floq0r schrieb:
Ein schnelles/teures Auto sollte auch nie ein schwerwiegende Investition sein. Wenn man deswegen schlecht schläft und über den Verbrauch nachdenkt hat man das Geld falsch ausgegeben.
Ich fang mir doch nicht was mit einem Pornostar an und beschwer mich dann, dass sie schlecht kochen kann und/oder ein Alkoholproblem hat.
Das war der Spruch des Tages! Hab das laut vorgelesen, wir haben erstmal alle flachgelegen in der Abteilung! Vielen Dank dafür
coolbleiben schrieb:
Da ja letztgenannte sich in meinem Besitz befindet, kann ich diesbezüglich gut aus erster Hand berichten. Hecktriebler - auch mit zickigem 80er-90er Jahre Japan-Turbo - heißt nicht automatisch, dass es in Kurven unkontrollierbar wird.
Die MK3 hat ca. 1,6 Tonnen Leergewicht, die MK4 trotz deutlich kleinerem Innenraum sogar nochmals mehr, mit Automatik sogar 1,7 Tonnen. Im Kern ist die MK3 kein Sportwagen und auch keine Kurvensau, sie ist, genau so, wie sie im Sinne Toyotas entwickelt wurde, ein Grand Tourer, der einerseits sehr gemütlich dahingleitet, andererseits aber auch genug Performance hat, um damalige, "schnelle" Autos nicht fürchten zu müssen. Zum Produktionsstart war sie immerhin das schnellste Serienfahrzeug Japans (Mitte 1986, 235 PS als Turbo).
Trotzdem ist sie sehr bodennah, hat eine ordentliche Gewichtsverteilung und ab Werk ausreichend dimensionierte Reifen (205 vorn, 225 hinten), um auch mal flotter, als man es von einem solchen Koloss (4,6 Meter lang) erwarten würde, um die Kurven zu fahren. Direkter Konkurrent war damals der 944 Turbo, den die Supra in Sachen Komfort, Beschleunigung 0-100, Bremsweg und sogar Querbeschleunigung schlagen konnte - bei einem Basispreis von unter 60.000 Mark mit einer Werksausstattung, die der Porsche selbst bei 80.000 Mark nicht überbieten konnte.
Wenn jedoch der Grenzbereich bei der Supra überschritten wird, dann gibt's auch kein Halten mehr! Es ist faktisch nicht möglich, dieses Auto aus dem Übersteuern wieder zu fangen. Dafür sind 1,6 Tonnen ohne ESP/ASR einfach physikalisch zu schwer. Driften ist für Geübte zwar machbar, mit diesem Auto jedoch weniger spaßig, man merkt das Gewicht einfach zu sehr und Lastwechsel werden dabei zur Zitterpartie. Wie gesagt, sobald's aus dem Drift in's direkte Übersteuern geht, fängt man sie nicht mehr - dann lieber auf dem Gas bleiben, die knappen 270° auf der Stelle (wenn genug Platz ^^) rumdrehen und schnell wegfahren und so tun, als hätte es bloß keiner gesehen... ich rede hier keinesfalls aus eigener Erfahrung, neeeeein
Für den Alltag und zum normalen Fahren ist die MK3 ein tolles Auto, aber auch hier gilt: Kostenfalle. Wenn man weiß, was man sich mit einem solchen (alten/turbogeladenen) Auto anschafft, dann spricht niemals etwas gegen dieses tolle Auto. Andernfalls: OBACHT! Der Geldbeutel ist dann definitiv der limitierende Faktor.
Sasi Black schrieb:
nope, schonmal M4 gefahren?
Du kannst doch nicht ne "Reisschüssel", besser finden. würde behaupten das der 120i(F20) schon mehr Fahrfreude bietet.
Die Frage hätte Marcel dir direkt zurückgeben können, indem er dich einfach fragt, ob du schonmal den neuen (kein Vergleich zum Vorgängermodell) Swift Sport gefahren bist ^^
Ich würde auch nicht behaupten, dass der Swift mehr Fahrfreude als ein BMW M bietet, egal ob 1, 2, 3, 4, 5 oder 6. Das sind (bis auf den M1 vielleicht) auch von Grund auf anders konzipierte Autos, die andere Ziele verfolgen. Ebenso würde ich nicht behaupten, dass die BMWs automatisch mehr Fahrfreude bieten, nur weil's eben teure BMWs sind ^^
Dennoch solltest du, wie Marcel es schließlich auch getan hat, bei Gelegenheit mal den Swift probefahren. Es ist eine Kunst für sich, dass ein Fahrzeughersteller es schafft, die Fahrfreude permanent an den Fahrer weiterzugeben - dazu braucht es keine unzähligen PS und auch keine verrückten Beschleunigungswerte. Aber sie helfen selbstverständlich, dazu beizutragen
Das Video kenne ich übrigens schon und gewisse Dinge darf man einfach nicht überbewerten. Dass ein Sportwagentester/Fahrer/Redakteur von einem Swift Sport nicht aus der Reserve gelockt wird, sollte verständlich sein - allerdings ist es auch zugleich schade und zeigt wohl, dass der Redakteur evtl. nicht in der Lage ist, sich für etwas zu begeistern, dass ungefähr ein Dreizehntel (!) des anderen, getesteten Autos kostet und für weit unter 20.000 Euro NEUPREIS, also nicht mal als Tageszulassung, zu haben ist
Mein großes Steckenpferd ist u.A. HiFi und ich kann mich für eine 500 Euro teure Musikanlage genauso oder gar mehr begeistern, als ich das für eine 50.000 Euro teure Musikanlage könnte. Man muss das immer im Verhältnis sehen.
Sogesehen bleibt der aktuelle Swift Sport im (Strassen-)Preisbereich von deutlich unter 20.000 Euro mehr oder weniger konkurrenzlos. Marcel hat alle Aspekte (Fahrspaß, Raumangebot, Ausstattung, Verbrauch) schön beschrieben und gut auf den Punkt gebracht - und ist somit, als reiner Probefahrer des Autos, evtl. deutlich glaubwürdiger als ich, der einen solchen Wagen besitzt.
@MetalForLive
Geilo! Mehr Bericht, mehr Fotos bitte
Meine MK3 war ja auch mal komplett zerlegt, sowohl auf Seiten der Karosserie, als auch der Motor (jedes einzelne Ventil, jede einzelne Schraube). Da ist viel Geld und noch viel mehr Arbeit (und auch sehr viel Bremsenreiniger
) reingewandert
Immer schön, solch ambitionierte Projekte mitzuverfolgen.
Aber hey: das Aggregat ist echt ein Klumpen, meine Güte ^^