Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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als ob es uns so schlecht geht...

COV, du sagst es doch selber, bei einem Grundeinkommen müsste man dem Niedriglohn Sektor Mehr Bezahlen.
Macht man das, wird Arbeit Teurer --> die Wirtschaftlichkeit sinkt.
macht man das nicht, dann wird gar nicht mehr gearbeitet --> die Wirtschaftlichkeit sinkt.

können wir uns das wirklich Leisten?
 
Cov schrieb:
Das heißt also im Umkehrschluß, daß Du für Sklavenarbeit bist.

Es gibt nun mal Jobs die niemand gerne machen will und die einfach nicht höher entlohnt werden können. Oder wärst du bereit im Supermarkt für den Liter Milch das doppelte zu zahlen nur damit die Kassiererin einen Lohn in angenehmer Höhe bekommt? Ohne einen gewissen "Zwang" würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren, da viele wichtige Arbeiten sonst unerledigt bleiben oder aber unbezahlbar werden würden. Die Verwendung des Begriffes "Sklavenarbeit" finde ich in diesem Zusammenhang übrigens völlig übertrieben und sehr polemisch, da klingen für mich "Moralvorstellungen aus dem vorletzten Jahrhundert" durch wie du es so schön beschreibst.

Cov schrieb:
Die Arbeitnehmer werden vom Staat gezwungen den angebotenen Lohn annzunehmen, sonst droht Entzug der Hilfe zum Lebensunterhalt.

Ist es nicht legitim vom Staat bzw. der Gemeinschaft, dass sie von Transferleistungs-Empfängern die Annahme zumutbarer Jobs verlangen darf?! Auch wenn der Lohn unattraktiv ist: Was ist denn die Alternative? Würde der Staat höhere Löhne per Gesetz erzwingen würden die höheren Personalkosten an die Endkunden weitergegeben werden was deutliche Preissteigerungen zur Folge hätte, welche die höheren Löhne wieder auffressen. Am Ende hätte niemand etwas gewonnen. Auch das BGE ist in meinen Augen dafür keine Lösung, da man dann kaum noch jemanden finden würde, der solche unattraktiven Jobs überhaupt annimmt.

Cov schrieb:
.....sondern zwingen sie auch noch jedes Mitglied der Gesellschaft (unter der Androhung: Enzug der Lebensgrundlage) sich an diese Regeln zu halten.

Du bist also der Meinung, dass die Gesellschaft von Transferleistungsempfängern, welche auf Kosten der Gemeinschaft leben, keine Gegenleistung verlangen darf? Man kann doch nicht einseitig auf seine Rechte bestehen und seine daraus resultierenden Pflichten ausblenden.

Cov schrieb:
So als ob sie ohne Sklaverei die Umschichtung von unten nach oben nicht mehr aufrecht erhalten könnten - womit sie sogar Recht hätten.

Die bestverdienenden 10% in Deutschland machen über 50% des Einkommenssteueraufkommens aus, obwohl ihr Anteil am Einkommensvolumen nur etwa 25% beträgt. Wie man da von einer Umschichtung von unten nach oben als gesellschaftliches Problem in Deutschland schreiben kann entzieht sich mir ehrlich gesagt völlig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Niemand muss in D "Sklavenarbeit" leisten.
Niemand wird gezwungen, sich anstellen zu lassen.
Selbst ohne Arbeit erhält man hier in D einen Lebensstandard, der vielen anderen Ländern die Tränen in die Augen treibt.

Doch ist es nunmal so, dass wenn man in einer Gemeinschaft die Vorteile genießen will, man sich auch in irgendeiner Form einbringen muss.
Arbeit ist evolutionär gesehen nichts, was auf Freiwilligkeit basiert. Es ist eine Notwendigkeit.

Und solange nur ein Mensch dafür Arbeiten muss, um anderen Menschen ein Überleben zu sichern, ist ein BGE oder eine Abkehr von "zwanghafter" Arbeit extrem einseitig bevorteilend.
 
Das Grundeinkommen wird ausschließlich immer nur moralisch begründet, aber wo Rücksichtslosigkeit und Konkurenzdenken die Menschen beherrschen, da ist kein Platz für Moral.

Ja, da ist was dran.

Also, per Definition kommt der Begriff der Moral erst mal nicht vor in unseren Marktmechanismen. Da geht es um andere Dinge, um Marktmacht und um Humankapital, und um Nutzen - und Gewinnmaximierung.
Un man kann es keinem Menschen auf der Welt übel nehmen, wenn er sein Leben nach diesen Mechanismen ausrichtet; es geht ja um die eigen Existenz.

Die Ergebnisse dieser Märkte beobachten wir tagtäglich:
Man kann sie einsehen, in Statistiken über Staatsverschuldungen und Arbeitslosenquoten, Zahlen über Steuereinnahmen, Gewinne, Staatshaushalte usw...
All das sind die Ergebnisse unserer demokratischen Marktwirtschaft.

Jetzt kommt vielleicht einer auf die Idee, das das keine Guten Ergebnisse sind - also muss ein BeGe eingeführt werden und am besten noch neue Politiker wählen.

Aber ja nicht die Ursachen bekämpfen - wir wollen doch auch in Zukunft "sozial" sein dürfen - und Gelder an Bedürftige verteilen - wo kommen wir denn da hin, wenn wir nicht mehr "sozial" sein können.


Doch ist es nunmal so, dass wenn man in einer Gemeinschaft die Vorteile genießen will, man sich auch in irgendeiner Form einbringen muss.



Ich fange langsam auch an, mir eine Welt ohne all diese Mahnenden Worte nicht mehr vorstellen zu können:

-Jeder muss den Gürtel enger schnallen
-Wer was haben will muss was dafür tuen
-Seid moralisch und Sozial, ihr Bürger - verzichtet zum WOHLE der Nation (was ist eigentlich diese Nation? ach richtig, die Summe der Individuen innerhalb dieses Konstruktes - aber, iss nicht so wichtig)

Wir wollen ermahnt werden, jeden Tag.
Dann wollen wir demütig den Kopf neigen - Ja, ich habe gesündigt, ich war gierig, bitte, ermahnt mich...
 
Zuletzt bearbeitet:
|MELVIN| schrieb:
Es gibt nun mal Jobs die niemand gerne machen will und die einfach nicht höher entlohnt werden können.
Einfach zu sagen, daß es "diese Jobs nun mal gibt", impliziert, daß die Existenz dieser Jobs erst garnicht in Frage gestellt werden darf.
Zu sagen, daß niemand unangenehme Jobs machen will ist eine Pauschalisierung.
Alle Pauschlaisierungen müssen konsequenterweise falsch sein, denn Menschen sind von Natur aus unterschiedlich.
Daß gewisse Arbeiten nicht höher entlohnt werden können, ist eine weiter Unterstellung.

Oder wärst du bereit im Supermarkt für den Liter Milch das doppelte zu zahlen nur damit die Kassiererin einen Lohn in angenehmer Höhe bekommt?
Wenn mir das Wohlergehen meiner Mitmenschen (übrigends nicht nur national) wichtig ist, dann muß ich mich schon entscheiden.

Ohne einen gewissen "Zwang" würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren, da viele wichtige Arbeiten sonst unerledigt bleiben oder aber unbezahlbar werden würden.
Eine interessante Sichtweise, welche weitverbreitet zu sein scheint.
Da würde ich das gerechtfertigte Funktionieren einer Gesellschaft so wie Du es Dir vorstellst gerne in Frage stellen.

Die Verwendung des Begriffes "Sklavenarbeit" finde ich in diesem Zusammenhang übrigens völlig übertrieben und sehr polemisch, ...
Das ist zugegebenermaßen absichtliche Provokativ gemeint. Und natürlich ist der Lebensstandard von Sklaven im historischen Sinne nicht gemeint, beide haben dennoch eins gemeinsam: den Zwang.
Völlig übertrieben würde ich dazu auch nicht sagen, es kommt immer darauf an, auf welche Seite ein Kritiker steht. Wenn man sein Schäfchen im Trockenen hat, dann läßt sich natürlich gut locker und flockig argumentieren.

Ist es nicht legitim vom Staat bzw. der Gemeinschaft, dass sie von Transferleistungs-Empfängern die Annahme zumutbarer Jobs verlangen darf?!
Wenn der Staat sich die Freiheit nimmt die Ausgestaltung des Zusammenlebens in einer (Zwangs-)Gesellschaft bestimmen zu können, dann soll er es mit dem Konsens der Mitglieder machen und nicht gegen sie.
Wenn es dabei zu keinem Konsens kommen sollte, wie könnte man es rechtfertigen, die Betroffenen gegen ihren Willen dazu zu zwingen?
Zwang zu "zumutbarer" Arbeit unterstellt wissen zu wollen, was "zumutbar" ist und was nicht.
Das setzt eine dominante Denkensweise voraus, wie sie anscheinend heute immer noch vertreten wird.

Auch wenn der Lohn unattraktiv ist: Was ist denn die Alternative?
Warum im Arbeitsleben die grundsätzliche Regel der Marktwirtschaft nicht konsequenterweise durchziehen? ► Angebot und Nachfrage.
Wenn es zu wenig oder keine Nachfrage nach bestimmten Arbeitsplätzen gibt, dann hat der Arbeitsmarkt bereits darüber entschieden.
Aber Menschen dazu zu zwingen die Arbeitsplätze dennoch künstlich am Leben zu erhalten, entbehrt für mich jeglicher Logik.


Würde der Staat höhere Löhne per Gesetz erzwingen, würden die höheren Personalkosten an die Endkunden weitergegeben werden was deutliche Preissteigerungen zur Folge hätte, welche die höheren Löhne wieder auffressen.
Wenn die Nachfrage wegen den zu hohen Preisen wegbrechen würde, dann hat sich der entsprechende Wirtschaftszweig eben nicht bewehrt.

Am Ende hätte niemand etwas gewonnen.
Verhängnisvoller Denkfehler!
Denke mal für eine Sekunde BGE:
Die Existenzen der Menschen sind gesichert. Zu gleicher Zeit gibt es das Verlangen in einer Gesellschaft die Welt so zu gestalten, daß es Freude macht in ihr zu leben. Wenn der Gestaltungsspielraum gegeben wird, dann werden die Menschen es auch in Anspruch nehmen. Das ist eine Erfahrung, auf die wir uns verlassen können. Wie weit die Entwicklungen in Deinem Sinne sein werden, sei dahingestellt. Aber wenigstens hätten wir dann eine Gesellschaft die von allen mitgestaltet und dadurch getragen würde.

Auch das BGE ist in meinen Augen dafür keine Lösung, ...
Ich erwarte von einem BGE Gegner wenigstens das Zugeständnis, daß wir beide nicht hellsehen können. Also, würden wir es für 2 Jahre einführen und dem Ergebnis entsprechend entweder beibehalten oder wieder abschaffen, wäre dieses Thema ein für alle male vom Tisch.
Das Zusammenleben auf diesem Planeten ist für uns zu wichtig, als daß wir eine dringende Entwicklung wegen fadenscheinigen Gründen hemmen sollten.

Du bist also der Meinung, dass die Gesellschaft von Transferleistungsempfängern, welche auf Kosten der Gemeinschaft leben, keine Gegenleistung verlangen darf?
Wenn die Empfänger keine akzeptable andere Alternative hätten, dann vertrete ich absolut diese Meinung.
Dieser Planet gehört, während wir leben, uns allen. Warum sollten sowohl die Resourcen als auch der Grund und Boden dermaßen ungerecht aufgeteilt werden? Da bildet sich eine Gesellschaft mit der Regel: Hast Du genug Geld, dann kannnst Du soviel haben wie Du willst - egal ob Du es brauchst oder nicht, egal welche Auswirkungen deine verschwenderische Lebensweise auf gegenwärtige Mitmenschen und den nachfolgenden Generationen hat. Und eigentlich ist es auch egal, unter welchen Umständen jemand sein Geld gemacht hat. Da kann noch so viel Blut dran kleben, es kann aus einer negativen Wertschöpfung entstanden sein - Geld stinkt nicht.

Aber nun habe ich wieder moralisch argumentiert. Das zählt ja für manche Menschen nicht.

Man kann doch nicht einseitig auf seine Rechte bestehen und seine daraus resultierenden Pflichten ausblenden.
Das kommt darauf an wie du Recht und Pflicht definierst.
Jemanden ein Recht zu versagen, jemanden die Pflicht aufzuzwingen - die Begründungen zu beidem setzt Macht voraus, genauso wie jemanden sein Recht zuzugestehen oder jemanden von seiner Pflicht zu entbinden. Die Anwendung von Macht über andere Menschen hat sich in der Vergangenheit (und Gegenwart) nicht gerade mit Ruhm bekleckert, vor allem wenn Gehorsamkeit ins Spiel kommt nach dem Motto: ich habe ja nur meine Pflicht getan.

Die bestverdienenden 10% in Deutschland machen über 50% des Einkommenssteueraufkommens aus, obwohl ihr Anteil am Einkommensvolumen nur etwa 25% beträgt.
Mit Deiner Rechnung kommen immer nur die Neoliberalen.

Das Einkommen in Deutschland

Die oberen 10% der Bevölkerung haben 25% des Einkommens.
Die unteren 10% der Bevölkerung haben 3% des Einkommens.

Die Vermögensverteilung in Deutschland

Die oberen 10% besitzen 60% des Vermögens
Die unteren 10% besitzen nichts, denn die haben Schulden.

Wie man da von einer Umschichtung von unten nach oben als gesellschaftliches Problem in Deutschland schreiben kann entzieht sich mir ehrlich gesagt völlig.
Deswegen sollte man auch nicht mit jedem Diskutieren.
Du lebst in Deiner Welt und ich in meiner.
 
Cov schrieb:
Wenn der Staat sich die Freiheit nimmt die Ausgestaltung des Zusammenlebens in einer (Zwangs-)Gesellschaft bestimmen zu können, dann soll er es mit dem Konsens der Mitglieder machen und nicht gegen sie.
Wenn es dabei zu keinem Konsens kommen sollte, wie könnte man es rechtfertigen, die Betroffenen gegen ihren Willen dazu zu zwingen?

Du bist also der Meinung, dass der ausgeübte staatliche Zwang auf Transferleistungsemfänger unattraktive und schlecht bezahlte Jobs anzunehmen nicht gerechtfertigt ist. Aber was ist mit dem staatlichen Zwang, der Gutverdiener verpflichtet 40% und mehr ihres Einkommens in Form von Steuern und Abgaben an den Staat abzudrücken, damit von eben diesen Geldern u.a. die Transferleistungsempfänger leben können? Besteht für diesen Zwang denn ein größerer gesellschaftlicher Konsens als für den ersteren Zwang? Warum sollte der eine Zwang gerechtfertigt sein und der andere nicht? Für mich argumentativ nicht nachvollziehbar.

Cov schrieb:
Das kommt darauf an wie du Recht und Pflicht definierst.
Jemanden ein Recht zu versagen, jemanden die Pflicht aufzuzwingen - die Begründungen zu beidem setzt Macht voraus, genauso wie jemanden sein Recht zuzugestehen oder jemanden von seiner Pflicht zu entbinden. Die Anwendung von Macht über andere Menschen hat sich in der Vergangenheit (und Gegenwart) nicht gerade mit Ruhm bekleckert, vor allem wenn Gehorsamkeit ins Spiel kommt nach dem Motto: ich habe ja nur meine Pflicht getan.

Auch hier kann ich argumentativ nicht nachvollziehen, warum die Erwerbstätigen weiter schön ihre Pflicht erfüllen und Steuern zahlen sollen und die Transferleistungsempfänger, die von eben diesen Geldern leben, ihre Pflichten nicht erfüllen müssen weil diese ja angeblich eine Form der Unterdrückung wären. Ich muss ehrlich sagen: Wenn ich jeden Monat meinen Lohnzettel bekomme und sehe, was da an Abgaben und Steuern weggeht, fühle ich mich auch einer gewissen Unterdrückung bzw. einem gewissen Zwang unterworfen. Aber wenn man gegen diesen Zwang wettert wird man ja gleich als "neoliberal" und unsozial abgestempelt, während gegen den anderen Zwang zu wettern ja "sozial gerecht" ist. Für mich hat das was von Doppelmoral.

Cov schrieb:
Mit Deiner Rechnung kommen immer nur die Neoliberalen.

Tolles Argument. Mit deiner Rechnung kommen immer nur die Linken.

Cov schrieb:
Das Einkommen in Deutschland

Die oberen 10% der Bevölkerung haben 25% des Einkommens.
Die unteren 10% der Bevölkerung haben 3% des Einkommens.

Und was schlägst du jetzt vor? Die Steuern für Gutverdiener so stark zu erhöhen, bis die oberen 10% so viel verdienen wie die unteren 10% (welche übrigens größtenteils in Teilzeit arbeiten, von daher kein objektiver Vergleich)? Übrigens machen die unteren 50% weniger als 4% des Einkommenssteueraufkommens aus. Oder anders ausgedrückt: Die oberen 10% zahlen mehr als zehn mal so viel Steuern wie die unteren 50%, obwohl das Einkommensvolumen in beiden Gruppen in etwa gleich ist. Ich bleibe dabei: In Deutschland wird definitiv kein Geld von unten nach oben verteilt, ganz im Gegenteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
BGE würde folgendes bewirken:

1) Arbeitnehmer wollen nicht weiterhin für den jetztigen Lohn arbeiten
2) Arbeitgeber erhöhen die Löhne, damit sie weiterhin genügend Arbeitskräfte haben, bzw. einige können keine höhere Löhne zahlen und gehen Pleite.
3) Einige Arbeitnehmer arbeiten zu den höheren Löhnen weiter, andere wollen nur Teilzeit arbeiten, da ihnen das BGE + Teilzeitarbeit genügend Spielraum lässt.
4) Durch höhere Löhne steigen die Preise
5) Durch höhere Preise muß das BGE steigen, da es nicht auf die hohen Preise ausgelegt ist.

Dann fängt das gleiche wieder bei 1) an.

Folge:
Eine sehr hohe Inflation
Im Ausland sinkt der Wechselkurs zu unserer Währung, Einige Produkte aus dem Ausland werden nicht mehr ausreichend importiert, da der Preis zu hoch ist.
Die Wirtschaftsleistung sinkt

Was haben wir davon:
Kurzfristig fühlen wir uns wohl und in spätestens 5 Jahren, lebt ein Arbeitnehmer gerade noch so gut wie ein heutige Hartz4 empfänger.
 
@Metzlor
Ich würde noch ergänzen bzw. konkretisieren wollen: Es würden weniger Menschen arbeiten und es würde sich trotzdem mehr Geld im Umlauf befinden. Einer geringeren produzierten Warenmenge stünde also eine gesteigerte wirtschaftliche Nachfrage gegenüber. Dies würde zu deutlich steigenden Preisen und /oder einem Ausgleich der fehlenden produzierten Warenmenge über Importe und damit mittelfristig zu deutlichen Leistungsbilanzdefiziten führen. In welche Richtung sich eine so ausgerichtete Wirtschaft (viel konsumieren, wenig produzieren, große Leistungsbilanzdefizite) entwickelt sieht man derzeit in Griechenland.
 
florian. schrieb:
als ob es uns so schlecht geht...

... du sagst es doch selber, bei einem Grundeinkommen müsste man dem Niedriglohn Sektor Mehr Bezahlen.
Macht man das, wird Arbeit Teurer --> die Wirtschaftlichkeit sinkt.
macht man das nicht, dann wird gar nicht mehr gearbeitet --> die Wirtschaftlichkeit sinkt.

können wir uns das wirklich Leisten?

Du Metzlor und Melvin ihr seit drei Wirtschaftsexperten der besonderen Art.
Reflexartig wird von euch der Niedrig Lohn Sektor als gerecht bezeichnet. Ein Mindestlohn würde nach eurer Meinung den Untergang Deutschland bedeuten und ein GE würde, nach eurer Meinung, Millionen in die soziale Hängematte treiben.

Aber von BWL oder VWL hab ihr im eigentlichen Sinne keinen Dunst.

Fakt ist:

1. Der Niedriglohnsektor kommt uns Steuerzahlern teuer zu stehen, weil sich dort viele Aufstocker über H4 befinden. Die davon profitierenden Unternehmen bekommen eine Quersubventionierung zu Lasten der nicht subventionierten Firmen. Man spricht dann von Wettbewerbsverzehrung und gerade die wolltet ihr ja nicht. oh oh.

2. Alle Länder um uns herum haben einen Mindestlohn und leben immer noch. Komisch. Der Steuerzahler würde dadurch entlastet, weil dann auch zusätzliche Steuern bzw. Sozialabgaben generiert werden könnten bzw. keine Aufstockung nötig wäre.
Bsp.: Wer heute eine Putzfrau haben will, der muß auch schon 10,-€ bar zahlen. Davon gibt es heute in D ungefähr 400.000 Stellen. Natürlich überwiegend nicht angemeldet.

3. Die Angst ist vor dem GE ist eine Erfindung rechts konservativer Kreise, die ihr Machtmonopol vehement bedienen. Weil dann würde sich das Angebot/Nachfrage Monopol der Arbeitgeber relativieren. Gute Arbeitgeber hätten kein Problem. Aber schlechte AG kämen dann böse ins Schleudern, deren Geschäftsmodelle sind nämlich eigentlich unseriös, weil sie Quersubventionierungen vom Staat benötigen um Überleben zu können. Sie schaden damit schließlich auch allen ordentlich arbeitenden Unternehmern und zusätzlich die Allgemeinheit. Umgangssprachlich: Das sind miese Trittbrettfahrer, die zu Lasten der Allgemeinheit ihren Profit machen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Zusatz/Syntax)
Habe mal hier 4 Videos zu Deutschland und deren Arbeitsmarkt entwicklung, Konzerne, Steuern und zur Globalisierung.

Die Lügenmärchen vom Arbeitsmarkt

Wachsende globale Ungleichheit

Deutschland Niedrigsteuerland

Heimatlose Konzerne

Und alle neuen Gesetze und Abgabevergütung sind noch nicht mal enthalten. Bzw. neuste Zahlen.

Ich habe 2009 mit ein Arbeitsmarktforscher aus Kamenz in Sachsen gesprochen und der hat auch sehr schöne Zahlen und Übersichten gezeigt wie uns immer alles schön geredet wird und Statistiken gefälscht werden.
Er ist auch selber Unternehmer und erlebt das mit den Arbeitsamt auch jeden Tag noch selber alles.
 
achnu schrieb:
Du Metzlor und Melvin ihr seit drei Wirtschaftsexperten der besonderen Art.
Reflexartig wird von euch der Niedrig Lohn Sektor als gerecht bezeichnet.

Das habe ich nicht gesagt! Nur der Niedrig Lohn Sektor wird oftmals falsch definiert!
Ein Niedrig Lohn ist dann gegeben, wenn ein Erwachsener bei "Vollzeitarbeit" weniger als ca. 850 € verdient. Von mir aus könnte dies ruhig der Mindesterwerb darstellen, den man mit Vollzeit verdient, aber dagegen hast du bestimmt auch etwas!

Ein Mindestlohn würde nach eurer Meinung den Untergang Deutschland bedeuten und ein GE würde, nach eurer Meinung, Millionen in die soziale Hängematte treiben.

Mindestlohn würde nicht den Untergang Deutschlands bedeuten, allerdings lässt sich über die Höhe Streiten!

Ich kenne genügend die lieber Teilzeit arbeiten gehen würden, wenn sie dann genügend Geld zur Verfügung hätten, nur dies kann man nicht in jedem Beruf und viele Arbeitgeber stellen im Moment lieber 1 Vollzeitkraft als 2 Teilzeitkräfte ein.

Aber von BWL oder VWL hab ihr im eigentlichen Sinne keinen Dunst.

Kennst du überhaupt den Unterschied zwischen BWL und VWL?

Fakt ist:

1. Der Niedriglohnsektor kommt uns Steuerzahlern teuer zu stehen, weil sich dort viele Aufstocker über H4 befinden. Die davon profitierenden Unternehmen bekommen eine Quersubventionierung zu Lasten der nicht subventionierten Firmen. Man spricht dann von Wettbewerbsverzehrung und gerade die wolltet ihr ja nicht. oh oh.

Wie gesagt, der Niedriglohnsektor kann ruhig verschwinden, allerdings gibt es dann weiterhin Aufstocker über H4!

Das Unternehmen Subventionen bekommen, ob direkt oder indirekt gibt es schon lange, wo habe ich geschrieben das ich dies nicht will?


2. Alle Länder um uns herum haben einen Mindestlohn und leben immer noch. Komisch. Der Steuerzahler würde dadurch entlastet, weil dann auch zusätzliche Steuern bzw. Sozialabgaben generiert werden könnten bzw. keine Aufstockung nötig wäre.
Bsp.: Wer heute eine Putzfrau haben will, der muß auch schon 10,-€ bar zahlen. Davon gibt es heute in D ungefähr 400.000 Stellen. Natürlich überwiegend nicht angemeldet.

Keine Auftstockung nötig wäre, wie das denn? Hier gehst du von einer falschen Definition aus! Eine Teilzeitkraft, würde mit einem Mindestlohn trotzdem noch auftstocken müssen, genauso wie viele Familienväter, wo das Einkommen nicht über dem H4 Satz liegt!

Das Bsp. mit der Putzfrau, hast du woher?

3. Die Angst ist vor dem GE ist eine Erfindung rechts konservativer Kreise, die ihr Machtmonopol vehement bedienen.

Ich habe keine Angst ich bin nur realist!
Weil dann würde sich das Angebot/Nachfrage Monopol der Arbeitgeber relativieren.

Kannst du mir diesen Satz bitte erklären?
Ich nehme alle Milchlieferanten stecke sie unter einem Hut und nenne das Monopol.

Gute Arbeitgeber hätten kein Problem. Aber schlechte AG kämen dann böse ins Schleudern, deren Geschäftsmodelle sind nämlich eigentlich unseriös, weil sie Quersubventionierungen vom Staat benötigen um Überleben zu können. Sie schaden damit schließlich auch allen ordentlich arbeitenden Unternehmern und zusätzlich die Allgemeinheit. Umgangssprachlich: Das sind miese Trittbrettfahrer, die zu Lasten der Allgemeinheit ihren Profit machen.

Gibt es nur gute und schlechte AG??? Unseriöse Unternehmen die "nur" mit Subventionierung leben können, sind Ausnahmen nicht die Regel!

Bei dir hat 3. aber nichts mit Fakten zu tun, ist dir schon klar, oder?
 
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Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie von vielen ein Utopia gestrickt werden kann, in dem keiner gezwungen wird zu arbeiten, jeder trotztdem ordentlich Geld bekommt etc. etc.

Das ist so unfassbar weit weg von den Lebensrealitäten, weil es unterstellt, dass in unserer Gesellschaft dann nur glückliche Idealisten leben würden, die keinen Individualismus hegen und auf gar keinen Fall auf den eigenen Vorteil bedacht sind. Zudem wird davon ausgegangen, dass die Menschheit grundsätzlich darauf brennt, zu arbeiten.

In der Tat wäre es dann nämlich machbar, dass wir unser Niveau ALLE auf einen niedrigen Standard angleichen.
Dies müsste dann weltweit passieren, da wir ja alle nicht egoistisch und auf unseren Vorteil geprägte Personen sind.
Ich denke, dass wir es bei so einem weltweiten Ausgleichssystem dann tatsächlich schaffen könnten den Wohlstand aller so anzuheben, dass er vielleicht bei der Hälfte des hiesigen Hartz4 Niveaus liegt.
Dann möcht ich aber mal das Geschrei der "Gutmenschen" hier hören, die dann ganz selbstlos, wie immer, für sich mehr einfordern. Stellt sich dann immernoch die Frage, wer dann der Depp ist, der arbeiten gehen muss und vor allem, von wem das bestimmt wird.
Wie hier beschrieben ist Arbeit ja ein Zwang. Zwängen setzt man sich immer ungern aus.
Wenn wir also das System jetzt kippen und dickes BGE zahlen, dann arbeitet gerade in den unteren und unten/mittleren Lohnniveaus kein Mensch mehr, weil der in der Weltwirtschaft für diese Arbeit angebotene Geldwert auf ähnlichem bzw. unter dem Niveau des BGE liegt.

Wenn ich in einem Staat Lebe, in dem ich AUF JEDEN FALL ein Dach über dem Kopf habe, Essen bekomme, nicht frieren muss, Fernsehen, Internet, medizinische Versorgung, Möbel, Waschmaschine, Kleidung etc. und dann meckere, dass es der "Unterschicht" schlecht geht, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Informiert Euch bitte mal, was unsere Sozialämter tatsächlich an Geldern und Förderung für jeden willigen Leistungsempfänger bereitstellt und sagt mir dann offen ins Gesicht, dass hier die "arme Unterschicht" selbst mit einem für die Notversorgung bzw. Übergangszeit zur Verfügung gestellten Geld am Hungertuch nagen muss. Wer das tut, hat den Schuss nicht gehört.

Wir werden an der Denkweise, die mich an spätrömische Dekadenz erinnert, genauso untergehen wie alle "satt" gewordenen Hochkulturen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ZeroZerp schrieb:
Wenn ich in einem Staat Lebe, in dem ich AUF JEDEN FALL ein Dach über dem Kopf habe, Essen bekomme, nicht frieren muss, Fernsehen, Internet, medizinische Versorgung, Möbel, Waschmaschine, Kleidung etc. und dann meckere, dass es der "Unterschicht" schlecht geht, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Wir werden an der Denkweise, die mich an spätrömische Dekadenz erinnert, genauso untergehen wie alle "satt" gewordenen Hochkulturen.

Äh, wer redet denn hier von Unterschicht.
OK, für mich gibt es einen monetäre und eine soziale Unterschicht. Die teilweise deckungsgleich ist, aber teilweise eben auch nicht.
Bsp.: Es gibt viele Menschen die gut verdienen und trotzdem zur sozialen Unterschicht gehören. Es gibt auch viele Menschen die wenig verdienen und nicht zur sozialen Unterschicht gehören.

Deshalb muß ein jeder vorsichtig mit Pauschalierungen sein.

Nach unserem Grundgesetz, ist die Würde des Menschen unantastbar, daraus leitet sich eine Staatsalimentierung ab. Das ist nicht meine Erfindung sondern Gesetz und wir alle sind vielleicht nicht immer einer Meinung aber wir sind gesetzeskonform.

Wo wäre denn da der Zusammenhang zu sehen von unserem Grundgesetz zu spätrömischer Dekadenz (Orgien, Tierspiele mit Menschen etc..), das ist mir nicht ganz ersichtlich. Außer natürlich man würde sich über das Gesetz stellen und sich damit außerhalb eines legitimen und gesetzlichen Rahmens stellen. Dann wäre das aber Rechtsbeugung oder Rechtsbruch.

Langsam verdichtet sich bei mir mehr und mehr der Eindruck, das einige User nach Führung und Leitung schreien, weil sie mit der Situation intellektuell überfordert sind. Sie können argumentativ nicht mit halten, bestehen aber ausdrücklich auf ihrem Recht recht zu haben, und werden bei Widerlegung oder der Beweisführung ihrer falschen Gedanken ausfallend und impertinent. Deshalb hassen sie eigentlich auch alles intelligente um sich herum. Da sie aber selber nur den monetären Sprung von der Unterschicht in die untere Mittelschicht geschafft haben, hassen sie eigentlich auch die Unterschicht und damit ihre eigene Herkunft. Nach ihrer Definition sind das Arme und Faule die anderen auf der Tasche liegen und eigentlich auch keine Unterstützung verdient haben. Genau deshalb sind sie, und sie wissen das irgendwie, immer noch soziale Unterschicht, haben aber ein paar Kröten mehr in der Tasche.
Deshalb auch die Ablehnung des GE und ihre Definition von Arbeit, die auch nicht die modernste ist um mich mal vorsichtig auszudrücken.
 
Langsam verdichtet sich bei mir mehr und mehr der Eindruck, das einige User nach Führung und Leitung schreien, weil sie mit der Situation intellektuell überfordert sind.

Das beschränkt sich nicht nur auf die User dieses Forums, die auch nur eine Teilmenge der Gesellschaft darstellt.
Heutzutage plärrt jeder nach dem Staat. Gleichzeitig wird darauf geschimpft. Man will dem Staat die Verantwortung für sein Leben, für Kindererziehung, ja am besten noch für den Stuhlgang in die Schuhe schieben.
Wenn was schief geht, heisst es dann:Seht, was diese grausame Gesellschaft aus mir gemacht hat.

Überlebenswille, Motivation, Innovation, Bildung und Eigenverantwortung wird für solche Menschen zum Fremdwort. Ist doch eh alles da- und von allem genug, sonst könnten "die Reichen" ja nicht so reich sein.

Und weil sie tatsächlich (auch) intellektuell überfordert sind, kommt es ihnen auch nicht in den Sinn, sich selbstständig zu machen. Dann wär man ja selber plötzlich der böse Unternehmer, der andere Menschen versklaven muss, um seinen Betrieb aufzubauen und eine gesicherte Zukunft (unabhängig vom Staat!) aufzubauen. Lieber schimpfen.

Ich hab kein Geld?-> Egal... Mach ich trotzdem ein par Kinder. Da hab ich nämlich ein Recht drauf.
Der Staat zahlt schon- Und die Erzeugnisse belasten diesen dann, werden kriminell, übernehmen die Bettelhaltung und die Tendenzen der Eltern. - Und dann wird sich gewundert, warum die Jugend verroht, perspektivlos ist etc.
Das sind doch die wirklich asozialen!

Unser Volk besteht immer mehr aus durch die Mühlen der Medien und Politik lethargisch zermürbten Waschlappen ohne Eigeninitiative. Ein Volk von Heulern, Gutmenschen- ABER! natürlich nur solange es nicht um die eingene Belange geht.

Was? Eine Müllverbrennungsanlage soll gebaut werden -> Nicht bei mir!
Was? Eine neue Startbahn am Flughafen soll her? -> Gerne, solange es nicht mich betrifft.
Anhand unangenehmer Bauvorhaben kann man sehr schön sehen, wie gemeinnützig der Mensch eingestellt ist.
Umweltschonen: Super! -> Gleich Geräte kaufen, die in der Ökobilanz schön abschneiden und geräte die niedrigen Standby- Verbrauch haben. Das sind genau diejenigen, die dann aber Tonnen an CO2 und was sonst noch beim Flug in den Urlaub rausknallen.

Wenn wir hier in D alle zusammenhalten würden, dann könnten wir vielleicht sogar ein Utopia erschaffen, in dem es Leistungen ohne Gegenleistung gibt. Die, die aber am lautesten schreien, dass sich Arbeit lohnen muss und man X Euro BGE benötigt, gehen dann zu Aldi/Lidl und co einkaufen. Recherchieren im Internet nach den niedrigsten Preisen etc., nutzen also das System, dass sie so sehr hassen aufs schamloseste aus und treiben die Spirale des Turbo- Kapitalismus mit Vehemenz voran.

DAS ist für mich nicht nur moralisch schizophren! Und wer sich diesbezüglich "unschuldig" fühlt, werfe den ersten Stein.
Mit solchen Menschen wollt Ihr ein "gerechteres System" aufbauen? Einen Geldverteilungsregen mit der Gieskanne (BGE)?
Für wen ist das dann Gerechter? Doch wiederum nur für diejenigen, die sich einen Vorteil davon versprechen?
Ist es nicht so?
 
Zuletzt bearbeitet:
achnu schrieb:
Langsam verdichtet sich bei mir mehr und mehr der Eindruck, das einige User nach Führung und Leitung schreien, weil sie mit der Situation intellektuell überfordert sind.

Dann haben wir ja endlich mal was gemeinsam, denn genau diesen Eindruck habe ich auch.
 
achnu schrieb:
Ein Mindestlohn würde nach eurer Meinung den Untergang Deutschland bedeuten

was hat das mit einem BGE zu tun?
für mich überhaupt nichts, denn es ist ein Himmelweiter Unterschied ob man ein BGE von 800€ bezahlt oder ob man den Mindestlohn auf 800€ anhebt.

Wieso Argumentierst du so, als wenn beides das Selbe wäre?
 
Metzlor schrieb:
BGE würde folgendes bewirken: ... []

Das ist das typische reflexartige Gewäsch sogenannter Ökonomen, welches im Rahmen unserer aktuellen "Finanzwirtschaft" schon lange keine Gültigkeit mehr besitzt. 2010 betrug die reale Inflationsrate bereits über 10% (13,9% Geldmengenwachstum zu 3,5 Wirtschaftswachstum) und das ohne BGE. Ist schon erstaunlich wie Geld "arbeitet" oder anders, wie Banken Geld aus dem Nichts erschaffen (Geld "verleihen" , welches sie selbst schon lange nicht mehr besitzen kurz: Kredit geben). Das Problem ist nicht das BGE, sondern unser aktuelles Finanz- und Wirtschaftssystem, dessen Perversität mit den Derivaten und den Handlangern der Finanzindustrie (Abgeordnete) 2009 vorläufig ihren Höhepunkt genommen hat und in naher Zukunft mit Sicherheit noch "eins drauf" setzten wird, da die Geldmengen stetig weiter exponentiell wachsen.

|MELVIN| schrieb:
Ich muss ehrlich sagen: Wenn ich jeden Monat meinen Lohnzettel bekomme und sehe, was da an Abgaben und Steuern weggeht, fühle ich mich auch einer gewissen Unterdrückung bzw. einem gewissen Zwang unterworfen. Aber wenn man gegen diesen Zwang wettert wird man ja gleich als "neoliberal" und unsozial abgestempelt.

Die Tatsache dass Du tatsächlich der Ansicht bist, Deine Abgaben hätten in Ihrer Höhe auch nur Ansatzweise etwas mit den Transferleistungsempfängern zu tun zeigt mir, dass Du gesellschaftspolitisch aber auch gar nichts verstanden hast. Schimpfen darfst und sollst Du sogar, aber bitte in die richtige Richtung.

Zum Thema (akut realistisch):

BGE: unbedingt. Leider ist das nicht das Hauptproblem.

Edit: @ZeroZerp
Das die "unteren Schichten" bei einem BGE angeblich nicht arbeiten würden, könnte aber auch damit zusammenhängen, dass es gar nicht genug Arbeit mehr gibt. Das ist jetzt schon bittere Realität und wird sich zukünftig noch verschlimmern. Knapp 9 Millionen Menschen beziehen ALGI und/oder ALGII (inkl. Aufstocker). Alle zu Doof? Bilden wir uns doch alle weiter oder hat man dann nicht eher neun Millionen arbeitslose Akademiker? Wohin also mit den "überflüssigen" Menschen? Entsorgen?

Jeder hat also ein Dach über dem Kopf? LINK. Im Anbetracht der Umstände, dass Du so etwas von Dir gibst und andere zurechtweist, sie mögen sich besser informieren, bedeutet für mich, um Dich zu zitieren, nur Eines: Du hast "den Schuss nicht gehört."

Im Übrigen hast Du das mit der spätrömischen Dekadenz falsch verstanden. In diesem Kontext empfehle ich Dir die Lektüre von Machiavellis Il Principe und vor allem der Discorsi, in denen der Niedergang des römischen Reiches, bzw. das Reich als solches Modell stand. Betrachtet man die aktuelle Entwicklung, scheinen mir diese Werke recht zeitlos zu sein.

VG
 
Zuletzt bearbeitet:
laryllan schrieb:
Die Tatsache dass Du tatsächlich der Ansicht bist, Deine Abgaben hätten in Ihrer Höhe auch nur Ansatzweise etwas mit den Transferleistungsempfängern zu tun zeigt mir, dass Du gesellschaftspolitisch aber auch gar nichts verstanden hast.

Bist du ernsthaft der Meinung, dass kein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Transferleistungsempfänger bzw. im Umkehrschluss der Beitrags- und Steuerzahler und der Steuer-/Abgabenquote besteht?! Warum hat sich denn dann beispielsweise der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung seit 2005 mehr als halbiert? Warum hat denn die Rentenversicherung mittlerweile Rücklagen in zweistelliger Milliardenhöhe, welche voraussichtlich Beitragssenkungen in den nächsten Jahren möglich machen? Hat das wirklich nichts mit der massiven Zunahme der Erwerbstätigkeit seit 2005 zu tun, welche wiederum möglicherweise einer Folge des seit Hartz 4 bestehenden größeren "Zwangs" auf Erwerbslose ist, zumutbare Arbeiten anzunehmen? Sorry aber wenn du der Meinung bist dass da kein Zusammenhang besteht dann bist du derjenige, der "aber auch gar nichts" verstanden hat.
 
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@laryllan
Jeder hat also ein Dach über dem Kopf?

Ich korrigiere- Jeder kann sich vom Sozialamt eine Wohnung zuweisen lassen.
Nur müsste man dann schon wieder seinen Hintern hochkriegen und diese Beantragen und auch tatsächlich Bereitschaft signalisieren, dass man sich in der Gesellschaft engagieren will.

Dein Verlinkter Artikel geht auch nicht auf Notwedigkeiten ein. Er stellt lediglich dar, dass aus diesen und jenen Gründen Menschen auf der Straße leben. Nicht, dass man sie hier in Deutschland dazu zwingt.
Da stecken Schicksale dahinter, die man mit keinem Geld der Welt in den Griff bekommen würde.
 
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