren und alle in irgendeiner Form geschmiert wurden. Das ist der Punkt dabei.


Als einfaches Beispiel: das Einstein sich mal geirrt hat, war schon selten. Das sich Schrödinger, Einstein, von Neumann, Bohr, Pauli, Heisenberg, ... alle zeitgleich irren, das ist definitiv sehr selten.

...und das die sich irren, wenn das Gegenargument vom IW Köln, einer vergleichsweise kleinen GmbH und EconStor kommt...das ist wohl nahezu ausgeschlossen.
 
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Aber es ist schon nicht von der Hand zu weisen, dass Drittmittel an deutschen Unis in den letzten Jahren immer wichtiger geworden sind. In einigen Bereichen sicherlich mehr, und in anderen weniger, aber ich weiß von Chemielaboranten, Geologiestudenten, Physikern die in DIREKTEM Auftrag von Unternehmen XY Forschungen betrieben haben ... keine kleinen oder billigen Projekte ... und alle sagten, dass ihr Institut ohne Drittmittel nicht wirklich forschen könnte.

In jedem Fall haben die Anforderungen der Finanziers auch eine lenkende Wirkung auf Forschungsinteressen, -fragen und damit letztlich die Ergebnisse. Meiner Meinung nach ist das nicht unbedingt im Sinne von "freier Wissenschaft".
Auch zu dem Thema gibt es einige Studien ... aber sicherlich nichts großes ... sowas will ja kaum einer finanzieren ;)

Nachtrag:
Nicht umsonst steht in nahezu jeder Stellenausschreibung für wissenschaftliche Mitarbeiter, die ich entdecke, unter "wünschenswert" - "Erfahrung in der Werbung von Drittmitteln".
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf jeden Fall, dass würde ich auch nie bestreiten...aber es ist ein großer Unterschied zwischen "es wird einiges durch Drittmittel finanziert" und "es werden aktiv nur Ergebnisse veröffentlicht, die den Geldgebern gefallen".

Vor allem weil eben in einigen Ländern, wie Deutschland, Unis eben durchaus noch sehr stark verstaatlicht sind.

Abgesehen davon ging es hier ja um die Aussagekraft der Studien und es ist wohl schon ein wenig absurd, sämtlichen großen Namen auf der Liste eine derartige Färbung der Ergebnisse zu unterstellen.

Noch dazu, wo die Gegenargumente vom IW Köln (Institut der deutschen Wirtschaft), einer GmbH und EconStor kommen. Also wenn man überhaupt eine Färbung unterstellen will, dann doch wohl eher an diesen Adressen als an zig Top-Unis weltweit.
 
Ich bin da zu 100% bei dir ... daher habe ich dazu nichts gesagt.

Ich hatte das Thema hier schon einige Male ... oft bin ich da sogar der jenige, der es anfängt. Auch wenn es mir dabei eher um die wissenschaftssoziologische Perspektive geht ... was bedeutet das für die Entwicklung und den "Wissenszuwachs" der Wissenschaften?
Welche art von "Wissen" wird dabei produziert ... und ist das wirklich "ergebnisoffen", wie sich das eigentlich gehört?

Ich denike dabei eher daran, was Anforderungen, von denen man weiß, dass z.B. der DFG sie an Förderprojekte stellt (oder eben ein Unternehmen ... oder das Militär), für Wirkungen auf den wissenschaftlichen Diskurs als ganzes und längerfristig entfalten.
 
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Hallo

@Olf
Danke für die Bestätigung.

@ascer
Unter dem Strich ist das alles nur besseres Kaffeesatzlesen (egal ob groß/klein oder privates Unternehmen oder Uni) und wir wissen nicht wirklich was kommen wird.
Diese technologischen Studien gehen vom Best Case Scenario (für die Technologie) aus, was ist wenn das Worst Case Scenario (für die Technologie) eintrifft ?
Was ist wenn morgen (ich hoffe es nicht) ein vollständig autonom fahrendes Auto eine Gruppe Kinder überfährt und die Gesellschaft so abschreckt das man von der Technologie für Jahrzehnte nichts mehr wissen will ?

ascer schrieb:
Vor allem weil eben in einigen Ländern, wie Deutschland, Unis eben durchaus noch sehr stark verstaatlicht sind.
Deine verlinkten Studien sind nicht von deutschen Unis, wie es bei US Unis (die deutlich stärker von der Wirtschaft gesponsort werden) aussehen kann sieht man an meinem Schokoladen Beispiel in Beitrag 4826.

So sauber sind deutsche Unis auch nicht:
Wie die Wirtschaft die Hochschulen beeinflusst https://uni.de/redaktion/hochschulen-sponsoring
Uni Köln betreibt gesponserte Forschung hinter verschlossenen Türen https://www.zeit.de/studium/hochschule/2012-01/uni-koeln-bayer
Gekaufte Wissenschaft: Wie abhängig sind Universitäten von Unternehmen? https://magazin.jobmensa.de/gekaufte-wissenschaft-wie-abhaengig-sind-universitaeten-von-unternehmen/

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Was ist wenn morgen (ich hoffe es nicht) ein vollständig autonom fahrendes Auto eine Gruppe Kinder überfährt und die Gesellschaft so abschreckt das man von der Technologie für Jahrzehnte nichts mehr wissen will ?
Ich hoffe auch das sowas uns erspart bleibt ... aber ausschließen lässt sich sowas einfach nicht.

Und die Technologie? Naja, dann verschwindets kurz, und die Chinesen bringen es 15 Jahre später erfolgreich "auf die Schiene" ...
Der Transrapid ist so ein Beispiel dafür, wie Deutschland auf sowas reagiert.
Der zuckelt bisher soweit ich weiß unfallfrei durch Shanghai ... sieht sogar (fast) genauso aus.
 
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@Tomislav2007: Natürlich und selbstverständlich muss man jedweder Quelle immer erstmal mit Skepsis gegenübertreten, sonst lässt man sich dazu verleiten, seinen Lieblingsquellen alles abzukaufen - was ein sehr großes Problem ist.

Dennoch sprechen wir hier über sehr fundierte Studien, von sehr renommierten Unis, die mittlerweile vielfach zitiert und bestätigt wurden. Und eben nicht nur von anderen Unis aus den USA oder England. Wie gesagt, gibt es Forschungsbeiträge z.B. auch von der LMU in München, besonders durch ihr "Munich Center for Internet Research", die in die gleiche Richtung gehen. Die Oxford-Studie ist jetzt ja auch schon ein paar Jahre alt. Seither gab es international viele, die in dieser Richtung forschen.

...und wie gesagt, bisher kenne ich keine einzige Top-Uni, die der Oxford-Studie widersprochen hätte.


Kontra kommt immer nur von kleineren Instituten, meist auf nationaler Ebene, so wie das von dir verlinkte IW Köln. Und das ist nunmal wissenschaftlich gesehen nicht von äquivalenter Qualität.
 
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Hallo

ascer schrieb:
Dennoch sprechen wir hier über sehr fundierte Studien, von sehr renommierten Unis, die mittlerweile vielfach zitiert und bestätigt wurden. Und eben nicht nur von anderen Unis aus den USA oder England.
Wie lange dachte man das die Kernspaltung beherrschbar oder gar sicher ist und unsere Energieprobleme lösen wird, was haben wir heute ? Explodierende Reaktoren und verseuchte Gebiete.

Du hast dich noch gar nicht zu meiner Bemerkung geäußert, das die Bewegungen von Atlas mehr den Bewegungen eines Soldaten gleichen als den Bewegungen eines Lageristen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atlas_(Roboter) Zitat: "Atlas ist ein von Boston Dynamics im Auftrag der US-amerikanischen Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) entwickelter humanoider Roboter."
Wird Atlas vom US Verteidigungsministerium finanziert weil die US Armee Lageristen benötigt ? Sorgst du dich um die berufliche Zukunft von Soldaten ? Sollten wir bei Atlas nicht mehr Angst vor Krieg als vor Arbeitslosigkeit haben ?

DerOlf schrieb:
sorry, ich wollte dich nicht verwirren.
Ich habe echt verwirrt auf meinen Wodka Redbull gesehen und mir gedacht: "Das war doch erst der zweite."

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ich habe echt verwirrt auf meinen Wodka Redbull gesehen und mir gedacht: "Das war doch erst der zweite."
Vielleicht lags ja doch daran?
Wenn du das "da bin ich zu 100% bei dir" meintest, das bezog sich auf den Post direkt davor
... also auf @ascer.
Falls du den Post davor meintest: Das war keine komplette Zustimmung. Meiner Meinung nach gibt es zu viel unternehmensabhängige Forschung ... ich denke das schränkt den möglichen Erkenntniszuwachs ein.
Es ist allerdings nicht "alle" Forschung ... und gerade wenn sich viele Forschungsinstitute einig sind, zu ähnlichen Schlüssen gelangen und sich dabei NICHT widersprechen, dann gehe ich zunächst mal nicht davon aus, dass da ein paar Unternehmen die nötigen Billliarden locker gemacht haben.
Hast du mal einen Forschungsbereich zu KI und Robotik gesehen? Alles was da zu sehen ist, ist im wahrsten Sinne sauteuer und die Forschungsbereiche sind meist auch mit 50 Mitarbeitern noch eher "klein" (andere Forschungsteams an Unis bestehen aus 3 - 10 Menschen).

In dem Bereich erfolgreich zu manipulieren wäre richtig kostspielig. Da ist ne eher kleine GmbH sicherlich günstiger zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

DerOlf schrieb:
Wenn du das "da bin ich zu 100% bei dir" meintest, das bezog sich auf den Post direkt davor
Ich meinte das: "Aber es ist schon nicht von der Hand zu weisen, dass Drittmittel an deutschen Unis in den letzten Jahren immer wichtiger geworden sind."

Grüße Tomi
 
@Tomi:
Auch daraus würde ich nicht schließen, dass Studien von renomierten Unis gekauft sind ... der kritische Blick auf eine Studie versteht sich von selbst, der Urheber muss da egal sein.
 
Tomislav2007 schrieb:
Du hast dich noch gar nicht zu meiner Bemerkung geäußert, das die Bewegungen von Atlas mehr den Bewegungen eines Soldaten gleichen als den Bewegungen eines Lageristen.

Das ist durchaus richtig, aber (a) ist das US Militär nicht mehr involviert (mittlerweile ist Boston Dynamics an ein japanischen Tech-Konzern verkauft) und (b) gibt es auch viele andere Interessenten und Einsatzgebiete. Amazon z.B. hat Atlas schon für Pakete von A nach B tragen eingesetzt.


Unabhängig davon hast du dich noch nicht zu der Fragestellung geäußert, was du für vertrauenswürdiger hälst bzw. schwieriger zu manipulieren. IW Köln, eine kleine GmbH und einen Beitrag bei EconStor oder großangelegte Studien von Oxford, Harvard & Co. - inklusive zig internationaler Studien, die darauf aufbauen. Wie etwa die erwähnten Anstrengungen von der Uni Paris oder LMU München.

Vor allem unter dem von dir genannten Gesichtspunkt - Manipulation seitens Wirtschaft. Hälst du da ernsthaft das IW Köln, eine kleine GmbH und den Beitrag bei EconStor für aussagekräftiger als die Ergebnisse von diversen internationalen Top-Unis?




DerOlf schrieb:
und gerade wenn sich viele Forschungsinstitute einig sind, zu ähnlichen Schlüssen gelangen und sich dabei NICHT widersprechen, dann gehe ich zunächst mal nicht davon aus, dass da ein paar Unternehmen die nötigen Billliarden locker gemacht haben.

Ja, genau das meinte ich. Es ist eben definitiv sehr unwahrscheinlich. Besonders bei der langen Liste an internationalen Top-Unis die dahingehend bisher publiziert haben.



DerOlf schrieb:
In dem Bereich erfolgreich zu manipulieren wäre richtig kostspielig. Da ist ne eher kleine GmbH sicherlich günstiger zu haben.

Exakt.



DerOlf schrieb:
der kritische Blick auf eine Studie versteht sich von selbst, der Urheber muss da egal sein.

Der kritische Blick muss natürlich definitiv gewahrt werden - habe ich selbst auch schon mehrfach erwähnt. Ich bezog mich lediglich darauf, dass zwar unterschiedliche Zahlen existieren, aber die große Masse aller international führenden Wissenschaftler bisher immer in die Richtung argumentiert haben, dass mehr Arbeitsplätze wegfallen als neu entstehen.

Daraus kann man durchaus schlussfolgern, in welche Richtung die Reise höchstwahrscheinlich geht.
 
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