Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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=dragon= schrieb:
Wenn ich hier schon lese, dass BGE mit Kommunismus verglichen wird oder dass nur Dumme und Faule davon profitieren würden.. -.-

Ich habe das BGE nicht mit Kommunismus an sich verglichen. Ich sagte nur, dass beides unumsetzbare Wunschträume sind.

Und natürlich profitieren davon nur die Leute, die jetzt im Moment weniger haben. Oder wie genau profitiert ein Ingenieur davon, der aktuell etwa 2500 Netto hat, aber dann gleich viel arbeiten würde?

Daran sieht man sehr schön, das nichts begriffen wurde.

Doch, es passt dir nur nicht, dass Leute deine Traumblase zerpieksen.

Ja man stelle sich vor, es gibt tatsächlich Menschen die gerne Altenpfleger oder Kindergärtner sind!

Kindergärtner kann ich noch nachvollziehen, aber wie viele Menschen sind denn aus Überzeugung Altenpfleger und würden niemals lieber etwas Anderes oder gar nichts machen wollen? Und wie sieht es mit den Leuten bei McDonalds aus, da gibt es sicher auch einige, die dort sehr gerne arbeiten, aber das sind verschwindend gering.

Und auch Leute die einfach nur irgendwas was arbeiten wollen

Unglaublich, aber das ist sogar heute schon möglich!


Wenn die Altenpfleger oder Bedienungen so unzufrieden sind, dann weil sie erbärmlich bezahlt werden und zuviel Stress haben.

Dann sollen sie kündigen und sich einen anderen/besseren Job suchen. Wo ist das Problem?

Nicht, weil sie den Job eigentlich hassen.

Jap, genau, die machen das alle aus Überzeugung.



Ja, fängt gerade wieder an, Spaß zu machen.

Was habt ihr für ein Menschenbild..

Ein offensichtlich realistischeres als du. Liegt vielleicht daran, dass ich in einem großen Konzern nicht das allerkleinste Licht bin und somit immer wieder auch Hintergründe mitbekomme. Seien es die Massen an Leuten die total ungepflegt und desinteressiert zum Bewerbungsgespräch erscheinen, weil sie ja den Stempel für die ARGE brauchen.
Oder seien es die Leute, die Zeug mitgehen lassen, weil der Konzern ja genug Geld verdient.
Seien es Leute, die unzufrieden sind, weil sie ja doch eigentlich viel lieber Beruf Y ausüben würden, und das alle spüren lassen.

Und dann muss man sich in der Öffentlichkeit auch noch dafür schämen, dass man mehr Geld verdient als der Durchschnitt und sich von irgendwelchen abgesifften Pennern als Bonze beleidigen lassen, nur weil die Leute meinen, jeder sollte alles im Leben geschenkt bekommen.

Von so tollen Erlebenissen mit Jugendlichen (meist mit südländischem Migrationshintergrund) noch gar nicht gesprochen. Und so Leute willst du auch noch durchfinanzieren? Da bin ich ja eher für Abtreibung auch nach der Geburt.


Ich bin raus..
Sinnlos.

Jop, genau wie deine tolle Idee. Sinnlos. Vielleicht in 2000 Jahren wenn die Menschen sich geändert haben, haha.
Ergänzung ()

=dragon= schrieb:
Ich bin jedenfalls schon ne Weile im Berufsleben.

Und du verdienst wie viel? Dann könnte man deine Einstellung wenigstens im Kontext sehen.
 
=dragon= schrieb:
Was habt ihr für ein Menschenbild..

Wohl eines, dass der Realität entspricht. ;)
Die Idee des bGE geht davon aus, dass Arbeit zu den Grundbedürfnissen von Menschen zählt. Das ist jedoch nicht so. Nur für ein kleinen Teil von Menschen bedeutet Arbeit "Selbstverwirklichung", also die Befriedigung des höchsten menschlichen Bedürfnisses.

Das bedeutet nicht, dass Arbeit kein Spaß machen kann, ist aber nicht dasselbe. Arbeit ist für die meisten Menschen eben kein Bedürfnis, sondern Werkzeug zur Befriedigung anderer elementarer Grundbedürfnisse. Werden diese anderweitig befriedigt, sinkt der Anreiz zu arbeiten. Eigentlich ein ganz simpler Mechanismus.

Mir wäre es neu, dass sich ein Großteil der Arbeitslosen ehrenamtlich engagiert.

MFG
 
Ihr wollt also sagen, dass wenn ihr 1000€ hättet im Monat, dass ihr euer Leben lang keinen Finger mehr krumm machen würdet? Den ganzen Tag vor der Glotze hängen und Bier schlürfen?
Das glaubt ihr doch selber nicht.

Es zähle nicht die "Arbeit" zu einem Grundbedürfniss, aber etwas aus sich zu machen.
Nenn es von mir aus Arbeit.

Auch der Arbeitnehmer würde profitieren, weil er eine andere Verhandlungsbasis hätte, und der Arbeitgeber ihn werben muss, und die Stelle schmackhaft machen muss.
Sei es durch Gehalt oder Arbeitsbedingungen.
Darum profitiert jeder davon.

Ich weiß ja nicht in welcher Welt ihr so lebt, aber in meiner gibt es nicht genügend Arbeitsplätze für jeden.
Und das weiß ich nicht aus meiner Glaskugel sondern ganz offiziell von der Seite der Jobbörse der Agentur für Arbeit.
Ganz oben steht das für jeden sichtbar.

http://jobboerse.arbeitsagentur.de/

Auf 3,9 Mio. (statistikgeschönte) Arbeitslose kommen 400.000 offene Stellen.

Zu sagen, dass ja jeder sich nen anderen Job suchen könne und so, ist schon zynisch und realitätsfremd.

Es gibt immer Leute die nicht arbeiten wollen, die gibt es heute und die gäbe es auch mit nem BGE.
 
=dragon= schrieb:
Ihr wollt also sagen, dass wenn ihr 1000€ hättet im Monat, dass ihr euer Leben lang keinen Finger mehr krumm machen würdet? Den ganzen Tag vor der Glotze hängen und Bier schlürfen?
Das glaubt ihr doch selber nicht.

Auf jeden Fall würd ich nicht mehr 50-60 Stunden die Woche arbeiten.
Ich würde mich nicht mehr mit den ganzen Idioten auseinander setzen, die meinen, sie wissen alles besser. Ich müsste nicht mehr Leuten Dinge erklären, die sie, genau wie ich, eigentlich im Studium hätten lernen sollen.

Die gewonnene Freizeit würde ich auch nicht mit Bier vor dem Fernseher verbringen. Ich würde endlich Zeit haben, eine Familie zu gründen und die Zeit vor allem mit meiner Frau und den Kindern verbringen, mit meinen Freunden was unternehmen und mit meinem Vater, wie früher, wandern und Fahrrad fahren.

All die Dinge eben, die man jetzt auch gerne macht oder machen würde, aber einfach nicht so ausgiebig kann wie man will.


Es zähle nicht die "Arbeit" zu einem Grundbedürfniss, aber etwas aus sich zu machen.

Das kann man in einem Kleingarten, als Modelleisenbahner oder sonst irgendwas auch.


Auch der Arbeitnehmer würde profitieren, weil er eine andere Verhandlungsbasis hätte, und der Arbeitgeber ihn werben muss, und die Stelle schmackhaft machen muss.
Sei es durch Gehalt oder Arbeitsbedingungen.

Was wiederum die Kosten für die Endprodukte stark erhöhen würde. Ich habe es dir oben schon mehrfach gesagt und sage es nun wieder: Es würden sich einfach nur die Zahlen ändern, nicht die Relationen zueinander.

Dann verdient eben ein Arbeiter in der Produktion statt 15€ ganze 30€. Dafür kostet dann das Produkt aber auch nicht mehr 5€, sondern 10€ oder sogar noch mehr, weil ja mehr als ein Arbeiter daran beteiligt ist.


Darum profitiert jeder davon.

Nein, es profitieren vor allem diejenigen, die jetzt nichts haben. Alle anderen verlieren durch die Geldentwertung oder bleiben, aufgrund ähnlicher Relationen des Warenwertes zum Geld, auf ihrem jetzigen Niveau.

Ich weiß ja nicht in welcher Welt ihr so lebt, aber in meiner gibt es nicht genügend Arbeitsplätze für jeden.

Stimmt. Ich könnte dir jetzt Darwin näher bringen, aber es gibt immer Leute, die durch's Raster fallen. Das Allgemeinwohl ist jedoch dem Einzelwohl vorzuziehen, deswegen ist das im Moment eine gute Sache. Und dank Hartz4 muss auch niemand in Blechhütten wohnen, sich in dreckigen Flüssen waschen und seine Kinder verkaufen, um über die Runden zu kommen.


Ganz oben steht das für jeden sichtbar.

Viele Firmen veröffentlichen ihre Jobs dort gar nicht mehr. Richtig gute Leute werden über Headhunter gesucht und die ARGE schickt zu 80% nur Leute, die einen Stempel wollen. Die restlichen 20% sind quasi für jede Arbeit unqualifiziert oder haben Arbeitszeugnisse, dass man sie nicht mal ohne Sicherheitsbegleitung aus dem Gebäude gehen lassen mag.


Zu sagen, dass ja jeder sich nen anderen Job suchen könne und so, ist schon zynisch und realitätsfremd.

Nö. Hätten ja was "anständiges" (= mit guten Jobchancen) lernen können. Erinnert mich immer an Studenten der BWL, Jura oder so toller Fächer wie Religionswissenschaften oder Journalismus. Da muss man sich einfach nur mal die verfügbaren Arbeitsplätze ansehen und schon weiß man, noch vor dem Studium, dass man am Ende Taxi fährt.

Es gibt immer Leute die nicht arbeiten wollen, die gibt es heute und die gäbe es auch mit nem BGE.

Und so Leute muss man aussieben. Es darf nicht sein, dass die Allgemeinheit für solche Leute aufkommt. Ein nicht unerheblicher Teil davon verdient sich ja auch noch Geld nebenbei - schwarz oder durch offensivere kriminelle Tätigkeiten.
 
C3rone schrieb:
Auf jeden Fall würd ich nicht mehr 50-60 Stunden die Woche arbeiten.

Stimmt.
Ich auch nicht mehr.
Wozu auch.
Vollzeit ist schon zuviel.
Ich lebe nicht um zu arbeiten.
Ich arbeite höchstens um zu leben.

Das kannst du auch jetzt schon.
Wieso arbeitest du denn soviel?

C3rone schrieb:
Was wiederum die Kosten für die Endprodukte stark erhöhen würde. Ich habe es dir oben schon mehrfach gesagt und sage es nun wieder: Es würden sich einfach nur die Zahlen ändern, nicht die Relationen zueinander.

Falsch.
Ich sage es auch gerne nochmal.
Wieso denkst du, dass jemand unbedingt auf "Teufel komm raus" dann doppelt soviel will?
 
=dragon= schrieb:
Wieso arbeitest du denn soviel?

Weil ich sehr gutes Geld verdiene und mich im Job wohlfühle (gute Arbeitsbedingungen, respektvoller Umgang etc.).

Aber sicher nicht, weil ich keine Lust auf Freizeit habe...



Wieso denkst du, dass jemand unbedingt auf "Teufel komm raus" dann doppelt soviel will?

Weil im Kapitalismus quasi jeder auf Gewinnmaximierung aus ist! Das ist auf Flohmärkten genau so wie bei Konzernen.

Dazu kommt, dass die Lohnkosten extrem ansteigen, da ja niemand mehr arbeiten muss. Sondern man muss entweder die Leute finden, die die Arbeit gerne machen, oder eben so (extrem) viel bieten, dass die Arbeit ausgeführt wird.
 
C3rone schrieb:
Weil ich sehr gutes Geld verdiene und mich im Job wohlfühle (gute Arbeitsbedingungen, respektvoller Umgang etc.).

Dann hast du dir doch gerade selber die Antwort gegeben.
Meinst du nicht, das viele Menschen genauso gerne arbeiten würden wie du, wenn sie entsprechende Bedingungen vorfinden würden?
Also kann die Behauptung deinerseits keiner würde doch arbeiten wollen, und du es doch selber tust, gar nicht stimmen.
Wärst du konsequent, würdest du soviel arbeiten wie gerade nötig ist und den Rest der Zeit genießen.

Tust du aber nicht, weil du gerne mehr verdienen willst, dir was leisten willst.

Und da behauptest du ernsthaft dass keiner mehr würde arbeiten wollen, wenn er 1000€ bekäme?

Merkst du was?
 
=dragon= schrieb:
Ihr wollt also sagen, dass wenn ihr 1000€ hättet im Monat, dass ihr euer Leben lang keinen Finger mehr krumm machen würdet? Den ganzen Tag vor der Glotze hängen und Bier schlürfen?
Das glaubt ihr doch selber nicht.

Die Leute würden sicherlich etwas arbeiten, aber nicht in Form eines klassischen Beschäftigungsverhältnises, sondern mehr in Form von Heimwerken und anderen Beschäftigungsmöglichkeiten, sowie es eigl. jeder Rentner handhabt, der die Füße einfach nicht still halten kann.

Auf 3,9 Mio. (statistikgeschönte) Arbeitslose kommen 400.000 offene Stellen.

Zu sagen, dass ja jeder sich nen anderen Job suchen könne und so, ist schon zynisch und realitätsfremd.

Als Arbeitsplätze kommen natürlich nur ausgeschriebene Stellen bzw. Ausbildungsplätze in Frage. Dass es genügend andere Möglichkeiten gibt, ehrlich sein täglich Brot zu verdienen möchte man gar nicht glauben. Dazu braucht es dann aber schon einen Hauch Unternehmergeist.
 
=dragon= schrieb:
Und da behauptest du ernsthaft dass keiner mehr würde arbeiten wollen, wenn er 1000€ bekäme?

Merkst du was?

Es geht doch primär um den Niedriglohnsektor, in dem dieser Effekt auftritt. Jemand mit einem Jahreseinkommen von 60k und mehr wird selbstverständlich weiter arbeiten gehen müssen.

Bei einer Frisörin mit 800 Brutto im Monat würde die Antwort wohl anders ausfallen.
 
=dragon= schrieb:
Meinst du nicht, das viele Menschen genauso gerne arbeiten würden wie du, wenn sie entsprechende Bedingungen vorfinden würden?

Die Bedingungen habe ich mir selbst geschaffen. Was hindert andere daran, den gleichen Weg wie ich zu gehen?
Meine Eltern waren nie reich und haben mir ein Auto kaufen können oder eine tolle Wohnung bezahlt. Gleichzeitig habe ich keinen Anspruch auf sowas wie BAFÖG gehabt, musste mich sehr zurücknehmen und alleine, um meine Schule beenden zu können, zwei Mal umziehen (aufgrund mangelnder weiterführender Schulen zu hause).

Meine damaligen Klassenkameraden wohnen teilweise heute noch bei ihren Eltern, haben damals schon schicke Autos gehabt und eine Ausbildung bei einem lokalen Unternehmen angefangen. Als ich mir nichts warmes zu essen kaufen konnte, haben sie die dicke Kohle verdient.

Heute sieht die Sache halt anders aus und während quasi jeder eine Ausbildung zum Mechatroniker machen kann, kann halt niemand mal schnell in bestimmte Fachgebiete studieren und dabei auch noch gute Praktikumszeugnisse ansammeln.


Also kann die Behauptung deinerseits keiner würde doch arbeiten wollen, und du es doch selber tust, gar nicht stimmen.

Ich arbeite, weil mich das Geld lockt. Ich unterstütze meine Eltern, ich fahre ein sehr großes und teures Auto und das, was übrig bleibt, wird angespart. Denn wenn ich mal alt bin wird es keine Rente geben. Wenn ich mal krank werde, will ich die beste Behandlung und nicht irgendeinen Billigkram der Krankenkasse. Wenn ich eine Familie gründe, soll es ihr an nichts mangeln.

Ich arbeite aber sicher nicht, weil ich nichts besseres zu tun habe!

Wärst du konsequent, würdest du soviel arbeiten wie gerade nötig ist und den Rest der Zeit genießen.

Wüsste ich, dass ich bis an mein Lebensende vom Staat gesponsort würde, hätte ich die nötige Sicherheit, um mir z.B. genau das zu erlauben.

Tust du aber nicht, weil du gerne mehr verdienen willst, dir was leisten willst.

Ich kann meinem Chef schlecht sagen, dass ich auch mit der Hälfte der Zeit (und entsprechend weniger Einkommen) auskommen würde. Der würde mich auslachen und mich fragen, wie ich dann denke, das die Arbeit erledigt wird...

Und da behauptest du ernsthaft dass keiner mehr würde arbeiten wollen, wenn er 1000€ bekäme??

Ich sage, dass viele Leute viel weniger oder gar nichts arbeiten würden. Natürlich gibt es Menschen, die aus Überzeugung und gerne arbeiten. Aber auch diese werden dann nicht mehr den Job bis zur Rente durchziehen, sondern nur so lange, wie sie wollen. Und vielleicht mit reduzierter Stundenzahl.

Es ist nicht der Einzelne, den ich meine, sondern die Gesamtheit. Hört ein Dachdecker (das Beispiel hat oben jemand gebracht) auf, ist das egal. Arbeiten aber plötzlich von 100% aller Dachdecker nur noch 60% und davon die Hälfte auch nur noch wenige Stunden, gibt es einen erheblichen Mangel an Arbeitskräften.

Den Mangel kann man nur durch deutlich mehr Geld ausgleichen, weswegen dann die ausgeführten Arbeiten ebenfalls deutlich teurer werden. Die Kosten müssen ja gedeckt werden. Und so zieht sich das durch die ganzen Produktionsketten.
 
Ich habe gerade ein sehr interessantes Video gefunden, wo man drauf eingeht, wie man die Krise bewältigen kann und warum sie überhaupt entsteht.
Sehr sehenswert und schlüssig.

http://www.videogold.de/global-change-2009/

Das BGE ist auch ein Bestandteil, aber es ist eher ein Bestandteil einer wirklich funktionierenden Marktwirtschaft.
Warum und wie wird doch erklärt. :)

Ist vielleicht sehenswert auch für die Kritiker des BGE, wenn man es von anderen Rahmenbedingungen betrachtet. :)

Das Video geht 34 Min und lohnt sich. :)
 
Wenn das Video in 34 min. die Probleme der Menscheit lösen kann, solltest du die Urheber für den Nobelpreis vorschlagen.

Im ernst, Video Link posten, "da wird alles erklärt" usw... so funzt eine Diskussion nicht.
Schreib selbst was wenn du Lust zum diskutieren hast.
 
Das Video beinhaltet ein paar gute Ansätze, geht aber auch nicht wirklich tiefgreifend auf Probleme ein.

Gleichzeitig wird z.B. nicht erklärt, wie all das Geld, was jetzt bei den Banken liegt und laut diesem System ja investiert werden soll, die Wirtschaft voran treibt:
Ich kann zwar bei 100% Sättigung noch weitere 100% an Fabrikkapazitäten bauen, allerdings erhöhe ich dadurch nicht die Rendite.

Ähnliches bei Gewerbe- und Wohnflächen. Mal durch eine deutsche Großstadt wie Frankfurt/M gefahren? Da stehen massenweise Gebäude leer. Sollen mit dem Geld dann vielleicht Mieter in Indien eingekauft werden?

Wie gesagt, gute Ansätze, aber genau so gravierende Logikfehler wie beim BGE.
 
Ich kopiere mal meinen Beitrag ausm 3DCenter..

Ok.

Der jenige würde weiterhin 2500 verdienen, weil sein Gehalt dann eben 1500 beträgt plus die 1000 BGE.
Das heißt für den Arbeitgeber würde es auch die Kosten senken, ergo billigere Preise.
Auf die Preise kommt aber nun die Konsumsteuer drauf und wir sind bei den alten Preisen.

Effekt wäre eben, dass die Leute ein Grundgehalt von 1000 haben bei gleichbleibenden Preisen. Wobei der Wettbewerb da ja nicht weg wäre.
Heute wollen sich die Händler ja auch mit den niedrigsten Preisen schlagen.
Warum sollte sich das ändern.
Und für generell Preiserhöhungen haben wir schon die Kartellaufsicht. Dafür muss das Rad nicht neu erfunden werden.
Für die die meinen dann würde einfach alles teurer.

Es ist im Grunde nur eine Umverteilungsmaßnahme.

Das wäre meine Vision vereinfacht ausgedrückt.

https://www.grundeinkommen.de/18/08/...ommen-bge.html
 
Die Kosten für den Arbeitgeber würden sich nicht senken, da die Leute nicht mehr so auf Arbeit angewiesen sind.

Folglich wird der Pool an Arbeitskräften (bzw. deren Stundenleistung) kleiner. Um die Arbeit trotzdem erledigt zu bekommen, muss der Arbeitgeber neue Anreize schaffen - was in den meisten Fällen durch ein höheres Gehalt passiert.


Im Endeffekt ändert sich also nichts, außer das man plötzlich 5000€ statt 2500€ verdient und für eine Ware ebenfalls den doppelten Preis zahlen muss.


Was dein Problem ist:
Du verstehst nicht, dass dieser extreme Eingriff in das aktuelle System die Abhängigkeiten untereinander komplett durcheinander wirft. Deswegen darf man nicht sagen "heute ist es so und mit den Zahlen von heute wird es morgen mit dem anderen System dann so sein". Das klappt nicht.

Erinnert mich an die Jahrespläne der sozialistischen Staaten. Die waren vom Prinzip her auch eine gute Idee, haben aber nicht funktioniert, weil die Leute dachten, die Menschen würden einfach so weitermachen wie vorher... was natürlich nicht der Fall war.
 
C3rone schrieb:
Was dein Problem ist:
Du verstehst nicht, dass dieser extreme Eingriff in das aktuelle System die Abhängigkeiten untereinander komplett durcheinander wirft. Deswegen darf man nicht sagen "heute ist es so und mit den Zahlen von heute wird es morgen mit dem anderen System dann so sein". Das klappt nicht.

Mal im Ernst.. ;)
Das ist doch heute schon längst so.
Heute wird so viel, aktuell gerade die FDP (^^ ihre Steuersenkungen) über zukünftige prognostizierte Einkünfte argumentiert, nicht zuletzt durch die Rente, dass es eh irrsinnig ist.
Ich hab vor kurzem die Sendung "Unter den Linden" gesehen mit Sahra Wagenknecht und so einem jungen FDPler, den man öfters sieht.
Da hat der FDPler großartig mit den prognostizierten Einkünften 2011 und 2012 argumentiert, was doch lachhaft ist, und Sahra Wagenknecht das auch kritisiert hat.
Das soll kein FDP Bashing sein, das macht jeder in der Politik und schon seit vielen Jahren.
Aber das fiel mir jetzt gerade deswegen als Beispiel ein..

Und das geschiet doch schon lange so in der Politik.

Ich verstehe nicht, wie man einer Prognose glauben kann, in 40 Jahren ist die Rente so und so, und dabei nicht mal sicher ist was im nächsten Jahr ist.
Aber so funktioniert heute Politik.
Die Probleme werden gerne, und das ja schon länger, immer verschoben und verdrängt..

Zack Peng, jetzt haben wir ne Krise, und die ganzen Prognosen der letzten Jahre sind das Papier nicht mehr wert, auf das sie gedruckt wurden.

Heutzutage werden Prognosen geradezu angebetet..
Prognosen beherrschen unser Leben.
Dabei kann man nichtmal mit Sicherheit das Wetter 3 Tage vorhersagen.
Mir gefällt das nicht.
 
innerhalb des Sytems sind Prognosen immer noch fehlerbehaftet aber, aufgrund von Daten und Erfahrungen der Vergangenheit, immer noch besser als Phantasiegebilde in einem neuen System.
 
Ich finde wenn du so argumentierst, dann zerstörst du jedwege Berechtigung, zu Innovationen.

Stell dir mal vor, das erste Auto wäre unter dem Gesichtspunkt bedacht worden.
Wozu das Auto, wenn wir Kutschen haben?
Oder das erste Flugzeug, etc etc..

Ich finde das ist eine innovationsfeindliche Einstellung, auch der Grund warum wir das derzeitige System ausreizen bis es mal zusammenbrechen wird..
Es krankt ja schon lange.
Generationenvertrag etc..
Vor über 100 Jahren war es ne Innovation, heute ist es veraltet.
 
Ich mache mir gerne Gedanken über das jetztige System.

Sehe es kritisch, dass wir offensichtlich nur unter "Druck" unser Leben positiv bestreiten können / dürfen.
Das sich unsere marktwirtschftlich, demokratisch, menschenrechtlich geprägten Staaten in letzter Zeit nicht immer so vorbildlich Verhalten usw....

Mir gieng es nur um die konkrete Argumentation in diesem Fall.

Eine Steuerschätzung fürs nächste Jahr ist - allen Unkenrufen zum trotze - genauer, als die Berechnung der Staatseinnahmen in einem BeGe System.
 
Ich wusste doch, dass ich das irgendwo mal gelesen hab..

Mitte 2010 wird es einen Feldversuch geben in 2 Regionen Deutschlands wo man ein BGE von 800 Euro testen wird.
Finanziert wird das Ganze von der Stuttgarter "Breuninger-Stiftung".
Da kann man gespannt sein.

http://bit.ly/cyZPbZ
 
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