Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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ich arbeite nicht in dem unternehmen, aber bei den jobs geht es wohl tatsächlich darum, das know how im betrieb zu halten, die produktiven posten aber mit fähigen und mitarbeitern zu besetzen. einige haben sich halt nachträglich als weniger fähig erwiesen und wurden daher wegbefördert. was die in ihrer neuen position genau machen kann ich nicht sagen. mit irgendwas werden die schon beschäftigt. und ich glaube nicht dass es dabei ums egostreicheln des vorgesetzten geht ^^
 
Das erinnert mich daran, dass es manchmal auch günstiger ist, jemand bis zur Rente weiter zu beschäftigen, als ihm zu kündigen, weil die Abfindung so derbe teuer ist.^^
 
@Scheitel

So ein Kollegen hatte ich bei mir in der Abteilung bei meinem letzten Arbeitgeber. Er hatte noch 2 Jahre bis zur Rente und war seit seinem 19 Lebensjahr bei diesem Unternehmen angestellt ... über 40 Jahre Betriebszugehörigkeit. Er ist wirklich gekommen und gegangen wann er wollte und gearbeitet hat er auch nicht wirklich. Aber die Abfindung wäre deutlich höher gewesen als 2 Jahresbruttogehälter.
 
Ich persönlich kenne natürlich auch niemanden, der wirklich so einen bullshit-Job inne hat.
Ich hab mich da nur aus graebers Buch bedient, in dem er als einen der fünf Typen für bullshitjobs eben den "Lakaien" angbt, dessen "Hauptaufgabe" (wahrscheinlich nicht die einzige) eben tatsächlich darin besteht, dass der vorgesetze eben "mehr als 100" Untergebene hat ... obwohl davon eventuell nur 90 produktiv notwendig sind.

Bei der Ersparnis von Kosten (Abfindung, oder auch ungewollter Wissenstransfer) gibt es ja einen direkten Nutzen für das Unternehmen.
Ich denke, dass es auch bei Graeber eher um Jobs geht, bei denen es diesen Nutzen eben nicht gibt ... oder zumindest der sich nicht für einen Aussenstehenden (wie Herrn Graeber) eröffnet.
Auch bei den Lakeienjobs macht er es sich mMn etwas zu einfach. Eine Führungskraft, die sich gegen die Verkleinerung der eigenen Abteilung stemmt hat bei seinen untergebenen auch einen besseren sozialen Stand als einer, der scheinbar die Abschaffung des eigenen Ressorts betreibt. Ganz im gegenteil .. durch seinen Widerstand löst der sozusagen seine Verantwortlichkeit gegenüber den Untergebenen ein ... auch wenn er ihnen nicht wirklich was sinnvolles zu tun geben kann.
Manchmal ist es auch einfach eine Unternehmensstruktur oder -kultur, die einzelne Jobs nötig macht ... und auch das wird man als Aussenstehender nicht gleich verstehen. Manchmal ist es auch biliger, die Sachen so zu lassen, wie sie nunmal sind, als das ganze Unternehmen umzukrempeln, nur weil ein paar verkrustete alte Strukturen ein paar sinnlose Jobs haben entstehen lassen.

Ich glaube tatsächlich, dass es sich David Graeber da etwas ZU einfach macht ... letztlich lebt er als Autor ja davon, dass die Leute sein Buch auch kaufen ... und mit "alles Paletti in der Wirtschaft" erreicht man einfach weniger, als mit Polarisation ... letztere können auch die medien viel leichter verwerten (Werbung).
Mit den "bullshit-Jobs" hat er etwas gewählt, was in einer Leistungsgesellschaft wunderbar als Aufreger taugt.
Leistung soll sich lohnen (darin sind wir uns wohl alle einig) aber was ist, wenn jemand "nichts" leistet, die Arbeit sich für ihn aber trotzdem lohnt?
Das ist der gleiche "Schlag ins Gesicht der hart arbeitenden Bevölkerung", wie ein BGE.

Nichts desto trotz kann ich mir aber vorstellen, dass es tatsächlich Leute gibt, die auf Jobs arbeiten, bei denen ihnen selbst nicht so ganz klar ist, warum es diesen Job überhaupt gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche Bullshit Jobs sind typischerweise doch eher den Unternehmen extern aufgegeben durch entsprechende Gesetze, Regulierung etc.
Also der Datenschutzbeauftrage, Gleichstellungsbeauftrage, (Betriebsrat) etc. - das Unternehmen selbst würde gerne diese Positionen einsparen, die Kollegen sind auch genervt von den Leuten, da sie eher Probleme aufwerfen ...
 
Lübke schrieb:
es gibt keine sinnlosen arbeitsplätze.

Natürlich gibt es die, hast du dich noch nie mit der Thematik beschäftigt?

Es gibt z.B. die ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) der Arbeitsagentur, die das ganz unverblühmt beschreiben. Das sind Tätigkeiten, die sich wirtschaftlich ohne Amtsunterstützung nicht tragen würden und die einzig als Beschäftigungstherapie für die Arbeitnehmer gedacht sind, damit die nicht zu große Lücken im Lebenslauf bekommen.

Schon 1988, nachzulesen bei der damaligen Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg, waren das bundesweit deutlich mehr als 100.000 Stellen.

Über diese ganz unverblühmten Zahlen hinaus gibt es ja noch Arbeitnehmer im Millionenbereich, die in Dauer-Kurzzeitbeschäftigungen, Praktika oder Weiterbildungsmaßnahmen von der Arbeitsagentur gehalten werden, damit nicht zu viele Menschen in die Statistik für Langzeitarbeitslose hineinkommen.

Dann noch der Staatsapperat selbst. Dazu werden, aus offensichtlichen Gründen, selten Zahlen veröffentlicht aber man liest ja immer wieder, z.B. von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften o.Ä., dann man bundesweit auch min. im 6-stelligen Bereich Beamte einsparen könnte ohne nennenswerte Nachteile für den Staatsapparat. Ganz besonders, wenn man mal auf konsequente Digitalisierung setzen würde.

Und auch Unternehmen sind vor derlei Einstellungen nicht gefeit.
Als Unternehmen hat man eigentlich die Pflicht, Ressourcen sinnvoll einzusetzen, sodass Werte optimal geschaffen werden. Dabei ist es unerheblich, ob das durch Mitarbeiter oder z.B. automatisiert geschiet. Ansonsten würde man ja auch von Misswirtschaft sprechen und Arbeitskraft verschleißen.

Genau das ist aber in Deutschland sehr häufig der Fall. Selbst bei großen Unternehmen gibt es viele Tätigkeiten, die automatisiert werden könnten und da sprechen wir ja nur von herkömmlicher Digitalisierung, nichtmal von neuen Möglichkeiten durch KI o.Ä.

Christop Kübel, Vorstand vor Bosch, hat z.B. vor wenigen Jahren in einem Interview der Zeit ganz öffentlich verkündet, es sei Boschs Aufgabe als Unternehmen, Arbeitsplätze zu verschaffen. Menschen in Beschäftigung zu bringen.
Und das als Unternehmen. Ökonomie vollkommen ad absurdum geführt. Das Ziel eines Unternehmens muss sein Werte zu erzeugen oder zumindest Rendite. Als wäre der gute Herr ein Gewerkschafter und kein Unternehmer.

Das wäre etwa so, also würde ein Staatsanwalt in einer Verhandlung sagen: "Ich kann zwar ihnen und ihrer Frau die Tat gemeinschaftlich nachweisen, aber das wäre vielleicht etwas zu hart. Ich gehe nur gegen einen von ihnen vor".

Dazu hat man doch Gewerkschaft und Politik, um Spielregeln für die Wirtschaft zu stellen. Die Wirtschaft selbst aber hat sich gefälligst effizient zu organisieren und Ressourcen nicht zu verschleißen.

Offizielle Zahlen gibt es dazu selbstverständlich auch nicht, aber ein paar Tätigkeiten wurden hier ja auch schon genannt und ich bin mir sicher, jedem von uns fallen gleich mehrere ein, die unter Aspekten wie Sinnhaftigkeit, Effizienz, Werteerzeugung usw. Negativbeispiele sind.

Die Dunkelziffer wird, alle erwähnten und unerwähnten Fälle, hoch im Millionenbereich liegen.



Kausu schrieb:
Also ich arbeite lieber in einem "schädlichen" Beruf
Kausu schrieb:
als Geld einfach für nichts zu erhalten. Da macht mein Stolz einfach nicht mit.
Kausu schrieb:
Arbeit ist für mich nur mittels zum Zweck und daher möchte ich auch eine gut bezahlte.

Also würdest du auch vollkommen sinnbefreiten Tätigkeiten nachgehen, nur damit du einen Job hast?

Das erinnert mich an Volker Pispers Kabarett. So schädlich ein System auch sein mag, die Mehrheit macht einfach mit, denn schließlich wird man selbst als Löwenfutter noch gebraucht.


Kausu schrieb:
Ich glaube aber das hängt von der eigenen Persönlichkeit ab. Mir persönlich ist es nicht so wichtig, ob mein Job einen größeren Sinn erfüllt. Gute Bezahlung sichert mir die Möglichkeit mich privat selber zu verwirklichen oder einen Sinn zu suchen

Das widerspricht sich doch fundamental. Du beschreibst hier doch vollkommen richtig das Bedürfnis eines Menschen, sich selbst zu verwirklichen, einen Sinn zu suchen, etwas zu tun, eine Beschäftigung (nichts zwangsläufig Arbeit!) zu haben.

Dieser Zustand ist etwas vollkommen anderes, als etwa eine klassische 9-to-5 Lohnarbeitsstelle. Das man über 40 Jahre zu seiner 9-to-5 Stelle buckelt, das war noch nie die Bestimmung oder Verwirklichung eines Menschen. Das macht man im heutigen System auch nur, weil es eine Norm geworden ist und damit ein gesellschaftlicher Zwang.
 
Hallo

FossilCar schrieb:
Zum Beispiel die 60.000 neuen "Arbeitsplätze" welche die Überwachung für die Einhaltung der neuen Datenschutzgesetze übernehmen.
Warum sind die sinnlos, weil du die sinnlos findest ?

ascer schrieb:
Es gibt z.B. die ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) der Arbeitsagentur, die das ganz unverblühmt beschreiben. Das sind Tätigkeiten, die sich wirtschaftlich ohne Amtsunterstützung nicht tragen würden und die einzig als Beschäftigungstherapie für die Arbeitnehmer gedacht sind, damit die nicht zu große Lücken im Lebenslauf bekommen.
Es gab Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen: Seit dem 1. April 2012 werden keine neuen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen mehr gefördert.[ https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsbeschaffungsmaßnahme

ascer schrieb:
Über diese ganz unverblühmten Zahlen hinaus gibt es ja noch Arbeitnehmer im Millionenbereich, die in Dauer-Kurzzeitbeschäftigungen, Praktika oder Weiterbildungsmaßnahmen von der Arbeitsagentur gehalten werden, damit nicht zu viele Menschen in die Statistik für Langzeitarbeitslose hineinkommen.
Warum sind die sinnlos, weil du die sinnlos findest ?

ascer schrieb:
Dann noch der Staatsapperat selbst. Dazu werden, aus offensichtlichen Gründen, selten Zahlen veröffentlicht aber man liest ja immer wieder, z.B. von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften o.Ä., dann man bundesweit auch min. im 6-stelligen Bereich Beamte einsparen könnte ohne nennenswerte Nachteile für den Staatsapparat. Ganz besonders, wenn man mal auf konsequente Digitalisierung setzen würde.
Wer braucht schon einen Staatsapparat, laßt uns diesen Unsinn abschaffen und die Anarchie ausrufen.

ascer schrieb:
Als Unternehmen hat man eigentlich die Pflicht, Ressourcen sinnvoll einzusetzen, sodass Werte optimal geschaffen werden.
...
Das Ziel eines Unternehmens muss sein Werte zu erzeugen oder zumindest Rendite.
...
Die Wirtschaft selbst aber hat sich gefälligst effizient zu organisieren und Ressourcen nicht zu verschleißen.
Zum Glück interessiert deine Meinung niemand.
Was ein Unternehmen wie macht ist doch vollkommen egal, solange ein Mensch durch seine Arbeit Geld für seinen Lebensunterhalt verdient ist seine Arbeit nicht sinnlos.


ascer schrieb:
Also würdest du auch vollkommen sinnbefreiten Tätigkeiten nachgehen, nur damit du einen Job hast?
Wieso nicht solange das Gehalt stimmt ?
Es gibt so viele Jobs mit sinnbefreiten Tätigkeiten, aber solange Menschen dadurch Geld für Ihren Lebensunterhalt verdienen sind diese Jobs nicht sinnlos.

ascer schrieb:
Du beschreibst hier doch vollkommen richtig das Bedürfnis eines Menschen, sich selbst zu verwirklichen, einen Sinn zu suchen, etwas zu tun, eine Beschäftigung (nichts zwangsläufig Arbeit!) zu haben.
Das größte Bedürfnis bei Arbeit ist Geld verdienen um sein Leben zu finanzieren.
Wenn wir alle Jobs streichen würden in denen Menschen sich nicht verwirklichen und keinen Sinn finden dann würden wir den Großteil der Jobs streichen.

ascer schrieb:
Das man über 40 Jahre zu seiner 9-to-5 Stelle buckelt, das war noch nie die Bestimmung oder Verwirklichung eines Menschen. Das macht man im heutigen System auch nur, weil es eine Norm geworden ist und damit ein gesellschaftlicher Zwang.
Früher mußte man jagen und sammeln, heute muß man arbeiten (abgesehen von denjenigen denen Hartz4 ausreicht), da arbeite ich lieber.

Grüße Tomi
 
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Wieso nimmst du dir oder auch der Pispers einfach raus, darüber zu urteilen, wie ich empfinden sollte? Von Pispers halte ich sowieso nix.

ascer schrieb:
Also würdest du auch vollkommen sinnbefreiten Tätigkeiten nachgehen, nur damit du einen Job hast?

Jupp solange das Geld stimmt würde ich auch versuchen Wasser zu falten, da

ascer schrieb:
Das widerspricht sich doch fundamental. Du beschreibst hier doch vollkommen richtig das Bedürfnis eines Menschen, sich selbst zu verwirklichen, einen Sinn zu suchen, etwas zu tun, eine Beschäftigung (nichts zwangsläufig Arbeit!) zu haben.

du mit Sinn etwas anderes meinst als ich. Ich möchte meinen Hobbys nachgehen, Zeit mit Freunden und der FAmilie verbringen und evtl. reisen. Kein höherer Sinn wie "ich will die Menscheit verbessern".

ascer schrieb:
Dieser Zustand ist etwas vollkommen anderes, als etwa eine klassische 9-to-5 Lohnarbeitsstelle.
Für mich nicht - alles was Spaß macht kostet Geld und wo soll ich es sonst herbekommen.

Also ja aber tausche "damit du einen Job hast" gegen "solange die Bezahlung stimmt" aus.

Oder ganz platt - die Arbeit ist für mich nur Mittel zum Zweck - nämlich um an genug Geld zu kommen.
Ergänzung ()

ascer schrieb:
Dieser Zustand ist etwas vollkommen anderes, als etwa eine klassische 9-to-5 Lohnarbeitsstelle. Das man über 40 Jahre zu seiner 9-to-5 Stelle buckelt, das war noch nie die Bestimmung oder Verwirklichung eines Menschen. Das macht man im heutigen System auch nur, weil es eine Norm geworden ist und damit ein gesellschaftlicher Zwang.

hmm ich habe heute das Glück in einem Sozialstaat, der mit Steuern und Sozialeinkommen finanziert wird, zu leben. Vielleicht ist es in einer Sklavengesellschaft so, dass sich die feinen Herren den ganzen Tag mit Philosophie und Politik beschäftigen können (die Spartaner haben wenigstens noch was handfestes gemachtg) - aber im großen und ganzen musst die Menschheit früher täglich ums Überleben kämpfen ... weiß nicht, was an 9to5 so schlimm sein soll.
 
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Hallo

Kausu schrieb:
Von Pispers halte ich sowieso nix.
Ich halte auch nichts von dem, der erzählt den Leuten nur was sie hören wollen.

Kausu schrieb:
du mit Sinn etwas anderes meinst als ich. Ich möchte meinen Hobbys nachgehen, Zeit mit Freunden und der FAmilie verbringen und evtl. reisen. Kein höherer Sinn wie "ich will die Menscheit verbessern".
Vollste Zustimmung.

Kausu schrieb:
Oder ganz platt - die Arbeit ist für mich nur Mittel zum Zweck - nämlich um an genug Geld zu kommen.
Es ist natürlich schöner wenn es so wie bei mir ist, das man seinem Traumberuf nachgeht der einem richtig Spaß macht und einen Sinn hat und das auch noch in einer guten Firma in die man gerne geht.
Ich würde aber eher mit dir Wasser falten als arbeitslos zu sein.

Kausu schrieb:
hmm ich habe heute das Glück in einem Sozialstaat, der mit Steuern und Sozialeinkommen finanziert wird. Vielleicht ist es in einer Sklavengesellschaft so, dass sich die feinen Herren den ganzen Tag mit Philosophie und Politik beschäftigen können - aber im großen und ganzen musst die Menschheit früher täglich ums Überleben kämpfen ... weiß nicht, was an 9to5 so schlimm sein soll.
Das weiß/verstehe ich auch nicht, ich glaube langsam das viele in Deutschland nicht mehr wissen/wertschätzen wie gut es Ihnen hier geht.

Grüße Tomi
 
ascer schrieb:
Natürlich gibt es die, hast du dich noch nie mit der Thematik beschäftigt?

Es gibt z.B. die ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) der Arbeitsagentur, die das ganz unverblühmt beschreiben. Das sind Tätigkeiten, die sich wirtschaftlich ohne Amtsunterstützung nicht tragen würden und die einzig als Beschäftigungstherapie für die Arbeitnehmer gedacht sind, damit die nicht zu große Lücken im Lebenslauf bekommen.
dann frag doch mal einen dieser menschen die da freiwillig arbeiten. die tun das nicht wegen des geldes sondern um überhaupt eine aufgabe zu haben und nicht auf dem sofa vor dem fernseher zu versauern. und wie du richtig sagst geht es dabei nicht zuletzt auch um ihren lebenslauf. außerdem werden so noch arbeiten verrichtet, die für sich genommen unwirtschaftlich wären...
hätte es keinen grund, würde es die stellen nicht geben. nur ist der grund halt machmal nicht ganz so banal wie bei nem üblichen job. trotzdem gibt es gründe. siehe das beispiel mit den wegbeförderten menschen. wirtschaftliche gründe, die nicht in ihrer tätigkeit selbst liegt. trotzdem rechnet sich das für das unternehmen wie auch für den arbeitnehmer.
 
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ascer schrieb:
Es gibt z.B. die ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) der Arbeitsagentur, die das ganz unverblühmt beschreiben. Das sind Tätigkeiten, die sich wirtschaftlich ohne Amtsunterstützung nicht tragen würden und die einzig als Beschäftigungstherapie für die Arbeitnehmer gedacht sind, damit die nicht zu große Lücken im Lebenslauf bekommen.
Oh, ich fände es wunderbar, wenn sowas weiter verbreitet wäre. Arbeiten, die für sich genommen nicht wirtschaftlich sind und dennoch wichtig gibt es nämlich zu Hauf. Dann würden unsere Gemeinden vll. nicht mehr so vergammelt aussehen und so verdreckt. Denn Müll beseitigen ist selten wirtschaftlich und dennoch wichtig aufgrund der mangelnden Kinderstube vieler. Macht hin und wieder mal die Gemeinde mit ihren Mitarbeitern, aber weil das eben nicht wirtschaftlich ist, viel zu selten und im viel zu kleinen Umkreis. Solche sozialen Arbeiten, die nicht direkt wirtschaftlich sind und dennoch sinnvoll, gibt es zu Hauf. Soviel dann auch zu dem Blödsinn, dass Arbeit wirtschaftlich sein muss um sinnvoll zu sein....
 
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Mustis schrieb:
Denn Müll beseitigen ist selten wirtschaftlich und dennoch wichtig aufgrund der mangelnden Kinderstube vieler
Deswegen wäre ich dafür, dass bei jedem Bußgeld im Straßenverkehr in gleicher Höhe Sozialstunden zum Müll/Hundescheisse in öffentlichen Parkts etc. einsammeln dazu käme. Das würde nämlich auch den Leuten auf andere Art und Weise weh tun, denen Geld egal ist.
 
Oder eine strafe für Müll neben der Tonne ... dann wären die 15m zum nächsten Mülleimer schonmal persönlich wirtschaftlicher, als seinen Dreck einfach da fallen zu lassen, wo man gerade ist.
Funktioniert in Japan scheinbar ganz toll ... obwohl es da noch weitaus weniger öffentliche Mülltonnen gibt, als hier.

Aber ... oh, die Freiheit.

Da lieber alle Tempolimits abschaffen und auf natürliche Selektion bauen.
 
@Lübke @Mustis

Man muss hier schon sauber differenzieren. Erstmal ging es - ohne Wertung - darum, dass mehrere, nicht nur Lübke, im Verlauf des Threads die Existenz von solchen Tätigkeiten abstritten, z.B. hier:
Lübke schrieb:
es gibt keine sinnlosen arbeitsplätze.

Dem habe ich erstmal nur widersprochen.

Darauf z.B. mit...
Lübke schrieb:
dann frag doch mal einen dieser menschen die da freiwillig arbeiten. die tun das nicht wegen des geldes sondern um überhaupt eine aufgabe zu haben
...zu antworten, ist ungefähr so sinnvoll, wie zu behaupten "es gibt keine großflächige Schwarzarbeit im Handwerk" und dann, mit verschiedenen Fakten konfrontiert etwas wie "dann frag mal die armen Maler, ohne einige Aufträge unter Hand können die gar nicht überleben" zu erwidern.


Was man aber natürlich tun kann, ist nach Feststellung der Tatsachen in dem Diskurs zur Legitimierung von derlei Tätigkeiten zu kommen.

Z.B. bei dem aufgeblähten Staatsapparat sehe ich keine Alternative als Digitalisierung und Freistellung der Arbeitskräfte. Das sind de facto wirklich überflüssige Beschäftigungsmaßnahmen. Überall wird das hier und da z.B. auf Verwaltungstätigkeiten und mehr zutreffen.

Richtig ist es aber nach wie vor natürlich auch, dass Menschen ihrem Dasein eine Bestimmung geben möchten. Da würde ich allerdings folgendes einwerfen:
Wie befriedigend und sinnstiftend ist es wohl für ein Individuum, beispielsweise irgendwo mit Aufstockergehalt Regale einzuräumen?


Bei derlei Thematiken sind wir imho recht schnell wieder bei Solidargemeinschaft oder schonungslosem Kapitalismus angelangt.
Man kann Menschen entweder per Existenzangst und in Ermangelung anderer Möglichkeiten etwa zum Spargelstechen auf dem Feld zwingen und alternativ mit Kürzung von Sozialleistungen drohen (imho fast schon eine Form moderner Sklaverei), oder man stellt (nur als ein Beispiel) ein BGE für alle bereit. Dann kann jeder der Beschäftigung nachgehen, die er selbst für sinnstiftend für sein Leben erachtet.

Das muss im Übrigen auch nicht in Anarchie enden. Genug Menschen werden sich etwas dazu verdienen wollen und in der Wirtschaft bleiben.

Nichtsdestoweniger ist aber schon heute die Anzahl an ehrenamtlichen Arbeitsstunden größer, als die von Lohnarbeit. D.h. ohne Ehrenamt sähe ein Sozialstaat wie Deutschland schon heute ziemlich alt aus. Man könnte zukünftig ja problemlos Systeme einführen, die eine Grundsicherung für jeden garantieren, umgekehrt aber von jedem eine wirtschaftliche oder Ehrenamtliche Tätigkeit als gesellschaftliche Norm ansehen.

Ehrenamtliche Tätigkeit käme ebenfalls der Gesellschaft sehr zu gute und wird heutzutage staatlich kaum geschätzt. Beispielsweise bei Sozialleistungen sind nur wirtschaftliche Tätigkeiten von Interesse und nichts anderes.
 
Hallo

ascer schrieb:
Dem habe ich erstmal nur widersprochen.
Du widersprichst dir wirklich sehr oft.
Auf der einen Seite möchtest du alle Jobs abschaffen in denen sich Menschen nicht selbst verwirklichen und keinen Sinn sehen, auf der anderen Seite behauptest du das die Rente schwer finanzierbar ist.
Glaubst du die Rente wird leichter finanzierbar wenn wir den Großteil der Jobs abschaffen oder willst du den Großteil der Jobs abschaffen um wegen der Arbeitslosen ein neues BGE Argument zu haben ?
Glaubst du echt an dieses Glücksbärchilandmärchen das wir irgendwann dem süßen Nichtstun frönen werden und uns die Industrie/Reichen ein BGE finanzieren/schenken (wie auch immer) werden ?

Grüße Tomi
 
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ascer schrieb:
Beispielsweise bei Sozialleistungen sind nur wirtschaftliche Tätigkeiten von Interesse und nichts anderes.

Weil ein Ehrenamt keine Sozialleistungen finanziert und eher noch Arbeitsstellen wegnimmt.
 
Kausu schrieb:
Weil ein Ehrenamt keine Sozialleistungen finanziert und eher noch Arbeitsstellen wegnimmt.
Stimmt, Ehrenamt finanziert nur Dinge, die der Kunde lieber doch nicht finanzieren will ... z.B. soziale Dienstleistungen in Pflege- und Betreuung.
Du glaubst nicht, wie viel geld die Pflegeversicherungen durch Ehrenamt sparen ... kommt dann bei dir auch irgendwie an (in Form niedrigerer Beiträge).
Ehrenamt finanziert keine Sozialleistungen, aber es hilft der arbeitenden Bevölkerung dabei, Sozialleistungen finanzieren zu können.

Was glaubst du, was hier los wäre, wenn all den Pflege- und Betreuungsdiensten die Beschäftiogung Ehrenamtlicher verboten wäre?
Dann gäbs zwar in den Bereichen mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen ... aber deine Pflegeversicherung könnte genau deswegen dann auch ein Drittel teurer sein.

Wenn ich mir überlege, dass ich als Zivi ca. 16 DM Grundsold am Tag bekommen habe (insgesamt kam ich auf knapp 20 DM/Tag), eine Schülerin als Aushilfe zeitgleich jedoch das gleiche pro Stunde bekam, dann dürfte schon die Abschaffung der Wehrpflicht für den Pflegebereich ein Schlag ins Kontor gewesen sein.

Es ist leider auch beim Ehrenamt wie beim guten alten Spucknapf-Witz ... das hängt halt alles zusammen.
 
Ich habe nicht gesagt, dass ich ehrenamtlich Arbeit verbieten will..ich habe sogar selber lange Zeit mich ehrenamtlich betätigt, bis ich bemerkt habe ,dass ich nur aktuelles Leid mindere. Ich war damals in einem Verein für Tiere. Dann ist mir aber aufgefallen, dass es zwar gewünscht war ein Ehrenamt zu absolvieren aber Züchter, Tierladen, Tiere im Baumarkt uvm soll nicht verboten werden bzw. es wird sogar noch gefördert (in meiner Heimatstadt gab es Gründungszuschuss für so einen Tierladen). Bei den Tafeln ist es ähnlich. Ehrenamtliche Arbeit wird missbraucht . Wäre die Ausstattung der Pflegeheime besser und mehr Mitarbeiter, dann würde ich auch nichts gegen Ehrenamt sagen. Im Prinzip zahle ich jetzt Pflegebeitrag für halbdürftige Leistung....da wäre mir persönlich ein Aufschlag von 0,25-0,5% lieber.
 
Kausu schrieb:
Im Prinzip zahle ich jetzt Pflegebeitrag für halbdürftige Leistung....da wäre mir persönlich ein Aufschlag von 0,25-0,5% lieber.
Für dich mag das zutreffen ... ich kenne aber eine Menge Leute, die da
1.) noch nie drüber nachgedacht haben, was ihnen Pflege (für Angehörige oder sich selbst) wert wäre, weil sie in ihrem Bekanntenkreis eben keine Pflegefälle haben.
2.) zwar mal darüber nachgedacht haben, statt der 0,25 - 0,5% Beitragserhöhung aber lieber zu jedem dritten Beitrag nen gratis Lapdance hätten ... Ich glaube die Masse, denen Kranken- und Pflegeversicherungen schon eute zu teuer sind, überwiegt in der Bevölkerung.
3.) überhaupt keine Ahnung haben, WIE dürftig die Leistungen eigentlich sind ... was da wirklich getan wird (und wie) das bekommen die Angehörigen in den meisten Einrichtungen als Letzte mit ... vor allem bei dementen Bewohnern.

Eigentlich sollte es TÄGLICH zur besten Sendezeit Berichte über die "ganz normale" Alltagspflege geben ... über die Tristesse, die Routine, und die nötige Taktung von Pfleger und Gepflegten.
Weiß jemand hier aus dem Kopf, wie viel Zeit bei den jeweiligen Pflegestufen für welche Arbeit vorgesehen ist?
Man muss in dem Job schon verdammt gut sein, um in der Zeit ordentliche Arbeit machen zu können ... von "Würdevoll" für den Gepflegten mal ganz zu schweigen.

"Waschen, Trocknen, Falten und ab in den Schrank in knapp 10 Minuten" ... so war das in den 1990ern ... leider waren das keine Pullis, sondern alte Menschen ... und in den 90erm gabs noch Zivildienst.
Ich dachte nach meinem Zivi, dass ich mich eigentlich lieber erschießen lasse, als in ein Altenpflegeheim gesetzt zu werden.
 
ascer schrieb:
....Und das als Unternehmen. Ökonomie vollkommen ad absurdum geführt. Das Ziel eines Unternehmens muss sein Werte zu erzeugen oder zumindest Rendite. Als wäre der gute Herr ein Gewerkschafter und kein Unternehmer.....

Das Ziel eines Unternehmens wird durch den Unternehmer festgelegt: und wenn der sagt, dass sein Ziel die Schaffung von Arbeitsplätzen und ein soziales Denken ist, dann ist dass das Unternehmensziel. Natürlich unter der Prämisse, dass es das auch wirtschaftlich tut, ansonsten kann der Zweck des Unternehmens - Arbeitsplätze schaffen, nicht erfüllt werden.

Also das Ziel eines Unternehmens kann es durchaus sein, einen sozialen Charakter zu haben. Schon Friedrich Engels war ein erfolgreicher Unternehmer (Textil) und verfolgte mit seinem Unternehmen auch soziale Ziele. Das geht bis heute, viele deutsche Unternehmer sorgen sich wirklich um die Mitarbeiter und sehen den Zweck des Unternehmens darin, den Mitarbeitern und ihren Familien ein Auskommen zu sichern. Das macht ebenfalls einen guten Unternehmer aus.
 
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