Hab mal das Handbuch der alten S Klasse meiner Eltern ausgekramt.
Vorne + hinten 2,1bar kalt.
warme Reifen nach langsammer fahrt + 0,2bar (normalbetrieb)
warme Reifen nach schneller fahrt +0,5bar (Schnellstraße)
warme Reifen nach schneller fahrt über 180km/h nochmals +0,2bar.
Heißt, wenn man damals über die Autobahn geknallt ist und an der Tankstelle um 2,8bar gemessen hat war alles in Ordnung. Wer da stumpf wieder auf 2,1bar runter korrigiert hat oder vorher schon zu wenig drin hat und nur auf 2,1 aufgefüllt hat, hatte viel zu wenig Luft in den Reifen. Im dem Extremfall dann 1/3 der Füllmenge.
Und selbst wenn es bei modernen Fahrzeugen mit besserer Luftführung nur noch in Richtung 0,5bar und nicht bis zu 0,7bar geht. Dann sind das immerhin noch 25-20% (2,0-2,5bar Fülldruck).
Sind halt keine LKW Reifen mit 7-10bar Fülldruck, wo +/-0,5bar hingegen unbedenklich sind.
Aber wir sind hier schon viel zu weit abgekommen. Ging ja mal um Reifengas. Das wurde ja auch in der F1 u.a. wegen besserer Temperaturstabilität einem verkauft. Die Zustandsdiagramme von Luft zu reinem Stickstoff unterscheiden sich unterm Strich auch nur marginal. Zudem muss man auch sagen, dass Kompressorluft gefüllte Reifen ihren Sauerstoffanteil verlieren und der Stickstoffanteil damit ansteigt. Die Füllung direkt mit mehr Stickstoff unterstützt das Ganze unterm Strich nur.
Btw. der Reifendienstmitarbeiter schaut mich auch jedes mal schief an wenn ich für meinen normalen PKW die Füllung haben möchte, die nutzen das sonst nur bei LKW und Spezialfahrzeugen. Also nichts von wegen die Drengen einem sowas auf.
Dann Frage ich mal zurück, wieso die Stickstofffüllung bei mir was gebracht hat und sich das Fahrzeug dann erst mit den Winterreifen stabil fahren lässt.
Der Erstbesitzer hat uns das Fahrzeug vor fast 20 Jahren schon mit Stickstoffgefüllten Winterreifen übergeben. Hätte ich da nicht nachgefragt wieso da grüne Kappen drauf sind wüsste ich das auch gar nicht.
Beim ersten Wechsel auf Michelin hatten wir mit der normalen Befüllung schon besagtes Problem mit dem aufschwimmen sobald man gut 1 Minute über 160-180 gefahren ist. Nach der Füllung war Ruhe. Habe das dann auch immer wieder probiert, weil ich auch dachte, dass es an den Reifen selbst liegen könnte. Nö, gleiches Spiel bei den nachfolgenden 2 Contis und 2 von Hankook.
Vermessen ist das Fahrzeug sauber. Ich habe lediglich die Vorspur etwas raus genommen, das Problem bestand aber schon vorher.
Die Koppelstangen und Lenker der Raumlenkerachse an der VA (Die Todesschraube der oberen 2 Lenker durfte ich auf beiden Seiten auf der Standbohrmaschine ausbohren
) habe ich, abgesehen vom Schemel, vor 10 Jahren erneuert. Die Hinterachse mit Schemel und allen Lenkern und Koppelstangen wurde vor 4 Jahren ausgetauscht. Alles Originalteile, kein günstiger Mist aus fernost mit Fertigungstoleranzen jenseits von gut und böse.
Die Lenker hatten bis dato auch eigentlich keinerlei Spiel, lediglich die Buchsen waren altersbedings leicht spröde geworden, was der einzige Grund war die Teile frühzeitig zu tauschen.
Die Felgen haben keinen Höhen- oder Taumelschlag.
Wie gesagt, ich habe alles mögliche schon geprüft / erneuert und kann bis auf das Gas mit dem vorab höheren Stickstoffanteil (der Sauerstoff diffundiert, wie genannt, über längere Zeit sonst auch von selbst aus dem Reifen) alles ausschließen.
Ich glaube, ich schreibe mal Hankook und Conti an und nerv die mal. Vielleicht wissen die ja was dazu.
Scheitel schrieb:
Es geht sich ja immernoch um den öffentlichen Straßenverkehr
Da fährt man ja trotz leerer BAB nicht 100km am Stück mit Vmax, das ja auch utopisch. Und nen UHP Reifen dürfte ja problemlos ne Stunde bis zwei öffentlichen Straßenverkehr, auch mit stellenweiser höherer Belastung, verkraften.
Ich bin mit meinem Audi vor gut 10 Jahren häufiger nach Stuttgart gefahren (rund 300km). Um 4 in der Früh war da auf A3 + 5 nicht viel los und ich konnte, abgesehen vom Elzer Berg, der Terminal 3 Baustelle am Fraport und paar kleinereren 130er Deckelungen, entsprechend dann 270-280km/h auch über längere Strecken fahren.
Durchschnittsgeschwindigkeit bei den knapp 300km waren laut Tacho um die 170km/h und passt zur Fahrzeit von rund 110min.
War immer schön wie nach den Deckelungen die ganzen E90 M3 oder W204 C63 an einem langsam vorbeigefahren sind und nach dem die ihre 250 erreicht hatten kam dann so ein älterer Audi links vorbei gesaust.
Beim Eintreffen in Stuttgart hätte man ohne probleme ein Ei auf den Reifen (Hankook Ventus Semis mit Straßenzulassung) kochen können.
Allerdings gebe ich Recht, dass das heute nicht mehr so funktionieren wird. Zum einen gibt es viel mehr Deckelungen, Baustellen und auch wesentlich höheres Verkehrsaufkommen, auch in den frühen Stunden. Da schafft man das vielleicht noch in 3-3½h und ist nach der Fahrt schweißgebadet.
Muss halt auch sagen, dass ich bei dem heutigen Verkehrsaufkommen häufig nur noch mit 130km/h und Tempomat so halb selbstständig fahre. Mir sind da zu viele verrückte unterwegs die mit ihren trägen SUV und mittelklasse KFZ einfach von der Auffahrtspur in einem Rutsch auf die linke Spur ziehen und dann nicht zu Potte kommen. Bei meinem älteren KFZ muss man da jedes mal einen Anker auswerfen. Nachdem mir da nach ein paar solcher Bremsungen schon 2 mal die Scheiben wellig waren und ich nicht Lust habe andauernd 6-700€ die Bremse an der VA zu erneuern sollen die das bei Anderen machen, welche die dann im Zweifel ummähen.