Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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DerOlf schrieb:
Wahrscheinlich weil Projektionen 2005 schon gezeigt haben, dass 2015 vermehrt 2,5t schwere Fahrzeuge mit 250+ PS und 3L Hubraum die Strassen bevölkern werden.
Oder auf ökonomisch: Es war für VW, Audi, BMW, Porsche einfach nie rentabel, ein 3L-Auto im Portfolio zu haben ... da entwickelt man so'n quatsch lieber garnicht erst weiter ... es gibt bei VW momentan genau EIN 3L-Auto - und das steht im Firmenmuseum.Insgesamt ging s bei diesen Entwicklungen NICHT darum, ein 3L-Auto auf den Markt zu bringen oder 3L-Autos zu etablieren ... es ging nur darum, zu zeigen, dass es möglich ist, ein solches Auto in Serie zu fertigen.
Das war "Fortschritt durch Technik" ... die man dann NICHT einsetzt.

Die Autobauer sind da schon dran interessiert, aber es reicht halt, wenn es irgendein Modell/Motor schafft um den Flottenverbrauch niedrig zu halten, idealerweise natürlich mit 2,5t SUV mit 15Kh/w Batterie bei 2l im alten NEFZ Zyklus :)
Und warum sollte es nicht die schweren Autos mit dicken Motor und hohem Verbrauch geben, wenn die Menschen bereit sind es zu bezahlen? Nicht für alle sind Autos reine Fortbewegungsmittel von A nach B ;)

Aber mal davon ab, früher wars doch mal so, dass nen Lehrer 4000 DM bekommen hat und jemand aufm Bau auch 4000 DM, heute bekommt der Lehrer 4000€ und der vom Bau nur 2000€. Und das liegt sicher nicht nur an der Umstellung auf den Euro ;) Wie schon öfter gesagt, einfache Tätigkeiten sind austauschbar und andere erfordern ein Studium und werden entsprechend honoriert. Man kann als Queereinsteiger auch Glück haben, das ist aber wohl eher die Ausnahme.
Was ich nur recht ätzend an der heutigen Zeit mit Fortbildungen finde, viele lernen ausschließlich für die Zertifikate, haben aber dann von anderen Dingen, die man eigentlich ebenso in der Branche vorrau setzen würde, keinen Plan, weil sie eben nur gezielt lernen und kein eigenes Interesse am Gesamtfeld haben.
 
Und wer hat sich nen Lupo gekauft? :rolleyes: richtig, kaum einer. Es liegt nicht immer an der bösen Industrie. Der Kunde gibt an, was am Markt ankommt und was nicht, nicht andersherum. Es will halt keiner Downsized Motoren mit wenig Zug fahren. Ich persönlich verstehe es und würde mir ebenso wenig je so ne Gurke kaufen. Dieses Ökobewusstsein vieler ist doch sowieso nur ne Inselwahrnehmung. In manchen Bereichen wichtig, in den meisten egal. Wirklich nachhaltig sind die wenigstens, die meisten geben es aber vor zu sein.

Aber abseits vom üblichen Gebashe auf die Wirtschaft und mit dem Finger aufs Feindbild zeigen, was hat das mit dem BGE zu tun? Der Thread ist so überflüssig geworden wie kaum ein anderer im PUG. Zum eigentlichen Thema kommt nichts mehr (keiner der Befürworter hält es für nötig auf die grundlegende Problematik der Finanzierbarkeit einzugehen), es wird permanent immer weiter abgeschweift und hauptsächlich beharken sich hier 2-4 Leute munter im Kreis ohne dabei relevant etwas zum Thema beizutragen. Unterhaltsam stellenweise, zielführend wohl kaum.

PS: Dabei hat das Thema durchaus Potential. Der Wunsch nach Sicherheit finanzieller Art ist quasi dem Menschen inne wohnend, somit ein BGE eine logische Konsequenz. Ebenso ist unser derzeitiges Sozialsystem zwar vergleichsweise großzügig aber keineswegs frei von Problemen. Ein BGE wird wohl rein finanziell so wie hier teils gewünscht nicht finanzierbar sein, das ändert nichts an der Tatsache, dass eine Synthese aus dem BGE und dem heutigen Sozialsystem Probleme lösen kann und das Sozialsystem zukunftssicherer machen kann und zudem als Vorbild für andere Staaten sein kann. Grade wenn man die Finanzierung hinbekommt bei gleichzeitigem Anreiz, möglichst Eigenverantwortlich mit dem eigenen Leben umzugehen. Somit wäre es vll sinnvoll mal darüber zu diskutieren, wie ein Kompromiss aussehen kann, der sagen wir mal für Bedürftige einem BGE nahekommt, ohne dabei die Problematik zu haben, exorbitant teuer zu sein, weil man jeden mitfinanzieren muss, der es eigentlich gar nicht benötigt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vor allem stört mich, dass all die Entwicklungen der letzten Jahre zwar zu sehr viel effizienterer Antriebstechnologien geführt haben ... gleichzeitig hat sich aber am Durchschnittsverbrauch der Fahrzeuge kaum etwas geändert.
Ca. 10L auf 100km ... mit nur einem unterschied ... vor 20 Jahren saß da ein 80PS-motor in einem 1,2T schweren Auto ... heute sitzt ein 250PS starker Motor in einer 2T-Karosse.

Die Wirkung der bisherigen Spritspartechnologien besteht eben nicht darin, den Spritverbrauch zu senken, sondern bewirkt lediglich eine Leistungssteigerung ... klar ist auch eine gesteigerte Leistung bei gleichem Verbrauch "spritsparend" ... aber nur wenn man vorraussetzt, was die heutigen Autos mit Motoren von vor 20 Jahren saufen würden.
Was jedoch die Beförderung von menschen angeht (Individualverkehr) so verbrauchen die meisten Menschen heute auf dem Weg zur arbeit eben nicht weniger Sprit, als vor 20 Jahren ... sie bewegen dabei nur etwas mehr Auto.

Beim Verbrauch denke ich natürlich an die tatsächlichen Verbrauchswerte ... nicht die aus den Testlabors der Autolobby.

Irgendwie führt Spartechnologie nur dazu, dass mit dem, was eigentlich gespaert werden soll, herumgeaast wird ... das sparen übernimmt ja die Technik, also braucht sich der Konsument da keinen Kopf mehr drum machen ;)
Wie sparsam ist ein gerät (welches 1/3 weniger verbraucht) noch, wenn man es dafür dann doppelt so lange nutzt, wie das alte?

"Sparen" tut man für ein "höheres" Ziel (z.B. Umweltschutz), und die sind leider immer schnell vergessen, wenn die niederen Instinkte ins Spiel kommen (boah, wie geil ist das denn?).


@Mustis:
Ich denke, wenn wir das Thema an einer Symbiose von derzeitigem Sozialsystem und BGE diskutierenm, wird nicht anderes passieeren, als bisher auch.
Finanzierbarer ist das nämlich ganz sicherlich nicht ... und die Problematik des Arbeitsunwillens bleibt bestehen.

Ich frage mich immer wieder, wie viele bisher Vollzeitbeschäftigte sich einfach ausklinken würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Das wäre doch genial ... man hat genug zum Leben, braucht nicht 8H am Tag irgend einen Scheiß für andere machen ... man zahlt nichtmal Steuern ;)
Es könnte bei nicht ganz wenigen einige Jahre dauern, bis die merken, dass sie sich ohne arbeit einfach etwas hohl fühlen.

Ich fürchte, dass auch eine Symbiose ... egal in welcher Art ... mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen haben wird, wie ein volles BGE ... die Finanzierbarkeit sehe ich da, wie gesagt, noch weniger gegeben, als beim BGE.

Einen anderen Aspekt haben wir bisher noch nicht betrachtet. Wir leben nicht nur in einer Informationsgesellschaft, wir leben auch in einer Konsum- oder Wegwerfgesellschaft.
Der Gedanke kam mir gerade wieder, als ich die Passagen von @ascer über die Baubranche gelesen habe ... der schreibt, dass auch dieses Gewerbe sich im Zuge der Automatisierung auf die Wegwerfgesellschaft einstellen wird ... Instandhaltung? Nö ... schmeiß weg, kauf neu.
Wenn wir etwas Glück haben, kompensiert die Leistungssteigerung durch Automatisiereung gerade so die wachsenden Bedürfnisse der Wegwerfgesellschaft ... die wird sich dann wohl in eine Richtung entwickeln müssen, in der immer mehr immer schneller entsorgt wird ... einfach um den Laden insgesamt am laufen zu halten.

Das Ende hat man vor einigen Jahren schon in einem Film gesehen ... Müllplanet Erde mit automatisierten Aufräumeinheiten ... und eine weit entfernt Lebende maximal verblödete Menschheit, der die Wahrheit zwecks Machterhalt vorenthalten wird (vom vollautomatisierten Habitat-System).

Ganz wie im Mittelalter halt, nur diesmal mit KI/Robotik statt mit Gott, Kirche und König ;)
Es lebe der Fortschritt ...
Wer in solch einer Gesellschaft dann Stecker zieht, oder vernetzte Geräte einfach ausschaltet oder anderen erklärt, dass das geht und wie man dass anstellt, der wird dann als Ketzer verbrannt (wahrscheinlich eher von einer Drohne gesprengt ... Lynchjustiz geht ja auch wieder nicht).
 
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Au contraire mein Freund!

In dem Moment, wo wir darüber reden, dass das Sozialsystem/BGE wieder nicht für ausnahmslos jeden gilt, bekommt die Finanzierbarkeit eine komplett andere Dimension. Es macht eben einen Unterschied, ob wir davon reden, 82 Millionen zu finanzieren oder eben nur einen Bruchteil davon (derzeit so ca. 2,3 Millionen, sprich um den Faktor 35 niedriger)! Etwas mehr Mühe erwarte ich dann schon als das jetzt mit "is auch nicht zu finanzieren" wegzubügeln.

PS: Die Ressourcen sind endlich, eine Wegwerfgesellschaft kann nur funktionieren, wenn Recycling systemimmanent wird. Auch das schafft Arbeit.
 
Warum sollte man überhaupt Leute mit Geldmitteln unterstürzen, die nicht arbeiten gehen, weil sie es nicht wollen? Und ja ich weiß, es trifft nicht auf alle zu und die meine damit auch explizit nicht.
 
Weil du es nicht sauber trennen kannst. Lieber einen unterstützt, der nicht will statt einen nicht unterstützt, der es braucht und arbeiten würde. Also quasi im Zweifel für den Angeklagten. Soweit muss ein Sozialsystem schon bereit sein zu gehen.
 
Scheitel schrieb:
Aber mal davon ab, früher wars doch mal so, dass nen Lehrer 4000 DM bekommen hat und jemand aufm Bau auch 4000 DM, heute bekommt der Lehrer 4000€ und der vom Bau nur 2000€. Und das liegt sicher nicht nur an der Umstellung auf den Euro ;) Wie schon öfter gesagt, einfache Tätigkeiten sind austauschbar und andere erfordern ein Studium und werden entsprechend honoriert. Man kann als Queereinsteiger auch Glück haben, das ist aber wohl eher die Ausnahme.
Was ich nur recht ätzend an der heutigen Zeit mit Fortbildungen finde, viele lernen ausschließlich für die Zertifikate, haben aber dann von anderen Dingen, die man eigentlich ebenso in der Branche vorrau setzen würde, keinen Plan, weil sie eben nur gezielt lernen und kein eigenes Interesse am Gesamtfeld haben.

Das ist so einfach heruntergebrochen aber falsch. IGM / Branche Metall- und Elektroindustrie ERA - Monatsentgelte ist gültig und da verdient ein einfacher, junger Facharbeiter 2876€ Brutto ohne auch nur einen Zuschlag. Der erfahrene Fahrarbeiter mit Spezialkenntnissen verdient demnach 3500€ / 3600€ Brutto und das auch noch ohne Zuschläge. Es gibt auch noch andere Firmen die sind Tarifgebunden und oder zahlen vergleichbare Löhne.

Die Tätigkeit als solche hat meiner Meinung nach keinen gravierenden Einfluss (als Rechtfertigung) auf die Austauschbarkeit zu nehmen. Grundsätzlich ist jeder ersetzbar. Bei einfachen Tätigkeiten ist das nur leichter, weil einfach Tätigkeiten eben auch fast jeder durchführen kann und das meist bereits nach einer sehr kurzen Einweisung. Wenn ich einen Planungsingenieur ersetzen möchte, gestaltet sich das schon schwieriger.

Eigentlich aber nur deshalb, weil wenn der Mist baut, dass richtig teuer werden kann.

Ich kenne einen solchen, den hat man mit Geld "gezwungen", seine Arbeite anzubieten, dass Volumen der Planung ist eben nicht mehr "nur" noch sechsstellig. Geht da was richtig schief, hat das mehr oder weniger Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen.

Beim zweiten Punkt, stimme ich dir voll zu.

Ich glaube es gibt sehr wenige Menschen, die wirklich nicht arbeiten wollen. Ich meine zu wissen, dass wenn man Menschen gute Perspektiven aufzeigt, sie unterstützt und fördert - man damit sehr viel erreichen/motivieren kann.

Warum kann man breitbandig sanktionieren aber nicht fördern/qualifizieren? Einen ALG2er in irgendeine prekäre Beschäftigung zu zwingen, nur damit er seine Brötchen selber verdient, ist genau der falsche Weg.

Andersherum funktioniert das. Ich habe eine Freundin, die war mit Kind - 7 Jahre lang nicht einen Tag arbeiten. Seit Circa 1,5 Jahr macht sie das, von heute auf morgen - zuverlässig. Ich persönlich sage dazu nur soviel, ich - mit Kind und Familie - würde mich auch nicht als Bananenpflücker verheizten lassen.

Es wird ja immer gesagt, die Arbeit muss Spaß machen... (…). Wie motiviert ist jemand, der eine Arbeit machen soll, auf die er überhaupt keinen Bock hat UND DAZU noch richtig beschießen Geld verdient? Da weiß selbst der Troll, dass das nicht funktionieren wird.

@Tomislav2007
Und das es Menschen mit 50+ schwer auf den Arbeitsmarkt haben (und nicht nur die), ist grundsätzlich so und das betrifft nicht nur den Hilfsarbeiter für´n Bau.. Wenn man schon den Realist spielen möchte, dann aber bitte auch komplett und wahrheitsgemäß.

Welcher Arbeiter kann nach 30/35 Jahren richtig körperlicher Arbeit, noch hochgradig körperlich schwer belastet werden? Die frage ob er jeden Tag noch richtig finster abreißen will, stellt sich da oft gar nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mustis:
Wozu dann überhaupt was ändern ... dein Sozialsystem/BGE haben wir doch heute schon ... willst du bei dem System einfach nur die Sanktionen weglassen?
Mir fällt da auf Anhieb ein User ein, der damit massive Probleme haben könnte.

Ausserdem werden aktuell 4,4Mio durch das Hartz4-System unterstützt ... Klar ist dass nicht unfinanzierbarer, als unser derzeitiges System, denn es macht ja kaum einen Unterschied. Momentan verursacht unser JC-System weitaus höhere Kosten, als die reinen Förderungen ... ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass mehr als 2/3 der Kosten dieses Systems durch die Förderung entsteht.

Mir ist aber letztlich auch egal, wie es gelöst wird, hauptsache wir bauen unsere Sicherungssysteme in Richtung Zukunftsfähigkeit um ... denn aktuell sind die einfach nicht wirklich zukunftsfähig. Wozu bräuchten wir sonst eine Mindestlohnregelung, Mietpreisbremse ... und das Versprechen die Rentenniveaus bei maxmal 20% Beitrag auf 48% zu halten ... das ist nötig, damit der Laden nicht frühzeitig kollabiert oder eine Revolution ausbricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Music Clef schrieb:
Das ist so einfach heruntergebrochen aber falsch. IGM / Branche Metall- und Elektroindustrie ERA - Monatsentgelte ist gültig und da verdient ein einfacher, junger Facharbeiter 2876€ Brutto ohne auch nur einen Zuschlag. Der erfahrene Fahrarbeiter mit Spezialkenntnissen verdient demnach 3500€ / 3600€ Brutto und das auch noch ohne Zuschläge. Es gibt auch noch andere Firmen die sind Tarifgebunden und oder zahlen vergleichbare Löhne.

Ja, das ist natürlich für Leute mit Tariflohn nicht gültig, keine Frage. Aber vom Prinzip her verdient jemand aufm Bau als Hilfskraft wohl nicht um die 3000€ im Monat. Wenn das so wäre, würde sich ja kaum jemand über den Niedriglohn beschweren.
Denke mal, die ganzen Kleinbetriebe zahlen eher nicht nach Tarif, oder?

Mustis schrieb:
Weil du es nicht sauber trennen kannst. Lieber einen unterstützt, der nicht will statt einen nicht unterstützt, der es braucht und arbeiten würde. Also quasi im Zweifel für den Angeklagten. Soweit muss ein Sozialsystem schon bereit sein zu gehen.

Naja, das mag für ein Sozialsystem gelten, das wir halt haben. Ich bin da halt nur kein Freund von. Wer nichts tut, weil er es nicht will, sollte m.M. nach eben auch nichts bekommen. Ebenso sollte man m.M.n selber entscheiden können, ob man Krankenversicherung, Pflegev., Rentev. etc einzahlen will oder nicht. Und wer nicht einzahlt, hat keinen Anspruch darauf.
 
@Scheitel

Richtig. Viele kleine Betrieb zahlen oft nicht "den" IGM-Tarif. Es gibt aber viele kleine Betriebe, die zahlen vergleichsweise gut bis sehr gut. Auf dem Bau hat man früher, als einfacher Helfer aber auch keine 4000 DM verdient. Vielleicht über Montage und mit anderen Zuschlägen aber nicht als normalen Grundlohn, für den Bau um die Ecke. Ich wollte damit nur sagen, dass es grundsätzlich nicht richtig ist, dass man als einfaches Arbeitsgemüse schlecht verdienen muss, weil man ja leicht ersetzbar ist.

Der Facharbeiter, mit langer Berufserfahrung und Spezialkenntnissen kann auch heute noch sehr gut verdienen, dass ist allein vom Unternehmen abhängig und nicht von seiner Qualifikation. Und das gilt auch für den Hilfsarbeiter, nach der beispielhaften Tabelle haben da einfachste Hilfsarbeiter mindestens 2398€ Brutto.

Man kann als Hilfearbeiter als LAN über ZAF also 9€ verdienen aber auch deutlich mehr. Als Facharbeiter kannst du 2000€ Brutto haben und für mehr oder weniger exakt die gleiche Tätigkeit 2800€+... deine Qualifikation und die Austauschbarkeit bleibt identisch.

UND DAS ist und bleibt DER Schlüsselfaktor. Nicht deine Qualifikation entscheidet über ein vergleichsweise gutes Gehalt und oder einen guten Arbeitsplatz, sondern das Unternehmen und die verfügbaren Stellen am Markt. Jobs, zu schlechten Konditionen bekommt man an JEDER Ecke, gute Arbeitsplätze NICHT, egal ob du weniger oder sehr gut qualifiziert bist. Es gibt nämlich (leider) genügend gut qualifizierte nur in Jobs oder die eine Arbeit suchen.

Für mich ist das eine ganz einfache Angelegenheit. Wer Hilfekräfte braucht und sie auch gerne einsetzt, der hat auch diese anständig/gerecht zu bezahlen. So einfach ist das. Alleine im öffentlichen Bereich gibt es mehr als genug Arbeit. Graffiti entfernen, öffentliche Plätze, Spielplätze, Parks sauber halten, Landschaftspflege. Aber wer soll das bloß bezahlen... meine Meinung, ich würde es super finden, wenn man da Menschen finden würde, die das machen UND dafür bezahlt werden, von der Stadt zum Beispiel. Wer das macht, ist mir vollkommen egal, das Ergebnis wäre für ALLE schöner, nämlich erhöhte Sauberkeit, ein tolle Sache.

Scheitel schrieb:
Wer nichts tut, weil er es nicht will, sollte m.M. nach eben auch nichts bekommen.
Ich sage dir das ganz ehrlich, da ich mich nicht als Bananenpflücker verheizten lassen würde, möchte ich das anderen auch nicht aufzwingen wollen. Ich glaube von denen, die wirklich nichts tun (und die gibt es), gibt es sehr wenige und die können wir auch problemlos durchfüttern.

Ich denke mir lieber so, als eine steigende Kriminalität. Dann vorprogrammiert - nicht? Jeder kennt das ja, die Alkoholiker von der Bushalte. Bevor ich denen das ALG2 komplett streiche, würde ich mich drum kümmern, dass das erst mal keine Alkoholiker mehr sind. Nimmst du solchen Leute das ALG2, ist der Ärger sofort da. Einen drogenabhängigen 25 jährigen, nicht vermittelbaren zu sanktionieren ist letztendlich ziemlich sinnfrei. I.d.R. brauchen solche Menschen Hilfe, die können sich oft nicht mehr selber helfen.

Mich zieht so schnell keiner ab ich habe aber Frau und Kind. Natürlich sorgt man sich da. Ich will auch nicht, dass die "Nachbars-Omi" von solchen dann abgezogen wird. Es gibt auch ALG2er die sind ehrenamtlich tätig, zuverlässig, gerne und schon lange, warum nicht? Ist doch okay. Die tun letztendlich auch nichts. Klingt hart, ist aber so (wichtig!) - im Sinne von "die Brötchen selber verdienen".

Es wissen doch alle, dass im Jahr - Milliardenbeträge direkt durch´s Fenster gehen. Da mache ich mir über den wirklich faulen Hartzer, keine Gedanken. Den finanziellen Schaden den der anrichtet, der ist vergleichsweise absolut lächerlich. Da erkaufe ich mir Sicherheit, als Steuerzahler – gerne. Man tritt nicht nach unter. Man räumt erst oben auf und wenn man da wirklich fertig ist, dann kann man unten Stellschrauben anziehen. Menschen die nichts haben, etwas wegnehmen zu wollen - um sie zu besseren Menschen zu machen, dieser Versuch ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
 
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Scheitel schrieb:
Warum sollte man überhaupt Leute mit Geldmitteln unterstürzen, die nicht arbeiten gehen, weil sie es nicht wollen?

Das haben wir doch eigentlich schon längst geklärt.



ascer schrieb:
(...) wir [leben] im Informationszeitalter leben. (...) Daraus folgt unweigerlich eine signifikant höhere Chance mit geistiger Arbeit größere Erträge zu erwirtschaften als mit körperlicher. (...) Das hat selbstverständlich zur Konsequenz, dass man [eine] Mehrleistung (...) erbringen muss. Wer sich also auf körperliche Arbeit fixiert und nicht weiterbildet, auch in praktischen Sektoren, um an Erfahrung zu gewinnen, der wird über kurz oder lang natürlich weniger Wert sein und irgendwann gekündigt. (...)

Tomislav2007 schrieb:
Absolut richtig, du hast es verstanden, das mag zwar unmenschlich sein aber das ist die Realität. (...) Mein reden, eine der größten/besten Stellschrauben ist Weiterbildung, vor allem für körperlich arbeitende Handwerker die mit über 50 Jahren nicht auf das Abstellgleis geschoben werden wollen.

Vornehmlich Tomislav und ich, neben Anderen, haben auf den letzten 10-20 Seiten dargelegt, wie sich die Wirtschaft seit der 1. industriellen Revolution entwickelt hat. Tomislav argumentativ gefühlt eher von einem praktischen, erfahrungsbasierten Standpunkt mit Wirtschaftsbezügen, ich eher von einem historischem sowie prädiktivem akademischen Standpunkt - also theoriebasierter. Andere Meinungen gefühlt dazwischen.


D.h. man kann als bisheriges Diskursergebnis - als Konsens - hier im Thread imho durchaus festhalten, dass es sowohl von einem realen Ist-Zustand in der Wirtschaft gesehen als auch wissenschaftlich belegbar durch steigende Technologie immer zu einem Zwang zur Weiterqualifizierung für die Arbeitgeber und besonders Arbeitnehmer gekommen ist.

Diese Entwicklung über nunmehr 200+ Jahre festgestellt und auch in der heutigen Wirtschaftsrealität signifikant observiert führt zu den Überlegungen, wie die Gesellschaft mit den "Abgehängten" und gefährdeten Arbeitnehmern umgehen soll. Denn die gibt es ja jetzt schon zur Genüge und auch wegen des Geldkreislaufes (Konsum, ...) kann sich eine Gesellschaft nicht zu viele davon leisten - egal ob die arbeiten gehen (wollen) oder nicht.
Deshalb will man das unbedingt.



Die interessante Frage ist ja viel eher:
können wir einen stabilen Staat und eine faire Gesellschaft mit unserem bisherigen Wirtschafts-, Steuer- und Sozialsystem gewährleisten oder nicht?

Da kommen neue Steuersysteme (Finanztransaktionssteuer, "Robotersteuer", umfassende Ertragssteuern, ...) und neue Sozialsysteme (z.B. BGE) ins Spiel.



Und das gliedert sich zusammenfassend im Prinzip in zwei Positionen. Diese Hypothesen - nicht die festgestellte Ausgangslage - sind auch der Hauptunterschied zwischen Tomislav und mir in der Debatte (und allem dazwischen).

Szenario 1
wäre, dass die bisherigen Systeme halten. [Tomislav]
- der Staat verdient weiterhin ausreichend
- es werden nicht zu viele Menschen arbeitslos
- zumindest mittelfristig entstehen ausreichend neue Jobs
- die Arbeitslosen können in diese Jobs umgeschult werden
- Weiterbildung der Masse ist möglich und zielführend (und nur um die Masse geht es hier; die "Top-Performer" sind bei der Debatte ja egal, die können sich so oder so um sich selbst kümmern und stellen per Definition ohnehin nur eine Minderheit der Bevölkerung)

Szenario 2 wäre, dass die bisherigen Systeme nicht halten. [ascer]
- der Staat verdient nicht mehr ausreichend: Roboter zahlen keine Steuern, Konzerne globalisieren ihre Gewinne und machen einen Bogen um die bisherigen Steuersysteme (diese Entwicklung gibt es ja schon längst; meiner Meinung nach wird sich dies in der Automation aber eben weiter verschlimmern)
- es werden viele Menschen arbeitslos
- auch mittelfristig entstehen nicht ausreichend neue Jobs, zumindest nicht für die Arbeitslosen, weil absehbar ist das die Masse der Jobs im quartären Sektor entstehen wird und man kann einfach z.B. den Lagerarbeiter nicht in den quartären Sektor umschulen
- damit ist die Weiterbildung der Masse nicht möglich; es gewinnen vor allem die Qualifizierten; "die Schere" geht weiter auseinander


...und dann gab es natürlich noch ein paar Positionen in der Grauzone dazwischen.
 
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Music Clef schrieb:
Viele kleine Betrieb zahlen oft nicht "den" IGM-Tarif. Es gibt aber viele kleine Betriebe, die zahlen vergleichsweise gut bis sehr gut.
Das mag sein, ich kenne mich damit nicht so wirklich aus als ITler. Aber fast jeden Handwerker, den wir mal im Haus hatten und die paar, die ich kenne, würde immer was nebenbei machen. Sollte ja eigentlich auch nicht ganz die Regel sein, aber es ist natürlich für beide "günstig".

Nicht deine Qualifikation entscheidet über ein vergleichsweise gutes Gehalt und oder einen guten Arbeitsplatz, sondern das Unternehmen und die verfügbaren Stellen am Markt
Würde sagen, beides. Im Osten verdient man fürs Gleiche wohl reichlich weniger als in Bayern. Wer nun mal in dem, was er tut wirklich gut ist, der bekommt immer einen Job und kann sich die Firma und damit das Gehalt auch noch aussuchen. Das trifft natürlich nur auf eher verhältnismäßig wenig Menschen zu.

Ich denke mir lieber so, als eine steigende Kriminalität. Dann vorprogrammiert
Das ist ein gutes Argument, kann ich nachvollziehen und hab ich ehrlich gesagt nicht dran gedacht.

Einen drogenabhängigen 25 jährigen, nicht vermittelbaren zu sanktionieren ist letztendlich ziemlich sinnfrei.
Auch das ist soweit richtig. Von einer entfernten Bekannten weiß ich, dass ihr Exfreund schon 2 abgebrochene Drogentherapien hinter sich hat, die über 100.000 gekostet haben. Nach wie vor Kriminell, weil ALG/Harz nunmal nicht für Drogen reicht. Da frage ich, warum hilft man solchen Leuten noch mehrfach mit Therapie? Jeder ist für sein Handeln verantwortlich und muss die Konsequenzen tragen. Und wenn das Ende vom Lied halt früher oder später Überdosis heißt, dann ist das halt (leider)so.
So ziemlich jeder hatte ein Wahl in seinem Leben mit dem Weg den er einschreitet.
 
@derOlf
wenn du mal nur 10% der Energie in die Jobsuche stecken würdest, die Du hier mit Deiner Nachrichtenflut in diesem Thread investierst, dann wärst Du vielleicht auch nicht arbeitslos und müsstest der arbeitenden Bevölkerung nicht erklären, wieviel (noch mehr) Steuern zu zahlen sie bereit sein sollte und verkraften kann! Geh endlich arbeiten und hör auf zu labern und andere für Dein Schicksal verantwortlich zu machen! Vielleicht solltest Du Dich mal mehr um Dein Leben kümmern anstatt um diesen Thread. Wenn Du dann auch fast 50% Deiner Einkünfte abdrücken kannst, für diejenigen, die sich in der Hängematte der Sozialgesellschaft ausruhen, dann hast Du sicher eine andere Sicht auf die Dinge. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass niemand einen Anspruch auf Hartz4 hat, der nicht wirklich bedürftig ist. Wer arbeitsfähig ist, hat gefälligst arbeiten zu gehen. Und Dein Zwangsarbeitsvergleich mit Nazi-Zeiten und kommunistischer Zwangsarbeit, das ist ja wohl nicht nur eine bodenlose Frechheit, sondern auch an Geschmacklosigkeit nicht mehr zu überbieten. Deutschland ist viel zu weich. Was hat das mit Zwangsarbeit zu tun, wenn ich für meinen Unterhalt arbeiten muss? Im Grunde müsste man die Leistungen komplett einstellen und nur noch denjenigen zukommen lassen, die wirklich bedürftig sind und UNVERSCHULDET in diese Situation geraten sind. Das sind für mich Leute, die wirklich keinen Job finden (in heutiger Zeit, wo mehr als 1 Mio Stellen offen sind, wird die argumentative Luft hier dünner), die krank sind (und deshalb nicht arbeiten können) und die von ihrer Hände Arbeit nicht leben können (was mit Einführung des Mindestlohns nicht mehr der Fall sein dürfte, allenfalls Teilzeitkräfte, wo sich mein "Mitleid" aber auch in Grenzen hält).
Ansonsten bin ich mittlerweile für die Abschaffung aller Leistungen und die Umwandlung/Bereitstellung von Sachleistungen, wie kostenlose Kita, Schulen, Mittagstisch, etc. Dann könnte man Geld in Ausbildung, Altersvorsorge etc. stecken und müsste nicht Schmarotzer durchfüttern. In keinem anderen Land bekommen die Leute so viel Unterstützung wie in Deutschland, und trotzdem wird hier noch gejammert und die "1500Eur" Taschengeld eines Leistungsträgers geneidet (was unterm Strich etwa 1000 Eur mehr als ein Hartz4ler bedeutet). Gerade zur Mittelschicht müssen endlich größere Unterschiede her verglichen mit H4. Damit die eigentlich nicht bedürftigen H4ler auch endlich Motivation bekommen, mal ihren Arsch hochzubekommen und nicht verständlicher Weise sagen, für 200Eur mehr, warum soll ich da arbeiten gehen? Wenn die Alternative aber, kein Dach/Hunger ist, wie in 85% der anderen Ländern dieser Welt, dann wäre die Motivation wahrscheinlich mal eine andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Smartin schrieb:
Dein Zwangsarbeitsvergleich mit Nazi-Zeiten und kommunistischer Zwangsarbeit, das ist ja wohl nicht nur eine bodenlose Frechheit, sondern auch an Geschmacklosigkeit nicht mehr zu überbieten.

Zugegebenermaßen habe ich bei diesem Vergleich auch die Augenbrauen gehoben, ich verstehe aber trotzdem nicht wie man Olf da persönlich so angehen kann. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass du seine konkreten, persönlichen Umstände doch gar nicht kennst. Das ist imho auch eine Anmaßung.



Smartin schrieb:
Wenn die Alternative aber, kein Dach/Hunger ist, wie in 85% der anderen Ländern dieser Welt, dann wäre die Motivation wahrscheinlich mal eine andere.

...und das hälst du ernsthaft für erstrebenswert?

Dir ist schon klar, dass das einer der Gründe ist, warum es in den meisten dieser Ländern mehr Kriminalität, mehr Korruption, mehr Armut, ... gibt?

Man sollte nie nur die vermeintlich positiven Aspekte der eigenen Argumentation sehen, sonden auch über den Tellerrand blicken.
 
@ascer
Wenn ich ihn für so einen Schwachsinnsvergleich nicht angehen kann, dann weiß ich nicht wofür. Nazizwangsarbeit damit zu vergleichen ist einfach geschmacklos. Leute wurden getötet, wenn sie nicht gearbeitet haben. Sie wurden wie Vieh abgeknallt. Und selbst dann wenn sie gearbeitet haben, aber vielleicht vor Hunger nicht schnell genug. Wie kann man so eine Barbarei ernsthaft mit der Jedermannspflicht vergleichen, für seinen Lebensunterhalt zu sorgen?

Zum zweiten Teil. Ja und nein. Selbstverständlich ist es nicht erstrebenswert, wenn es um echt Bedürftigkeit geht. Es findet aber meine volle Unterstützung, wenn Leute keinen Bock haben zu arbeiten, weil sie zu wenig verdienen, weil ihnen die Arbeit keinen Spaß macht, weil sie keine Motivation haben, weil sie Mondvorstellungen haben (idealerweise noch ohne irgendeine Ausbildung absolviert zu haben), weil sie überhaupt keinen Anreiz suchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen, weil sie faul sind und waren und jeden und alle außer sich selbst für ihr "Schicksal" verantwortlich machen, nur noch getoppt von denjenigen, die H4 als Geschäftsmodell entdeckt haben.
Den Bezug zu Kriminalität und Armut zu ziehen, das ist Quatsch. Bei uns muss keiner kriminell werden oder unter Armut leiden. Allenfalls die armen Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und trotzdem nur ne Minirente bekommen. Das ist Not und dieser Not muss begegnet werden. Leistung muss sich lohnen und nicht Nichtleistung.
Und keine Sorge, Du kennst meinen Background auch nicht. Mein Tellerrand ist sehr groß, deutlich größer, als Du vermutlich Dir auch nur vorstellen kannst.
 
Smartin schrieb:
Und keine Sorge, Du kennst meinen Background auch nicht.
Ich habe auch nie behauptet, deinen Background zu kennen, sondern lediglich Bezug zu einem Post von dir genommen und auf fragwürdige Faktenbasis hingewiesen.


Smartin schrieb:
Mein Tellerrand ist sehr groß, deutlich größer, als Du vermutlich Dir auch nur vorstellen kannst.

Hälst du solche Prahlerei für konstruktiv? Ich würde meinen, damit schwächt man seine Position eher selbst. Lieber wieder zurück auf konkrete Diskussionsthemen...


Smartin schrieb:
Selbstverständlich ist es nicht erstrebenswert, wenn es um echt Bedürftigkeit geht.

Da gibt es ja aber schon die erste Problematik, nämlich wo man die Grenze zieht. Sozial gesehen halte ich sowas wie stark unterdurchschnittliches Einkommen, häufig grassieren da ja Werte irgendwo zwischen 5-25. Perzentil, als gerechtfertig. Und das ist in Deutschland nunmal H4-Niveau oder höher und nicht lebensbedrohliche Armut (Kein Heim, wirklich Hungern, unzureichende medizinische Versorgung, ...).


Smartin schrieb:
Den Bezug zu Kriminalität und Armut zu ziehen, das ist Quatsch. Bei uns muss keiner kriminell werden oder unter Armut leiden.

Exakt um diesen Sachverhalt ging es doch in meinem Post. Bei uns ist der Bezug zu Kriminalität, Armut und Korruption viel weniger stark ausgeprägt als in den meisten anderen Ländern dieser Welt, weil wir ein derartig gutes Sozialsystem haben.
 
ascer schrieb:
Ich habe auch nie behauptet, deinen Background zu kennen, sondern lediglich Bezug zu einem Post von dir genommen und auf fragwürdige Faktenbasis hingewiesen.
welche fragwürdige Faktenbasis?


ascer schrieb:
Hälst du solche Prahlerei für konstruktiv? Ich würde meinen, damit schwächt man seine Position eher selbst. Lieber wieder zurück auf konkrete Diskussionsthemen...
Was hat das mit Prahlerei zu tun? Ich habe nur gesagt, dass mein Tellerrand groß genug ist, was bedeutet, dass ich sehr wohl weiß, wovon ich spreche und auch nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Das hat nichts mit Prahlerei zu tun.

ascer schrieb:
Da gibt es ja aber schon die erste Problematik, nämlich wo man die Grenze zieht. Sozial gesehen halte ich sowas wie stark unterdurchschnittliches Einkommen, häufig grassieren da ja Werte irgendwo zwischen 5-25. Perzentil, als gerechtfertig. Und das ist in Deutschland nunmal H4-Niveau oder höher und nicht lebensbedrohliche Armut (Kein Heim, wirklich Hungern, unzureichende medizinische Versorgung, ...).
Es gibt immer unterdurchschnittliche Einkommen, weil andernfalls alle das Gleiche verdienen würden.
Solche Minieinkommen, wie Du sie benennst, sind eher selten. Das durchschnittliche Einkommen in Dtl liegt bei 50000 Dollar / Jahr. 5% davon wären 2500 Dollar. Wie viele Leute müssen in Deutschland von 2500 Dollar leben? Selbst 25% davon sind 12.500 Dollar, was auch nicht der Regelfall ist und sich in erster Linie auf Auszubildende/Studenten/Referendare/ Selbständige beschränken dürfte. Es ist aber sicher kein "Standardeinkommen" (eines Vollzeitbeschäftigten). Diese Geringverdiener haben zudem auch ergänzende Ansprüche auf H4/Wohngeld etc.

ascer schrieb:
Exakt um diesen Sachverhalt ging es doch in meinem Post. Bei uns ist der Bezug zu Kriminalität, Armut und Korruption viel weniger stark ausgeprägt als in den meisten anderen Ländern dieser Welt, weil wir ein derartig gutes Sozialsystem haben.
Die Argumentation finde ich äußerst schwach. Nach dem Motto schenkt den Leuten Geld, Sachen, etc. ansonsten werden sie kriminell und klauen euch euer Erarbeitetes hinterher? Erstens ist das eine Ohrfeige ins Gesicht vieler Menschen, die nicht viel haben und dennoch nicht kriminell sind oder werden und zweitens ist das eine Kapitulation der Gerechtigkeit, der Rechtstaatlichkeit vor dem Unrecht.
Mir geht es auch nicht darum, dass der Sozialstaat abgeschafft werden soll, es geht es mir darum, dass so mancher einfach mal einen Tritt in den Hintern braucht und gewissermaßen den Zwang aktiv zu werden, weil er selbst den Arsch nicht hoch bekommt und sich lieber ausruht (glücklicherweise sind nicht alle so).
 
Smartin schrieb:
welche fragwürdige Faktenbasis?

Das du ohne genauere Kenntnis von Olf und ohne jede weitere kritische Evaluation der Thematik (Unwillige zur Arbeit "zwingen") argumentierst.



Smartin schrieb:
(...) Mein Tellerrand ist sehr groß, deutlich größer, als Du vermutlich Dir auch nur vorstellen kannst.

Smartin schrieb:
Was hat das mit Prahlerei zu tun?

Zum Einen zeugt "sehr groß" von einem Mangel an Demut, Demut vor der Komplexität aller Dinge. Auch in angesicht der Tatsache, dass du ihn als groß genug darstellst, um eben deine Argumenation zu stützen. Daraus folgt ja, dass du dich dazu im Stande siehst die Lage von Olf bzw. im erweiterten Sinne eben jener Individuen, die du als nicht vorrangig bedürftig siehst, einschätzen zu können. Was hochmütig ist, da wir jetzt ja schon über mehrere Positionen diskutiert haben, an die du in deinem initialen Post (um den es ging) nicht berücksichtigt hast.
Und zum Anderen hast du den Nebensatz "als du dir vermutlich auch nur vorstellen kannst" dazugestellt, was ja nichts anderes bedeutet, als das dein Kompetenzspektrum nicht nur als sehr groß erachtest, sondern ebenso noch meines als kleiner darstellst. Wobei afaik vorher auf keine meiner Positionen eingegangen bist - und mich ja auch nicht kennst - wodurch das erneut fragwürdig erscheint.

Deshalb Prahlerei.
Prahlerei konkret mag vielleicht etwas zu hoch gegriffen sein, aber etwas Seichteres passt nach den aufgezählten Punkten imho auch nicht.



Smartin schrieb:
Es gibt immer unterdurchschnittliche Einkommen, weil andernfalls alle das Gleiche verdienen würden.
Solche Minieinkommen, wie Du sie benennst, sind eher selten. Das durchschnittliche Einkommen in Dtl liegt bei 50000 Dollar / Jahr. 5% davon wären 2500 Dollar. Wie viele Leute müssen in Deutschland von 2500 Dollar leben? Selbst 25% davon sind 12.500 Dollar, was auch nicht der Regelfall ist und sich in erster Linie auf Auszubildende/Studenten/Referendare/ Selbständige beschränken dürfte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Empirisches_Quantil#Perzentile

Da wären wir wieder beim Tellerrand.



Smartin schrieb:
Die Argumentation finde ich äußerst schwach. Nach dem Motto schenkt den Leuten Geld, Sachen, etc. ansonsten werden sie kriminell und klauen euch euer Erarbeitetes hinterher? (...)

Ich kann deine Sichtweise verstehen, allerdings ist Argumentation nicht schwach. Im Gegenteil, die ist sogar begründet und mit Fakten belegbar. Mir scheint, du argumentierst hier primär emotional, das ist denke ich für einen Diskurs nicht zielführend. Emotional gesehen mag dieser Umstand schade, traurig, ... sein. Dennoch wollte ich den Umstand nicht bewerten.
Ich habe aufgezeigt, dass man mit diesem Umstand rechnen muss, wenn man Menschen zu etwas (in diesem Falle Arbeit) zwingen möchte. Unwillige gibt es immer in einer Gesellschaft und es gibt eine ganz klare Korrelation zwischen Armut und Kriminalität. Sobald existientielle Bedürfnisse gedeckt sind (Unterkunft, Nahrung, medizinische Grundversorgung, ...) und immer wenn dieser "Wohlstand" signifikant innerhalb einer Bevölkerung erhöht wird, dann sinkt damit auch die Kriminalität usw.

Schon im alten Rom haben die Kaiser ja nicht umsonst "Brot und Spiele" organisiert. Je mehr Bedürfnisse gedeckt sind (und das geht heutzutage nunmal vornehmlich mit Geld), desto ruhiger und träger wird eine Gesellschaft.
 
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Hallo

Scheitel schrieb:
Was ich nur recht ätzend an der heutigen Zeit mit Fortbildungen finde, viele lernen ausschließlich für die Zertifikate,
Das liegt aber hauptsächlich am deutschen System, wo Abschlüsse das wichtigste sind, wo du ohne das entsprechende Stück Papier die Arbeitsstelle nicht bekommst.

Scheitel schrieb:
Warum sollte man überhaupt Leute mit Geldmitteln unterstürzen, die nicht arbeiten gehen, weil sie es nicht wollen?
Ich sehe dafür keinen einzigen Grund.

Mustis schrieb:
Weil du es nicht sauber trennen kannst.
Nicht immer aber oft und deswegen bin ich gegen ein BGE und für das Hartz4 Prinzip "Fördern und fordern", wer Arbeit ablehnt oder unentschuldigt nicht zu einem Termin erscheint gehört sanktioniert.

DerOlf schrieb:
Wozu dann überhaupt was ändern ... dein Sozialsystem/BGE haben wir doch heute schon ...
Richtig, es git keinen Grund etwas zu ändern, wir haben eines der besten Sozialsysteme auf der Welt, das noch viel zu gut ist und zu viele Schlupflöcher bietet.

Scheitel schrieb:
Wer nichts tut, weil er es nicht will, sollte m.M. nach eben auch nichts bekommen. Ebenso sollte man m.M.n selber entscheiden können, ob man Krankenversicherung, Pflegev., Rentev. etc einzahlen will oder nicht. Und wer nicht einzahlt, hat keinen Anspruch darauf.
Au ja bitte, weg von diesem Solidargemeinschaftskuschelunsinn und hin zu mehr Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Rückgrat, ich will kein Vollkasko all inclusive Leben und ich will auch niemandem eins finanzieren.
Ich würde jeden Tag einen Freudensprung machen wenn ich mich als Arbeitnehmer aus der staatlichen Zwangssolidargemeinschaft ausklinken dürfte und meine Sozialabgaben ausschliesslich für mich selber anlegen könnte.

ascer schrieb:
Szenario 1 wäre, dass die bisherigen Systeme zur Zeit halten. [Tomislav]
- der Staat verdient zur Zeit weiterhin ausreichend
- es werden in absehbarer Zeit nicht zu viele Menschen arbeitslos
- zumindest mittelfristig entstehen ausreichend neue Jobs für qualifizierte Mitarbeiter und nicht für Hilfsarbeiter
- die Arbeitslosen können in diese Jobs umgeschult werden, wenn sie wollen und sich selber bemühen
- Weiterbildung der Masse ist möglich und zielführend, es muss aber jeder selber aktiv werden und nicht darauf warten bis Ihm die Weiterbildung auf dem Silbertablett serviert wird
Ich habe das mal korrigiert, damit es wirklich meiner Meinung entspricht und nicht nur dem was du beim überfliegen meiner Beiträge glaubst da raus zu lesen.

Smartin schrieb:
Ich bin jedenfalls der Meinung, dass niemand einen Anspruch auf Hartz4 hat, der nicht wirklich bedürftig ist. Wer arbeitsfähig ist, hat gefälligst arbeiten zu gehen.
...
Deutschland ist viel zu weich. Was hat das mit Zwangsarbeit zu tun, wenn ich für meinen Unterhalt arbeiten muss? Im Grunde müsste man die Leistungen komplett einstellen und nur noch denjenigen zukommen lassen, die wirklich bedürftig sind und UNVERSCHULDET in diese Situation geraten sind. Das sind für mich Leute, die wirklich keinen Job finden (in heutiger Zeit, wo mehr als 1 Mio Stellen offen sind, wird die argumentative Luft hier dünner), die krank sind (und deshalb nicht arbeiten können) und die von ihrer Hände Arbeit nicht leben können (was mit Einführung des Mindestlohns nicht mehr der Fall sein dürfte, allenfalls Teilzeitkräfte, wo sich mein "Mitleid" aber auch in Grenzen hält).
...
In keinem anderen Land bekommen die Leute so viel Unterstützung wie in Deutschland, und trotzdem wird hier noch gejammert
Absolut, dazu hast du meine uneingeschränkte Zustimmung, ich sehe das auch genau so.

ascer schrieb:
Hälst du solche Prahlerei für konstruktiv? Ich würde meinen, damit schwächt man seine Position eher selbst.
Gilt das auch für die Sorte Prahlerei "Ich kenne mich so gut aus weil ich Reden von Google/Amazon/Facebook Mitarbeitern gehört habe." ?

Grüße Tomi
 
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Smartin schrieb:
(in heutiger Zeit, wo mehr als 1 Mio Stellen offen sind, wird die argumentative Luft hier dünner).

du weißt aber schon wie die geschönte Zahl zustande kommt?

Ein Beispiel für eine wunderbare Vermehrung der offenen Stellen. Firma xy meldet eine offene Stelle an 20 Verleihfirmen jeder dieser Verleihfirmen meldet diese Stelle an die Jobbörse der BA die BA registriert 20 offene Stellen für einen Arbeitsplatz zusätzlich stellt jede Verleihfirma diesen Arbeitsplatz in ihre Jobbörse ein, somit steigt die Zahl der offenen Stellen für ein und denselben Arbeitsplatz auf mindestens 40 offene Stellen an. Allerdings können diese 40 offenen Stellen nur von einer Person besetzt werden. die anderen 39 offenen Stellen verschwinden dann nach der Neubesetzung der Arbeitsstelle aus der Statistik.

Die wundersame Vermehrung der offenen Stellen geht weiter. So bieten überregionale Zeit und Leiharbeitsfirmen einfache Tätigkeiten in mehreren Großstädten an. Zum Beispiel Produktionshelfer 50 in Hamburg; München, Köln, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf,…. Oder Bürokaufmann/Frau 50 in Hamburg; München, Köln, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf,…. Oder 150 offene Stellen als IT Servicetechniker/in in … in Hamburg; München, Köln, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf,…. an ob diese Stellen tatsächlich durch diese Zeit und Leiharbeitsfirmen zu besetzen sind ist zumindest nebulös aber durch die zusätzliche Meldung von Stellen durch Zeit und Leiharbeitsfirmen wird die Statistik der offenen Stellen erheblich angehoben.

Ganz zu schweigen von den imaginären offenen Stellen, die die Leiharbeitsfirmen rein stellen , umso ihr Bewerberpool aufzufrischen
 
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