keshkau
Commodore
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- März 2007
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@Themis
Auch ein Grundeinkommen fällt nicht vom Himmel, sondern muss zuvor erwirtschaftet werden. Dafür sorgen die Erwerbspersonen, die einer Beschäftigung nachgehen.
http://de.statista.com/statistik/da.../entwicklung-der-erwerbsquote-in-deutschland/
Nicht eingerechnet werden bekanntlich das private Putzen von Fenstern, das Staubsaugen in den eigenen vier Wänden, die elterliche Kinderbetreuung und dergleichen, weil diese Arbeiten nicht erfassbar sind und weil es für diese Tätigkeiten keinen Markt und somit keinen Preis gibt, mit dem man sie bewerten könnte.
Ob jemand nun Hausfrau oder Angestellte ist, hat nichts mit dem Wert eines Menschen zu tun, wie hier unterstellt wird. Aber es wird gefragt, ob jemand zu der rein rechnerischen Größe „Bruttoinlandsprodukt“ etwas beiträgt oder nicht. Eine nicht berufstätige Hausfrau gehört jedoch nicht zur Unterschicht, nur weil sie ein Kleinkind zu versorgen hat und deshalb nicht arbeiten gehen kann (oder will).
Deshalb zieht Dein Argument nicht, dass diejenigen Menschen in unserer Gesellschaft mehr wert seien, die mehr Einkommensteuer zahlen. Denn dann wäre jeder Single mit der Steuerklasse 1 wertvoller als ein Familienvater mit Steuerklasse 3, aber weniger wert als die berufstätige Ehefrau mit Steuerklasse 5. Das kann nicht ernsthaft die Basis Deiner Argumente sein.
Ich komme zurück auf das Leistungsprinzip, das auch für die Besteuerung gilt: Wer ein hohes Einkommen erzielt, gilt als leistungsfähig und wird stärker geschröpft als jemand mit einem geringeren Arbeitseinkommen. Das wird als sozial gerecht empfunden und ist daher eines der grundlegenden Prinzipien unseres Steuerrechts. Es geht sogar noch darüber hinaus, weil wir zusätzlich die Progression haben, die beim Grundeinkommen übrigens komplett unter den Tisch fällt.
Im gegenwärtigen System zahlt jemand mit dem doppelten Einkommen gegenüber einer Vergleichsperson mehr (!) als doppelt so viel Einkommensteuer, weil er der Steuerprogression unterliegt. Beim Grundeinkommen ist das nicht der Fall. Das bedeutet notwendigerweise: Wenn der Großverdiener weniger zahlt, müssen andere für ihn einspringen. Das kannst Du nicht wegdiskutieren.
Ein Mensch, der nicht qualifiziert ist, eine bezahlte Tätigkeit anzunehmen, ist auch im Falle eines Grundeinkommens unten durch. Denn er trägt nicht zur erforderlichen Wertschöpfung bei, wie sie beim Bruttoinlandsprodukt gemessen wird. Der zu verteilende Kuchen wird durch ihn nicht größer, aber er will einen Teil davon abbekommen. Da verändert sich überhaupt nichts.
Und nun gehe ich auf Deinen Hinweis ein, dass es doch so viele Tätigkeiten gibt, die heute nicht gemessen werden und die trotzdem sinnvoll für die Gesellschaft sein können. Im Prinzip ist das ja richtig. Aber dann schaue ich mir die drei oder vier Millionen Arbeitslosen an und stelle fest, dass sie zwar über ausreichend freie Zeit verfügen, aber dennoch nicht unbedingt die Chancen nutzen, die sich daraus ergeben.
Diese Menschen hocken teilweise eben doch nur vor dem Fernseher, besuchen als Studiogäste eine RTL-Talkshow, besaufen sich oder zocken den ganzen Tag lang am PC. Ich weiß, dass ich damit maßlos übertriebe und vielen Betroffenen vor den Kopf stoße. Wer sich nicht dazuzählt, gehört auch nicht zur Unterschicht, der Rest schon eher.
An dieser Stelle ist zu fragen, was ich mit diesen verlorenen Seelen anstelle. Da ist jemand z. B. 30 Jahre alt, ohne Schulabschluss und Berufsausbildung und immer wieder arbeitslos. Er kam nie auf einen grünen Zweig, auch wenn man es mit Kursangeboten, Lohnzuschüssen usw. immer wieder versucht hat. Nun bekommt er sein Grundeinkommen und wird seinem Schicksal überlassen. Er verhungert nicht und damit hat die Gesellschaft ihre Schuldigkeit getan.
Die Folge ist eine Perspektivlosigkeit, die wahrscheinlich auch an die Kinder weitergegeben wird. Die bekommen nämlich vermittelt, dass Papa überhaupt nicht arbeiten gehen muss, um irgendwie über die Runden zu kommen. Warum sollte man sich dann noch in der Schule anstrengen, wenn die Pubertät ansteht und man nur noch Flausen im Kopf hat. Wo sind denn die Vorbilder, an denen sich die Kinder orientieren sollen? Wer trichtert den Kindern ein, dass das Grundeinkommen immer noch nicht vom Himmel fällt, sondern erarbeitet werden muss? Wer sorgt dafür, dass der arbeitende Teil der Bevölkerung nicht mit der Zeit ausrastet, weil er die Unwilligen mit durchfüttern muss?
Auch ein Grundeinkommen fällt nicht vom Himmel, sondern muss zuvor erwirtschaftet werden. Dafür sorgen die Erwerbspersonen, die einer Beschäftigung nachgehen.
http://de.statista.com/statistik/da.../entwicklung-der-erwerbsquote-in-deutschland/
Nicht eingerechnet werden bekanntlich das private Putzen von Fenstern, das Staubsaugen in den eigenen vier Wänden, die elterliche Kinderbetreuung und dergleichen, weil diese Arbeiten nicht erfassbar sind und weil es für diese Tätigkeiten keinen Markt und somit keinen Preis gibt, mit dem man sie bewerten könnte.
Ob jemand nun Hausfrau oder Angestellte ist, hat nichts mit dem Wert eines Menschen zu tun, wie hier unterstellt wird. Aber es wird gefragt, ob jemand zu der rein rechnerischen Größe „Bruttoinlandsprodukt“ etwas beiträgt oder nicht. Eine nicht berufstätige Hausfrau gehört jedoch nicht zur Unterschicht, nur weil sie ein Kleinkind zu versorgen hat und deshalb nicht arbeiten gehen kann (oder will).
Deshalb zieht Dein Argument nicht, dass diejenigen Menschen in unserer Gesellschaft mehr wert seien, die mehr Einkommensteuer zahlen. Denn dann wäre jeder Single mit der Steuerklasse 1 wertvoller als ein Familienvater mit Steuerklasse 3, aber weniger wert als die berufstätige Ehefrau mit Steuerklasse 5. Das kann nicht ernsthaft die Basis Deiner Argumente sein.
Ich komme zurück auf das Leistungsprinzip, das auch für die Besteuerung gilt: Wer ein hohes Einkommen erzielt, gilt als leistungsfähig und wird stärker geschröpft als jemand mit einem geringeren Arbeitseinkommen. Das wird als sozial gerecht empfunden und ist daher eines der grundlegenden Prinzipien unseres Steuerrechts. Es geht sogar noch darüber hinaus, weil wir zusätzlich die Progression haben, die beim Grundeinkommen übrigens komplett unter den Tisch fällt.
Im gegenwärtigen System zahlt jemand mit dem doppelten Einkommen gegenüber einer Vergleichsperson mehr (!) als doppelt so viel Einkommensteuer, weil er der Steuerprogression unterliegt. Beim Grundeinkommen ist das nicht der Fall. Das bedeutet notwendigerweise: Wenn der Großverdiener weniger zahlt, müssen andere für ihn einspringen. Das kannst Du nicht wegdiskutieren.
Ein Mensch, der nicht qualifiziert ist, eine bezahlte Tätigkeit anzunehmen, ist auch im Falle eines Grundeinkommens unten durch. Denn er trägt nicht zur erforderlichen Wertschöpfung bei, wie sie beim Bruttoinlandsprodukt gemessen wird. Der zu verteilende Kuchen wird durch ihn nicht größer, aber er will einen Teil davon abbekommen. Da verändert sich überhaupt nichts.
Und nun gehe ich auf Deinen Hinweis ein, dass es doch so viele Tätigkeiten gibt, die heute nicht gemessen werden und die trotzdem sinnvoll für die Gesellschaft sein können. Im Prinzip ist das ja richtig. Aber dann schaue ich mir die drei oder vier Millionen Arbeitslosen an und stelle fest, dass sie zwar über ausreichend freie Zeit verfügen, aber dennoch nicht unbedingt die Chancen nutzen, die sich daraus ergeben.
Diese Menschen hocken teilweise eben doch nur vor dem Fernseher, besuchen als Studiogäste eine RTL-Talkshow, besaufen sich oder zocken den ganzen Tag lang am PC. Ich weiß, dass ich damit maßlos übertriebe und vielen Betroffenen vor den Kopf stoße. Wer sich nicht dazuzählt, gehört auch nicht zur Unterschicht, der Rest schon eher.
An dieser Stelle ist zu fragen, was ich mit diesen verlorenen Seelen anstelle. Da ist jemand z. B. 30 Jahre alt, ohne Schulabschluss und Berufsausbildung und immer wieder arbeitslos. Er kam nie auf einen grünen Zweig, auch wenn man es mit Kursangeboten, Lohnzuschüssen usw. immer wieder versucht hat. Nun bekommt er sein Grundeinkommen und wird seinem Schicksal überlassen. Er verhungert nicht und damit hat die Gesellschaft ihre Schuldigkeit getan.
Die Folge ist eine Perspektivlosigkeit, die wahrscheinlich auch an die Kinder weitergegeben wird. Die bekommen nämlich vermittelt, dass Papa überhaupt nicht arbeiten gehen muss, um irgendwie über die Runden zu kommen. Warum sollte man sich dann noch in der Schule anstrengen, wenn die Pubertät ansteht und man nur noch Flausen im Kopf hat. Wo sind denn die Vorbilder, an denen sich die Kinder orientieren sollen? Wer trichtert den Kindern ein, dass das Grundeinkommen immer noch nicht vom Himmel fällt, sondern erarbeitet werden muss? Wer sorgt dafür, dass der arbeitende Teil der Bevölkerung nicht mit der Zeit ausrastet, weil er die Unwilligen mit durchfüttern muss?