na mal schaun, ob hier noch was geht
ich fang mal so an, mit dem was ich in den letzten Jahren erlebt hab im Job:
bis vor etwa 3 Jahren, wurden regelmässig hard- und software aufgerüstet. das war richtig cool, weil die Arbeit dadurch tatsächlich angenehmer und produktiver wurde. Seit ca 3 Jahren allerdings wurde an der Technik nix mehr verbessert, nur noch minimales Feintuning. Stattdessen wurde der Druck auf die Mitarbeiter stark erhöht, so das all die Vorteile wieder zu nichte gemacht wurden. Die Stimmung unter den Mitarbeitern ist schlecht, viele Vorgaben sind völlig unsinnig und kontraproduktiv usw, das ganze Elend. Der Grund ist ganz einfach: das Gebot der Gewinnmaximierung. Früher wurde das durch bessere Technik erreicht, irgendwann war ein Niveau erreicht, was sich nicht mehr steigern lässt, also wird jetzt der Druck auf die Angestellten erhöht. Dahinter steht ein als "natürlich" erscheinendes Prinzip des "Sozialdarwinismus": die schwächsten Mitarbeiter (werden krank und) gehen freiwillig, es bleiben die "stärksten", was für den Betrieb ja das beste ist. Ich denke, das ähnliche Vorgänge in sehr vielen Betrieben gesehen werden können. Frag ich mich, wie wäre es, wenn wir ein bGe hätten, und ich glaube, alles wäre besser.
Das Konzept nochmal vorgestellt:
es wird also an jeden (dieser Punkt wäre dann noch zu klären) ein bGe gezahlt. Kinder bekommen weniger, Alte auch (wegen eigenverantwortlicher Altersvorsorge können die aufstocken) und am höchsten ist es zwischen 25-40 Jahren (wegen Familie, Kinder, Hausbau usw)
wie wird es finanziert: nur über die "Konsumsteuer"!
dieser Punkt ist extrem interessant, weil sich hier sozusagen Volkswirtschaft und Philosophie treffen, wie ich finde. Das derzeitige System wird folgendermassen beschrieben: es gibt die "Verkaufssteuer" (oder auch Konsumsteuer, bzw heutige MWSt) auf der einen Seite, und alle anderen Steuer die es gibt, angefangen von der Mineralölst. und Erbschaftsst. und natürlich Lohnst. usw usf werden zusammengefasst, und als "Vorverkaufssteuer" bezeichnet.
Was ist von einer "Vorverkaufssteuer " zu halten, ein Beispiel verdeutlicht, worums geht: VW baut 2 Autos: einmal den Golf, der sich gut verkauft, sowie den Phaeton, der zwar als hochwertig gilt, der aber nur Laden hütet. Mit dem Phaeton macht VW ne Menge Verlust. Da aber alle Mitarbeiter und alle Maschinen usw bezahlt werden müssen, macht man eine Mischkalkulation: der Golf wird also im Preis angehoben, und somit finanzieren die Golfkäufer den Phaeton mit. An sich kein Problem. ABER: für den Phaeton sind bereits Steuer angefallen: Lohnsteur, Unternehmenssteuer usw usf. D.h. der Verlust, der verrechnet werden muss ist viel höher als er eigentlich wäre. Jetzt mal logisch gedacht: welche Steuer hat denn eine Berechtigung. Nun, da es um Geld geht, und Geld nun mal einen bestimmten "Wert" darstellt, kann man logischerweise nur Werte besteuern. Wer entscheidet, was ein Wert ist und was nicht? Das sind die zahlenden Kunden. Genau betrachtet hat ein Verkaufsgegenstand nur 1 Sekunde lang einen Wert, nämlich wenn der Kunde bezahlt. Stellt der Käufer später fest, das es ein Fehlkauf war, und stellt das niegelnagelneue Ding bei ebay rein, dann hat sich der Wert schon halbiert.
Staatsquote:
Addiert man die Vorverkaufssteuern und die Verkaufsteuer erhält man die "Staatsquote". Das ist der "Preis" den wir dafür zahlen, das wir in einem gut ausgebauten Staat leben, mit Polizei und Feuerwehr, Bundeswehr, Rentensystem usw usf. die Höhe dieser Staatsquote wird geschätzt auf etwa 50%. Davon entfallen 19% auf die Verkaufssteuer und 30% auf alle Vorverkaufststeueren. d.h. das alle Nettopreise um 30% höher sind, als sie sind. Also wenn man 1 Euro ausgibt, erhält man eine Ware im Wert von 50 Cent.
Daher ändert sich am Preisniveau nix, wenn man alle Steuern abschafft und stattdessen 50% MWSt einführt, weil wir das heute schon zahlen.
Rückzug des Staates.
die Politik versucht ständig mit Gesetzten "Fehlentwicklungen" zu begrenzen. Stichworte: Mindestlohn, maximale Wochenarbeitszeit, Kündigungsschutz, Kilometergeld, Arbeitslosengeld, Harz4 usw
Alle diese Eingriffe gibt es im bGe nicht mehr. Ein Unternehmer kann sich jederzeit von Mitarbeitern trennen und neue einstellen wie es ihm grad passt. Selbstverständlich findet weiterhin ein Wettbewerb um die besten Arbeitsplätze statt. Allerdings haben sich beim bGe die Spielregel geändert: schlechte Arbeitsverhältnisse werden schlicht verwaisen.
Arbeit hat ja 2 Aspekte:
zum einen ist da die schlichte Tätigkeit, die eben die Wertschöpfung darstellt.
zum anderen das ganze drumherum. Und das ist oft ziemlich traurig was da abgeht. Und ich glaube 100%ig, das die allermeisten, die im Job unzufrieden sind, kein Problem mit der Tätigkeit haben, sondern einfach nur in ballaballa-Strukturen ihr Dasein fristen. Das ist regelrechter Zivilisationsabbau und des kanns net sein.
und sonst so:
naja, die gigantische Verwalungsbürokratie von heute wäre überflüssig, das spart schonmal ne Menge ein, Stichwort Staatsquote.
Dann kann ich mir vorstellen, das beim bGe die Kriminalität zurückgeht. Denn wer Mist baut, bekommt mal so ein paar Monate lang kein Geld mehr, und das macht aua. Da möchte ich mal die Rückfallquote sehn, lol. Das ganze bedeutet natürlich ne bessere Lebensqualität für alle und ne enorme Kostenersparnis.
Heutzutage haben ältere arbeitslose 45+ kaum ne Chance Arbeit zu finden, aus unterschiedlichsten Gründen, jedenfalls nicht wegen mangelnder Qualifikation. Ich denke, das wäre beim bGe kein Problem mehr. Die ganze Arbeitsvermittlung wäre ganz anders als heute. Flexibel halt.
Mal was banales: rushhour. jeden Tag stehn millionen Leute im Stau. das ist längst nicht bei allen Betrieben nötig, das die volle Belegschaft um 8:00 anfängt, könnte man sicher entspannter regeln, nehm ich an.
Heute wird Hatz gemacht auf Harz4-Empfänger die schwarz arbeiten. Immerhin gibt es nun schon Politiker, die das eher begrüßen, wenn Leute nicht vor der Glotze versumpfen. Unter dem Bge wäre das legal. Denn es gibt keine Bruttolöhne mehr, der Arbeitslohn ist immer netto.
Dann mal die Frage nach der deutschen Identität, haben wir sowas, wollen wir sowas? so ne Frage wäre unter dem bGe mal spannend. weil sich das Verhältnis zum Staat/Gesellschaft ja völlig ändert, bzw. es wird für jeden sichtbar.
usw.. ich denke, die Lebensqualität wäre definitiv höher als heute.
Ein letztes: die Deutschen sind bekannt dafür, in Extremen zu leben. Mal geht die Welt unter, dann sind wir Papst/Weltmeister oder was weiß ich. Nun haben wir das komplizierteste Steuersystem auf der ganzen Welt/aller Zeiten. somit wäre es für uns logisch, umzusteigen auf das simpelste System, mit nur 1 Steuer. gradezu zwangsläufig.
gn8