Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Hallo

DerOlf schrieb:
Finanzierung?
Ich meine, wer wird diese Gehälter bezahlen (bzw. die Differenz zu den heutigen Zahlungen)? ... Gerade in Bereichen, für die das Ehrenamt und schlechte Bezahlung/Arbeitsbedingungen momentan wichtig sind?
Wo siehst du da ein Problem ? Im Vergleich zu einem BGE für alle dürfte es spotbillig sein aus Ehrenämtern bezahlte Arbeitsplätze zu machen.
Ich kenne mehrere soziale Einrichtungen die sich Mitarbeiter leisten könnten aber es nicht tun solange sie soziale/dumme finden die es kostenlos machen.
Das dumme ist nicht meine Meinung, ich kenne Leiter von sozialen Einrichtungen die Ihre kostenlosen Helfer dumme Bilanzverbesserer nennen.

DerOlf schrieb:
Erhöht man die Bezüge, und überlässt Feuerwehr und Katastrophenschutz komplett der Staatshand, dann wirds teurer für alle.
Bei Medizin/Krankenhäusern forderst du das diese vom Staat und nicht von privaten gierigen/profitorientierten/preisdrückenden Unternehmen geführt werden sollten.
Wieso gilt das nicht auch bei der Feuerwehr und dem Katastrophenschutz ?

Lübke schrieb:
weil es dann kein ehrenamt sondern ein beruf auf zeit wäre.
Da hast du Recht und wo ist das Problem ?
Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen das Ehrenämter Arbeitsplätze vernichten ?
Ich kenne mehrere soziale Einrichtungen die sich Mitarbeiter leisten könnten aber es nicht tun solange sie soziale/dumme finden die es kostenlos machen.
Das dumme ist nicht meine Meinung, ich kenne Leiter von sozialen Einrichtungen die Ihre kostenlosen Helfer dumme Bilanzverbesserer nennen.

Lübke schrieb:
ja genau wie arbeiten: beförderungen für bessere arbeit, mehr geld für überstunden, etc. jedes computerspiel funktioniert nach dem prinzip. je mehr du schaffst, des so mehr erreichst du. wenn du das so schwammig aufweichst, kannst du da alles reininterpretieren was in irgendeiner form mit aktion und reaktion zu tun hat. ich sehe aber einen ganz großen unterschied zwischen bestrafen und staatszwang auf der einen seite und belohnen für vollkommen freiwillige leistungen auf der anderen seite. die einzige gemeinsamkeit ist der kausale zusammenhang zwischen aktion und reaktion, aber da enden die gemeinsamkeiten von staatlicher gängelung und sozialsystem. frag doch mal chinesen ob es ihnen freisteht an dem system teilzunehmen. verglichen mit deinem vergleich sind äpfel und birnen wirklich das gleiche. nicht weil sie obst sind, einfach nur weil sie organisch sind.
Also ist der einzige Unterschied zwischen "deinem" und dem chinesischen System:
China - Punkte für bessere Menschen
Deins - Punkte für freiwillig bessere Menschen
Macht die Sache nicht viel besser, Menschen werden nach Punkten bewertet.
Ich sehe bei "deinem" System die Gefahr das viele Menschen etwas soziales halbherzig/schlecht machen würden nur um Punkte zu sammeln, indirekter Zwang wegen besserer Unterstützung/Rente.

Lübke schrieb:
also rein kapitalistische betrachtungsweise. sie tun nix dafür aber rein monetär haben sie die in absoluten zahlen größeren beiträge bezahlt. sie brauchen das sozialsystem zwar weniger, sollen aber dennoch mehr bekommen. in der hinsicht gehe ich nicht mit dir konform. die kapitalistische sichtweise ist imho nicht sozial.
Selbstverständlich ist meine Betrachtungsweise rein kapitalistisch, ich fühle mich im Kapitalismus saupudelwohl, die kapitalistischen System haben nun mal die besten Sozialsysteme.
Was würde unser Sozialsystem eher verkraften, den kompletten Ausfall der Beitragszahlungen oder den kompletten Ausfall der Ehrenämter ?

Lübke schrieb:
aber ich will gar kein bge einführen. ich habe ein vollkommen anderes system vorgestellt. im grunde ist es das selbe wie das jetzige mit einem entscheidenen unterschied: der verteilerschlüssel basiert nicht mehr auf dem einkommen sondern auf die leistungen. der topf bleibt der selbe. ich vermute sogar dass es mehr menschen gibt, die über dem mindestsazt verdienen als ehrenamtlich tätige menschen.
Auch "dein" System muss finanziert werden, wenn jeder für freiwillige soziale Tätigkeit mehr Unterstützung/Rente bekommt muss das Geld irgend woher kommen oder ist dir die Finanzierung egal ?

Lübke schrieb:
aber ich habe die befürchtung es ist wie im handwerk: niemand will mehr einen beruf bei dem er sich anstrengen muss. einen job im büro, sauber und ohne schwere körperliche anstrengung, das strebt die jugend von heute an.
Schauen wir mal ob die tolle Idee unserer Bildungsministerin Karliczek Berufsausbildungen und Weiterbildungen umzubenennen in Berufsspezialist/Berufsbachelor/Berufsmaster etwas ändert/bringt.

Lübke schrieb:
ich kenne eine menge handwerksbetriebe, aber nicht einen ohne nachwuchsproblemen.
Ein großes Problem dabei ist die Abschaffung der Meisterpflicht in vielen Bereichen, in Betrieben wo es keinen Meister/Ausbilder gibt kann nicht ausgebildet werden.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Da hast du Recht und wo ist das Problem ?
Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen das Ehrenämter Arbeitsplätze vernichten ?
Ich kenne mehrere soziale Einrichtungen die sich Mitarbeiter leisten könnten aber es nicht tun solange sie soziale/dumme finden die es kostenlos machen.
Das dumme ist nicht meine Meinung, ich kenne Leiter von sozialen Einrichtungen die Ihre kostenlosen Helfer dumme Bilanzverbesserer nennen.

dann kann sich dein leiter aber sehr glücklich schätzen. die meisten pflegeeinrichtungen haben akuten personalmangel. nicht weil sie kein personal wollen, sondern weil sie keine leute für die stellen finden. wenn da jetzt FSJ-kräfte dazu kämen, würden sie trotzdem nicht alle stellen besetzen können, schon gar nicht mit qualifiziertem personal. und zumindest aus meiner region kann ich das auch bestätigen. examinierte pfleger in meinem bekanntenkreis können jederzeit anfangen wo sie wollen. jeder pflegedienst sucht händeringend.
ich verstehe dein argument schon und sicher ist es nicht gänzlich von der hand zu weisen, aber es ist eben auch nicht vollkommen richtig. ein FSJ-ler kann keine examinierte kraft ersetzen, schon weil er viele der qualifizierten aufgaben gar nicht ausführen darf. er kann nur die einfacheren aufgaben, wie die persönliche betreuung übernehmen. und da ist sehr wohl bedarf an helfern gegeben.


Also ist der einzige Unterschied zwischen "deinem" und dem chinesischen System:
China - Punkte für bessere Menschen
Deins - Punkte für freiwillig bessere Menschen
Macht die Sache nicht viel besser, Menschen werden nach Punkten bewertet.
Ich sehe bei "deinem" System die Gefahr das viele Menschen etwas soziales halbherzig/schlecht machen würden nur um Punkte zu sammeln, indirekter Zwang wegen besserer Unterstützung/Rente.
aber DEIN system ist genau so wie das chinesische: mehr bezahlen = bessere menschen.
bei den chinesen sinds halt punkte statt geld, aber ansonsten ist dein system genau wie das chinesische und mehr noch als meins, denn einzuzahlen ist nicht freiwillig wie bei meinem system sondern zwang wie bei dem chineischen system.

Selbstverständlich ist meine Betrachtungsweise rein kapitalistisch, ich fühle mich im Kapitalismus saupudelwohl, die kapitalistischen System haben nun mal die besten Sozialsysteme.
Was würde unser Sozialsystem eher verkraften, den kompletten Ausfall der Beitragszahlungen oder den kompletten Ausfall der Ehrenämter ?
ich bin mir nicht sicher ob du den sinn eines sozialsystems verstanden hast. ein sozialsystem ist nicht da um geld zu scheffeln, ein sozialsystem stützt die bedürftigen. die reichen zahlen ein, die bedürftigen bekommen geld raus.
und um deinen unsinnigen vergleich aufzugreifen:
wenn es keine pflegekräfte geben würde, könnten die bedürftigen sich dann von geld pflegen lassen? eine ebenso unsinnige frage, meinst du nicht?

Auch "dein" System muss finanziert werden, wenn jeder für freiwillige soziale Tätigkeit mehr Unterstützung/Rente bekommt muss das Geld irgend woher kommen oder ist dir die Finanzierung egal ?
auch wenn ichs schon vielfach gesagt habe: die finanzierung bleibt wie sie ist. der verteilerschlüssel wird verändert. die reichen bekommen nicht mehr die megahohen renten sondern genau so viel wie andere auch.
und mal abgesehen davon, dass wohl nur unwesentlich mehr leute wenn überhaupt ehrenämter ausüben würden nur um ihre rentenpunkte zu verbessern, diese würden von dem geld finanziert, dass bei den reicheren eingespart wird.

Schauen wir mal ob die tolle Idee unserer Bildungsministerin Karliczek Berufsausbildungen und Weiterbildungen umzubenennen in Berufsspezialist/Berufsbachelor/Berufsmaster etwas ändert/bringt.
ich halte die ganze maßnahme für ausgemachten schwachsinn. das ist noch sinnloser wie diese tollen neuen berufsbezeichnungen ala facilitiemangaer -.-

Ein großes Problem dabei ist die Abschaffung der Meisterpflicht in vielen Bereichen, in Betrieben wo es keinen Meister/Ausbilder gibt kann nicht ausgebildet werden.
nein daran liegt es nicht. die allermeisten betriebe die ich kenne verfügen über einen oder mehrere ausbilder. aber die finden keine azubis, auch nicht wenn sie direkt an den schulen werben. die jungen leute wollen einfach nicht mehr im handwerk arbeiten. es gehen mehr in rente als sich neu bewerben.
ich könnte da jetzt n paar storys zu erzählen, aber wir sind damit schon weitab vom eigentlichen thema, also btt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hinsichtlich FF und FSJ habe ich eher den Eindruck, dass ein 16, 17, 18 jähriger aus der Schule ohne jede Ausbildung und Erfahrung eher stört als hilft. Und eine Tätigkeit bei einer FF macht da auch nicht soo viel Sinn, da diese ja i.e.L. auf Abruf sind, mitunter gar keine Einsätze haben

Wenn man komplett auf Hauptamtlich umsteigt, wird das auch anders sein. Da braucht es in einer Kreisstadt mit 30 000 EW keine 10 Stadt oder Ortsteilwehren, da gibt es dann die hauptamtliche, da die ja ständig auf der Wache sind braucht man die kleinen nicht mehr.

Und zu tun gibt es genug. Ausbildungen, Fahrzeuge tanken/waschen, Reparaturen, Werkstatt, Begehungen usw.


Und die Vereinsarbeit kann man in die Tonne treten, da der Verein (außer in Bayern) meist nichts mit der Einsatzabteilung zu tun hat.

Betrieben wo es keinen Meister/Ausbilder gibt kann nicht ausgebildet werden.

Reicht da nicht die "ominöse" persönliche Eigung um als "Ausbildender" zu gelten? Zumindest wird das im AEVO immer auch gelehrt, oder ist das im HW anders?
 
Hallo

Lübke schrieb:
aber DEIN system ist genau so wie das chinesische: mehr bezahlen = bessere menschen.
Der Unterschied ist, von den chinesischen Punkten kann man keine Pflege von Kranken/Behinderten/Pflegebedürftigen/Alten finanzieren, von meinem Geld schon.

Lübke schrieb:
bei den chinesen sinds halt punkte statt geld, aber ansonsten ist dein system genau wie das chinesische und mehr noch als meins, denn einzuzahlen ist nicht freiwillig wie bei meinem system sondern zwang wie bei dem chineischen system.
Da hast du Recht, den Zwang ins allgemeine Sozialsystem einzuzahlen finde ich auch nicht gut, deswegen habe ich doch in Beitrag 6813 folgendes vorgeschlagen:

Ich würde es begrüßen wenn man sich z.B. aus dem ALGI und ALGII ausklinken könnte, man zahlt weniger Steuern/Abgaben und erhält ALGI und ALGII nicht.
Ich würde eine freiwillige individuelle Arbeitslosenversicherung begrüßen, jeder zahlt nur für sich selber ein und erhält nur was er selber eingezahlt hat.
Ich würde es begrüßen wenn man bei selbst verursachten Verletzungen/Krankheiten (z.b. Schlägerei/Alkohol/Drogen) die Verursacher zur Kasse bitten würde um die Allgemeinheit zu entlasten.
Ich würde es begrüßen wenn diejenigen die wenig oder gar nicht arbeitslos/krank werden einen geringeren Beitrag bezahlen müßten, die Beitragsrückzahlung bei den KK ist leider eingeschlafen.

Lübke schrieb:
ich bin mir nicht sicher ob du den sinn eines sozialsystems verstanden hast. ein sozialsystem ist nicht da um geld zu scheffeln, ein sozialsystem stützt die bedürftigen. die reichen zahlen ein, die
die bedürftigen bekommen geld raus.
In deinem System würden aber nicht die bedürftigen (mehr) Geld bekommen sondern diejnigen die möglichst viele soziale Punkte gesammelt haben.
Es geht auch nicht um Geld scheffeln (was ich nie behauptet habe), es geht um die Finanzierung des Sozialsystems und dafür brauchen wir Geld das von Beitragszahlern kommt.
Wäre dein System nicht unfair wenn ein Arbeiter wenig Rente bekommt weil er keine Zeit für ein soziales Ehrenamt hat aber ein reicher mehr Rente bekommt weil er viel Zeit für ein Ehrenamt hat ?

Lübke schrieb:
auch wenn ichs schon vielfach gesagt habe: die finanzierung bleibt wie sie ist. der verteilerschlüssel wird verändert. die reichen bekommen nicht mehr die megahohen renten sondern genau so viel wie andere auch.
Welche megahohen Renten von reichen ?
Die Beitragsbemessungsgrenze liegt bei ca. 6700€ Brutto, das ist für mich weit unter reich.
Die gesetzliche Rente ist auf maximal ca. 3000€ Brutto gedeckelt und die maximal ca. 3000€ Brutto sind auch nur ein theoretischer Wert den in der Praxis kaum jemand erreicht.
https://www.deutsche-rentenversiche...ersicherung/werte_der_rentenversicherung.html

Lübke schrieb:
und mal abgesehen davon, dass wohl nur unwesentlich mehr leute wenn überhaupt ehrenämter ausüben würden nur um ihre rentenpunkte zu verbessern,
Das glaube ich nicht.

Lübke schrieb:
diese würden von dem geld finanziert, dass bei den reicheren eingespart wird.
Wie willst du bei den reicheren einsparen ? Willst du denen die verdiente Rente wegnehmen, die also quasi enteignen/bestehlen ?

Lübke schrieb:
aber wir sind damit schon weitab vom eigentlichen thema, also btt...
Du bist doch mit dem Thema "Punkte für den besseren Menschen" vom BGE abgewichen, jetzt wo dir die Reaktionen nicht gefallen willst du es beenden ?

brettler schrieb:
Reicht da nicht die "ominöse" persönliche Eigung um als "Ausbildender" zu gelten? Zumindest wird das im AEVO immer auch gelehrt, oder ist das im HW anders?
Theoretisch reicht der AEVO Ausbilderschein, praktisch ist nur der AEVO Ausbilderschein vom Inhalt/Aufwand eine Lachnummer.
Es gibt Berufszweige wo der AEVO Ausbilderschein alleine ausreicht um Lehrlinge erfolgreich auszubilden, es gibt aber auch Berufszweige wo ein Meister zumindest anzuraten wäre.
Es gibt momentan nicht umsonst die Diskussion in der Politik die Meisterpflicht wieder einzuführen weil die Qualität stark nachgelassen hat, die Qualität kann auch beim ausbilden nachlassen.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Im Vergleich zu einem BGE für alle dürfte es spotbillig sein aus Ehrenämtern bezahlte Arbeitsplätze zu machen.
Und genau wie beim BGE - wer wird das im Endeffekt bezahlen?
 
Hallo

@DerOlf
Ich hätte da drei Vorschläge, such dir was aus:
  1. Auf Basis der hier im Thread vorgestellten "Phantasieluftnummerrechnungen" für ein BGE.
  2. Auf Basis des bei vielen linken beliebten Robin Hood Prinzips, wir bestehlen/enteignen Reiche.
  3. Weißt du doch bestimmt wie egal mir Ehrenämter sind und wir von mir aus nicht viel am aktuellen System ändern müssen, den Sozalstaat etwas runter schrauben wäre toll.
Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt aber halt auch auf die Berufssparte an. In meiner Ausbildung gibt es den klassischen Meister nicht. Es gibt Aufstiegsfortbildungen wie Techniker, Fachwirt und Betriebswirt .
Der Ausbilderschein soll übrigens weniger die fachlichen Qualifikationen vermitteln, dafür gibt es die Aufstiegsfortbildungen, es soll ein grundlegendes Mass an Pädagogik und Fähigkeiten vermitteln. Ausbilden ist nicht so einfach wie viele sich das vorstellen. Wie gehe ich mit Azubis und Problemen um, wie regieren ich auf mobbing.
Tomislav2007 schrieb:
Theoretisch reicht der AEVO Ausbilderschein, praktisch ist nur der AEVO Ausbilderschein vom Inhalt/Aufwand eine Lachnummer.

Wie gesagt der Sinn des Ausbilderscheins ist nicht im fachlichen zu suchen. Die ausbildende Fachkraft kann kompetent in ihrem Fachbereich sein, dass macht sie aber nicht automatisch zu einem guten Ausbilder.
Bei uns wird der aevo Schein plus die entsprechende fachliche Aufstiegsfortbildung gefordert. Ich denke die Kombination ist gut und zielführend.
 
Hallo

Kausu schrieb:
Es kommt aber halt auch auf die Berufssparte an.
Das habe ich doch geschrieben, bei kaufmännischen Berufen reicht nur ein AEVO Schein eher als bei handwerklichen Berufen.

Kausu schrieb:
In meiner Ausbildung gibt es den klassischen Meister nicht. Es gibt Aufstiegsfortbildungen wie Techniker, Fachwirt und Betriebswirt .
...
Bei uns wird der aevo Schein plus die entsprechende fachliche Aufstiegsfortbildung gefordert. Ich denke die Kombination ist gut und zielführend.
Die Kombination von einer dieser Fortbildungen und dem AEVO Schein halte ich auch für gut, nur der AEVO Schein reicht je nach Berufszweig nicht immer.

Kausu schrieb:
Der Ausbilderschein soll übrigens weniger die fachlichen Qualifikationen vermitteln, dafür gibt es die Aufstiegsfortbildungen, es soll ein grundlegendes Mass an Pädagogik und Fähigkeiten vermitteln. Ausbilden ist nicht so einfach wie viele sich das vorstellen. Wie gehe ich mit Azubis und Problemen um, wie regieren ich auf mobbing.
Das weiß ich als Meister (mit AEVO Schein) der ausbildet, ich weiß auch das der AEVO Schein zwar die Ausbildungsbefähigung belegt aber noch lange keine Ausbildungsberechtigung darstellt.
Je nach Berufszweig ist nur der AEVO Schein zu wenig, für den AEVO Schein gibt es Kurse die nur 1 Woche dauern, wie viel/wenig Pädagogik/Personal/Recht/Fähigkeiten willst du da vermitteln ?
Ich kann dir gerne AEVO Schulungsunterlagen und Prüfungen schicken, du wirst dich wundern wie wenig darin vorkommt und wie unspektakulär der AEVO Schein ist.
Den Großteil der Pädagogik/Personalführung/Rechtsgrundlagen/Fähigkeiten, die man zum ausbilden benötigt, lernt man erst nach dem AEVO Schein bei der Fortbildung zum Meister.

Kausu schrieb:
Wie gesagt der Sinn des Ausbilderscheins ist nicht im fachlichen zu suchen. Die ausbildende Fachkraft kann kompetent in ihrem Fachbereich sein, dass macht sie aber nicht automatisch zu einem guten Ausbilder.
Nur der AEVO Schein macht aus einer Fachkraft auch nicht unbedingt einen guten Ausbilder, dafür ist die AEVO Fortbildung zu kurz, für mich ist der AEVO Schein Inhaber der Assistent des Meisters.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube da haben wir ein bisschen aneinander vorbei geschrieben - ich stimme dir eigentlich in allen Punkten zu und wollte nur darauf hinaus, dass nur eine Aufstiegsfortbildung nicht in meinem Berufsbereich (gewerbliche technisch - weiß nicht, ob du das unter kaufmännisch ablegst, nur weil wir mit der IHK zu tun haben).
Im Techniker wurde nämlich nicht wirklich auf die Tätigkeit als Ausbilder eingegangen - ohne Ada hätte man gar keine Ahnung, wie man mit Azubis umzugehen hat.

Aber du hast Recht soweit ich weiß, ist der AEVO Kurs nicht so komplex (übrigens würde mich die Unterlagen tatsächlich interessieren) - bei uns wurden daher Konzerninterne Zwangskurse (neben den staatlichen) eingeführt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Da hast du Recht, den Zwang ins allgemeine Sozialsystem einzuzahlen finde ich auch nicht gut, deswegen habe ich doch in Beitrag 6813 folgendes vorgeschlagen:

Ich würde es begrüßen wenn man sich z.B. aus dem ALGI und ALGII ausklinken könnte, man zahlt weniger Steuern/Abgaben und erhält ALGI und ALGII nicht.
Ich würde eine freiwillige individuelle Arbeitslosenversicherung begrüßen, jeder zahlt nur für sich selber ein und erhält nur was er selber eingezahlt hat.
Ich würde es begrüßen wenn man bei selbst verursachten Verletzungen/Krankheiten (z.b. Schlägerei/Alkohol/Drogen) die Verursacher zur Kasse bitten würde um die Allgemeinheit zu entlasten.
Ich würde es begrüßen wenn diejenigen die wenig oder gar nicht arbeitslos/krank werden einen geringeren Beitrag bezahlen müßten, die Beitragsrückzahlung bei den KK ist leider eingeschlafen.

kurz gesagt, am liebsten würdes du das sozialsystem abschaffen. jeder nur für sich und wer von armen leuten geboren wird oder behindert hat halt pech gehabt? gut, das ist auch eine sichtweise, aber eben nicht meine.

In deinem System würden aber nicht die bedürftigen (mehr) Geld bekommen sondern diejnigen die möglichst viele soziale Punkte gesammelt haben.
Es geht auch nicht um Geld scheffeln (was ich nie behauptet habe), es geht um die Finanzierung des Sozialsystems und dafür brauchen wir Geld das von Beitragszahlern kommt.
Wäre dein System nicht unfair wenn ein Arbeiter wenig Rente bekommt weil er keine Zeit für ein soziales Ehrenamt hat aber ein reicher mehr Rente bekommt weil er viel Zeit für ein Ehrenamt hat ?
in meinem system wird das ehrenamt lediglich mit berücksichtigt. wenn jemand z. b. keine arbeit hat aber ehrenamtlich sehr aktiv ist, dann wird sein einsatz ebenfalls berücksichtigt, obwohl seine arbeit selbst gemeinnützig ist und er nicht gemeinnützig steuern bezahlt weil er kein einkommen hat. mein gedanke geht über das rein monetäre hinaus. wer einen beitrag zum gemeinwohl leistet, der wird auch dafür berücksichtigt, ungeachtet ob sein beitrag aus steuern bezahlen besteht oder in anderer weise dem gemeinwohl dient.

Welche megahohen Renten von reichen ?
Die Beitragsbemessungsgrenze liegt bei ca. 6700€ Brutto, das ist für mich weit unter reich.
Die gesetzliche Rente ist auf maximal ca. 3000€ Brutto gedeckelt und die maximal ca. 3000€ Brutto sind auch nur ein theoretischer Wert den in der Praxis kaum jemand erreicht.
also jemand für den das kleckerbeträge sind, braucht der noch soziale leistungen? meinst du nicht der kann auch problemlos seinen obolus leisten und nebenher noch ne private rentenversicherung zur aufstockung der gesetzlichen abschließen?

Wie willst du bei den reicheren einsparen ? Willst du denen die verdiente Rente wegnehmen, die also quasi enteignen/bestehlen ?
nein, die bekommen die gleiche rente wie alle anderen auch. ihre lebensarbeitszeit und ehrenämter werden dabei wie bei allen anderen auch berücksichtigt. fair und sozial. sie bekommen das was sie verdient haben, und nicht einen ertrag auf ihre kapitaleinlagen.

Du bist doch mit dem Thema "Punkte für den besseren Menschen" vom BGE abgewichen, jetzt wo dir die Reaktionen nicht gefallen willst du es beenden ?
das thema freiwillige feuerwehr vs berufsfeuerwehr. und punkte für bessere menschen kommt nur von dir. wir haben jetzt auch ein punktesystem. den begriff rentenpunkte schon mal gehört? ist fast das selbe wie in meinem system mit einem winzigen unterschied: dass auch anerkannte soziale leistungen mitberücksichtigt werden. ich weiß nicht was dich so sehr daran stört wenn später mal jemand der sich sehr für das gemeinwohl engagiert hat oder der länger gearbeitet hat als du unter umständen etwas mehr rente erhält als du.
 
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Reaktionen: dideldei
Lübke schrieb:
kurz gesagt, am liebsten würdes du das sozialsystem abschaffen. jeder nur für sich und wer von armen leuten geboren wird oder behindert hat halt pech gehabt? gut, das ist auch eine sichtweise, aber eben nicht meine.

Auch wenn ich nicht alles teile aber er hat doch explizit geschrieben, dass es um selbst verschuldete Angelegenheiten geht. Ich glaube nicht, dass er damit solche Sachen meint - die haben wir beide eigentlich immer ausgeschlossen.
Ich will jetzt nicht für ihn antworten aber es geht doch grundlegend darum, dass nicht alles von der Allgemeinheit getragen werden sollte.

Lübke schrieb:
also jemand für den das kleckerbeträge sind, braucht der noch soziale leistungen? meinst du nicht der kann auch problemlos seinen obolus leisten und nebenher noch ne private rentenversicherung zur aufstockung der gesetzlichen abschließen?

Möchtest du jetzt Gutverdiener aus der sozialen Absicherung rausschmeißen, nur weil sie viel Geld haben oder verstehe ich dich da gerade falsch?
Auf welchen Feld bewegen wir uns da - ich habe keine Kinder und brauche keine Kindergärten, Schulen etc. Warum soll ich dann dafür zahlen?
Ich dachte der Sinn der Solidarität ist es, dass eben nicht nach brauchen sortiert wird.

Lübke schrieb:
nein, die bekommen die gleiche rente wie alle anderen auch. ihre lebensarbeitszeit und ehrenämter werden dabei wie bei allen anderen auch berücksichtigt. fair und sozial. sie bekommen das was sie verdient haben, und nicht einen ertrag auf ihre kapitaleinlagen.
Möchtest du also eine völlige Entkoppelung von den Beiträgen?

Lübke schrieb:
Nagut die Diskussion hatten wir ja schon xD - ich finde es durchaus fair, dass derjenige, welcher das zum größeren Teil finanziert auch mehr erhält.

Lübke schrieb:
so sehr daran stört wenn später mal jemand der sich sehr für das gemeinwohl engagiert hat oder der länger gearbeitet hat als du unter umständen etwas mehr rente erhält als du.

Weil das Gemeinwohl nicht die Sozialversicherung finanziert.
 
Kausu schrieb:
Möchtest du jetzt Gutverdiener aus der sozialen Absicherung rausschmeißen, nur weil sie viel Geld haben oder verstehe ich dich da gerade falsch?
nein das verstehst du falsch. ich möchte gutverdiener nur nicht mehr bevorzugen. sie haben keinen höheren sozialbedarf als andere teilnehmer des systems. aktuell erhalten sie mehr geld aus den sozialkassen, ich würde das vereinheitlichen. wer 40 jahre unter tage geschuftet hat bekommt nicht mehr weniger als jemand der 40 jahre lang den chefsessel im deutschebanktower in frankfurt warmgehalten hat. klar hat letzterer einen aufwendigeren lebensstiel, aber jetzt sind wir bei tomislav: den hat er sich selbst eingehandelt. er hätte sein geld auch anders ausgeben können. warum sollte die allgemeinheit seinen aufwendigen lebensstiel finanzieren?

Möchtest du also eine völlige Entkoppelung von den Beiträgen?
jein, die beitragshöhe an sich wäre tatsächlich irrelevant, jeder zahlt den anteil wie jetzt auch schon, aber die höhe der sozialleistungen bemisst sich nicht danach sondern nur nach der beitragszeit und evtl anderen begünstigenden faktoren (anerkanntes soziales engagement, mehrbedarf aus behinderungen, etc.). einheitsrente wäre hier das falsche wort, weil wer direkt nach dem studium in die arbeitslosigkeit geht und sich auch sonst nicht engagiert nur den basissatz erhält und wer sein leben lang gearbeitet hat und dann mit 60 seinen job verliert basis + bonus für arbeits- und somit auch beitragsjahre.

Nagut die Diskussion hatten wir ja schon xD - ich finde es durchaus fair, dass derjenige, welcher das zum größeren Teil finanziert auch mehr erhält.
grundsätzlich ist das auch richtig, aber speziell beim thema sozial passt das halt imho nicht. sozial bedeutet ja im grunde dass die reichen die bedürftigeren stützen. die bedürftigeren können aber schlecht mehr einzahlen als die reichen leute. von daher passt dieser ansatz in diesem speziellen fall imho nicht so gut.

Weil das Gemeinwohl nicht die Sozialversicherung finanziert.
nein aber das gemeinwohl ist ja das ziel der sozialversicherung.
deine perspektive ist noch immer rein kapitalistisch geprägt. sozial ist aber im grunde anti-kapitalistisch.
auch mein system ist noch immer teil-kapitalistisch. da bekommt nicht einfach der, der braucht, da wird noch immer der größere einsatz bevorzugt behandelt. arbeit als grundlage für besserstellung. für mich ist das aber ein fairer kompromiss. wer sich einfach nur auf die faule haut legen will, dem steht imho auch nicht mehr als der basissatz zu. und wenn einer keine arbeit findet, bietet mein system ihm die option, sich wenigstens mit seiner vielen freien zeit sinnvoll für das gemeinwohl zu engagieren, man wird also nicht durch unverschuldete arbeitslosikeit im sozialsystem benachteiligt, man hat es anders als jetzt selbst in der hand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist nur, was passiert mit den bereits erworbenen Ansprüchen (Entgeltpunkte) - die willst du aber keinem wegnehmen oder wie weit gehst du da?
Ich muss gestehen - ich würde mir da durchaus enteignet vorkommen, wenn du mir die wegnehmen willst.
Das unter Tage Beispiel ist etwas schlecht gewählt, denn diese Personen kriegen einen recht hohen Zuschuss und dürfen früher in Rente- aber ich weiß worauf du hinaus willst.

Lübke schrieb:
warum sollte die allgemeinheit seinen aufwendigen lebensstiel finanzieren?
Ich finde den Gedankengang immer noch schief - er hat sich diesen ja selber durch seine Beiträge verdient. Es ist ja nicht so, als ob er nie etwas eingezahlt hat und auch durch die Auszahlung finanziert er wieder eine Menge (Steuern, Sozialbeiträge).

Lübke schrieb:
deine perspektive ist noch immer rein kapitalistisch geprägt. sozial ist aber im grunde anti-kapitalistisch.
Ich stehe dazu, dass ich durchaus eher dem Kapitalismus als den anderen Systemen zugeneigt bin. Nicht falsch verstehen, du schreibst ja selber du bist Kapitalist - muss ziemlich schwer sein die beiden Seelen in einer Brust zu vereinen^^

Lübke schrieb:
lang gearbeitet hat und dann mit 60 seinen job verliert basis + bonus für arbeits- und somit auch beitragsjahre.

Also doch Einheitsrente? In anderen Ländern gibt es eine Einheitsrente, die sich jeder verdient aber zusätzlich noch eine auf Entgelt basierende Zusatzrente.
Ergänzung ()

Lübke schrieb:
wer sich einfach nur auf die faule haut legen will, dem steht imho auch nicht mehr als der basissatz zu.
Ich bin immer noch der Meinung, dass selbst der zu viel ist.
 
Kausu schrieb:
Die Frage ist nur, was passiert mit den bereits erworbenen Ansprüchen (Entgeltpunkte) - die willst du aber keinem wegnehmen oder wie weit gehst du da?
erstmal ist es ja nur ein modell. wie man den übergang gestalten würde, die frage würde sich nur stellen wenn das modell eingeführt werden würde. das einfachste wäre wohl die bereits erworbenen punkte zu übernhmen und fertig.
Ich muss gestehen - ich würde mir da durchaus enteignet vorkommen, wenn du mir die wegnehmen willst.
klar, das gefühlt hat man bei jeder steuereinführung oder streichung von leistungen. für dich persönlich wäre die entwicklung ja zum nachteil, für andere wiederum zum vorteil...
Das unter Tage Beispiel ist etwas schlecht gewählt, denn diese Personen kriegen einen recht hohen Zuschuss und dürfen früher in Rente- aber ich weiß worauf du hinaus willst.
das beispiel war jetzt beliebig. was ist ein schlecht bezahltes handwerk mit schwerer körperlicher arbeit? maurer? ich wollte einfach nur zwei extreme gegensätze zur verdeutlichung gegenüberstellen. viel arbeit, wenig einkommen vs. wenig arbeit, viel einkommen. in meinem system wären beide gleichgestellt.

Ich finde den Gedankengang immer noch schief - er hat sich diesen ja selber durch seine Beiträge verdient. Es ist ja nicht so, als ob er nie etwas eingezahlt hat und auch durch die Auszahlung finanziert er wieder eine Menge (Steuern, Sozialbeiträge).
verdienen tut er sich etwas mit seiner arbeit. ein sozialsystem soll gerade für die da sein, die zu wenig verdienen und darauf angewiesen sind dass andere sie stützen. gäbe es nur gutverdiener, wozu bräuchten wir dann noch renten? kann doch jeder selbst entscheiden wie er seine altersvorsorge regelt. über das sozialsystem hinaus ist das auch tatsächlich so. zusatzrentenversicherungen, anlagen in mietobjekte, selbst ansparen... es gibt viele mötlichkeiten seine altersvorsorge beliebig aufzustocken, wenn man denn genug geld dafür hat.

Ich stehe dazu, dass ich durchaus eher dem Kapitalismus als den anderen Systemen zugeneigt bin. Nicht falsch verstehen, du schreibst ja selber du bist Kapitalist - muss ziemlich schwer sein die beiden Seelen in einer Brust zu vereinen^^
verstehe ich durchaus. ich verstehe auch deine argumentation sehr gut. ich versuche einfach dir eine andere perspektive nahezubringen, die allerdings vollkommen dem kapitalismus entgegensteht. sozial und kapitalistisch ist schwer bis gar nicht zu vereinen, da beides fast das gegenteil meint. der soziale part in unserem system schadet genaugenommen dem kapitalistischen part sogar. es wäre für die meisten effizienter sich aus dem sozialsystem auszuklinken wie tomislav es schreibt und nur für sich selbst zu sorgen. auch lohnnebenkosten ließen sich ganz erheblich einsparen und unsere wirtschaft damit stärken. allerdings würde die unterschicht dann vor die hunde gehen.

Also doch Einheitsrente? In anderen Ländern gibt es eine Einheitsrente, die sich jeder verdient aber zusätzlich noch eine auf Entgelt basierende Zusatzrente.
ich wollte das wort so nicht verwenden, da es ja durchaus unterschiede in den bezügen gibt, aber dem grunde nach passt das schon. jeder hat den selben grundanspruch, jeder kann diesen aufbessern. stand und einkommen sind dabei keine faktoren. in dem sinne ja, einheitsrente.

Ich bin immer noch der Meinung, dass selbst der zu viel ist.
ich möchte dir da gar nicht widersprechen. mir ist es auch zuwider die faulheit anderer zu finanzieren. aber es ist halt nicht so einfach zwischen faul und nicht faul zu unterscheiden. nicht jeder der arbeiten will bekommt auch einen entsprechenden job. ehrenämter wären hier aber zumindest eine kleine hilfestellung. wer einsatz bringt statt den ganzen tag faul vorm rechner zu hocken und zu zocken fällt wohl nicht in die kategorie faul und sollte daher imho auch bessergestellt sein, obwohl er keine möglichkeit hat ins system einzubezahlen.
 
Lübke schrieb:
klar, das gefühlt hat man bei jeder steuereinführung oder streichung von leistungen. für dich persönlich wäre die entwicklung ja zum nachteil, für andere wiederum zum vorteil...

Also ich bin nicht reich, ja wäre ich gern - wer nicht?, aber ich würde trotzdem verlieren, da ich immer ungefähr einen Entgeltpunkt und aktuell so ca. 1,3 bekomme. Ich bin also nicht reich - würde aber trotzdem verlieren und das finde ich nicht fair - vor allem vor dem Hintergrund, dass hier immer geschrieben wird, dass der Mittelstand gestützt werden soll.

Lübke schrieb:
ich verstehe auch deine argumentation sehr gut. ich versuche einfach dir eine andere perspektive nahezubringen, die allerdings vollkommen dem kapitalismus entgegensteht

Ich kann sie sogar teilweise nachvollziehen aber insgesamt finde ich sie zu radikal - wie gesagt ich bin kein reicher aber würde trotzdem nach deinem System verlieren.

Lübke schrieb:
jeder hat den selben grundanspruch
Den gibt es doch heute aber auch schon? Grundsicherung im Alter (über Höhe können wir gern streiten) den Anspruch hat jeder und es wird nach Bedürftigkeit geprüft. Ich verstehe nicht, warum das ungerecht sein sollte.

Ich bin auch für die soziale Marktwirtschaft aber ich würde nicht so weit gehen wie du ABER ich will die Sozialversicherung nicht abschaffen - ich sehe nur andere Weg, die ich favorisieren würde. Warum nicht wieder Rente nach Mindestentgeltpunkten einführen?
Die Sache mit dem Ehrenamt - ich weiß nicht wie das funktionieren soll neben einem Vollzeitjob, Hobbys, Familie noch groß ein Ehrenamt zu begleiten - nicht ohne Grund sind viele Ehrenämtler Rentner oder arbeitslos/teilzeit (nicht alle).

Ich bin ehrlich - ich hätte aufgrund meiner Arbeit und Freizeitgestaltung gar keine Zeit. Typischer Wochenablauf
Montag - Donnerstag 08:00 Uhr bis 17 Uhr arbeit, Dienstag / Donnerstag 18:00 Uhr bis 20:30 Uhr Spanischkurs, Freitag ab 15:00 Uhr treffen für Hobbys, Samstag/Sonntag Familienbesuch - soll ich jetzt auf Familie und Freizeit für Ehrenamt verzichten?
Nebenbei mache ich noch Fernstudium und brauche die freien Tage zum lernen und Hausaufgaben. Würde ich dafür jetzt bestraft?
Ergänzung ()

Lübke schrieb:
verdienen tut er sich etwas mit seiner arbeit
Äquivalenzprinzip - ich glaube darin unterscheiden wir uns. Ich finde es daher richtig, dass derjenige mehr erhält und du falsch. Ich glaube da können wir lang diskutieren ^^
 
Kausu schrieb:
Also ich bin nicht reich, ja wäre ich gern - wer nicht?, aber ich würde trotzdem verlieren, da ich immer ungefähr einen Entgeltpunkt und aktuell so ca. 1,3 bekomme. Ich bin also nicht reich - würde aber trotzdem verlieren und das finde ich nicht fair - vor allem vor dem Hintergrund, dass hier immer geschrieben wird, dass der Mittelstand gestützt werden soll.
also ob du etwas verlieren würdest, da wäre ich mir gar nicht so sicher. der topf bleibt ja der gleiche, daran wird nichts verändert. der verteilerschlüssel verändert sich nur. und wer bis zur rente immer beruflich tätig ist, gehört zu denen, die die höchste rente erhalten. wer aktuell überdurchschnittlich hohe rente bekommt und/oder frühzeitig in renten geht, der würde in dem system vernutlich verlieren.
soweit ab vom aktuellen system ist mein system eigentlich gar nicht. die arbeitszeit bleibt weiter ein wesentlicher faktor, das einkommen fällt aber als faktor weg, dafür kann man den arbeitszeitfaktor durch anerkannte sozialleistungen weiter steigern.
der erhöhte bedarf von beeinträchtigten menschen würde durch das punktesystem berücksichtigt werden anstatt dass jede leistung einzeln beantragt werden müsste.
überhaupt würde ich von einzelleistungen abstand nehmen. der grundbedarf soll gleich alles berücksichtigen und nichts muss extra beantragt werden, dafür müssen die leistungsempfänger aber auch ihr geld selbst verwalten, genau so als hätten sie ein arbeitseinkommen. nachschlag wenns geld auf ist gibt es nicht, genausowenig wie bei einem arbeitseinkommen. selbst sparen für größere anschaffungen... es spart die leute viele behördengänge auf der einen seite, verlangt aber selbständigkeit und eigenverantwortung auf der anderen seite. die meisten kontrollen und antragsbearbeitungen könnten damit wohl entfallen, was wiederum kosten senken dürfte.
ich kenne aus meinem bekanntenkreis leute die mal in die arbeitslosikeit geraten sind und von daher sehr viele ungerechtigkeiten des systems. wer immer gespart hat wird abgestraft, wer das geld mit beiden händen raushaut wird mit mehr geld belohnt. bei mieten wird betrogen, das amt wird belogen um doppelte hilfe zu erschleichen, etc. pp. durch eine pauschallösung sollte das im grunde hinfällig werden, so hoffe ich jedenfalls...

ich hab mir noch einige gedanken mehr zu meinem sozialsystem gemacht und ich denke dass es ein bge gänzlich überflüssig machen würde und trotzdem für mehr soziale gerechtigkeit sorgen. genaugenommen für mehr soziale gerechtigkeit als ein bge trotz dass es kapitalistischer als ein bge ist.

Die Sache mit dem Ehrenamt - ich weiß nicht wie das funktionieren soll neben einem Vollzeitjob, Hobbys, Familie noch groß ein Ehrenamt zu begleiten - nicht ohne Grund sind viele Ehrenämtler Rentner oder arbeitslos/teilzeit (nicht alle).
ich glaub ihr interpretiert da viel zu viel rein. niemand muss ein ehrenamt ausüben. wer es trotzdem tut, der soll eben auch dafür belohnt werden, wenn er selbst bedürftig ist. das kindergeld zwingt dich doch auch nicht dazu ein dutzend kinder zu zeugen, oder? das ehrenamt ist eher eine option für die leute, die keine arbeit finden. so können sie trotzdem ihre sozialpunkte und rentenpunkte aufstocken. wenn du neben der arbeit auch noch sozial tätig bist, bekommste natürlich noch mehr, immerhin leistest du ja auch was dafür... aber wir reden hier von einzelnen punkten, nicht von einem geldregen ;)

Ich bin ehrlich - ich hätte aufgrund meiner Arbeit und Freizeitgestaltung gar keine Zeit. Typischer Wochenablauf
Montag - Donnerstag 08:00 Uhr bis 17 Uhr arbeit, Dienstag / Donnerstag 18:00 Uhr bis 20:30 Uhr Spanischkurs, Freitag ab 15:00 Uhr treffen für Hobbys, Samstag/Sonntag Familienbesuch - soll ich jetzt auf Familie und Freizeit für Ehrenamt verzichten?
Nebenbei mache ich noch Fernstudium und brauche die freien Tage zum lernen und Hausaufgaben. Würde ich dafür jetzt bestraft?
wie gesagt, du interpretierst da viel zu viel in das ehrenamt rein. du bekommst doch deine punkte, du arbeitest doch. wenn du das so auslegst wirst du aktuell bestraft weil du nicht den höchstsatz einbezahlst.
 
Hallo

Lübke schrieb:
kurz gesagt, am liebsten würdes du das sozialsystem abschaffen. jeder nur für sich und wer von armen leuten geboren wird oder behindert hat halt pech gehabt? gut, das ist auch eine sichtweise, aber eben nicht meine.
Das habe ich nie geschrieben, das interpretierst du nur so.
Ich würde das Sozialsystem gerne etwas runter schrauben und vor allem bin ich dafür diejenigen die nicht arbeiten wollen stärker zu sanktionieren, wer nicht arbeiten will soll auch nichts bekommen.

Lübke schrieb:
in meinem system wird das ehrenamt lediglich mit berücksichtigt.
Das habe ich schon verstanden, ich habe dazu eine andere Meinung, du kannst mich nicht mit Wiederholungen überreden.

Lübke schrieb:
wenn jemand z. b. keine arbeit hat aber ehrenamtlich sehr aktiv ist, dann wird sein einsatz ebenfalls berücksichtigt, obwohl seine arbeit selbst gemeinnützig ist und er nicht gemeinnützig steuern bezahlt weil er kein einkommen hat.
Genau das möchte ich nicht.

Lübke schrieb:
mein gedanke geht über das rein monetäre hinaus.
Meiner nicht, der von den BGE Befürwortern doch auch nicht, die BGE Befürworter wollen auch nur Geld und keine Streicheleinheiten.

Lübke schrieb:
wer einen beitrag zum gemeinwohl leistet, der wird auch dafür berücksichtigt, ungeachtet ob sein beitrag aus steuern bezahlen besteht oder in anderer weise dem gemeinwohl dient.
Nö, wir brauchen Geld für unser Sozialsystem, wer seine Lebenszeit für ehrenamtliche Dinge verschwendet hat Pech gehabt, das war/ist seine private freiwillige Entscheidung.

Lübke schrieb:
also jemand für den das kleckerbeträge sind, braucht der noch soziale leistungen?
Er hat in unserem System ein Anrecht darauf, er hat schliesslich genug eingezahlt, Punkt Ende.

Lübke schrieb:
meinst du nicht der kann auch problemlos seinen obolus leisten und nebenher noch ne private rentenversicherung zur aufstockung der gesetzlichen abschließen?
Andere durchfüttern und dann noch zusätzlich für sich eine private Rentenversicherung abschließen ? Nein Danke.
Ich würde es begrüßen wenn wir die gesetzliche Renten- und Arbeitslosenversicherung auflösen und durch private individuelle Versicherungen ersetzen würden.

Lübke schrieb:
nein, die bekommen die gleiche rente wie alle anderen auch.
Aber nur wenn die dann auch das gleiche einzahlen ansonsten ist es unfair wenn die das gleiche bekommen obwohl die deutlich mehr eingezahlt haben.

Lübke schrieb:
ihre lebensarbeitszeit und ehrenämter werden dabei wie bei allen anderen auch berücksichtigt.
Lebensarbeitszeit Ja, aber ich möchte immer noch keine "Punkte für den besseren Menschen" nur für Ehrenämter.

Lübke schrieb:
fair und sozial. sie bekommen das was sie verdient haben, und nicht einen ertrag auf ihre kapitaleinlagen.
Fair und sozial ist es nur wenn die Rente/Sozialleistungen anhand der (finanziellen) Beiträge und der Lebensarbeitszeit bemessen wid, das was du vorhast ist Diebstahl/Enteignung.


Lübke schrieb:
das thema freiwillige feuerwehr vs berufsfeuerwehr. und punkte für bessere menschen kommt nur von dir.
Das stimmt nicht, ich habe zwar mit diskutiert aber beide Themen kommen nicht von mir, dem zweiten habe ich nur den richtigen Namen verpasst.

Lübke schrieb:
wir haben jetzt auch ein punktesystem. den begriff rentenpunkte schon mal gehört?
Davon habe ich noch nie etwas gehört, erklär mal was ist das ?

Lübke schrieb:
ist fast das selbe wie in meinem system mit einem winzigen unterschied: dass auch anerkannte soziale leistungen mitberücksichtigt werden.
Wie oft willst du das noch schreiben ? Ich möchte das immer noch nicht.

Lübke schrieb:
ich weiß nicht was dich so sehr daran stört wenn später mal jemand der sich sehr für das gemeinwohl engagiert hat oder der länger gearbeitet hat als du unter umständen etwas mehr rente erhält als du.
Ganz einfach, ich bin nicht sozial, ich bin Egoist, mir sind fremde Menschen komplett egal.

Kausu schrieb:
Ich will jetzt nicht für ihn antworten aber es geht doch grundlegend darum, dass nicht alles von der Allgemeinheit getragen werden sollte.
Ganz genau das, ich möchte kein Vollkasko all inclusive Leben haben und auch anderen nicht finanzieren, bedarfsabhängige Hilfe in der Not gerne aber nicht mehr.

Kausu schrieb:
Möchtest du also eine völlige Entkoppelung von den Beiträgen?
Ich verstehe Ihn auch so, alle bekommen den gleichen Betrag, nur diejenigen die mehr "Punkte für den besseren Menschen" haben bekommen mehr.

Kausu schrieb:
- ich finde es durchaus fair, dass derjenige, welcher das zum größeren Teil finanziert auch mehr erhält.
Alles andere wäre auch unfair.

Lübke schrieb:
warum sollte die allgemeinheit seinen aufwendigen lebensstiel finanzieren?
Ganz einfach, weil er in seinem Berufsleben mehr Steuern und Sozialabgaben bezahlt hat und somit die Allgemeinheit stärker unterstützt hat.

Lübke schrieb:
deine perspektive ist noch immer rein kapitalistisch geprägt.
Das ist eine gute Perpektive.

Lübke schrieb:
sozial ist aber im grunde anti-kapitalistisch.
Warum haben dann die kapitalistischen Länder die besten Sozialsysteme ?

Lübke schrieb:
auch mein system ist noch immer teil-kapitalistisch.
Nein, dein System wäre antikapitalistisch und es würde sehr stark die Schwarzarbeit fördern, warum soll ich mehr Steuern/Sozialabgaben zahlen wenn ich nicht mehr raus bekomme ?

Lübke schrieb:
wer sich einfach nur auf die faule haut legen will, dem steht imho auch nicht mehr als der basissatz zu.
Absolut richtig und der Basissatz heißt Hartz4.

Lübke schrieb:
und wenn einer keine arbeit findet, bietet mein system ihm die option, sich wenigstens mit seiner vielen freien zeit sinnvoll für das gemeinwohl zu engagieren, man wird also nicht durch unverschuldete arbeitslosikeit im sozialsystem benachteiligt, man hat es anders als jetzt selbst in der hand.
Wie würde sich dein System eigentlich finanzieren, wenn sich zu viele für soziale Ehrenämter und zu wenige für sozialversicherungspflichtige Arbeit entscheiden ?

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Du möchtest also exakt das System, was in den USA vorherrscht, wenn ich das richtig verstehe!?
Da gibt es keine gesetzlich verpflichtende KV und RV (glaube ich zumindest :confused_alt:).
 
Hallo

Nicht exakt wie in den USA.
Bei der gesetzlichen Krankenversicherung hätte ich gerne das die Beiträge an die Nutzung angepasst werden, wenn ich die wenig nutze sollen meine Beiträge sinken, so wie bei der KFZ Versicherung.
Die Krankenversicherung könnte sich Geld von denen zurück holen die für Ihre Verletzungen/Krankheiten selber verantwortlich sind (z.B. Schlägerei/Alkohol/Drogen), warum muss ich da mit bezahlen ?
Bei der Renten- und Arbeitslosenversicherung hätte ich gerne eine (verpflichtende) individuelle gesetzliche Versicherung, bei der jeder nur für sich selber einzahlt.
Ich mag diesen sozialen MischMasch nicht, wo ich für die mit bezahlen muss die nichts beisteuern oder es ausnutzen/überstrapazieren, vor allem nicht in dem Ausmaß wie wir es aktuell haben.
Mir wird vorgewerfen das ich unsozial bin weil ich weniger in den Sozialstaat einzahlen und weniger verschenken möchte.
Ich finde die unsozial die nichts in die Sozialkassen einzahlen weil sie keine Lust zum arbeiten haben und die die unsere Sozialkassen plündern weil sie saufen, Drogen nehmen, sich prügeln.

Grüße Tomi
 
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