Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Smartin schrieb:
Sehe ich anders. Wir leben ja nicht in einer Planwirtschaft.
ich meinte das eher im Vergleich zu den Arbeitslosenzahlen.

selbst WENN es nur 1 Mio Arbeitslose in DE gäbe, wären 5000 Stellen nicht viel mehr als ein symboloscher Akt ... "wir tun was" ... das taugt für Wahlkampf auf jeden Fall.
Insgesamt st es aber eher ein Tropfen auf dem heißen Stein, und ändert nicht so viel.
ABER: es ist allemal besser, als nichts zu tun.

So meinte ich das ...
 
ThomasK_7 schrieb:
Vielleicht kommt bei dem Projekt heraus, dass es doch nicht so gut für bestimmte Probleme geeignet ist.
Wer es nicht ausprobiert, wird es nicht praktisch erfahren. Deswegen bin ich für diesen Test.

warum sollte man etwas ausprobieren, wenn es schon einmal gab und eingestellt wurde, weil es keinen Erfolg hatte ?

das solidarisches Grundeinkommen ist nix neues, früher nannte man es Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
 
DerOlf schrieb:
Direkt der erste thematische Abschnitt bezieht sich auf die Unterschiede in den Konzepten.

Zitat :

"Laut Berliner Senat unterscheidt sich das SGE von der Arbeitsbeschaffungsmaßnahme aber dadurch, dass das SGE nicht befristet sei "

das ist aber der einzige Unterschied
 
Ich sehe den heutigen Hauptunterschied zwischen ALG2 und zu hause abhängen und SGE und der Allgemeinheit Gutes tun und da bin ich eindeutig für ein SGE.

SGE diszipliniert die Menschen, in dem sie wieder einen geordneten Tagesrhythmus bekommen und im Zuge einer erfüllenden Tätigkeit auch mehr innere Zufriedenheit, Sozialkompetenz usw. Es soll ja kein Zwang zum SGE sein/geben, die Menschen können sich freiwillig zielgerichtet dafür bewerben.
 
ein paar zeilen weiter stet noch einer:

"Die ABM wurde vom Staat lediglich bezuschusst - beim SGE ist die Grundidee, dass der Staat den vollen Lohn zahlt. Um weitere Sozialleistungen soll es nur dann ergänzt werden, wenn man trotz SGE nicht aus der Bedürftigkeit herauskommt."

ThomasK_7 schrieb:
Ich sehe den heutigen Hauptunterschied zwischen ALG2 und zu hause abhängen und SGE und der Allgemeinheit Gutes tun und da bin ich eindeutig für ein SGE.
Das sehe ich ganz genauso.
 
Hallo

ThomasK_7 schrieb:
Ich sehe den heutigen Hauptunterschied zwischen ALG2 und zu hause abhängen und SGE und der Allgemeinheit Gutes tun und da bin ich eindeutig für ein SGE.
Wieso nimmt man dafür die leichter vermittelbaren ALG1 Empfänger und nicht die schwerer vermittelbaren ALG2 Empfänger ?

ThomasK_7 schrieb:
SGE diszipliniert die Menschen, in dem sie wieder einen geordneten Tagesrhythmus bekommen und im Zuge einer erfüllenden Tätigkeit auch mehr innere Zufriedenheit, Sozialkompetenz usw.
Benötigen das ALG2 Empfänger nicht eher als ALG1 Empfänger ?

DerOlf schrieb:
"Die ABM wurde vom Staat lediglich bezuschusst - beim SGE ist die Grundidee, dass der Staat den vollen Lohn zahlt.
Damit nimmt der Staat den Unternehmen die kompletten Lohnkosten ab, die Unternehmen werden sich über kostenlose Mitarbeiter freuen und keine Mitarbeiter einstellen die sie bezahlen müssen.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Damit nimmt der Staat den Unternehmen die kompletten Lohnkosten ab, die Unternehmen werden sich über kostenlose Mitarbeiter freuen und keine Mitarbeiter einstellen die sie bezahlen müssen.
Und das ist insgesamt nicht toll, das ist klar.

Momentan stellen die Firmen allerdings auch Leute nicht ein, die sie nur zur Hälfte bezahlen müssten ... vielleicht steckt da die Hoffnung dahinter, dass das anders wird, wenn es für die Unternehmen nichts kostet.

Insgesamt halte ich aber auch für eher fragwürdig, ob ALG I da die richtige Zielgruppe ist ... es gibt sicher Gruppen, für die ein SGB sinnvoller wäre.
Vielleicht will man den Hartzern auch einfach nicht unnötig Hoffnung machen ... oder sie auf den unbefristeten SGB-Jobs versauern lassen.
 
Tomislav2007 schrieb:
Hallo
Wieso nimmt man dafür die leichter vermittelbaren ALG1 Empfänger und nicht die schwerer vermittelbaren ALG2 Empfänger ?
Weil die einfach noch nicht so verlernt haben ordentlich und pünktlich zu arbeiten? Man muss ja so einen Test nicht mit schwer vermittelbaren Menschen durchführen, es sei denn, man will ihn bewusst scheitern lassen.
Es soll ja auch auf Bewerbungsbasis laufen und keine Zwangsmaßnahme sein. Da wird nichts zugewiesen/angeordnet, da wird rein angeboten.

Benötigen das ALG2 Empfänger nicht eher als ALG1 Empfänger ?
Ein SGE soll grundsätzlich für Alle offen sein, also auch für Hausfrauen, Jugendliche usw. Nur der Test beschränkt sich auf eine bestimmte Personengruppe. Ein ALG2 Empfänger benötigt es übrigens nicht zwingend dringender als ein ALG1 Empfänger.

Damit nimmt der Staat den Unternehmen die kompletten Lohnkosten ab, die Unternehmen werden sich über kostenlose Mitarbeiter freuen und keine Mitarbeiter einstellen die sie bezahlen müssen.
Zumindest im Test geht es um völlig neue Jobstellen, die es ansonsten nie gegeben hätte. Da wird kein vorhandener Job deswegen ersetzt.
 
ThomasK_7 schrieb:
Zumindest im Test geht es um völlig neue Jobstellen, die es ansonsten nie gegeben hätte. Da wird kein vorhandener Job deswegen ersetzt.
Ich denke, dass es dabei eher darum geht, dass man keinen neuen vollbezahlten Job schafft, wenn man es auch über einen SGB-jobber lösen kann.
Im Grunde das gleiche Problem wie bei den ABM's ... wozu denn für notwendige Arbeiten voll bezahlen, wenn man es auch anders haben kann?

Die Möglichkeit sich gegen die Schaffung einer voll (selbst-)bezahlten Stelle zu entscheiden, ist auch durch das SGB gegeben und wird genutzt werden.

Ich würde das Projekt daher auf non-profit-Organisationen beschränken, gerade DAMIT das nicht zur Bilanzoptimierung genutzt wird.

Alles andere wäre in gewisser weise der Griff der freien Wirtschaft in die Tasche des Steuerzahlers ... und da habe nicht nur ich was dagegen.
Unsere Wirtschaft ist doch kein Sozialfall ... und daher sind als sozialmassnahme getarnte Wirtschaftssubventionen mMn auch strikt abzulehnen.

SGB ja ... aber NICHT, wenn das lediglich der Wirtschaft beim Geldsparen hilft.
 
Zuletzt bearbeitet:
ThomasK_7 schrieb:
Zumindest im Test geht es um völlig neue Jobstellen, die es ansonsten nie gegeben hätte. Da wird kein vorhandener Job deswegen ersetzt.

stimmt doch garnicht, diese Jobstellen gibt es schon sehr lange in Berlin

erst wurden sie mit 1 Eurojobber besetzt, als man die 1 Eurojobs runtergefahren hat, wurden diese Stellen mit Bürgerarbeiter belegt, als das Projekt Bürgerarbeit beendet wurde. kamen die FAVer und nun will man ABM 2.0 darein stecken

Quizfrage, wieso werden diese Stellen, die es seit Jahren gibt, nicht zu Sozialversicherungspflichtige Jobs?
 
Hallo

ThomasK_7 schrieb:
Weil die einfach noch nicht so verlernt haben ordentlich und pünktlich zu arbeiten?
Eben und eine staatlich finanzierte Stelle wäre doch ideal um ALG2 Empfängern genau das wieder beizubringen, bzw. die Möglichkeit geben sich wieder daran zu gewöhnen.
Bei einem kostenlosen Mitarbeiter wäre ein Unternehmen eher bereit zwei Augen zuzudrücken wenn ein Mitarbeiter hin und wieder verschläft und/oder nicht ordentlich arbeitet.

ThomasK_7 schrieb:
Man muss ja so einen Test nicht mit schwer vermittelbaren Menschen durchführen, es sei denn, man will ihn bewusst scheitern lassen.
Ich würde so einen Test eher als Chance sehen zu beweisen das man noch in der Arbeitswelt klar kommt.
Da könnte man genau die Vorauswahl treffen (Kommt pünktlich und arbeitet ordentlich oder nicht) welche die Unternehmen davon abhält ALG2 Empfängern überhaupt eine Chance zu geben.

ThomasK_7 schrieb:
Es soll ja auch auf Bewerbungsbasis laufen und keine Zwangsmaßnahme sein. Da wird nichts zugewiesen/angeordnet, da wird rein angeboten.
Man könnte so einen Test bei ALG2 Empfängern aber wunderbar dazu nutzen um heraus zu finden wer wirklich noch arbeiten will/kann.
In der freien Wirtschaft weiß man nie hundertprozentig ob der ALG2 Empfänger nicht will/kann oder ob Ihn keiner wegen dem Makel ALG2 nicht einstellt.

ThomasK_7 schrieb:
Ein ALG2 Empfänger benötigt es übrigens nicht zwingend dringender als ein ALG1 Empfänger.
ALG2 Empfänger haben es dringender nötig für Ihren Lebenslauf, weil die Unternehmen die genau deswegen meiden, kommen die morgens pünktlich und arbeiten die ordentlich.
Wenn ALG2 Empfänger sich ein paar Monate in so einer Maßnahme bewähren und ein gutes Arbeitgeberzeugnis bekommen macht Sie das für den Arbeitsmarkt wieder attraktiver.

ThomasK_7 schrieb:
Zumindest im Test geht es um völlig neue Jobstellen, die es ansonsten nie gegeben hätte. Da wird kein vorhandener Job deswegen ersetzt.
Evtl. würden die Unternehmen endlich diese bezahlten Arbeitsstellen schaffen, wenn der Staat denen nicht seit Jahrzehnten kostenlose Mitarbeiter schicken würde (Egal mit welcher Bezeichnung).

Das größte Problem sind nicht die erwachsenen ALG2 Empfänger, sondern die Kinder die von Ihren Eltern zur nächsten ALG2 Generation erzogen werden, dieser Kreislauf muss durchbrochen werden.
Für dieses Problem wären staatlich finanzierte lockere Arbeitsstellen mit geringen Anforderungen deutlich besser geeignet als ein BGE (wo die weiter auf der Couch liegen bleiben können).

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tomislav2007:
Nicht, dass dir das sonderlich wichtig wäre, aber mit deinem letzten Beitrag hast du genau meine Meinung getroffen.

Wer nicht will/kann, dem ist auch mit SGE nicht zu helfen (oder mit BGE), dem hilft im Grunde nichtmal Hartz4, wenn es dabei darum gehen soll, diese Leute in Arbeit zu bekommen.
Wenn es aber nur daran scheitert, dass es den Unternehmen eben zu "wackelig" ist, einen ALG2-Emfänger einzustellen (trotz massiver Förderung ... bis zu 70% des Gehaltes sind das bei manchen), dann könnte das SGE die Hemmschwelle senken, wenigstens mal einen auszuprobieren.

Wenn sich jemand auf einer SGE-Stelle bewährt hat, dann ist er schonmal nicht vollkommen unbrauchbar.

Leider denke ich, dass der Versuch mit ALG2-Empfängern eben auch gut scheitern könnte ... also macht mans ohne ... und genau das bedeutet dann wieder, dass der Test auf H4-Empfänger nicht übertragbar ist - naja, zumindest bietet sich das als Ausrede an, weswegen das Angebot dann später nicht auf H4-Empfänger ausgeweitet wird.
 
Die GroKo will das Kindergeld um 10 Euro mtl. erhöhen. Schön und gut. Aber bei den Kindern, die es wirklich brauchen, wird es nicht ankommen, da es bei den Hartz-IV-Sätzen der Eltern komplett angerechnet wird. Es wird Zeit, das endlich eine Grundsicherung für Kinder in Deutschland eingeführt wird. Es kann doch nicht sein, das Kinder von Hartz-IV Beziehern weniger wert sind als andere Kinder. Ein Skandal für mich in einem so reichen Land wie Deutschland. Und das auch noch mit der SPD-Puuuust. Kein Wunder, das sie weiter ins Niemansland absacken.
 
Discovery_1 schrieb:
da es bei den Hartz-IV-Sätzen der Eltern komplett angerechnet wird. Es wird Zeit, das endlich eine Grundsicherung für Kinder in Deutschland eingeführt wird. Es kann doch nicht sein, das Kinder von Hartz-IV Beziehern weniger wert sind als andere Kinder.

Es wird bei den Kindern voll angerechnet weil die Kinder sonst volle H4 Sätze bekommen würden. Kurz nach der Einführung von H4 wurde dagegen geklagt weil für Kinder nur reduzierte Sätze vorgesehen waren.

Ja, genaugenommen bekommen die Eltern das H4 Geld, also ist es ihr H4 wovon das Kindergeld abgezogen wird. Das Kind wird aber vor Abzügen mit dem vollen Satz wie ein alleine lebender Single angerechnet. Dass das Kindergeld hier abgezogen wird ist völlig in Ordnung.

Ein H4 Familenvater mit 4-5 Kindern, der auch noch aufstockt, bekommt jetzt schon gleich viel Geld vom Staat wie wenn er als ungelernter Arbeiter irgendwo 40 Stunden die Woche buckelt. Das ist doch nicht fair.
 
Jedes Kind erhöht doch bei H4 Empfänger die Zuverdienstgrenze. Weiterhin besteht Anspruch auf mehr Wohnfläche. Schulausflüge werden durch Amt bezahlt.

Ich seh den Nachteil nicht. Wobei, doch. Leider ist das Klischee der H4 Eltern denen die Kinder wirklich egal sind noch zu oft Realität. Und mit "egal" meine ich von der Erziehung angefangen, über Ernährung und Vorbildfunktion ... es ist nämlich egal wie viel Geld man verdient ... ein Bitte und Danke, Benehmen sowie ein positives Leitbild kann man unabhängig von Einkommen seinen Kindern auch beibringen.
 
_killy_ schrieb:
Leider ist das Klischee der H4 Eltern denen die Kinder wirklich egal sind noch zu oft Realität
Leider ist das lange nicht auf Hart4-Emfänger beschränkt ... und daher klingt dein letzter Post ein bisschen, als wolltest du dieser Klischee einfach mal bedienen.
Ich will nicht sagen, dass es diese Sorte von Etern nicht gibt, ich sehe aber keinereii Zusammenhang zum Sozialstatus der Eltern.
Das Entscheidende ist dabei, wo man Prioritäten setzt ... wem bspw. seine Karriere wichtiger ist, dem sind seine Kinder (zu oft) auch ziemlich egal - bei Vollrausch das gleiche (wenn man dort seine Prioritäten setzt).

Vom Einkommen der Eltern hängt das Gelingen von Erziehung ganz sicher nicht ab (mal von der OECD-Kritik am deutschen Selektions ... ähh Schulsystem abgesehen).
 
Die Idee des BGE ist Mitte der 2000er aufgekommen als wir eine hohe Arbeitslosenquote hatten und die Leute schnell ihren Job verloren haben. Dazu kamm das es viele ältere Arbeitskräfte gab die nicht sonderlich gut für die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt ausgebildet waren m

Ein Jahr ALG I war schnell vorüber ohne das ein vernünftiger Job zu finden war. Anschließend war ALG II aka Hatz IV angesagt.

Das damals so etwas wie das BGE gefordert wurde ist rückblickend logisch und es war richtig. Das BGE wäre damals eine Prämie für diejenigen gewesen die zuhause bleiben, damit andere arbeiten können die es unbedingt wollen.

Heute sieht die Arbeitswelt ganz anders aus. Es herrscht quasi Vollbeschäftigung und durch die demografischen Entwicklung werden immer mehr Arbeitskräfte aus dem Markt verschwinden. Der Arbeitsmarkt der 2010er ist ein Anbietermarkt.

Wer heute keinen Job hat, will schlichtweg nicht oder kann nicht arbeiten.

Für Arbeitnehmer die nicht können, gab es früher wie heute Sozialhilfe.

Warum sollte für die wenigen die nicht wollen etwas eingeführt werden, was teuer ist und lediglich arbeitsfähige Leute dazu animiert ihre dringend benötigte Arbeitskraft nicht mehr anzubieten?

Mal davon abgesehen das ein BGE in Höhe von 1500 Euro, was dem Mindestlohn einer Vollzeitstelle entspricht, lediglich dazu führt das sich das Preisniveau für diverse Dienstleistungen erhöht. Infolge dessen würden die 1500 Euro nicht mehr zum Leben ausreichen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: MrFr33zer40k, dideldei und Tomislav2007
tek9 schrieb:
Es herrscht quasi Vollbeschäftigung und durch die demografischen Entwicklung werden immer mehr Arbeitskräfte aus dem Markt verschwinden. Der Arbeitsmarkt der 2010er ist ein Anbietermarkt.

Wir hatten seit Mitte der 90er bis heute immer zwischen 2-5 Millionen Arbeitslosen (siehe z.B. Statista). Bei den Erwerbstätigen lagen wir regelmäßig >40 Millionen, darin sind alle (AN, Selbstständige, Freelancer, ...) enthalten.

Von allen, die also noch jung genug sind zum Arbeiten, hatten wir immer etwas in der Richtung von 5-10% Arbeitslosen. Das ist nicht "quasi Vollbeschäftigung", dass sind 2-3 Arbeitslose pro Schulklasse.

Und Menschen wie @DerOlf, die Arbeiten würden aber keine Stelle finden, sind deutlich häufiger, als am Stammtisch regelmäßig angenommen.

Hinzu kommt, dass diese Zahlen überhaupt nur wegen Umschulungsmaßnahmen und Zeitarbeit zustande kommen.
Aus dem Umfeld meiner Kindheit kenne ich etliche, die nicht als Arbeitslose erfasst werden, weil sie von einer Schulungsmaßnahme zur nächsten geschickt werden, damit sie in den Statistiken nicht auftauchen.

Genauso wie Zeitarbeit außer Kontrolle geraten ist.


tek9 schrieb:
Wer heute keinen Job hat, will schlichtweg nicht oder kann nicht arbeiten.

Da gab es doch selbst hier im Thread schon Menschen, auch außer @DerOlf, die diese These widerlegen.


tek9 schrieb:
Warum sollte für die wenigen die nicht wollen etwas eingeführt werden

Weil - das scheint auch nach Tausenden Klarstellungen noch nicht angekommen zu sein - es nicht um den Arbeitsmarkt von 2010 geht.

Das BGE diskutiert man in vielen Ländern, weil die Mittelschicht wegbricht und immer mehr Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen gefangen sind und weil man für die Zukunft plant.

Ein BGE (und andere, ähnliche Maßnahmen) ist ein mögliches Zukunftskonzept, dass für genau ein mögliches Zukunftsszenario besprochen wird: großflächige Automation durch KI & Robotik.

Den alten Lehrsatz, dass technologischer Fortschritt immer mehr Arbeitsplätze schafft als wegrationalisiert werden, ist nichts weiter als ein Postulat, eine Feststellung, die in der Vergangenheit funktionierte. Kein Naturgesetz oder Dergleichen.

Die Prämissen waren bei den vorangegangenen industriellen Revolutionen anders. Dort gab es ausreichend neue Arbeitsplätze, weil
(1) neue Märkte wurden erschlossen
(2) Handel/Absatz konnte ausgebaut werden
(3) Arbeitskräfte waren einfach in anderen Berufen einsetzbar

Dieses Szenario ist eben für die 4. industrielle Revolution durch KI/Robotik unwahrscheinlich. Nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich. Deshalb plant man voraus.

Durch den globalen Markt sind Ausgleiche durch (1) nämlich gar nicht mehr möglich. (2) verringert sich auch, da bei 5 Fernsehern und 2 Smartphones pro Person irgendwann auch der Bedarf mal gedeckt ist und (3) ist auch nur noch bedingt möglich: wenn Busfahrer z.B. durch autonom fahrende Busse ersetzt werden, dann ist es unmöglich, die große Masse der Personen dieses Qualifikationsniveaus noch gezielt woanders einzusetzen.

KI & Robotik lohnt sich - abgesehen von wenigen, neuen Services - vor allem wegen der Effizienzsteigerungen. Und das ist gleichbedeutend mit einem großen Abbau von Arbeitskräften.

Etliche Fahrer, Arbeiter, Sachbearbeiter usw. zu beschäftigen ist unglaublich ineffizient, gemessen an der Produktivität einer KI, die z.B. mehrere Fertigungsroboter 24/7 optimal arbeiten lassen kann.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben