@Smartin:
Ich kann deinen Standpunkt super nachvollziehen ... denn auch ich komme auf eine Ausbildungsdauer von insgesamt 30 Jahren.
Und die ganze Zeit hatte ich dabei einen durchschnittlichen Lohn von ca. €1.000,- vor Augen ... denn das ist nunmal das, was meine Dozenten im Studium verdient haben ... ich wollte ursprünglich das gleiche machen, und habe zu spät gemerkt, dass man in den Bereich mit über 30 nicht mehr reinkommt (insbesondere Promotion wird ab 30 schwer).
Ich beschwere mich nicht, dass ich in dem Bereich nichts finde ... schließlich weiß ich mittlerweile ziemlich genau, was die freie Wirtschaft von wissenschaftlichen Gütekriterien hält (ungefähr "minus drei" ).
Mir ging es in meinem Studium nicht darum, dicke Kohle zu verdienen ... mir ging es darum,. meine Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern ... um danach dann einigermaßen davon leben zu können.
Dieses "einigermaßen" ist dabei zentral ... denn das bedeutet für mich eben, genug Geld zu verdienen, dass ich davon auch was zurücklegen kann (Rücklagen schaffen) ... oder eben durch private Vorsrge die Demontage unseres Rentensystems kompensieren zu können.
Hat alles wunderbar geklappt ... ich werte dir Big Data notfalls zu Fuß aus ... leider braucht der PC dafür nur ein paar Wh und kein Essen, keine Wohnung ... nichtmal einen Admin, der versteht, was in dem Kistchen gerade abgeht.
Zu den Mietzahlen, die hier gepostet werden.
Wir bezahlen momentan für unsere 94m²-Wohnung unter 7,- kalt pro qm.
Mein Vermieter betont in jedem Gespräch, dass er ja die Miete sehr stark erhöhen könnte ... im Grunde ist er genervt, dass er nicht auch €10,- pro qm nehmen kann (das ist die höchste Kategorie im Bielefelder Mietspiegel ... und da fällt diese Hütte ganz sicher nicht rein, denn sie ist weder "top-saniert", noch in einer besonders guten Wohnlage.
Nur damit das klarist, die Kaltmiete betrifft nicht die laufenden Kosten der Wohnung ... die Kaltmiete gibts on Top ... die ist also quasi Reingewinn, wenn man sich nicht mit Krediten übernommen hat ... und dafür sollten doch bitte auch Vermieter Eigenverantwortung übernehmen.
Ich kriegs ja auch hin, mich nicht zu überschulden.
Nebenbei muss ich hier mal Zustimmung geben ... es geht mMn garnicht klar, dass H4-Empfängern ein Auto finanziert wird ... als integrative Maßnahme bei jemanden, der einen Job hat, für den aber ein Auto braucht, wäre es OK ... aber nicht als Standard für alle .... auch Autos sollte man nicht mit der Gießkanne verteilen.
Um zu den Amtzsterminen zu kommen, reichen die Öffies locker (die Geschäftsstellen sind IMMER sehr gut angebunden) - dafür braucht nun wirklich NIEMAND einen eigenen PKW.
Und wenn der FS nun wirklich zur Kulturtechnik erhoben werden soll, dann sollte man ihn eventuell in die Schule integrieren ... wer sich nicht zu blöd anstellt, der hat den dann automatisch nach 10 Jahren Schulpflicht in der Tasche.
Solche Dinge reguliert der Markt einfach scheiße ... denn der verschiebt die Kosten zu gerne auf die AN, während der Nutzen größtenteils beim AG versickert (Grundprinzip des Marktliberalismus - Gewinne privatisieren, Risiken sozialisieren).
An der Stelle setzen natürlich auch deine Gedanken dazu an, dass sich eine lange Ausbildung stark genug auszahlen muss, um die Unbill während der Ausbildung zu kompensieren.
Hättest ja auch statt ein Abi zu machen gleich ins Handwerk gehen können ... die zahlen regional recht gut ... habe ich gehört. Zumindest toppt jeder Tischler meine Gehaltsvorstellungen (mit langer Ausbildung) af jeden Fall.
Ich kann ebenfalls fragen, wozu ich die Mühen denn bitte auf mich genommen habe, wenn es mir heute finanziell schlechter geht, als wenn ich einfach irgendeine Maloche gewählt hätte. Ich habs ja sogar versucht (wollte Tischler lernen), aber nach Abitur und 2 Semestern Studium haben mich alle Lehrstellen als "hoffnungslos überqualifiziert" wieder weggeschickt ... also habe ich weiter studiert, viel gelernt, die ganze Zeit nebenbei gejobbt (auch gerne die Nächte durch). Und hatte dabei nichts weiter als die schwache Hoffnung, danach Alternativen zu Hartz4 zu haben.
Irren ist männlich ... ich hätte mal Jura studieren, und mir als windiger Abmahnanwalt ne goldene Nase verdienen sollen.