Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Welchen Teilzeitarbeitsplatz kennst du, der ein angemessenes Einkommen (deutlich über H4 Niveau) bringt?
Obwohl ich zu den oberen 20% Einkommen aller AN in D zähle, mit Teilzeit (50%) würde ich mich mit H4 besser stehen.


Im Moment wird in Deutschland 73,5% des BIP im Dienstleistungssektor erbracht, Tendenz steigend. Und da lässt sich relativ wenig automatisieren.

Genau das ist der Fehler. Ein Beispiel: Verkäufer(Abkassierer) -> heute schon überflüssig, aber wechsel noch zu teuer/unbequem
Gibt genügend andere Bereiche die ähnlich aussehen.


Interessant ist auch, dass euch persönliche Freiheit anscheinend gar nicht interessiert. Es gibt sicher genug Leute, die mehr als 35 Stunden arbeiten wollen, ihr wollt es ihm aber verbieten.

Das will doch keiner. Es ist nur eine mögliche Konsequenz auf den Rückgang der Arbeitsplätze. Entweder werden die Arbeitsplätze gerecht verteilt oder die erwirtschafteten Güter.

Passiert beides nicht wird es eh aufgrund der dadurch zunehmenden Notstände irgentwann einen Bruch geben. Nicht in 10 Jahren, auch nicht in 20, aber im 21Jh. sicher noch.

Die Frage ist nur ob bis dahin einige wie die Made im Speck leben sollen während andere am Existenzminimum rumkrebsen oder ob man gleich etwas tut und damit einen Aufstand oder schlimmeres vermeidet.


Im März 2012 dürften es also gut 22,8 Mio sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte sein

Wahnsinn, damit hast du mich ja völlig widerlegt! Hier nochmal meine Zahlen:

1996 waren noch 27,7 Millionen Vollzeit beschäftigt, 2008 gibt es nur noch 23,5 Millionen Vollzeit Beschäftigte.

2012 sind es jetzt also schon 22,8 Mio, was für eine Steigerung!

Das erinnert mich an die Erhöhung der Schokoladenration von 40 auf 30g pro Woche. Nur das die angebliche Erhöhung hier von MiniWahr Arge kommt.
 
Feuermanngnther schrieb:
Du hast noch viel zu lernen, junger Padawan!

Du kennst den Unterschied zwischen Theorie und Praxis junger Obi wan Knobli (?)
Freier Kapitalverkehr als Grundlage für den globalen Kapitalmarkt bietet gesamtwirtschaftliche Vorteile, sowie - die andere Seite der Medaille - auch Risiken.

Vorteil: Das Kapital sucht sich gewissermaßen den Ort seiner bestmöglichen Rentabilität.
Nachteil: Die Risiken im Zusammenhang mit nicht überwachtem Kapitalverkehr liegen zum einen in der Gefahr einer überhöhten Gläubiger-Schuldner-Position. Der Knackpunkt hierbei ist, weshalb Kapital in ein Land strömt, und wie es dort verwendet wird: Für Investitionen oder Konsum. Ersteres steht für solides Wirtschaften, das auch eine reale Rendite erwarten lässt, letzteres hingegen kann leicht in die Verschuldungsfalle führen, was sich weder für den betroffenen Staat noch für die Geldgeber auszahlt. Die Gefahr des globalen Kapitalmarktes besteht somit vor allem in der zu leichtfertigen Aufnahme und Vergabe von Krediten. Zum anderen kann es zu Instabilitäten an den Finanzmärkten kommen. Verwerfungen an den Finanzmärkten können die Folge sein.

In der Theorie regelt sich der freie Markt selbst oder pendelt sich ein. Aber in der Praxis schaut es eben anders aus.
Weniger Star Wars gucken, und mal eine Zeitung lesen, dort findest du Hinweise auf folgende Krisen…
- Bankenkrise
- Finanzkrise
- Schuldenkrise
- Vertrauenskrise
- Wirtschaftskrise
- Eurokrise
- Jobkrise
- Demokratiekrise
und so weiter…
 
Realsmasher schrieb:
Welchen Teilzeitarbeitsplatz kennst du, der ein angemessenes Einkommen (deutlich über H4 Niveau) bringt?

also ich kenne Wenige Mütter, die eine Vollzeit Arbeit wollen.
ein Elternteil Arbeitet Vollzeit, einer Teilzeit.
mehr ist doch mit Kindern kaum drin.
und damit kommt man auch gut über die runden.


Genau das ist der Fehler. Ein Beispiel: Verkäufer(Abkassierer) -> heute schon überflüssig, aber wechsel noch zu teuer/unbequem
und wer überwacht die Diebe?
also fällt die Kassiererin weg und der Security man kommt hinzu.
 
Einlass nur über RFID in Geldkarte, RFID in jedem Produkt -> Diebstahl fast unmöglich. Per Remote Überwachung von mehreren Märkten von 1 Person möglich.

also ich kenne Wenige Mütter, die eine Vollzeit Arbeit wollen.

Sind sie alleinerziehend, dann ist H4 in 95% der Fälle mehr Geld als Teilzeit. Sind sie es nicht bezahlt der Partner für sie mit.

Es ging auch nicht darum das Teilzeit unsinnig wäre, sondern das der Verdienst damit in den meisten Fällen nicht für ein angemessenes Leben ausreicht.

Manche behaupten es gäbe genügend Arbeitsplätze um gut zu leben, was defacto aber nicht der Fall ist, da Vollzeitbeschäftigung zurückgeht und man von Teilzeit nur selten leben kann(ohne H4 oder Partner).

Es ist nicht so das sich nur alle anstrengen müssen und schon kann jeder einen Job haben von dem er oder sie leben kann, es gibt schlichtweg schon heute nicht genug!
 
Realsmasher schrieb:
Einlass nur über RFID in Geldkarte, RFID in jedem Produkt -> Diebstahl fast unmöglich. Per Remote Überwachung von mehreren Märkten von 1 Person möglich.
Vor wenigen Posts fielen die Worte "persönliche Freiheit".
Der erste Schritt in die falsche Richtung wäre das für mich.

da Vollzeitbeschäftigung zurückgeht und man von Teilzeit nur selten leben kann(ohne H4 oder Partner).
Wenn es danach geht...
Vollzeitjobs von denen man angemessen leben kann werden auch weniger oder es wird immer schwerer.
 
Der erste Schritt in die falsche Richtung wäre das für mich.

Wäre für mich auch kontrovers. Wenn dadurch aber viele hunderttausend Leute nicht mehr hinter der Kasse stehen müssten wäre das meiner Ansicht nach akzeptabel. Soweit geht mein Datenschutzwille nicht, das ich deswegen so viele Leute dafür abstellen würde.

Das würde aber wie gesagt nur alles mit einem BGE oder anderem Verteilungsmechanismus funktionieren. Solange der nicht da ist sollen die Leute lieber die Arbeit haben sonst wäre es ein tatsächlicher Verlust.


Vollzeitjobs von denen man angemessen leben kann werden auch weniger oder es wird immer schwerer.

Das kommt noch dazu, wie ich oben geschrieben habe: heute 21% im Niedriglohn, vor 15 Jahren waren es 16%.

All das spricht nach marktwirtschaftlichen Gesetzen dafür, das mehr potenzielle Arbeiter da sind als es Arbeit gibt und das die Entwicklung auch so weiter geht, was manche hier vehement abstreiten wollen.

Eben gerade deswegen brauchen wir eine andere Art der Umverteilung als bisher. Aber das Wort Umverteilung darf man schon gar nicht benutzen, weil viele sonst gleich die Sozialismuskeule rausholen und das ja in der heutigen Gesellschaft schon fast so gut ist jemanden zu brüskieren wie ein Nazivergleich.

Wer so spricht ist in den Augen derer ein Minderleister, arbeitslos oder gar völlig verblendet. Das selbst Leute aus den gebildetsten Bevölkerungsschichten teilweise so denken, weil sie eben nicht rein egoistisch denken, wird nicht akzeptiert.
 
Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass Teilzeitarbeit meist von einem Partner ausgeübt wird und der andere Vollzeit arbeitet. Laut Wikipedia waren 2007 in Deutschland 11,8 Millionen Menschen teilzeitbeschäftigt und davon 2 Millionen unfreiweillig. Das ist natürlich nicht erstrebenswert, aber zeigt dass der größte Teil der Teilzeitbeschäftigung gewollt so erfolgt.

Wie kommst du darauf, dass niemand mehr als 35 Stunden arbeiten will?
Es gibt ja wohl im Moment schon genug Leute, die mehr als 40 Stunden arbeiten. Natürlich würde kaum jemand ohne das mehr an Lohn länger arbeiten, aber in der Wirklichkeit kann man eben nicht einfach für weniger Arbeit den gleichen Lohn erwarten.


@Species 8472:

Was hat denn jetzt der internationale Kapitalverkehr mit deiner Aussage zu tun, dass Investitionen Krisen auslösen?
Mal davon abgesehen, dass die ich nicht weiß, was du mit Eurokrise, Demokratiekrise und Vertrauenskrise meinst, wurden die aktuellen Krisen nicht durch den freien Markt, sondern durch Staatsaktivität ausgelöst wurden. Die Finanzkrise 2007 durch die FED, die lange Zeit die Leitzinsen zu niedrig hielt und den amerikanischen Staat, der Immobilienkredite garantierte. Die Staatsschuldenkrise, wie der Name schon sagt, durch zu hohe Verschuldung der Staaten. Die anderen hängen mehr oder weniger damit zusammen.

Eben gerade deswegen brauchen wir eine andere Art der Umverteilung als bisher. Aber das Wort Umverteilung darf man schon gar nicht benutzen, weil viele sonst gleich die Sozialismuskeule rausholen und das ja in der heutigen Gesellschaft schon fast so gut ist jemanden zu brüskieren wie ein Nazivergleich.

Das ist ja lächerlich, wie du dich hier in die Opferrolle drängen willst. Alle im Bundestag vertreteten Parteien sind für staatliche Umverteilung, aber alle gegen Nazis. Da besteht doch ein "kleiner" Unterschied.
 
Realsmasher schrieb:
Wahnsinn, damit hast du mich ja völlig widerlegt! Hier nochmal meine Zahlen:

1996 waren noch 27,7 Millionen Vollzeit beschäftigt, 2008 gibt es nur noch 23,5 Millionen Vollzeit Beschäftigte.

2012 sind es jetzt also schon 22,8 Mio, was für eine Steigerung.

Klar hab ich dich wiederlegt. In Post #1933 schriebst du:

"Deswegen nimmt auch die Zahl der Erwerbstätigen immer weiter ab...."

Das ist schlicht falsch. Wir haben aktuell 41,4 Mio Erwerbstätige, so viel gab es noch nie in Deutschland. Der Trend zeigt dabei seit Jahren nach oben. Nur weil du jetzt auf einmal nur noch von Vollzeitbeschäftigten sprichst, deren Anzahl nebenbei bemerkt auch schon seit 2005 fast durchgehend steigt, wird deine Aussage nicht richtiger.

Und zum Thema geringerer Arbeitskräftebedarf durch Automatisierung: Das halte ich für einen Trugschluss. Denn Automatisierung schafft auch Arbeitsplätze:

Automatisierte Produktionsanlagen:
- müssen entwickelt, konstruiert, dokumentiert und programmiert werden (Ingenieure/Informatiker)
- müssen hergestellt, gewartet und bei Bedarf repariert werden (Techniker/Monteure)
- müssen in Betrieb genommen werden (Ingenieure)
- müssen angeboten und verkauft werden (Vertrieb/Marketing)
- müssen mit Ersatzteilen versorgt werden
- müssen seitens des Herstellers entsprechende Servicedienstleistungen anbieten im Falle von Störungen etc.

Wie man sieht dürften per Saldo also unter Umständen sogar zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, aber eben im hochqualifizierten Bereich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Feuermanngnther schrieb:
Was hat denn jetzt der internationale Kapitalverkehr mit deiner Aussage zu tun, dass Investitionen Krisen auslösen?

Mal davon abgesehen dass du den Internationalen Kapitalverkehr in die Runde geworfen hast.
Zitat: Gespartes Geld wird investiert (ob im Inland oder Ausland ist dabei erstmal egal).


Sparen ohne zu Investieren bedeutet durch oder infolge von Inflation Wertverlust. Geld für Jahre unter die Matratze legen, ist keine gute Idee. Ergo: "Das Geld dient als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel, wobei die zweite Funktion die erste aufhebt."

Wenn ich also Sparen möchte ohne dass mein Geld an Wert verliert dann muss ich es Gewinnorientiert Anlegen/Investieren. Hier kommt also der Internationale Kapitalverkehr ins Spiel. Da der Finanzmarkt Global vernetzt ist.

Wem du nun den Schwarzen Peter in die Schuhe schiebst ist irrelevant. Die Folge von Investitionen, ist auf lange Sicht, Verschuldung und die damit verbundenen Krisen. Komisch das ganze was, wo wir doch Schuldgeld nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nur weil du jetzt auf einmal nur noch von Vollzeitbeschäftigten sprichst

Tue ich nicht auf einmal, sondern die ganze Zeit schon.

SVP-Jobs nützen gar nichts wenn sie nicht zum Leben reichen. Du bist warscheinlich der Meinung Arbeit alleine reicht schon zum Selbstzweck, man muss ja nicht davon leben können.

Die Zahl steigt auch nicht wirklich, 2011 liegt auf dem Niveau von 2004, davor war es deutlich besser. Zieht man die stetig steigende Zahl der Aufstocker und Geringstverdiener ab, gibt es effektiv immer weniger Jobs von denen man vernünftig leben kann.

Es ist schon logisch das bei sinkenden Löhnen mehr Leute beschäftigt werden, weil für mehr Leute auf einmal nur genauso viel bezahlt werden muss, aber mehr erwirtschaftet werden kann. Das die Leute davon nicht Leben können spielt ja keine Rolle. Für diejenigen die zu unwürdigen Löhnen beschäftigen jedenfalls nicht.


Automatisierung schafft auch Arbeitsplätze:
...
Wie man sieht dürften per Saldo also unter Umständen sogar zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, aber eben im hochqualifizierten Bereich.

Jetzt enttäuscht du mich aber, von einem lupenreinen Kapitalisten hätte ich mehr erwartet. Wenn mehr Arbeitsplätze als vorher da sind und die zudem im hochqualifierten = besser bezahlten Bereich, warum gibt es dann die Automation?
Welcher Unternehmer bezahlt das bitte wenn es teurer ist?

Nach deiner Logik wäre es wohl billiger wenn wieder alles von Menschen gemacht wird?
Na mit dem Trend der Lohnentwicklung kann das wohl hinkommen.
 
Realsmasher schrieb:
Tue ich nicht auf einmal, sondern die ganze Zeit schon.

In Post #1933 nicht, und auf diesen habe ich mich ursprünglich bezogen.

Realsmasher schrieb:
Jetzt enttäuscht du mich aber, von einem lupenreinen Kapitalisten hätte ich mehr erwartet. Wenn mehr Arbeitsplätze als vorher da sind und die zudem im hochqualifierten = besser bezahlten Bereich, warum gibt es dann die Automation?
Welcher Unternehmer bezahlt das bitte wenn es teurer ist?

Nach deiner Logik wäre es wohl billiger wenn wieder alles von Menschen gemacht wird?
Na mit dem Trend der Lohnentwicklung kann das wohl hinkommen.

Der Unternehmer investiert in Automatisierung und senkt dadurch seine Produktionskosten. Durch die Investition entstehen beim Lieferanten der Automatisierungstechnik hochqualifizierte Arbeitsplätze, beim Unternehmer fallen niedrigqualifizierte Arbeitsplätze weg. Per Saldo bleibt die Zahl an Arbeitsplätzen insgesamt in etwa gleich. Die Effekte sind also:

- Zahl an Arbeitsplätzen bleibt gleich, aber Verschiebung hin zu den Hochqualifizierten beim Anbieter der Automatisierungstechnik
- Produktionskosten beim Unternehmer sinken, wodurch er an preislicher Wettbewerbsfähigkeit gewinnt und idealerweise international Marktanteile gewinnt und wiederum neue Arbeitsplätze schafft
- Bevölkerung im Binnenmarkt muss weniger Geld für die Produkte des Unternehmers aufwenden und hat mehr Geld für anderweitigen Konsum übrig

Natürlich kann im Einzelfall die Automatisierung zu mehr Arbeitslosigkeit führen, alles in allem dürften volkswirtschaftlich positive Effekt aber überwiegen und auch die Arbeitslosigkeit nicht nennenswert negativ beeinflusst werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du richtig liest bezog sich #1933 auf #1932 und da ging es um Wegfall von Arbeitsplätzen und Arbeitszeitverkürzung.

Genau darauf habe ich geantwortet: immer mehr Teilzeit, immer weniger Vollzeit. Wenn das nicht deutlich genug war entschuldige ich mich dafür. Nutzlose Arbeitsplätze (von denen man nicht Leben kann) hatten für mich nie einen Stellenwert, deswegen interessieren sie mich auch nicht.

Das Leute solchen Arbeiten nachgehen hat nur einen Grund: die aktuelle Zwangsarbeit dank Hartz4 System. Wäre das nicht der Fall, wie vor H4, dann würden diese Stelle auch vernünftig bezahlt werden und wir hätten die ganzen Diskussionen heute nicht.


Der Unternehmer investiert in Automatisierung und senkt dadurch seine Produktionskosten. Durch die Investition entstehen beim Lieferanten der Automatisierungstechnik hochqualifizierte Arbeitsplätze, beim Unternehmer fallen niedrigqualifizierte Arbeitsplätze weg

Ah jetzt verschiebst du es also. Ändert an der Sache aber nix. Wenn es Gesamtvolkswirtschaftlich betrachtet mehr oder gleichviele Stellen gibt, die aber besser bezahlt werden, dann ist das teurer und wird daher im Kapitalismus nicht gemacht.

In deinem Beispiel wäre bei gleicher Anzahl an Arbeitsplätzen die Automation vom Lieferanten der technik teurer als die Einsparung die der Unternehmer haben kann.


Denk doch ganz simpel: ein Unternehmer beschäftigt einen Mitarbeiter in der Produktion. Der bildet sich nun fort und gründet eine eigene Firma und stellt Geräte her die seine Arbeit ersetzen können.

Dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) er verkauft nur an seinen vorherigen Chef, dann wird es aber nicht billiger sein als seine Arbeitskraft vorher war, sonst hätte er ja selbst weniger
b) er verkauft auch an andere und ersetzt damit gleich mehrere Stellen


Du kannst es drehen und wenden wie du willst, im Kapitalismus gewinnt immer die billigste Produktionstrategie solange das Ergebnis gleich ist.
Und das wiederum bedeutet, dass Automation nur dort eingesetzt wird, wo es billiger ist als der Mensch, was wiederum nur sein kann, wenn man weniger Menschen dafür braucht.
 
Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden kann ich nicht unterstützen. Wer keinen Mehrwert für die Gesellschaft darstellt verdient kein bedingungsloses Grundeinkommen (höchstens Essensmarken). Wer hingegen arbeitet hat das Recht seinen Status im Vergleich zu anderen z.B. durch Konsum und materielle Güter zu unterstreichen. Dies ist ein rein psychologisch nachvollziehbarer Effekt. Die Menschen sind nicht gleich und werden es nie sein.
 
@Realsmasher: du hattest doch gefordert, dass die menschen weniger stunden arbeiten sollen, damit mehr menschen einen job bekommen. genau dies scheint ja nach melvins (mehr erwerbstätige) und deine (weniger vollzeitstellen) zahlen der fall zu sein. was das angeht, sollte die aktuelle entwicklung deiner forderung ja sehr entgegenkommen, richtig?
viel mehr gehts ja um die höhe der entlohnung, sprich das bge.
darf ich fragen, in welcher preisklasse sich deine kleidung bewegt?
 
was das angeht, sollte die aktuelle entwicklung deiner forderung ja sehr entgegenkommen, richtig?
viel mehr gehts ja um die höhe der entlohnung, sprich das bge.

Sehr richtig. Derzeit geht der komplette Mehrgewinn durch die stetigen Produktivitätssteigerungen aber an den unteren Schichten vorbei und das sehe ich als Problem.

Die Preisklasse meiner Kleidung...nun ich bin ein bescheidener Mensch. Für ein Hemd zahle ich ~20€, für eine Jacke 100€, für eine Hose 30€, Schuhe ~50€.
Liegt aber größtenteils daran, das ich mal bauen will und die nächsten 10 Jahre dafür den Gürtel etwas enger schnallen muss.
 
in meinem heimatort gabs ein textilunternehmen, dass einer der größten arbeitgeber vor ort war. auch die mutter meines besten kumpels hat da gearbeitet. leider konnten die nicht zu den preisen herstellen, für die leute wie du (ich provoziers absichtlich, ich bin selbst nicht besser) einkaufen und sind insolvent gegangen und mussten alle arbeiter entlassen weil nur noch textilien aus niedriglohnländern gekauft werden. die industrie bietet durchaus jedes produkt an, das von den menschen gefragt wird. wollen die menschen produkte, die hochpreisig produziert und gehandelt werden, dann werden die auch hergestellt. sind die kunden aber der "geiz ist geil"-mentalität verfallen, bleibt der industrie nur in niedriglohnländern zu produzieren, um gegen die konkurrenz aus china und co überleben zu können. wenn du nicht kaufst, was von teuren facharbeitern produziert wird, gibt es auch kein jobs für teure facharbeiter. die schuld ist also nicht bei einzelnen arbeitgebern zu suchen, die schuld trifft uns alle gleichermaßen. wenn wir nur noch beim discounter kaufen, bekommen wir auch nur noch produkte, die teils global ausgeschrieben sind und sich nur durch eins auszeichnen: sie erfüllen den mindeststandard zum geringstmöglichen preis. und das gewährleisten nunmal nur die niedriglohnländer.

wenn du also den arbeitgebern einen vorwurf machen willst, dass sie immer nur für sich den nutzen maximieren wollen, dann solltest du dir mal überlegen, was du tust, wenn du die für dich ganz persönlich wirtschaftlichste lösung ohne rücksicht auf das herstellerland oder die arbeitsbedingungen kaufst. denn das ist das gleiche prinzip, lediglich die größenordnung ist eine andere.
 
Das Problem wäre nicht gegeben wenn die erwirtschafteten Güter denjenigen zukommen würden die sie erwirtschaften.

Das geht aber nicht, weil
a) schon das ausgeschüttete Geld nicht dem durchschnittlich erwirtschaftetem entspricht (6000 Brutto im Schnitt pro AN im Monat), es sind aber nicht mal 50% dessen was die Arbeiter erhalten, der Rest geht an die Unternehmer sowie Kapitaleigner

b) der Staat davon nochmal 50% oder mehr abgreift, wovon vieles zwar für Leistungen ausgegeben wird, manches aber auch versandet. Verwaltung, Politiker, etc. stellen alle keine Waren her die ich konsumieren kann. Klar braucht man die, aber die müssen nunmal mit durchgefüttert werden.


Ich verdiene wirklich gut, trotzdem habe ich Netto nichtmal 1/3 des Stundenlohns den mein Automechaniker (die Werkstatt) haben will, welcher wiederrum (der Mensch) nichtmal 1/3 meines Nettolohns hat.

Das hat nichts mit Geiz ist Geil zu tun, die Arbeiter in diesem Land könnten von den selbst hergestellten Produkten nichtmal 1/3 im Schnitt aufkaufen.

Ein Beispiel dafür ist VW: jeder MA dort (egal ob Produktion oder Verwaltung oder Management) produziert im Schnitt 13 KFZ im Jahr. Wie viele davon kann sich der durchschnittliche Angestellte leisten?
Mehr als 3 werden es sicher nicht.


Ich muss also aufgrund des Systems schon Waren kaufen die maximal sagen wir IM SCHNITT 1/3 von dem kosten, was von mir selbst produzierte Waren kosten oder ich kaufe weniger davon.
In jedem Fall beist sich die Katze da in den Schwanz. Der Vorwurf wird gerne erhoben, ist aber nicht realistisch, weil die Kaufkraft gar nicht da wäre nur deutsche Waren zu kaufen und selbst wenn man es tut, der Großteil des damit in deutsche Produkte investierten Geldes nicht den Mitarbeitern und damit dem Güterkreislauf zugeführt werden würde, sondern sehr viel (>50%) den global agierenden Kapitalbesitzern.
 
@Species 8472:
Mache dich doch mal bitte mit den Grundlagen der Volkswirtschaftslehre vertraut. In einer geschlossenen Volkswirtschaft bedeutet Sparen=Investieren. IMMER! Auch wenn du das Geld unter die Matratze legst. Das liegt einfach an der Definition des Begriffs "Investition". Man kann die Weltwirtschaft als geschlossene Volksiwrtschaft sehen.

Ohne Investitionen hätte man quasi keinen Output. Wie willst du denn ein Auto oder auch nur ein Messer produzieren, ohne vorher in Produktionsmittel investiert zu haben? Du kannst nicht einfach endlos Kapital mit Arbeit ersetzen, ohne dadurch wesentliche Einschränkungen zu erfahren.
I.A. lösen Investitionen auch keine größeren Krisen aus, wenn sie unter den Bedingungen des freien Marktes getätigt wurden und nicht auf Grund von Fehlanreizen des Staates.

Schulden sind ebenso nicht unbedingt schlecht, wie du das hier darstellst. Spätestens wenn du dir ein Haus bauen willst, wird das auch dir auffallen.


Bei dem Automatisierungsteil muss ich Realsmasher zustimmen, direkt fallen natürlich Arbeitsplätze weg. Allerdings entstehen indirekt Arbeitsplätze dadurch, dassdie Preise für das Produkt sinken und sich die Konsumenten mehr andere Dinge leisten können, die auch wieder produziert werden müssen. Außerdem dadurch, dass die Anteilseigner mehr Gewinn machen, der ebenfalls wieder investiert oder konsumiert wird.



Sehr richtig. Derzeit geht der komplette Mehrgewinn durch die stetigen Produktivitätssteigerungen aber an den unteren Schichten vorbei und das sehe ich als Problem.

Das ist allerdings einfach falsch. Erstens ist es nicht so, dass die Schichten fest sind, wie das immer dargestellt wird. Die meisten Leute in den unteresten Gehaltssschichten sind jung und unerfahren und deshalb dort. Es gibt jedoch kaum jemanden, der (unfreiwillig) sein ganzes Leben dort verbringt.
Außerdem sinken durch Produktivitätsfortschritte die Preise (wobei der Staat durch die Zentralbank allgemein sinkende Preise verhindert) wovon auch ärmere Menschen profitieren.

Davon abgesehen möchte ich mal sagen, dass ich im Moment von ~450€ im Monat lebe und damit sehr gut klar kommen. Dieses ganze Geschwafel von wegen Existenzminimum und nicht lebenswert geht mir wirklich auf die Nerven. Das ist doch einfach nur Neid.
 
Ein Beispiel dafür ist VW: jeder MA dort (egal ob Produktion oder Verwaltung oder Management) produziert im Schnitt 13 KFZ im Jahr. Wie viele davon kann sich der durchschnittliche Angestellte leisten?
Mehr als 3 werden es sicher nicht.

er konsumiert auch andere produkte, die andere herstellen: nahrungsmittel, energie, miete, kleidung, etc. pp. die behauptung, dass sein arbeitswert zu 13 fertigen pkw von der erzgewinnung bis zur auslieferung erbringen könnte, lasse ich einmal dahingestellt. fakt ist, dass das, was du in deiner firma an leistung erbringst, ohne die firma nicht erbringen könntest. das gilt für alle arbeiter. die produktivität eines unternehmens ist nicht einfach die summe der einzelnen produktivitäten der mitarbeiter. um beim beispiel vw und 13 pkw zu bleiben: wenn du jetzt aus eigener kraft einen pkw bauen müsstest, würdest du jahre brauchen. die vw mitarbeiter haben aber aufgrund ihrer tätigkeit in dem unternehmen bereits eine produktivität von 13 pkw pro jahr! sie erhalten (ich übernehme einfach mal deine zahlen ungeprüft) mit drei pkw pro jahr ein vielfaches dessen, was sie ohne das unternehmen mit ihrer arbeitsleistung erbringen könnten.

eine gemeinschaft ist mehr als nur die summe seiner individuen. wenn ein arbeiter jetzt alle 13 pkw bekommen würde, wer investiert dann die milliarden für die fertigungsstraßen, werkshallen, roboter, das material, die verwaltung, energieaufwand, marketing, vertrieb, etc. pp.?
deine rechnung kann also vorne und hinten nicht aufgehen. von den 13 autos sind 10 autos reine kosten und investitionen sowie eben die gewinnmarge

b) der Staat davon nochmal 50% oder mehr abgreift, wovon vieles zwar für Leistungen ausgegeben wird, manches aber auch versandet. Verwaltung, Politiker, etc. stellen alle keine Waren her die ich konsumieren kann. Klar braucht man die, aber die müssen nunmal mit durchgefüttert werden.
genauso wie jeder arbeitnehmer für seine leistung "durchgefüttert" werden muss. obwohl du die notwenigkeit von staat und verwaltung erkennst, scheint sich dir der sinn einer finanziellen vergütung für die angestellten und arbeiter des öffentlichen dienstes nicht zu erschließen. der lohn ist in deinen augen also "versanden" unserer steuergelder? sicherlich kann man über eine straffung des haushaltes reden, da wäre ich sicherlich auf deiner seite. auch ich bin der meinung, dass der staat härter sparen muss, aber so wie dus grad hinstellst, ist es sicherlich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Realsmasher
Was du als Problem beschreibst ist ein Aspekt der Währungsunion.
Deine Beispiele über die Entwicklung des Lohns mit Zeitarbeit, Teilzeit, Agenda 2010 und so weiter ist die Steuerung der Kaufkraft durch die Politik. Denn die Kaufkraft steuert die Inflation.
Deutschland ist Teil einer Währungsunion. Ziel dieser Währungsunion ist es ein Stabilen Markt innerhalb der EU zu erreichen, was Europa Konkurrenzfähig gegenüber anderen Markteilnehmern machen soll. Damit ein Stabiler Markt in Europa, in allen Mitgliedsländern erreicht wird nutzt man das Werkzeug >Inflation<.
Zu Beginn der Währungsunion einigten sich die Mitgliedsländer auf gut 1,9% Inflation pro Jahr.
Nun sollte man sich fragen ob auch alle Mitglieder der Währungsunion das Ziel stets einhalten. Statistisch gesehen haben die Mitgliedsländer das Ziel erreicht. Betrachtet man die Länder jedoch einzeln schaut es anders aus. Soweit mir bekannt hat nach 11 Jahren Euro lediglich Frankreich das Ziel erreicht. Griechenland ist über das Ziel hinausgeschossen (es heißt auch überall, die Griechen lebten über ihren Verhältnissen) doch wie schaut es mit Deutschland aus… nun Deutschland hat das Ziel sogar in einer größeren Differenz als Griechenland verfehlt, jedoch unterhalb des Inflationsziels.
Griechenland hatte stets eine zu hohe Inflation Deutschland dagegen eine zu geringe.
Durch die geringe Inflation in Deutschland sind unsere Produkte im Vergleich zur Konkurrenz in der EU billiger… was zu einem höheren Absatz führt und besseren Verkaufszahlen. Und so kommt´s das stets in den Medien getitelt wird Deutschland habe alles richtig gemacht in den letzten Jahren (aus dem Grund heraus das Deutschland trotz Krisen relativ gut dasteht Wirtschaftlich). Deutschland hat bei der Inflation (dem vereinbarten Ziel) geschummelt und kann jetzt die Europapolitik Diktieren.

@ Lübke
Die "geiz ist geil"-mentalität ist Politisch gewollt und gesteuert.
Du kannst zwar dagegen ankämpfen und mit wenig Geld versuchen Teure Regionale Produkte zu kaufen doch du kämpfst damit gegen die Politik deiner Regierung an.

@ Feuermanngnther
Es macht kein Sinn darüber du Diskutieren was du in der Volkswirtschaftslehre gelernt hast… wenn du das erlernte nicht mit der Realität verknüpfst.
Investitionen sind der Antrieb und Motor in der Wirtschaft. Wer hat das Abgestritten (?)
 
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