nik_ schrieb:
Ich glaube ich bin zu alt mit meinen 30 Jahren um das mit, ich fahre nur 6 Zylinder usw zu verstehen oder ich habe eine andere Sichtweise. [...] Schneller als 160 fahre ich nicht. Ist mir meist viel viel zu stressig.
Eher das Gegenteil von zu alt. Als ich noch mit meinem ersten Auto (85 PS A-Klasse, 1.Gen - die im Elchtest umgefallen ist!) unterwegs war, fand ich alles über 140 auch stressig, auch als Vielfahrer. Heute stelle ich bei 180 tiefenentspannt den Tempomat ein, weil das Auto auch bei der Geschwindigkeit noch viel viel leiser und stabiler ist als die A-Klasse bei 130.
Da braucht es gar keinen feuerspeienden V8, aber wenn du mal 5.000km auf der Autobahn mit einem Fahrzeug ab der oberen Mittelklasse zurückgelegt hast, wirst du feststellen, dass auch du mit der Zeit ganz andere Geschwindigkeiten fährst, auch wenn "nur" einen typischer 2l-180PS-Diesel unter der Haube ist.
coolbleiben schrieb:
Nur weil früher in Luxusautos große Motoren gebaut wurden muss das heute auch noch gemacht werden? Das ist deine Logik? Heißt du entwickelst dich nicht weiter.
Ich habe mich selbst vor ein paar Seiten in diesem Thread noch positiv über angemessenes Downsizing geäußert, aber es müssen eben
alle Parameter wie Sound
und Kraftentfaltung
und Leistung
und Laufruhe passen, damit ich das als Kunde auch akzeptiere. Ein (für mich) positives Beispiel war der B58 6-Zylinder als würdiger Nachfolger des M62 V8. Dass Honda Anno dazumal auch mal nen drehfreudigen R4 im S2000 hatte ist schön, aber doch ein sehr weit hergeholtes Beispiel. Gerade du als scheinbar Fan und Kenner dieser Motoren wirst doch sicher zustimmen, dass das mickrige Drehmoment so eines 4-Zylinder Saugers in einem aktuellen >2t Oberklassewagen eine absolute Vollkatastrophe wäre. Hab deshalb extra nochmal die unds fett gemacht - Drehfreude allein reicht leider nicht. Dazu kommt, dass solche Motoren heutzutage gar nicht mehr verbaut werden (können), wir also zwangsläufig von hochaufgeladenen Turbomotoren wie im Golf R oder A45 reden müssen.
Und nenne mich ruhig hängen geblieben, aber spätestens beim Sound bin ich da raus. Da kann AMG von mir aus den Auspuff noch so sehr sounddesignen, dass der A45 bei jedem Schaltvorgang einen DKG-Donnerfurz von sich gibt, der klingt, als hätte der Fahrer seit einer Woche nur Chili con Carne getankt - an den metallischen Gesang der Ansaugbrücke des M54 ab 5000U/min kommt der Vierzylinder einfach nicht ran!
Nicht, dass die Motoren im A45 oder Golf R irgendwie schlecht wären, ich hätte garantiert auch in den genannten Fahrzeugen jede Menge Spaß, aber wenn ich 80.000, 100.000€ oder noch mehr für ein, wie du es nennst "Luxusauto" hinlege, dann will ich einfach alles - und dafür braucht es nach wie vor einfach "mehr" unter der Haube. Genau so wie ich mich in so einem Fahrzeug nicht in Stoffsitze setzen oder an ein Plastiklenkrad fassen möchte, nur weil beide langlebig und solide sind. Nicht weil das schon früher so gemacht wurde, sondern weil ich eine enorme Menge Geld an den Hersteller überweise und dementsprechend enorme Ansprüche stelle. Das wiederum war wirklich früher schon so - und wird hoffentlich auch noch lange so bleiben.