Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Mustis schrieb:
Ein Nachweis für solche Zahlen wird ja sowieso nie geliefert.
Eine simple und klare Übersicht gibt es dazu irgendwie nicht (zumindest habe ich bei destatis oder statista bisher nichts gefunden), da in diesem Bereich die statistiken scheinbar nicht zusammengeführt werden, sondern nur nach Wirtschaftsbereich aufgeschlüsselt vorliegen. Die Zusammenführung bleibt dann dem geneigten Leser überlassen.
Ich verlasse mich jetzt einfach mal drauf, dass das Handelsblatt mit diesen Daten zumindest eine plausible Geschichte zu ihren Zahlen bieten kann.
Nachgerechnet habe ich es nicht ... mir geht es auch nicht um die exakte Höhe des dadurch möglichen Steuereinkommens, sondern nur darum, dass es definitiv mehr wäre, als für dass BGE in DE notwendig, und von der Belastung der Steuerzahler her zu wenig, um sich guten Gewissens drüber beschweren zu können.
Eine Kapitaltransfersteuer würde - wenn die Zahlen stimmen - ein BGE ermöglichen, ohne dafür ein anderes soziales Sicherungssystem abzuschaffen, als ALG 1 + 2.


Weil der Einwand ja sicher wieder kommen wird, ja ich bin auch für eine Kapitalertragssteuer und NEIN, das ist keine Doppelt- oder Mehrfachbesteuerung, da diese Steuer nicht auf das Anlagevolumen abzielt (welches aus bereits versteuertem Einkommen aufgebaut wurde), sondern lediglich auf die daraus erzielten Gewinne oberhalb einer Freigrenze (auf die Reinvestitionen selbstverständlich anrechenbar sein müssten).
Zieht man davon 1% als Steuer ab, dann sind es beim Kleinanleger eben nicht mehr €5,- Gewinn, sondern nur 4,95 ... so what?
Ich sehe das Problem einfach nicht ... seid ihr wirklich so geizig, dass ihr nichtmal auf <1c pro EUR verzichten wollt?
Oder gehts da nur ums Prinzip, dem Staat nur nicht mehr zahlen zu wollen, als unbedingt notwendig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier eine gute grundsätzliche Wikipedia-Erklärung zum Volkseinkommen.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass tatsächlich Volkseinkommen = BIP gesetzt wird.
Aktuell liegt das BIP von Deutschland sogar bei über 3.260 Mrd. Euro.

Die Arbeitnehmerentgelte lagen 2017 bei rd. 1.670 Mrd. Euro. Hinzu kommen noch die Einnahmen aus selbständiger Arbeit, Kapitaleinkünfte und vergleichbares. So erscheinen die im Video 1 genannten rd. 2000 Mrd. € (Stand 2014) nicht unrealistisch.
Allerdings benötigt ein GE von 800€+KV rund 1.080 Mrd. Euro Umverteilungsmasse, was bei rd. 2.000 Mrd. € ungefähr schon 50% wären, dies bedeutet, dass 50% der Einkommen mit GE vollkommen gleich verteilt wären und die restlichen 50% für die Bildung von Einkommensunterschieden zur Verfügung stünden.
Das dadurch die Einkommens-Differenzierung zwischen Arbeitslos, Teilzeitarbeiter, Mindestlohn, Facharbeiter, Führungskräften und Selbständigen geringer ausfallen wird, liegt wohl auf der Hand. Ich denke, dass kann durch Modellrechnungen simuliert werden und wer Zeit hat, kann das bitte einmal durchspielen.
Leider machen das die Befürworter eines GE regelmäßig nicht.

edit:
Finanztransaktionssteuer bringt nur europaweit inkl. Steueroasen etwas, wenn überhaupt. Der Aktie ist es egal, wo sie gehandelt wird.
 
ascer schrieb:
@Mustis das ist konkret und aktuell für Deutschland schwer zu sagen, weil es unterschiedliche Erhebungsstrategien gibt und für Deutschland - afaik - keine exakten Zahlen oder Vergleichswerte existierten. Dieser Umstand ist aber tatsächlich unwichtig, weil die reine Größenordnung in der sich das ganze bewegt schon vollkommen ausreicht, um abzuschätzen, dass man damit dreistellige Milliardenbeträge bis hin zu Billionen (je nach Höhe der Steuer und Aufschwung durch die vierte industrielle Revolution) extra einnehmen kann.


äh Sorry, es gibt keine klare Definition wie hoch der Betrag sein wird, weil nicht definiert ist, was nun darunter fällt aber man weiß das Ergebnis? Ich habe lauter unbekannte aber ein Ergebnis? Das ist doch Bullshit bei einem so umwälzenden Thema wie dem BGE! Hierbei ist noch nicht mal berücksichtigt, dass Geld nicht an Landesgrenzen zu binden ist und somit auch dieser ganze Kapitaltransfer ruckzuck woanders fließt außer der, der sich nicht entziehen kann und das ist primär der von Privatleuten. Und ich für mich sehe in einem Hochsteuerland wie Deutschland ganz sicher nicht ein, zum Wohle weniger und zum Nachteil vieler eine weitere Steuer zu zahlen. Das ist extrem kurzsichtig gedacht und lässt, wie so oft, ein gefühl für Wirtschaft und Kapitalströme vermissen. Völlig vom eingangs eräwhnten schönen Beispiel mal wieder, dass viele ganz vorne dabei sind, wenn es um Geld ausgeben geht, aber der Umsetzung und Geldbeschaffung zu diesem Zweck so gut wie keine Aufmerksamkeit schenken.
 
ThomasK_7 schrieb:
Finanztransaktionssteuer bringt nur europaweit inkl. Steueroasen etwas, wenn überhaupt. Der Aktie ist es egal, wo sie gehandelt wird.

Das wird auch schon seit 2011 auf EU-Ebene versucht EU-Finanztransaktionssteuer.
Mehrere Länder haben sich seitdem dafür ausgesprochen und die Europäische Kommission höchst selbst entwarf schon Gesetzvorlagen. Mit Macron im Amt ist nun auch Frankreich ein starker Befürworter. Lediglich GB hat sich von den größeren EU-Ländern stets gesperrt. Unter Obama gab es übrigens auch schon US-EU Gespräche diesbezüglich, da eine gleiche Steuer auf beiden Finanzmärkten eine Steuerflucht unmöglich machen würde.

Abgesehen davon ging es bei der Finanzierungsdebatte ja erstmal nur um eins:
Reicht die Dimension der Steuereinnahmen aus oder nicht?

Und bei vielen Beispielen, etwa der Robotersteuer oder der Finanztransaktionssteuer, ist die klare Antwort darauf: Ja, es reicht.

Selbst bei niedrigem Steuersatz und einem Volumen von 50:1 über BIP, was unrealistisch niedrig für die BRD ist, wären wir, wie bereits ausgeführt, immer noch bei >500 Milliarden extra im Jahr.
Ergänzung ()

Mustis schrieb:
dass Geld nicht an Landesgrenzen zu binden ist und somit auch dieser ganze Kapitaltransfer ruckzuck woanders fließt außer der, der sich nicht entziehen kann und das ist primär der von Privatleuten.

Und selbst der, wie erwähnt, würde bei 1% mehr als 700 Milliarden in die Kasse spülen. Wie kann man da ernsthaft behaupten, es würde nicht reichen? (diese Szenario ginge dann ja sogar davon aus, dass wir nur diesen direkten Geldtransfer besteuern, und den Finanzhandel gar nicht erwischen)

Zumal die Steuerfluchttaktiken ja genau seit Jahren bekannt sind, weshalb eben eine EU-Lösung seit 2011 angedacht ist und auch eine diesbezügliche Kooperation mit den USA.
 
ascer schrieb:
Und selbst der, wie erwähnt, würde bei 1% mehr als 700 Milliarden in die Kasse spülen. Wie kann man da ernsthaft behaupten, es würde nicht reichen? (diese Szenario ginge dann ja sogar davon aus, dass wir nur diesen direkten Geldtransfer besteuern, und den Finanzhandel gar nicht erwischen)
Ich habe nicht explizit gesagt, dass es nicht reicht. Ich sagte wie kann man ein Ergebnis als gesichert sehen, wenn ich eine Gleichung mit nur unbekannten haben. Darum geht es. Hier werden Pläne gemacht, wieso weshalb und überhaupt man unbedingt ein BGE braucht. Aber wenn es darum geht, konkrete Ausarbeitungen zu machen, wie man es finanziert, wird wenn überhaupt Pi mal Daumen gerechnet mit einem Modell, wo nicht klar ist, wie was wovon betroffen sein wird.

Ich würde nie einer Steuer zustimmen, die auf jedwede Geldbewegung meinerseits, die sämtlich mit bereits besteuertem Geld stattfinden, erneut Abgaben erhebt, obwohl diese Transfers dann nicht mal dem Geld Erwerb dienen. Zumal ich dann bei jedem Bezahlvorgang von Nahrungsmitteln und Konsumgütern, der nicht mit Bargeld stattfindet, wiederum bezahle, trotz einer bereits vorhandenen Konsumsteuer.
ascer schrieb:
@Mustis das ist konkret und aktuell für Deutschland schwer zu sagen, weil es unterschiedliche Erhebungsstrategien gibt und für Deutschland - afaik - keine exakten Zahlen oder Vergleichswerte existierten.
Es muss nicht explizit Deutschland sein. Es würde reichen überhaupt ein Beispiel dafür zu haben, denn hier kann man abstrahieren. Aber lass mich raten, es gibt nicht nur für DE keine Erhebung Strategien, keine exakten Zahlen und Vergleichswerte sondern generell oder? Wenn doch, nur her damit, ich hatte nicht um ein konkretes Beispiel anhand Deutschlands gefragt. Das es die nicht gibt, ist mir durchaus bewusst...
 
Die Robotersteuer ersetzt doch nach Deiner Argumentation weitestgehend nur die dann weggefallen Lohneinkünfte. Ich sehe dadurch keine wesentliche Einkünftesteigerung.
Wenn Finanztransaktionssteuer eingeführt wird, dann wird auch das dazugehörige Volumen der Finanztransaktionen sinken. Natürlich bringt diese Steuer aber einen wirklichen Mehrerlös. Ich bin dafür.
 
@Mustis es ging bei dieser Teildebatte ja aber ausschließlich um die Finanzierbarkeit, und diese Frage ist ganz klar mit "machbar" zu beantworten. Der springende Punkt dabei ist doch, dass bereits die Besteuerung regulärer Geldtransfers (Überweisung & Co.) ausreichen würde und dafür haben wir explizite Zahlen. Bei <= 1% ergibt das bereits weit über 700 Milliarden extra.
Ob du das nun möchtest oder nicht, das spielt keine Rolle. Es ging um die Machbarkeit über diesen Weg.

Und der viel wichtigere Teil dabei war doch: der spekulative Finanzhandel übersteigt diesen Betrag um Längen. D.h. es ist egal, ob der BIP Faktor nun bei 50:1 oder, wie vielfach eingeschätzt, bei 100:1 oder sogar noch höher liegt. Er ist auf jeden Fall nicht gesunken und dadurch wäre der damit einnehmbare Betrag bereits um deutlich größer, als der mit regulärem Geldtransfer. Ergo würde diese Mehreinnahmen also noch höher ausfallen, d.h. es würde erst recht reichen.
 
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Reichen tut es wenn, man ein konkretes, umsetzbares Modell hat. Fantasiezahlen kann sich jeder herbeirechnen. Grundsätzlich hast du eine Machbarkeit nachgewiesen. Okay. damit sind wir jetzt inwiefern weiter? Das du eine Finanzierung gefunden hast, die den Mittelstand und die Geringverdiener zusätzlich belasten zum Wohle weniger? Toll, dass wird die Armut in DE mit Sicherheit senken! Wenn es um Umverteilung geht, sollte die Finanzierung dieser dort ansetzen, wo das Geld hinwandert und die Einkommensschere dadurch weiter auseinander spreizt und nicht da, wo das Geld unter anderem hinlaufen sollte,

@ThomasK_7

eine Kapitaltransfersteuer ist keine Finanztransaktionssteuer. Darauf weisen die ganzen BGE Befürworter, die diese Kapitaltransfersteuer haben wollen, ganz explizit hin. Hier geht es im kern darum, dass jeder transferierte Cent erneut besteuert wird. Also bereits schon die Überweisung deines Nettogehaltes auf dein Konto.
 
Mustis schrieb:
Fantasiezahlen kann sich jeder herbeirechnen.

Wo sind es denn Fantasiezahlen, wenn man exakte Zahlen für den regulären Geldtransfer (bereits über 70 Billionen in Deutschland in 2013) vorlegen kann, d.h. bei 1% Besteuerung ganz genau weiß, dass das bereits über 700 Milliarden extra bringt?

Und ferner transitiv daraus beweisbar schließen kann, dass eine Finanztransfersteuer erst recht reichen würde, denn wie hoch nun auch immer das exakte Volumen für Deutschland entfällt, man weiß ja, dass diese Finanzspekulationen um Größenordnungen oberhalb des regulären Finanztransfers liegen.

Es gilt also 700 Mrd. < regulären Geldtransfer besteuern < Finanztransfersteuer für Finanzhandel.


Mustis schrieb:
Grundsätzlich hast du eine Machbarkeit nachgewiesen. Okay. damit sind wir jetzt inwiefern weiter? Das du eine Finanzierung gefunden hast, die den Mittelstand und die Geringverdiener zusätzlich belasten zum Wohle weniger?

Das ist doch ebenfalls beweisbar inkorrekt. Menschen mit durchschnittlichem Einkommen oder Geringverdiener werden da nicht belastet.

(1) wollen viele ja nur eine Finzanztransfersteuer für den Finanzhandel. Da zahlst du gar nichts, es sei denn du handelst mit Aktien, Derivatengeschäften, ...
(2) Selbst wenn eine Steuer von 1% auf den regulären Geldtransfer käme: wie viele EC-Geschäfte, Überweisungen, ... tätigst du im Monat? Du bekommst ja 1000 Eur im Monat.
Um bei 1% Steuer >1000 Eur im Monat abzuführen, müsstest du monatlich Geld im Wert von 100.000 Eur bewegen.

D.h. ab 100.000 Eur bewegtem Geld monatlich würde ein BGE überhaupt erst anfangen, dich etwas zu kosten. Und das, wie gesagt, auch nur bei Lösung (2).
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine kurze Frage hätte ich zu den Finanzierungen über Finanz- als auch Kapitaltransfersteuer. Wie ist beim jeweiligen Modell geplant zu verhindern dass Unternehmen die ihnen daraus entstehenden Belastungen weitgehend, auch über mehrere Stufen, an deren Endkunden weiter reichen?

Die Wahrscheinlichkeit dass seitens der (Finanz)Industrie einfach so 700Mrd pro Jahr ohne Maßnahmen zur Kompensation abgegeben werden ist relativ gering.
 
K7Fan schrieb:
Wie ist beim jeweiligen Modell geplant zu verhindern dass Unternehmen die ihnen daraus entstehenden Belastungen weitgehend, auch über mehrere Stufen, an deren Endkunden weiter reichen?

Gegenfrage: in welchem Modell arbeiten Unternehmen denn nicht kostendeckend?

Alles, was die abführen, wurde zuvor verdient und noch mehr, da jede Unternehmung eine Gewinnerzielungsabsicht hat - per Definition. Letztendlich kommt es also nicht darauf an, sondern ob die Technologisierung ausreichend Überschuss für einen derartigen Sozialstaat produziert.

Bei Betrachtung des BIP-Trends und anderer Faktoren, wäre das eben unter Umständen schon heute der Fall, besonders wenn man die Schere zwischen Arm und Reich wieder ein Stückchen weit zuzieht, nachdem sie die letzten Jahrzehnte nur wuchs.

Auf jeden Fall definiert man die Notwendigkeit eines BGE ja über die Veränderungen im Zuge der vierten industriellen Revolution. Treten die ein, was wahrscheinlich ist, muss der Sozialstaat diesen Veränderungen Rechnung tragen. Kann das dann aber auch, weil der dafür nötige Überschüss steigt.
 
ascer schrieb:
Menschen mit durchschnittlichem Einkommen oder Geringverdiener werden da nicht belastet.
Natürlich! Man muss eine weitere Steuer zahlen!

1) bis eben war genau DAS eben nicht spezifiziert. Eine Kapitaltransfersteuer erfasst nun mal zunächst jeden Kapitaltransfer. Deswegen bat ich um eine Konkretisierung, die bis eben nicht gegeben wurde. Außerdem wäre bei diesem Konzept das bereits erwähnte Problem, dass es dem Finanzhandel reichlich egal ist, wo er stattfindet. Wenn in DE teurer wird, in New York, Tokio etc. aber gleich bleibt, wird dort halt mehr gehandelt... Im Zeiten des Internets, kann jeder überall auf der Welt bezahlen, die Finanzgeldströme sind nicht an ein Land gebunden! Und die restliche Wirtschaft wird solche Kosten schlicht auf den endkundenpreis aufschlagen. und das mehrfach. Denn bei jedem Schritt in der Kette wird die Steuer erneut fällig.
2)Wie schon zig mal erklärt, wenn ich einfach jedem 1000€ zusätzlich in die Handdrücke, habe ich nur eines: galoppierende Inflation! Effektiv habe ich von den zusätzlichen 1000€ eben nichts, aber eine Steuer, die ich zusätzlich habe.

PS: ich möchte am Rande aber mal anerkennen, dass dies wenigstens mal ein weitgehend nachvollziehbarer und zumindest denkbarer Ansatz zur Finanzierung ist. Hier kann man insofern ansetzen, dass andere Steuern im Zuge dessen angepasst werden, denn den Zahlen nach müsste dann ja sogar wesentlich mehr Geld da sein als benötigt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mustis schrieb:
äh Sorry, es gibt keine klare Definition wie hoch der Betrag sein wird, weil nicht definiert ist, was nun darunter fällt aber man weiß das Ergebnis?
Jede Funktion ermöglicht es, einen wertebereich anzugeben, in dem das Ergebnis liegen muss, wenn die Formel korrekt angewandt wurde.
Bei F(x)= 1/x kann ich sehr schnell sagen, dass da Ergebnis im Intervall [0-1] liegen wird (mal als ganz plumpes Beispiel ... bitte nicht beleidigt sein).
Es geht hier letztlich darum, ob der deutsche Staat ein BGE finanzieren könnte ... man kann ausrechnen, wie viel Geld nötig wäre (Große X ... BGE x 80Mio x 12). Und damit kann man verschiedene Finanzierungsmodelle bewerten und braucht doch nicht weiter, als die Beziehung ">,<" um abschäötzen zu können, ob es passt oder nicht ... es interessiert nicht exakt, wie viel zuwenig geld da ist ... und es interessiert auch nicht exakt, wie viel Überschuss das System abwerfen würde.
X>0 trifft auf alle positiven Zahlen zu ... X<0 auf alle negatven. Und DAS ist eigentlich die einzig nützliche Information. Reicht es oder reicht es nicht? ... positiv vs. negativ.

Wie die zahlen konkret aussehen, ist egal. Solange klar ist, dass die so generierten Einnahmen die Ausgaben für ein BGE (und den restlichen Staat) übersteigen, ist das Modell tragfähig ... und wenn dabei mehr als das dreifache bei herauskommt, dann ist es auch völlig unabhängig von diversen zukunftsvisionen langfristig tragfähig, denn dann finanziert das nicht nur ein BGE, sondern gleichzeitig noch einen effektiven Abbau der Staatsschulden, bei gleichzeitiger Erhöhung der Staatsinvestitionen (in Bildung, Verkehr, Wissenschaft etc. wegen mir sogar in die Rüstung).
 
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Um das mal zu entschärfen: Ich habe das vll unglücklich ausgedrückt, dass dabei Summen zusammenkommen, die reichen, ist richtig. Mir ging es auf meine an sich recht konkrete nachfrage darum, dass wieder nur so eine Wischiwaschi Antwort kam anstatt direkt okay Finanzkapitaltransfersteuer, so und so hoch, so und so umgesetzt, ergibt Summe X. Damit zum Beispiel klar ist, welche Kapitaltransfere überhaupt besteuert werden sollen.

Denn eine generelle Kapitaltransfersteuer lehne ich aus den genannten Gründen ab. Diese wäre im hohen Maße durch Doppelbesteuerung etc ungerecht.
 
Mustis schrieb:
Natürlich! Man muss eine weitere Steuer zahlen!

Obgleich diese Feststellung korrekt ist, ist aber dennoch die Schlussfolgerung daraus falsch, dass dies Gering-/Normalverdiener belasten würde. Eine Belastung tritt nur dann auf, wenn du in der Summe mehr dadurch abgeben als hinzubekommen würdest. Um >1000 Eur bei 1% Steuer abzugeben, denn diese Summe bekommst du ja monatlich, müsstest du - wie bereits gesagt - mehr als 100.000 Eur monatlich an Geldmitteln bewegen. Erst dann kostet dich ein derartig finanziertes BGE überhaupt erst etwas.

Und wie gesagt: afaik die Mehrheit möchte eine Finanztransfersteuer für den Finanzhandel und genau das wurde auch auf EU-Ebene besprochen. Die kostet dich, wie ebenfalls bereits erwähnt, gar nichts (es sei denn du handelst mit Aktien & Co.).


Mustis schrieb:
Außerdem wäre bei diesem Konzept das bereits erwähnte Problem, dass es dem Finanzhandel reichlich egal ist, wo er stattfindet.

Siehe oben. EU plant das EU-weit. Gespräche mit den USA gab es ebenfalls. EU-weit wäre wahrscheinlich schon genug, spätestens wenn die USA mitmachen gäbe es kaum noch Möglichkeiten, das in ausreichender Höhe zu umgehen, denn zumindest auf absehbare Zeit sind die USA und die EU noch die größten Handelsposten/-partner in der Welt.


Mustis schrieb:
Wie schon zig mal erklärt, wenn ich einfach jedem 1000€ zusätzlich in die Handdrücke, habe ich nur eines: galoppierende Inflation!

Nein, weil du das Geld ja nicht neu druckst, sondern bei auf Gewinn ausgelegten Handelsgeschäften abschöpfst. Es ist eine Umverteilung, deshalb wird da auch kein Geld entwertet.
 
ascer schrieb:
Nein, weil du das Geld ja nicht neu druckst, sondern bei auf Gewinn ausgelegten Handelsgeschäften abschöpfst. Es ist eine Umverteilung, deshalb wird da auch kein Geld entwertet.
Du erzeugst Kaufkraft aus dem Nichts. Und das führt immer zu Inflation. Ob du dazu Geld druckst oder nicht, ist unerheblich. Geld drucken ist eine Variante, Kaufkraft einfach so zu erzeugen.
 
@Mustis:
Schade, ich dachte ich könnte dich mit Steuervergünstigungen ködern ... denn auch die wären mit einen allgemeinen Kapitaltransfersteuer (von <1%) machbar.
Wieder auf 16% MWSt zurück ... nur noch 33% des Einkommens an den Staat abdrücken müssen (weil der Rest verdeckt über die Kapitaltransfers generiert wird)?
Du zahlst an der einen Stelle (MWSt, Einkommmen) momentan mehr, als mit Kapitaltransfersteuer nötig wäre.

Fändest du es wirklich schlimm, wenn du von 3k Bruttolohn im Monat 2k behalten darfst, einfach weil unter 1% davon (schlappe 20 EUR) abgeführt werden, während du das Geld ausgibst?
Klar wird die Transfersteuer mehrmals abgeführt, aber eine Teuerungsrate von 1% ist nun nicht unbedingt der Weltuntergang kostet der kliter Milch halt nicht 99c sondern 100c.
Damit dich das vor der versehentlichen Vermögensbildung bewahrt musst du es schon auf die Jahrhunderte betrachten ... dann ist das ein Vermögen, was du an den Staat abgedrückt hast.
Im Alltagsvollzug ist 1% vollkommen egal.

Die internationale Bewegichkeit der Finanzmärkte ist natürlich ein Problem ... aber eben kein genuines BGE-Problem, sondern ein Problem bei jeder Art von Staatsfinanzierung über Kapitalbesteuerung. Wenns zu bunt wird, haut das Kapital halt ab ... und der Staat schaut in die Röhre.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mustis
Mustis schrieb:
Du erzeugst Kaufkraft aus dem Nichts.

Nein.

Inflation ist eine Inkrementierung des Preisniveaus, sodass eine Kaufkraftminderung durch Zahlungsmittelentwertung entsteht.

Das Preisniveau kann z.B. gemäß Quantitätsprinzip beschrieben werden, es ergibt sich dann durch (M x U) / Y, wobei M das Gesamtvolumen des Zahlungsmittels darstellt, U die Umlaufgeschwindigkeit und Y die reale Produktion.

Eine Steuer auf bereits bestehende Geldwerte (Gewinne aus Finanzhandel; wäre aber genauso auch bei Geldtransfer der Fall) dekrementiert M bei jedem Transfer gleichermaßen. D.h. im ersten Moment sinkt dadurch das Preisniveau sogar. Die Umlaufgeschwindigkeit bleibt gleich, da die Ausschüttung monatlich stattfindet und ansonsten nichts zwischendurch extra. Wenn überhaupt, würde die Umlaufgeschwindigkeit sogar auch leicht sinken, weil etwa Hochfrequenzhandel weniger lukrativ wird.
Die reale Produktion Y wird von der Steuer gar nicht verändert.

D.h. zu jedem Zeitpunkt, wo die Steuer entrichtet wird, tritt eine Deflation auf, da das Preisniveau erstmal sinkt, weil dem Markt Geld (M) entzogen wird. Zu jedem Monatsbeginn wird dann aber wieder an jeden Bürger ausgeschüttet, sodass eine Inflation (M wird wieder aufgewertet) in gleicher Höhe stattfindet.

Insgesamt ist das exakt im Gleichgewicht, solange der Staat (a) regelmäßig einzieht, (b) regelmäßig ausschüttet und (c) und die Einnahmen die Kosten decken.

Eine Inflation würde nur auftreten, wenn weitere Geldmittel, etwa durch Schuldenaufnahme, zur Finanzierung des BGE herangezogen werden müssten. Das ist bei der Höhe dieser Steuer aber mehr als fraglich.
Nach existierenden Modellen ist das nichts weiter als eine Umverteilung und erzeugt damit keine Inflation.
 
@ascer Also wenn wir alle im Monat 1000€ mehr haben entsteht keine Kaufkraft oder wie? Oder fällt dafür irgendwo Kaufkraft weg?

@DerOlf

Schau nochma in meinem Nachtrag #5792
 
Mustis schrieb:
Schau nochma in meinem Nachtrag #5792
Meinst du diese Passage aus dem PS?
Mustis schrieb:
Hier kann man insofern ansetzen, dass andere Steuern im Zuge dessen angepasst werden, denn den Zahlen nach müsste dann ja sogar wesentlich mehr Geld da sein als benötigt.
Naja ... der Köder scheint zu funktionieren ... ist ja schonmal was ;)
Wenn die Zahlen stimmen, dann würde eine allgemeine Kapitaltransfersteuer den heutigen Staatseinnahmen mehr als das Doppelte hinzufügen ... und dafür wäre nichtmal eine Steuer von 0,5% nötig.
Man kann sich schon fragen, warum das nicht schon gemacht wurde (global) ... ich nehme an, dass es daran liegt, dass das auch die mehr als nur profitablen regionalen Unterschiede schwächen würde, von denen unsere Globalwirtschaft nunmal lebt ... und weniger Gewinn? ... das ist ja nichts weiter als eine Frechheit.

Nationale Lösungen können hier nicht greifen, und selbst kontinentale Modelle werden sich durch konkurenz zueinander gegenseitig schwächen.
Wenn wir das nicht global regeln, wird der "lachende Dritte" wieder die Wirtschaft sein, die ihre Belange eben global regelt ... dann halt ohne die Staaten oder nur mit den billigsten.
 
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