Zunächst mal unterschlägst du bei deinen Berechnungen, dass das BGE ja nicht einfach nur ausgezahlt wird ... ein teil davon wird über Konsumsteuern direkt wieder zurückfließen. Und zumindest der Theorie nach wird dieses Geld gerade dort, wo die Menschen es begrüßen würden, zu nahezu 100% verkonsumiert ... angenommen man würde eine einheitliche Konsumsteuer von 20% einführen, dann würden bei einem BGE von €1.000,- dann 80.000.000 x €200,- monatlich zurückfließen.
Und wenn die Leute tatsächlich mehr konsumieren, dann steigert das auch die Umsätze im Handel und in der Produktion ... auch dass erhöht die Steuereinnahmen.
Noch dazu ist auch damit zu rechnen, dass, wenn tatsächlich viele Leute wegen BGE zeitlich weniger arbeiten wollen, insgesamnt mehr Leute überhaupt in Arbeit gebracht werden können ... und zwar nicht nur in fachfremden Tätigkeiten bei Firmen in Bayern.
Die monatlich ausgezahlten Beträge einfach nur zu addieren ist also im wahrsten Sinne eine Milchmädchenrechnung.
Aber es stimmt schon, dass bei Beibehaltung der momentanen Ausgabenstruktur unseres Staates ein BGE ein LOCH von mehreren hundert Milliarden reißen würde. Daher kommt ja auch immer eine Umorganisation des Generationenvertrages zum tragen ... oder einfach eine Reform der Einzahlerstrukturen zu unseren Sozialsystemen allgemein.
Es ging nie darum, einfach alles beim alten zu lassen, und lediglich Hartz4 durch ein BGE zu ersetzen.
Um Sonderbedarfe zu klären (z.B. durch Krankheit, Behinderung o.Ä.) muss es dann natürlich wieder eine gewisse Verwaltung geben, aber die wird kaum mit dem riesigen Wasserkopf des Hartz4-Systems mithalten können, in dem ja doch nur Abgestellte verwaltet und drangsaliert werden. Die Sonderbedarfe dafür können schon heute ganz problemlos über die Krankenkassen erhoben werden ... wenn der Gesundheits-App-Wahnsinn noch ein bisschen weitergeht, reicht für die Bedarfsfeststellung sogar Google ... da gibts dann für Krankenkassen eh individuelle Bedarfsprofile zu jedem Nutzer
Beim Jobcenter landet doch niemand, der es auch irgendwie anders hinkriegt, im Leben zweimal.
Ich bin auch weit davon entfernt, das BGE für den einzigen oder gar besten Weg zu halten ... auch eine arbeitszeitverkürzung kann vieles bewirken ... 6-Stunden-Schichten (statt 8) bedeuten 4 Stellen, wo es bisher nur 3 gibt ... auf die Weise könnte man sogar 25% der Bevölkerung in Arbeit bringen, obwohl nicht genug Arbeit für alle da ist.
Man muss nur aufpassen, dass die 4 Arbeiter für den AG am ende nicht teurer sind, als die 3 vorher ... sonst lässt sich darauf ja wieder kein AG ein.
Und man muss natürlich denen, die dadurch ein geringeres Einkommen haben auch irgendwas bieten ... z.B. ein BGE (welches in dem Fall aber nicht auskömmlich sein dürfte, damit die Leute auch arbeiten gehen auch die, die eigentlich nicht wollen) ... oder höheres Kindergeld, wenn man dringend mehr bedürftige Kinder haben will.
Vor allem glaube ich nicht an das "TINA-Prinzip", denn Alternativen zur eigenen Präferenz gibt es immer.