@Smartin:
Ich glaube, du hast dich einfach in die fixe Idee verrant, dass ein BGE (oder was auch immer) in Deutschland nicht ohne eine massive Erhöhung der Steuerbelastung finanzierbar ist.
Smartin schrieb:
hast Du meinen Beitrag gelesen? zu FTS?
Ich habe vorgerechnet, dass eine allgemeine FTS (Finanzmarkt UND Privattransfers) ein BGE 3 mal gegenfinanzieren würde. Da jeder bewegte EUR besteuert wird, wäre diese Steuer auch nicht ungerechter verteilt, als Mineralöl oder Mehrwertsteuer ... denn JEDER bewegte EUR wird mit 1% belastet ... vollkommen unabhängig davon, WER ihn für WAS ausgibt.
Diese Steuer belastet nur die stärker, die mehr ausgeben ... wozu erstmal niemand gezwungen ist. Jemand der von seinem €10k Monatsenkommen nur 1.000,- ausgibt, wird eben NICHT stärker belastet, als jemand der sein Einkommen von €1.000.- komplett auf den Kopf haut ... beide zahlen auf die Kapitalbewegungen in dem Fall €10,- Steuern.
Gleichzeitig ist das auch ein weg, etwas beizutragen oder zu zahlen, obwohl man nicht über die Freibeträge kommt ... denn auch der Gerigverdiener zahlt FTS.
Ich kann die Rechnung aber auch mal gezielt auf ungerechtigkeit ausrichten.
Vergleich Geringverdiener (unter 18k) und 60k jahresbrutto.
Der Geruingverdiener muss schon sparen um sich was zurücklegen zu können ... normalerweise gibt er sein ganzes Geld aus ... Folge ... hier werden 1% des Einkommens über die FTS an den Staat abgeführt.
Der Mittelständler kann um einiges leichter Vermögen aufbauen ... angenommen er gibt im Monat ähnlich viel geld aus, dwie der obige Geringverdiener.
Das Finanztransfersteuervolumen ist damit bei beiden gleich (€180,- p/a).
Beim Geringverdiener macht das allerdings 1% des Einkomens aus, beim Mittelständler nichtmal 0,3%.
Betrachtet man sie isoliert, dann belastet die FTS den Geringverdiener stärker ... gleiches gilt für eigentlich alle Konsumsteuern ... da es in diesem Bereich eben keine Steuerfreibeträge gibt, belasten diese Steuern die Bevölkerungsteile, die eben keine Lohn- oder Einkommensteuer zahlen, stärker.
Smartin schrieb:
Dass ich einem Mathematiker erklären muss, dass wenn ich einen Kuchen von A nach B und wieder zurück bewege, ich dadurch nicht 2 Kuchen habe, stimmt mich traurig. Aber gut was soll ich sagen.
Betrachtet man die durch eine FTS möglichen ZUSÄTZLICHEN Staatseinnahmen, so ist es für ein BGE schlicht unnötig, irgendwelche Kuchen von A nach B zu tragen, oder sie dadurch verdoppeln zu wollen.
Alles, was nötig wäre, ist die Bereitschaft 1c pro ausgegebenen EUR an den Staat abzudrücken.
Dass es daran scheinbar hapert, finde ich ziemlich traurig, denn die Beträge um die es dabei geht, sind auf das einzelne Individuum betrachtet ein Witz.
Wahrscheinlich ignorierst du deswegen den Vorschlag, ein BGE komplett über die FTS zu finanzieren ... du willst kein BGE ... und mit FTS wäre das beste Argument gegen ein BGE (unfinanzierbar) widerlegt.
Eine FTS würde mnicht nur ein BGE finanzieren, sondern (nebenbei) auch noch einiges anderes, was momentan der schwarzen Null (CDU Finanzpolitik) untergeordnet wird.
Man müsste damit nichtmal ein BGE finanzieren ... wenn die Leute das nicht wollen, ist es halt so ... mit einer FTS wäre allerdings auch einigen anderen Baustellen in DE geholfen ... sehr viel mehr, als durch eine verdoppelung der Abgaben für Besserverdiener, die dann eh abhauen oder kreativ werden (Steuerschönung, -flucht).
Indiskutabel ist allerdings unsere momentane Steuerstaffelung ... zu niedrige Freibeträge, zu schneller Aufstieg in die Spitzensteuerklasse ... und dann kommt erstmal Ewigkeiten nichts mehr ... dass daran Anstoss genommen wird, war noch bnie irgendwie verwunderlich.
Mit welchem Recht nennt man eine Steuerklasse noch Spitzensteuersatz, wenn die Mehrheit der Bevölkerung ihn ohnehin zahlen muss? 56k Jahresbrutto ist mittlerweile einfach zu früh/niedrig.
da bin ich voll und ganz bei dir ... aber scheinbar möchte die schwarze Null (CDU Finanzpolitik) da nicht dran, solange die Linken sowas fordern.
Das ganze System müsste eigentlich um mindestens 20% nach "rechts" verschoben werden ... also den Eintritt in die Spitzenklasse nicht bei 56k Jahresbrutto, sondern erst bei 67k ... die "Reichensteuer" (ab 260k Jahresbrutto) sollte wohl früher greifen z.B. bei 200k oder 180k.
Freibetrag rauf auf 11.000,- (aktuell 9.000,-)
Erste Steuerzone (14%) beginnt dann erst bei 11.001,- (aktuell 9.001,-)
Ab 67.000,- Jahresbrutto sind dann die 42% fällig ... bis dahin greift die Progression wie gehabt.
Ich glaube damit würden schon recht viele Arbeitnehmer aus der Spitzensteuerklasse herausfallen, und hätten damit schon einen Grund weniger, sich zu beschweren ... schließlich gibt es ja Leute, die mehr zahlen, weil sie mehr verdienen.
Die Staatsfinanzierung würde das auch kaum tangieren, denn es würden sich lediglich die Paritäten am Gesamtsteuervolumen etwas verschieben, da nun wieder mehr Leute in der 3. Zone wären, statt in der 4.
Insgesamt wäre das Volumen dadurch wohl etwas kleiner, aber dass würd durch eine FTS tausendfach kompensiert.