Mal so ein Zwischenfazit zum Fahren mitm i3:
Sind jetzt in gut 4,5 Monaten dann unerwarteterweise doch schon über 3100km mit dem i3 gefahren - das Auto erfüllt zu 100% seinen Einsatzzweck als Zweitwagen/Stadtauto. Mal schauen, ob irgendwann nach dem Produktionsende 2022 die ganzen Leasingautos günstig aufm Gebrauchtmarkt landen, weil die Leute dann lieber ein modernes E-Auto fahren wollen. Mit modern meine ich zeitgemäßes Infotainment und Assistenzsysteme, beides ist im i3 eher altbacken; das kommt uns aber gelegen, weil wir kein Fan von den ganzen Assistenzsystemen sind - wozu auch, wenn man nicht pendelt.
Probleme hat der i3 noch kein Mal gemacht, einzig, einmal hat die EnBw Ladeapp den Ladevorgang an einer Säule nicht beendet - kurz die Nummer auf dem Kasten angerufen, die ID des Ladekabels durchgegeben und de Servicemitarbeiterin hat den Ladevorgang beendet (Bei CSS, also DC Schnellladung, ist der Stecker verriegelt und die Ladesäule muss den Ladevorgang beenden (zumindest beim i3) und erst dann löst sich die Verriegelung. Bei AC/11kw kann man den Stecker "so" ziehen.
Die Wendigkeit und geringe Größe ist echt super praktisch hier in der Stadt, vorallem auch was das ewige reinfahren in Lücken geht, weil die Leute hier behindert parken. Vom "Automatik" fahren bei dem vielen StopnGo muss ich ja nicht anfangen
mit dem OnePedal fahren geht super gut. Allerdings sind nach jedem Regen die Bremsscheiben mit Flugrost voll und das hört man
Aber ist ja kein Problem wegzubremsen.
Spassig ist halt, dass man echt immer mit Vollstrom umher fahren kann (wenn keiner vor einem ist), die Leistung ist ja nur moderat, was für die Stadt ja praktisch ist, aber auch auf Nässe beim Lastwechsel regelt die aktornahe Radschlupfbegrenzung alles so früh raus, dass das DC nicht an geht und der Wagen einfach schnurstraks weiter vorwärts fährt - mega
Die Lenkung ist mega synthetisch und bietet quasi keine Rückmeldung über den Fahrbahnzustand (alles immer im Vergleich zum Verbrenner) - aber das ist in der Stadt kein Nachteil. Für den Hund ist das zugkraftunterbrechungsfreie Fahren auch angenhmer, vorallem wenn man sonst bei viel Last den Gang wechseln muss.
Die schmalen 195er Hinerreifen sind bei 5,5mm, die Vorderen 175er bei 5,8mm - leider finde ich nicht wirklich, was die Reifen neu an Profiltiefe haben, auf jeden Fall kann ich mir nix über 7mm (wohl eher auch nur 6) vorstellen. Der hohe Schwerpunkt in Verbindung mit den schmalen Reifen macht schnelles Kurvenfahren (im Vergleich zum Verbrenner) natürlich unmöglich bzw ist halt langsam, bevor es über die Vorderreifen schiebt. Schade, aber erwartbar. Vorteil an der Bushöhe (trotz tieferem Sportfahrwerk), wir kommen den nicht komplett abgesenkten Boardstein hoch in der Einfahrt. Wir haben ne Einfahrt und Garage dahinter, aber in der Länge der Einfahrt daneben ist noch nen Stellplatz in gleicher Größe, nur eben ohne dass der Boardstein über dessen Breite abgesenkt ist.
Bei 150 aufer BAB wackelt es durch den kurven Radstand auch ganz gut und ist echt laut, was Windgeräusche angeht. Lustig ist, man kann den Tempomaten nur auf 150 stellen, mit Pedal aufm Boden sinds aber 152km/h
Verbrauch und damit Kosten sind ein Traum, im Schnitt sinds um die 20kwh, bei ~30 Cent (meist zu Hause für 27,48 und ganz selten mal am Schnelllader (hier in der Stadt 30 Cent, sonst 39 Cent) macht das über Daumen dann keine 200€ für die 3100km an Stromkosten - der Verbrenner ist da schon deutlich über 600€ an Spritkosten.
Vorkonditionieren (Heizen und Kühlen) per App ist einfach mega komfortabel und auch die Route an den Wagen senden, wenn man sie z.B. am Handy geplant hat, ist super. Einzig, die Klima ist nicht so stark wie im Verbrenner und geht krass auf die Reichweite. Sind einmal bei 32/33° (im Schatten) über die begrenzte BAB gefahren und die riesen Fronstscheibe nimmt krass viel Wärme auf. In die Frontscheibe passt auch kein normaler Sonnenschutz - da fehlt so einiges.
Alles in allem ein tolles und spaßiges Auto, aber wir können uns auch kein Leben ohne (unseren bzw "gleichwertigen") Verbrenner vorstellen. Der kann, was Freude am Fahren angeht, einfach alles besser, ist halt nur unpraktischer in der Stadt/Stau. Für mich hat es etwas entspannendes, wenn man den Verbrenner anmacht, den Klang hört und sich die Geschwindigkeit mit steigender Drehzahl und Lautstärke erhöht.
Der Space-Sound alias Fußgängerschutz ist ganz witzig (wobei m.E. nicht laut genug aufm Supermarktparkplatz), weshalb der Wagen auch ein paar Star Wars Aufkleber bekommen hat