@mo schrieb:
Auch wenn es vermutlich nicht in dein Weltbild passt, aber etwa ein Drittel der Bürgergeldempfänger wählt AfD, in Sachsen auch schon über 40%.
Nimmt man nur native Deutsche ist der Anteil noch höher.
Was ziemlich widersprüchlich ist, denn hinter den Stammtischparolen der AFD versteckt sich eher eine Politik, die die Kleinen mehr schröpft und mehr Geld in die Taschen der Gutverdiener steckt.
Gerade die Bürgergeldempfänger sägen sich mit der Partei den Ast ab, auf dem Sie sitzen.
Das ist genauso eine Falscheinschätzung, wie Angestellte glauben, dass sie nachher reicher werden, wenn sie die FPD wählen.
Blendet man mal das braune Gedankengut und die Stammtischparolen aus dann ist die AFD politisch das "Schlechte" der CDU/CSU und FPD, ohne deren sozialen Vorteile.
Auch so Überlegungen mit raus aus der EU und weg mit dem Euro wäre wirtschaftlich ein Selbstmord und keinesfalls mit den heutigen Problemchen zu vergleichen, die zum größten Teil unverdient den Grünen zugesprochen werden.
Ich sehe hier eher die Korrelation, dass Bürgergeldempfänger einen höheren Anteil schlechter Bildung haben und das Problem hinter der AFD gar nicht verstehen und auf die Stammtischparolen reinfallen.
Die Partei die eher in die Richtung arbeitet, was sich hier zuletzt um faire Gehälter dreht ist aktuell die Linke, die sich neutral betrachtet um den größten Anteil der Bevölkerung kümmert.
Interessant ist, dass bei der EU Wahl zuletzt die Linke nicht mal mehr 5% erreicht, während die FDP, die eine Politik für vielleicht 2-5% der Bevölkerung betreibt in den Letzten Jahren nie ein Problem mit der 5% Hürde hatte.
Ein Problem heute an den Wahlen ist viel mehr ein Problem, dass die Wählerschaft zu wenig von dem versteht, was die Politik macht und was da wirklich passiert.
Ich habe lange Zeit gar nicht gewählt, weil ich gar nicht wußte, was ich da mache, bzw, was die (für mich) richtige Entscheidung ist. Erst in den letzten Jahren habe ich ein größeres Verständnis dafür bekommen und wähle seit dem aktiv bei jeder möglichen Wahl mit (in der Regel bequem per Briefwahl)
Hatte vor einiger Zeit auch mal einen Bericht gesehen, über die ganzen Volksentscheide in der Schweiz. Da ist die Beteiligung sehr gering, weil das teilweise spezifische Themen sind, die augenscheinlich wenig Einfluß auf den Einzelnen haben. Das führte dort in einigen Beispielen unter anderem dazu, dass rechte Parteien gewisse Themen durchgedrückt haben, weil zur Wahl nur die Leute gingen, die dafür waren, während die Mehrheit der Bevölkerung sich gar nicht dafür interessierte, bzw den Zusammenhang gar nicht erfasst hatten.
Ein interessantes Gedankenspiel, wenn man überlegt, dass die AFD ständig nach mehr Volksentscheide schreit...
Mir kommt auch bei jeder Wahl ein Spruch von meinem Vater ins Gedächtnis: "Man kann entweder Die wählen, Die das Falsche machen, oder Die, Die das Richtige wollen, es aber nicht umsetzen können"
Gerade bei den Aktionen, mit denen die Grünen aktuell immer wieder in den Schlagzeilen stehen, passt das perfekt. Die stehen nach wie vor für viele richtige und wichtige Dinge, aber die Umsetzung ist derart daneben, dass da nur Mist bei rauskommt. Oder anders gesagt: gut gemeint führt oft zum Gegenteil.