Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Das ist keine Behauptung, es in diesem Falle Fakt. Es kam von euch beiden das Scheinargument, dass bestehende System könne ja fortgeführt werden ohne eben denjenigen, der es nicht will. Und das ist schlicht falsch, kann es nämlich nicht.
 
Lies dir doch erst einmal meinen Beitrag durch, da hab ich gerade auch auf die Sache mit dem Missbrauch geantwortet oder dem Brillenzuschuss.

Ich habe das nicht geschrieben - er wollte das aktuelle System beibehalten - ich es auf eine Grundversorgung stutzen
 
Es ist eine Grundversorgung, dass versuche ich dir klar zu machen. Man bekommt lediglich das nötigste bezahlt, keineswegs immer das beste, was bei der entsprechenden Erkrankung möglich wäre. Auch dein Vorschlag mit dem SB und damit einhergehend einem deutlich niedrigerem Beitrag hätte die selbe Folge.

Der Brillenzuschuss ist nicht wirklich einer. 6 Dioptrin sind Flaschenböden. Auch mit 2-3 Dioptrin sieht man auf 2-3 MEter Entfernung kaum etwas. Ein KRaftfahrzeug führen etc ohnehin nicht möglich. Also bereits weit unter dieser GRenze ist ein normales Leben ohne Sehhilfe nicht mehr möglich und man ist absolut zwingend darauf angewiesen
 
Kausu schrieb:
Gar kein Beitrag habe ich nicht geschrieben, aber bestimmte Sachen könnte man mit höheren Beiträgen belasten. Ob jemand Raucher ist oder sich falsch ernährt, kann man ohne große Nachforschungen herausfinden. ?

Wäre aber unter Kostengesichtspunkten kontraproduktiv. Denn es sind nicht die Übergewichtigen oder die Raucher die die Kosten treiben, sondern diejenigen die sehr alt werden und sehr lange wegen Zipperlein behandelt werden müssen

http://www.spiegel.de/wissenschaft/...at-teurer-als-dicke-und-raucher-a-533257.html

Darum, wenn es allein um die Kosten ginge, müssten die Krankenkassen das Rauchen FÖRDERN, damit sich mehr Menschen kostensparend vorzeitig unter die Erde befördern :p
 
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Naja da du nicht auf meine einzelnen Beiträge eingehen möchtest, breche ich jetzt hier ab.

Es ist eine Grundversorgung, dass versuche ich dir klar zu machen.
Auch hier muss erst einmal definiert werden, was Grundversorgung bedeutet. Methadon? Entzug? Alternative Heilmittel? Nein - für mich ist das keine Grundversorgung. Grundversorung ist für mich die Behandlung bei unverschuldeten Krankheiten und Sucht ist keine Sache, die man sich so einfach einfängt.
Mustis schrieb:
Ein KRaftfahrzeug führen etc ohnehin nicht möglich. Also bereits weit unter dieser GRenze ist ein normales Leben ohne Sehhilfe nicht mehr möglich und man ist absolut zwingend darauf angewiesen
Das brauchst du mir nicht zu erzählen - ohne Brille wird es für micht sehr schwierig :D
Die Brille war doch nur ein Argument gegenüber der anderen Unnütze Dinge, die die Kasse zahlt, erwähnt wurde. Wenn sich ein solches System leisten will, dann sollte es für sowas Zuschüsse geben und nicht für das von mir aufgezählte.


@MRM

Der Artikel ist wirklich interessant. Danke.

Aber in diesem wird ja so getan, als ob das Geld vom Himmel fällt. "Der Staat" Es sind unsere Beiträge und die möchte ich sinnvoll verwendet sehen. Außerdem ging es ja oben um den Solidaritätsgedanken, der teilweise zu weit führt.
Ein langes Leben gönne ich jedem und zahle ich auch gern dafür, dass unsere Großmütter lange leben können - aber dafür, dass ein drogensüchtiger Behandlung kriegt? Jupp - aber nur einmal und nach Rückfall gibt es nix mehr.
Er wäre vielleicht günstiger, aber schlechtes Preis-Leistungsverhältnis.
Ergänzung ()

MRM schrieb:
Darum, wenn es allein um die Kosten ginge, müssten die Krankenkassen das Rauchen FÖRDERN, damit sich mehr Menschen kostensparend vorzeitig unter die Erde befördern :p
Ich verstehe dein Argument, aber warum zahlt man Krankenkassenbeiträge? Damit man selber gesund wird und bleibt. Also wäre die wirtschaftlichste Methode, wenn auch zynische, solchen Menschen keine Leistung zu geben, da sie eh ungesund leben wolle und alles andere an die anderen weiterreichen - dann wäre auch mehr Geld da.
 
Hallo

Lipovitan schrieb:
Was wäre denn die Konsequenz daraus, dass Menschen mit einer gesunder Lebensweise weniger bzw. gar kein Beitrag für die GKV leisten müssten?
Es wird nicht mehr lange dauern bis Raucher/Trinker/Süchtige/Dicke mehr für die Krankenversicherung zahlen müssen (bzw. gesund lebende weniger), es wird teilweise schon so gehandhabt (Bonusprogramme).
Selbst ich als Raucher würde das begrüßen, warum soll die Allgemeinheit für wissentlich selbst verschuldete Krankheiten aufkommen ?

Lipovitan schrieb:
Meiner Meinung ist es Freiheit sein Leben zu gestalten wie man es möchte und dabei frei zu sein in der Entscheidung ob man gesund Leben möchte oder seiner Lust fröhnt.
Das Problem in Deutschland ist das die Leute Freiheit aber gleichzeitig ein Vollkasko all inclusive Leben haben wollen, wer Freiheit will der muss auch Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Rückgrat haben.

Lipovitan schrieb:
Dabei ist das System hier in Deutschland sehr auf wirtschaftlichkeit getrimmt. Hier wird von der GKV nichts bezahlt was nicht wirklich medizinisch notwendig ist.
Das ist auch gut so.
Ich habe z.B. eine Nachbarin die Bandscheibenprobleme und Angst vor der OP hat (die OP würde die KK zahlen), die rennt seit 20 Jahren alle 3-4 Wochen zum Heilpraktiker der Ihr Akkupunktur verpasst und berechnet.
Die Akkupunktur hilft Ihr weil die Schmerzen kurzfristig gelindert werden, da die Akkupunktur aber nur kurzfristig die Auswirkungen lindert und nicht die Ursache bekämpft wird das zurecht nicht von der KK übernommen.

Lipovitan schrieb:
Die USA sehe ich hier als absolutes Negativbeispiel. Dort lassen sich Krankenversicherungen in Manhattan ihr Dach vergolden und zahlen absurde Preise für Arzneimittel.
Das ist in Deutschland auch nicht anders, schau dir doch die Paläste (Hauptsitze nicht kleine Außenstellen) der Pharmakonzerne/Versicherungen in Deutschland an.

Lipovitan schrieb:
Dabei sind die Zulassungsverfahren noch lascher als hier in Europa.
Das stimmt nicht.
Wenn wir medizinische Geräte für den US Markt zulassen wollen, dann ist das deutlich aufwändiger/komplizierter/umfangreicher als für den EU Markt, eine US Zulassung kurbelt nicht umsonst auch den Vertrieb in der EU an.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe dein Argument, aber warum zahlt man Krankenkassenbeiträge?

Wenn du das für mein Argument hälst, hast du den Sarkasmus darin nicht verstanden ;). Der Punkt ist, ich halte nichts davon jetzt zu schauen, "aber die Gruppe an Leuten verursacht mehr Kosten durch ihr Verhalten - die müssen wir jetzt bestrafen". Denn wenn man das alles mit spitzen Bleistift nachrechnet und danach geht wer wo am meisten Kosten verursacht, dann würden am Ende ganz absurde Ergebnisse herauskommen und das kann nicht SInn einer Krankenversicherung sein. Ach und noch was

Was hat das jetzt mit meinen Alter zu tun? Kommt jetzt wieder, kenne ich von ehemaligen Kollegen, das Argument - du bist jung und unerfahren - ich bin alt und weiß alles?

Ich denke das Alter hat damit in so fern zu tun, als das die meisten wenn sie jung sind noch nicht ernsthaft Krank waren. ( Ausnahmen gibt es natürlich ). Da ist es noch leicht eine " ich bin doch immer gesund gewesen, warum soll ich so viel zahlen" Einstellung zu haben. Aber keine Sorge - all die "schönen" teuren Krankheiten kommen noch - und dann ist man auf einmal froh über die Krankenversicherung.

Einige Argumente erinnern mich ein wenig an Diskussionen die ich in amerikanischen Foren gelesen habe als es um das für und wieder einer Krankenversicherung für alle ging. Diejenigen die sie ablehnen sind auch häufig jung und gesund ( ich brauch kein Arzt, warum soll ich für eine Krankenversicherung zahlen ) , oder sie sehen nicht ein warum sie für Raucher, Junkies, Dicke etc mitzahlen sollen. Was den meisten davon aber nicht klar ist, ist der Umstand, daß das amerikanische System wo nicht jeder versichert ist keineswegs günstiger ist. Ganz im Gegenteil ...

US_spends_much_more_on_health_than_what_might_be_expected_1_blog_main_horizontal.jpg


https://www.pbs.org/newshour/health/health-costs-how-the-us-compares-with-other-countries
 
Tomislav2007 schrieb:
Hallo
Es wird nicht mehr lange dauern bis Raucher/Trinker/Süchtige/Dicke mehr für die Krankenversicherung zahlen müssen (bzw. gesund lebende weniger), es wird teilweise schon so gehandhabt (Bonusprogramme).
Selbst ich als Raucher würde das begrüßen, warum soll die Allgemeinheit für wissentlich selbst verschuldete Krankheiten aufkommen ?

Das ist grundsätzlich richtig. Aber in der Regel sind die Bonusprogramme so gestaltet, dass sie kaum überprüfbar sind. Da muss der Arzt maximal einen Stempel drauf machen der ihn nichts kostet.

Beste Beispiel: Bei meiner Krankenkasse ist es ein Kriterium für das Bonusprogramm, dass man Mitglied in einem Sportverein ist. Mein Mitgliedschaft beim FC Bayern München wird akzeptiert und ich hab das Trainingsgelände ein mal in meinem Leben vom Zaun aus anschauen dürfen.

Vom elektronischen Tracker für Essen und Sport mit direkter Datenverbindung sind wir zum Glück noch ganz weit weg. Die GKV bekommt es noch nicht mal auf die Reihe alle Funktionen der neuen EGK zur Verfügung zu stellen.

Tomislav2007 schrieb:
Es wird nicht mehr lange dauern bis Raucher/Trinker/Süchtige/Dicke mehr für die Krankenversicherung zahlen müssen (bzw. gesund lebende weniger...

Ich bin mir sehr sicher, dass du und ich das nicht mehr erleben werden. You read it here first. ;)

Tomislav2007 schrieb:
Das Problem in Deutschland ist das die Leute Freiheit aber gleichzeitig ein Vollkasko all inclusive Leben haben wollen, wer Freiheit will der muss auch Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Rückgrat haben.

Ja, aber irgendwann hört der Spaß aber auch auf. Ich lasse mir von einer Versicherung nicht vorschreiben das ich mein Fleisch nur noch dünsten darf, da beim braten Krebserregende Stoffe entstehen.

Des Weiteren sehe ich die GKV nicht als Vollkasko all inclusive. Die GKV übernimmt das Maß des Notwendigen. Kurz: Ich bekomme alles zum überleben und nichts zum Leben. Siehe dein Beispiel mit der Nachbarin.

Tomislav2007 schrieb:
Das ist in Deutschland auch nicht anders, schau dir doch die Paläste (Hauptsitze nicht kleine Außenstellen) der Pharmakonzerne/Versicherungen in Deutschland an.

Doch, das ist hier ganz anders. Der alte Vorstand meines Arbeitgebers musste gehen, da er Mist gebaut hat bei der Anmietung von Büroflächen. Hier hatte der falsch kalkuliert und das Ergebnis waren zu hohe Mieten.

Jetzt frag dich mal was passiert wäre wenn er das Dach noch hätten vergolden lassen. Pharmakonzerne und private Krankenversicherungen sind privatwirtschaftliche Unternehmen und das ist nochmal ein anderes Blatt.

Tomislav2007 schrieb:
Das stimmt nicht.
Wenn wir medizinische Geräte für den US Markt zulassen wollen, dann ist das deutlich aufwändiger/komplizierter/umfangreicher als für den EU Markt, eine US Zulassung kurbelt nicht umsonst auch den Vertrieb in der EU an.

Ich kenne mich nicht im Detail bei jedem Zulassungsverfahren einzelner Medizinprodukte, Arzneimittel, Hilfsmittel, etc. aus. Aber ein bekanntes Beispiel ist das Arzneimittel Avastin. In den USA wurde das Arzneimittel in einem beschleunigten Zulassungsverfahren zur Behandlung des Glioblastoms zugelassen. Die EMA hat es im selben Jahr abgelehnt. Nach einer langen Odyssee kam das BSG im Jahr 2016 um Entschluss, dass Avastin dem Patienten keinen Überlebensvorteil bietet.
 
Hallo

Lipovitan schrieb:
Das ist grundsätzlich richtig. Aber in der Regel sind die Bonusprogramme so gestaltet, dass sie kaum überprüfbar sind. Da muss der Arzt maximal einen Stempel drauf machen der ihn nichts kostet.
Das ist noch richtig, aber...

Lipovitan schrieb:
Vom elektronischen Tracker für Essen und Sport mit direkter Datenverbindung sind wir zum Glück noch ganz weit weg. Die GKV bekommt es noch nicht mal auf die Reihe alle Funktionen der neuen EGK zur Verfügung zu stellen.
...warte mal ab bis wir hier in Deutschland das digitale Neuland richtig erkundet haben.
Die DSGVO legt dem ganzen auch Steine in den Weg, leider oder zum Glück, je nachdem auf welcher Seite man steht.

Lipovitan schrieb:
Ich bin mir sehr sicher, dass du und ich das nicht mehr erleben werden.
Ich bin fest davon überzeugt das ich das mit meinen 49 Jahren noch erleben werde.

Lipovitan schrieb:
Ich lasse mir von einer Versicherung nicht vorschreiben das ich mein Fleisch nur noch dünsten darf, da beim braten Krebserregende Stoffe entstehen.
Wenn es einen Versicherungstarif gäbe, der günstiger ist wenn man auf krebserregende Stoffe verzichtet und du den buchen würdest, dann aber sicher doch.

Lipovitan schrieb:
Doch, das ist hier ganz anders. Der alte Vorstand meines Arbeitgebers musste gehen, da er Mist gebaut hat bei der Anmietung von Büroflächen. Hier hatte der falsch kalkuliert und das Ergebnis waren zu hohe Mieten.

Jetzt frag dich mal was passiert wäre wenn er das Dach noch hätten vergolden lassen. Pharmakonzerne und private Krankenversicherungen sind privatwirtschaftliche Unternehmen und das ist nochmal ein anderes Blatt.
Ich weiß ja nicht wo du arbeitest, hier in der Umgebung (Düsseldorf/Köln) haben die Pharmakonzerne, Versicherungen und Krankenkassen schon ziemliche Prachtbauten.
Wenn der Vorstand Mist baut ist es auch etwas anderes als wenn man bewusst einen pompösen Prachtbau hoch zieht.

Lipovitan schrieb:
Ich kenne mich nicht im Detail bei jedem Zulassungsverfahren einzelner Medizinprodukte, Arzneimittel, Hilfsmittel, etc. aus. Aber ein bekanntes Beispiel ist das Arzneimittel Avastin. In den USA wurde das Arzneimittel in einem beschleunigten Zulassungsverfahren zur Behandlung des Glioblastoms zugelassen. Die EMA hat es im selben Jahr abgelehnt. Nach einer langen Odyssee kam das BSG im Jahr 2016 um Entschluss, dass Avastin dem Patienten keinen Überlebensvorteil bietet.
Da hast du auch ein absolutes HickHackJoJo Arzneimittel raus gesucht.
Sowohl die FDA wie auch die EMA haben es mehrmals abgelehnt, zugelassen, abgelehnt und wieder (teilweise) zugelassen, da kennen weder die FDA noch die EMA immer noch nicht die endgültige Richtung.
Die FDA und die EMA scheinen aber zu erkennen das Avastin (obwohl es umstritten ist) eine letzte lebensverlängernde Chance bei Krebspatienten sein kann (bei denen z.B. Chemotherapie alleine nicht hilft).
Was haben diese Patienten noch zu verlieren ?
Du hast aber Recht, die FDA ist bei medizinischen Geräten strenger und bei Medikamenten lockerer, die EMA ist bei Medikamenten strenger und bei medizinischen Geräten lockerer.
Das ist eine Philosophiefrage der unterschiedlichen Mentalitäten.

Um den Bogen zum BGE und zu Hartz4 zu schlagen, ich wundere mich das noch keine Krankenkasse öffentlich das Tabuthema "Verringerter Leistungsumfang für vergünstigt versicherte Hartz4 Empfänger." angesprochen hat.

Grüße Tomi
 
Wow, seit 2005 wird das Thema hier schon behandelt :D

Also ich denke, wir werden aufgrund von Automatisierung etc. auf Dauer nicht drum herum kommen. Ich werde für diese Aussage ständig in dle Linke Ecke geschoben, dabei bin ich alles andere als das.

Es ist einfach eine Tatsache, das der technologische Fortschritt genau das macht, was eigentlich anders geplant war. Damals wurde alles schnell technologisiert weil man dem Menschen arbeit abnehmen wollte. Inzwischen führt es dazu, das man dem Menschen die Arbeit eher WEGnimmt, bzw. ihm noch mehr zumutet, damit er überhaupt über die Runden kommt.

Die KI entwickelt sich immer weiter, es gibt die ersten Burgerketten, die automatische Burgerbrater und Belegungsmaschinen haben etc.

Wir werden einfach bald keine Berufe mehr haben, die man ohne Ausbildung ausüben kann. Und selbst wenn man eine hat, wird man in der Masse der Leute hoffen müssen, die Stellen zu bekommen.

Ein weiterer vorteil wäre mMn. das soziale Gleichgewicht. Gerade in unserem sogenannten Sozialstaat finde ich das eigentlich ziemlich wichtig. Jeder hätte quasi erstmal das selbe Geld, und ob er dann was dazuverdienen will oder nicht, ist dann eben von ihm selbst abhängig. Aber jeder hätte erstmal den gewissen Level auf dem alle sind, ohne verhungern zu müssen. Wer dann halt sich weiterbilden will um sich nachher in gute Position zu bringen Zusatzeinnahmen zu generieren, der kann das dann eben machen. Es wäre aber niemand gezwungen.

Insgesamt gestaltet sich die Ausarbeitung sicherlich einiges schwieriger, aber das ist so das, was ich mir in Zukunft vorstelle. MMn. geht es gar nicht anders, ohne das der Großteil der Bevölkerung auf der Strecke bleibt.
 
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Ein kleiner Nachtrag zum Thema "Was ist Armut" ...
Ich gehe soweit mit, das es nicht Armut ist, wenn man sich Wohnung und Essen noch leisten kann.
Bei Thema Krankenkasse wird es aber offensichtlich, was Armut ist.

Ich Frage bei jeder Untersuchung mit anschließender Behandlungsempfehlung (falls überhaupt nötig) sofort, wie hoch die Zuzahlung sein wird ... und nach diesem Betrag entscheide ich dann, ob ich die Behandlung ablehnen muss ... die meisten vom Arzt vorgeschlagenen Behandlungen kann ich mir aufgrund der für einen H4-Empfänger recht hohen Zuzahlungen einfach nicht leisten, und muss sie daher ablehnen.
Teilweise schließen die Praxen sogar eine Ratenzahlung kategorisch aus.

Wenn man aufgrund des Privatanteils an der Zahnbhandlung lieber auf eine Behandlung verzichtet, dann ist man mMn auch arm ... und das müssen in DE mehr Leute tatsächlich so machen, als es jemandem, der sich "ALLES" locker leisten kann je auffallen dürfte.

Bei H4 bedeuten 150,- Zuzahlung den Verzicht auf mehr als ein Drittel dessen, was man im Monat normalerweise zum Leben hat. Rücklagen darf man als H4-Empfänger halt auch nicht wirklich haben (meine waren nach einer Brücke jedenfalls weg ... und zwar komplett).

Solange alles gut läuft und man gesund bleibt, reicht H4 gut zum Leben ... aber wenn mal was schiefgeht, dann reicht es eben schon für Kleinigkeiten nicht mehr aus ... und gerade bei Kosten im Gesundheitsbereich sind "Kleinigkeiten" echt selten.
Nicht umsonst gibt es in einigen größeren Städten "Sozialkliniken" ... sowas wäre nicht nötig, wenn die normalen Kliniken für einen Teil unserer Bevölkerung nicht heute schon "zu teuer" wären ... und zwar TROTZ KV.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das man als ALG2-Empfänger diese Zusatzkosten nicht durch abschlagsfreien Hinzuverdienst von monatlich 100 € begleichen/ansparen will/kann, ist schon bezeichnend.

GamingTiger schrieb:
..Ein weiterer vorteil wäre mMn. das soziale Gleichgewicht. ..
Mit einem BGE wird die berechnete Armut noch größer, weil die Einkommensunterschiede größer werden! Alle Lohnempfänger bekommen das BGE on top und die Sozialleistungsempfänger bekommen es an Stelle der Sozialleistungen.
 
ThomasK_7 schrieb:
Mit einem BGE wird die berechnete Armut noch größer, weil die Einkommensunterschiede größer werden! Alle Lohnempfänger bekommen das BGE on top und die Sozialleistungsempfänger bekommen es an Stelle der Sozialleistungen.

Falsch. Bei einem sinnvoll gemachten BGE sind die Gewinner die jetzigen Aufstocker, also die, die trotz (im Nachinein oft nicht mehr änderbarer und/oder unverschuldeter) Handicaps das leisten, was sie können.

Bei Vollzeitkräften/Besserverdienern muss das BGE durch erhöhte Steuern stetig neutralisiert werden, und irgendwann ins Negative übergehen, sonst ist es in der Tat nicht finanzierbar.
 
Lerne erst einmal die Grundrechenarten, bevor Du so ein "Falsch" anbringst!

Dein BGE ist kein BGE, wenn es für die Vollzeitverdiener steuerlich neutralisiert werden soll bzw. dann geht wirklich keiner mehr Arbeiten.
Dein BGE ist lediglich ein BGE für Bedürftige/Geringverdiener/nicht Arbeitende.
Was daran besser sein soll als die jetzige Unterstützung von Bedürftigen, bedarf noch einer Diskussion in Bezug auf Wirtschaft/Ethik/Soziales usw.
 
Warum gibt es dann Aufstocker, die für gar nichts arbeiten ?

Ganz nebenbei: auch Besserverdiener profitieren in dem gar nicht so unwahrscheinlichen Fall, dass die selbstgefällige Wirtschaft sie wegen gesundheitlicher Einschränkungen oder als "zu alt" aussortiert, bevor sie das Rentenalter erreicht haben. Riester und andere Ersparnisse sind dann für die Katz, weil alles mit Hartz/Sozialhilfe "verrechnet" (gestohlen) wird.

Da zahle ich lieber jetzt mehr Sozialabgaben/Steuern, und habe dann im Ernstfall BGE+Erspartes+hoch versteuertes, aber nicht vollständig neutralisiertes Einkommen aus einem Halbtags-Niedriglohnjob.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mal so nebenei Riester wird nicht auf Hartz4 angerechnet, solange der Vertrag gefördert wird und bei Grundsicherung im Alter gibt es mittlerweile einen Freibetrag, den Geringverdiener nur selten erreichen werden.

Ansonten ist es natürlich völlig richtig, dass Ersparnisse zu erst aufgebraucht werden müssen. Ich war selbst schon kurz in der Lage, dass ich ALG2 benötigt hätte. Ich hätte es aber nicht bekommem, da meine Erpsarnisse zu hoch waren und hätte es auch gar nicht gewollt. Warum?
Kennt hier niemand das Gefühl, dass es sich viel besser anfühlt, wenn man etwas selber schaffen kann? Sind die Leute schon so auf "Papa Staat regelt das schon" getrimmt?

JMP $FCE2 schrieb:
Warum gibt es dann Aufstocker, die für gar nichts arbeiten ?
Versteh ich nicht. Ich kenne sogar Leute, die kein ALG2 beantragen und lieber schlechte oder zwei Jobs nehmen. Warum? Sie wollen es lieber alleine schaffen und haben daher noch Ihren Stolz - diese sind es auch witzigerweiße, die sich gegen ein BGE aussprechen.

JMP $FCE2 schrieb:
Da zahle ich lieber jetzt mehr Sozialabgaben/Steuern, und habe dann im Ernstfall BGE+Erspartes+hoch versteuertes, aber nicht vollständig neutralisiertes Einkommen aus einem Halbtags-Niedriglohnjob.

Du. Ich nicht. Zumindest würde ich keinen anspruchsvollen Job, sei es nun körperliche Arbeit oder Projektleiter bei großen Bauvorhaben, oder IT Fachkraft etc. sein, mehr machen. Warum den ganzen Stress (Weiterbildung, Hocharbeiten im Unternehmen und evtl. Umzüge) auf sich nehmen? BGE in ausreichender Form und ich mache keinen interessanten Job mehr - übrigens Ja ich arbeite für Geld und nur fürs Geld,. Für andere Sachen habe ich Hobbys - Arbeit muss keinen Spaß machen, auch wenn das jetzt überall so rumgetragen wird. "Oh du bist nur Bürokfraft bei dem Konzern xxx - tja ich bin jetzt Barista und verwirkliche mich selber".

Vielleicht gibt es dann ja Länder, die klug genug sind BGE Flüchtlinge aufzunehmen.

JMP $FCE2 schrieb:
Ganz nebenbei: auch Besserverdiener profitieren in dem gar nicht so unwahrscheinlichen Fall, dass die selbstgefällige Wirtschaft sie wegen gesundheitlicher Einschränkungen oder als "zu alt" aussortiert, bevor sie das Rentenalter erreicht haben.

Wirkliche Gutverdiener und hochleistende Fachkräfte haben da kein so großes Problem. Entweder gibt es einen Tarifvertrag oder der AG (wie gesagt ich rede von wirklichen Gutverdiener bzw. Fachkräften und nicht der Verkäuferin beim ALDI) erhalten dann eine Abfindung.
Ein Beispiel aus meinen Verwandtenkreis. Großes Telekommunikationsunternehmen mit rotem Logo, wollte Arbeiten ins Ausland weitergeben. Die ersten Jahre hat die Gewerkschaft das verhindert und später gab es eine Abfindung, die hoch genug war, um bis zur Rente nur noch kleine Nebenarbeiten zu machen.

Ein BGE und deren hohen Steuern hätte ihm wohl nicht geholfen.
Ergänzung ()

JMP $FCE2 schrieb:
Falsch. Bei einem sinnvoll gemachten BGE sind die Gewinner die jetzigen Aufstocker, also die, die trotz (im Nachinein oft nicht mehr änderbarer und/oder unverschuldeter) Handicaps das leisten, was sie können.

Bei Vollzeitkräften/Besserverdienern muss das BGE durch erhöhte Steuern stetig neutralisiert werden, und irgendwann ins Negative übergehen, sonst ist es in der Tat nicht finanzierbar.

Jeder Besserverdiende der klug ist, wird da nicht mitmachen? Warum? Die werden das P/L Verhältnis sehen und zum Schluss kommen, dass Ihre hochbezahlte Stelle nichts mehr bringt.
Warum sollte ich einen anstregenden Job machen, der vielleicht 3500€ netto einbringt, wenn ich mit weniger Arbeit und Stress sagen wir mal 2500€ netto kriege - die 1000€ kommen wiede drauf. Ich habe gleiches Geld wie vorher aber weniger Stress. Wäre ja schön doof genauso viel wie vorher zu arbeiten, um weniger Geld zu erhalten.

Ich gehe ja schließlich für mich arbeiten. Nicht für meine Nachbarin oder einen Obdachlosen oder einen Bürger irgendwo in Deutschland. Für mich und meine lieben. Alle anderen sind mir relativ egal.
 
Zuletzt bearbeitet:
JMP $FCE2 schrieb:
Falsch. Bei einem sinnvoll gemachten BGE sind die Gewinner die jetzigen Aufstocker, also die, die trotz (im Nachinein oft nicht mehr änderbarer und/oder unverschuldeter) Handicaps das leisten, was sie können.

Bei Vollzeitkräften/Besserverdienern muss das BGE durch erhöhte Steuern stetig neutralisiert werden, und irgendwann ins Negative übergehen, sonst ist es in der Tat nicht finanzierbar.
Genau, ich nenne das "Linke Tasche, Rechte Tasche". Ich frage mich, was die "Besserverdienenden" eigentlich noch alles stemmen sollen? Tatsächlich führt das nur dazu dass die "oben", oder besser die in der Mitte, noch weiter nach unten gezogen werden. Denn die, die wirklich oben sind, haben Mittel und Wege, sich dem zu entziehen und wenn sie letztlich Tschüssikovski zu Deutschland sagen. Ihr glaubt doch nicht, dass die Reichen zuschauen, wie ihnen das Geld aus der Tasche gezogen wird? Dann wird halt der Wohnsitz woanders hinverlagert und gut ist. Seid doch nicht so naiv.
 
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Smartin schrieb:
Denn die, die wirklich oben sind, haben Mittel und Wege, sich dem zu entziehen
Zum Beispiel Lobbyismus ... funktioniert scheinbar mit CDU/CSU/SPD wunderbar.

Wie lange will sich die Gesellschaft eigentlich nch ansehen, wie sich einige wenige die Taschen mit immer größeren Geldmengen vollstopfen?
Es ist nicht der Mittelstand, der ausbeutet (naja schon, aber der machts oft nur, um konkurenzfähig zu bleiben), es sind auch nicht die gutverdienenden Facharbeiter, Techniker und (schlechte) ITler, an deren Wohlstand ich heranmöchte.

Es sind genau die Milliiarden, die konsequent am Staat vorbeiverdient werden DÜRFEN, weil die Abwanderungskeule seit Jahrzehnten zieht ... die, die "wirklich" ganz oben sind, zahlen von Steuerreform zu Steuerreform immer weniger.

Gibt es einen Ausweg?
Nö ... den gibt es kapitalismustypisch nur für die, die mehr als zu viel Geld haben.
Gleichzeitig wird hier "teile und herrsche" mustergültig zelebriert.
Der Reiche Sack würde wirklich abhauen, sobald man ihm androht, es würden auch nur 0,001% weniger in seiner Tasche landen ... gleichzeitig ist es aber auch gelungen, all die kleinen armen Würstchen, die mit ihrem Gehalt von ein paat tausend Euro im Monat glauben, jede zukünftige Steuererhöhung würde nur zu lasten derer gehen, die eben nicht einfach den Schwanz einkneifen können.

Marx hat tatsächlich nen schlechten Job gemacht, denn dem Proletariat ist die eigene Situation auch 150 Jahre später noch nicht bewusst.

"Friede den Hütten - Krieg den Palästen".
 
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DerOlf schrieb:
Ich Frage bei jeder Untersuchung mit anschließender Behandlungsempfehlung (falls überhaupt nötig) sofort, wie hoch die Zuzahlung sein wird ... und nach diesem Betrag entscheide ich dann, ob ich die Behandlung ablehnen muss ... die meisten vom Arzt vorgeschlagenen Behandlungen kann ich mir aufgrund der für einen H4-Empfänger recht hohen Zuzahlungen einfach nicht leisten, und muss sie daher ablehnen.

Ein Problem, keine Frage. Ein noch viel größeres Problem ist allerdings meiner Meinung nach, dass es vielen, die diese Versicherungsleistungen mit hunderten von Euro pro Monat finanzieren, nicht anders geht. Auch die erhalten beim Zahnarzt maximal noch die Grundversorgung und warten Ewigkeiten auf einen Termin bei einem Spezialisten. Das kann man den Menschen, die unser System am laufen halten, irgendwann nicht mehr vermitteln. Entsprechend würde ich mir wünschen, dass bei den ganzen Diskussionen rund um das bedingungslose Grundeinkommen, Hartz4 und sonstige Sozialleistungen, wieder mehr die Bedürfnisse Beitragszahler in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt werden. Beispielsweise würde ich die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes 1 erhöhen (das hat auch schon die SPD in einer ihrer wenigen hellen Momente gefordert, soweit ich weiß). Ebenso halte ich das Schonvermögen bei Hartz4 für eine Person, die seit Jahrzehnten arbeitet, mit ca. 10.000€ lächerlich gering. Klar, ein Millionär benötigt keine Sozialleistungen. Aber 10.000€ sind doch nach jahrzehntelanger Arbeit ein Witz... An diesen Stellen würde ich ansetzen, wenn es darum geht unser Sozialsystem gerechter zu machen, um auch den Menschen in Arbeit wieder ein größeres Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Von einem starren System wie dem bedinungslosen Grundeinkommen halte ich dabei nichts. Denn, abgesehen von der schwierigen Finanzierbarkeit, bedeutet für mich Gleichheit nicht automatisch Gerechtigkeit.

Und zum Thema "Gerechtigkeit": ich finde das System von "Fordern und Fördern", welches Harzt4 zugrunde liegt, grundsätzlich gerecht. Wer vom Staat Hilfe bekommt, der soll dem Staat auch etwas zurück geben. Allerdings denke ich, dass dieses "zurück geben" flexibler gestaltet werden muss. Im Moment muss man glaubhaft nachweisen, dass man sich um eine neue Stelle bemüht. Warum diese Pflicht nicht um weitere Möglichkeiten ergänzen? Wenn jemand, warum auch immer, keine Arbeit mehr aufnehmen möchte oder kann, könnte er sich doch durch gemeinnützige Arbeit (z. B. 10h die Woche in einem Verein) von der Pflicht zur Suche nach einer neuen Arbeit und den z. T. wirklich unsinnigen Weiterbildungsmaßnahmen befreien? Davon würde unsere gesamte Gesellschaft profitieren und wäre auch dem arbeitenden Teil der Bevölkerung weit einfacher zu vermitteln als ein bedingungsloses Grundeinkommen.
 
DerOlf schrieb:
"Friede den Hütten - Krieg den Palästen".

Du stellst damit sehr schön heraus, dass du nur neidisch bist.

Geh arbeiten, du hast eine vernünftige Qualifikation. Ja - im Zweifel wirst du in einen großen internationalen Konzern arbeiten und hast sogar ein Chef und der oberste Chef heißt "Vorstand" ... aber die beißen nicht versprochen. ;)
 
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