Knecht_Ruprecht schrieb:
Ich meine mich zu erinnern, dass die eingetragene Höchstgeschwindigkeit 148 km/h waren.
Um einen Km/h hast du mich damit geschlagen, der Fiesta 1.1 Classic hatte 147 Km/h eingetragen. Auf dem Rückweg von Frankfurt über die A 5 weiß ich aber noch ganz genau, wie da auch mal die 180 auf dem Tacho gestanden hat - zu fünft (!) in der kleinen Kackschüssel, da gings dann richtig bergab und der Motor schrie, als gäbs kein Morgen
Knecht_Ruprecht schrieb:
Das waren auch noch meine wilden Car Hifi Zeiten, die Lichtmaschine hatte schwer zu kämpfen und das Abblendlicht hat im Takt der Musik geflackert. Für PowerCaps war ich zu geizig.
Da bin ich neugierig, wollen wir da mal ein wenig mehr ins Detail gehen? Ist ja irgendwie auch noch Auto-relevant und passt hier rein
Ich versuche mal grob meine Anlagen bzw. Anlagen-Stadien durchzugehen, durchaus jedoch möglich, dass ich da mal was auslasse und nicht mehr im Kopf habe.
Hier mal jungfräulich: das einzige, was "getuned" war, war die geile 10 Euro Auspuffblende aus'm Toom Baumarkt
Vorbereitungen werden getroffen - Ausmessen, etc... was passt alles in so nen niedlichen, kleinen Fiesta GFJ (3. Modellreihe) Kofferraum?
Der Fiesta fing an mit nem Sony Cassettendeck und 6er CD-Wechsler im Kofferraum. Noch ohne MP3 und co - eben deshalb wollte ich gerne den Wechsler, damit ich möglichst viel Musik auf einmal dabeihaben konnte. Frontlautsprecher waren Exact 6.2, bestehend aus den 16er Tiefmitteltönern, der "Standard"-Weiche und den kleinen DN20 Hochtönern. Angetrieben wurde das Frontsystem von einer süßen, kleinen ESX V50.2, die aber verdammt gut klang (die Vision- und Quantum-Serie aus der Zeit bei ESX klang generell sehr audiophil). Im Heck werkelten zwei Peerless XLS 12 CW (Vifa Langhub-Chassis) im selbstgebauten, doppelwandigen und kammergetrennten Bassreflexgehäuse (60 Liter je Chassis). Angetrieben wurden die beiden wiederum von einer Next Q.22 und abgerundet wurde das ganze durch einen 1 Farad BOA-Cap (Dietz).
Ich hab sogar noch nen Haufen Fotos von damals ^^ Die ersten Komponenten:
Die Doorboards wurden später noch ein wenig mit Stoff bezogen. So war ich aber erstmal - mit vollkommen ungedämmten Türen (klapper, rappel, zerr, zisch ^^) zufrieden.
Mein Opa (gelernter Zimmermann, R.I.P.) half mir damals noch beim Bau dieser Kiste. Er hatte überhaupt keine Ahnung von Lautsprechern oder gar einem auf genaues Volumen berechneten Subwoofergehäuse, befolgte aber meine Anweisungen perfekt und somit entstand ein - vor Allem für ein Erstlingswerk - richtig, richtig gut klingendes (und sau lautes) Gehäuse. Peakfrequenz weiß ich nicht mehr, ließe sich aber nachträglich errechnen. Der Peak im Fiesta lag irgendwo über 60 Hz, also recht hoch.
Die Entscheidung, das Gehäuse doch mit getrennten Kammern auszustatten, kam erst "in der Bauphase", deshalb habe ich die Trennwand innen nachträglich eingezimmert
Der Final Touch: Mit Stoff beziehen - wow, war ich damals ein Amateur... egal, im heimischen Jugendzimmer, halb auf dem Bett, irgendwie hat man das schon zurechtgezimmert bekommen. Im ersten Foto sieht man schön die vertiefte Doppelschallwand zum Einlassen der Chassis.
Das "Abdecken" der Lautsprecher mit dem ausgeschnittenen und mit Akustikstoff bezogenen Holzkranz war tatsächlich abgeschaut von Stephan "DerWirrer81" Hoffmann, der mich freundlich in das Thema des "etwas besseren Car HiFi als vom Mediamarkt-Wühltisch" einführte
Der Basswächter... der liegt hier noch iiiiirgendwo und irgendwann wird er auch wieder reaktiviert, aber ganz sicher!
Die Anlage hielt so aber nicht lange stand, denn es musste mehr sein... VIEL mehr...
Im Fiesta folgte als bald eine zweite Next Q.22, beide haben fortan jeweils einen Peerless gebrückt gestemmt, was angesichts des Gleichstromwiderstands der Chassis von deutlich unter 3 Ohm gar nicht so ohne war. Dennoch ist mir nie ne Next um die Ohren geflogen. Ein wenig später, immer noch im Fiesta, kam dann ein weiteres Frontsystem dazu, das Exact 6.2 "Pro", welches ich erst 1:1 gegen das vorhandene Non-Pro austauschte (bessere DN26 Hochtöner und Pro-Weiche im Einsatz). Die ESX V50.2 durfte alsbald in Rente und beide Next Q.22 wanderten an's Frontsystem: eine gebrückte Next pro Seite, womit dem TMT und HT jeweils gute 400 Watt RMS zur Verfügung standen. An den beiden Peerless werkelte fortan eine Steg QM 310.2 mit über 1200 Watt RMS an 4 Ohm gebrückt. Ca. 1000 Watt RMS werden es gewesen sein, da ich beide Peerless in Reihe geschaltet hatte, was um die 5 Ohm Gleichstromwiderstand ergab. Diesmal flog der Cap aber raus und wurde durch eine Exide XXL 65L Zusatzbatterie ersetzt. Vom Motorraum in den Kofferraum verliefen mittlerweile 35mm² Caliber-Stromkabel (separate Masse, nicht über die Karosserie), die Batterie im Kofferraum übernahm die Verteilung mit 50mm² zur Steg und jeweils 35mm² zu den beiden Next. Overkill, aber: viel hilft viel
Achja, die Headunit wurde gegen ein Clarion DXZ-718R ausgetauscht, eines der besten "nicht" MP3-fähigen CD-Autoradios, das man damals für Geld kaufen konnte.
Irgendwo gibt's da auch noch Fotos, die ich aber aktuell leider nicht finde.
Wie lange hielt diese Iteration des Ausbaus? Ich schätze mal, ein paar Monate. Den Fiesta hatte ich insgesamt von Anfang 2002 bis Mitte 2004 und wir sind noch nicht am Ende der Fiesta-Phase angelangt.
Was ich jedoch gefunden habe, sind Bilder folgenden Sachstandes: 4x Peerless XLS 12 CW im selbstgebauten, geschlossenen Gehäuse über die Rückbank hinweg - der Fiesta war zu dem Zeitpunkt ein Zweisitzer und gleichzeitig packte mich so langsam dennoch - neben dem Bassgewitter - der Hang zum audiophilen, der bis heute bestehen geblieben ist.
Das Frontsystem bestand weiterhin aus besagten Next Q.22, die Chassis wurden jedoch mittlerweile getauscht durch ein Kult K3, bestehend aus den hervorragenden Lautsprechern von Anselm Nicholas Andrian (auch hier: R.I.P. mein Bruder - ich werde den "Nassen Funk" nie vergessen
). Außerdem dienten die Q.22 jetzt nur noch dem Zweck, die 13er Tiefmitteltöner anzutreiben, das Werk an den Hochtönern übernahm die Genesis SA50. 2x 25 Watt reine, britische Class A-Power. Das Ding wurde im Betrieb so heiß, dass man darauf problemlos Speck hätte braten können.
Hier liegt sie im Fußraum rum, mit diversem Kabelgelumps.
Die neuen Doorboards - deutlich massiver als die alten und die Plastiktürtaschen wurden entfernt. Der halbrunde Ausschnitt war nötig, damit ich die Fenster noch kurbeln konnte
Noch ein wenig Gelumps... und mittlerweile zwei Exide XXL 65L Zusatzbatterien.
Und hier das neue Gehäuse mit 4x geschlossenen Peerless XLS 12 CW. Zu sehen auch die Steg QM 310.2 und das 50mm² von Monster Cable.
Das Gehäuse war gar nicht lauter als das alte Bassreflex mit nur zwei Chassis, aber dafür viel tiefer abgestimmt und durch die Membranfläche fühlte sich alles deutlich lauter an - außerdem war der Innenspiegel nicht mehr zu gebrauchen, denn nach wenigen Sekunden hing der komplett schräg und zeigte gegen den Stoffhimmel
Die Windschutzscheibe hatte zu dem Zeitpunkt gut einen Zentimeter Hub gemacht.
Hier mal verbaut und verkabelt. Fragt mich nicht, wieso die Steg da so auf halb acht zwischen den Vordersitzen rausragt. Vermutlich hatte ich sie gelöst und ein wenig eingestellt, was so leichter war, als jedes Mal wieder aufzustehen bzw. nach hinten zu kriechen und seitlich an den Potis zu drehen.
Im Fiesta gab's auch mal den Versuch einer Wall, der aber nie wirklich zu Ende gebracht wurde. "Diese" Variante hier auf dem letzten Foto jedoch wurde ein paar Wochen später noch um zwei weitere Steg QM 310.2 ersetzt: Eine trieb nun die Tiefmitteltöner des Frontsystems an und die beiden Next Q.22 flogen raus, die Genesis lief weiter am K6-Hochtöner von Anselm und die zwei neuen Steg befeuerten nun jeweils zwei Peerless.
Der Steg gefiel das, mir auch... den Peerless nicht so: einer hatte das Zeitliche gesegnet:
Einmal Schwingspule, die vom Kaptonträger abgerissen ist. Auch eine leichte Verfärbung des Kupfers ist schon zu erkennen - da fliegt halt viel Leistung drüber: über 700 Watt RMS unter Volllast bei einer Spule, die auf 250 Watt RMS rated ist.
Um die Frage zu beantworten, wie die Schwingspule abgerissen ist: Woofer macht viel Hub, Woofer bekommt volles Rohr aus der Endstufe, Woofer macht noch mehr Hub, Woofer spielt irgend ein 25 Hz Signal bei Vollgas ab, Schwingspule schlägt auf Bodenplatte des Magneten auf, Schwingspule sagt: "Aua, ich verabschiede mich jetzt!"
Eine witzige Variante im Fiesta war noch irgendwann zwischendrin, daran erinnere ich mich auch noch recht gut: die Türverkleidungen bestanden zu 100% aus dem oben zu sehenden schwarzen MDF, mit Ausschnitt für die Fensterkurbel und die Türgriffe. Im unteren Bereich befanden sich pro Seite jeweils zwei 16er Exact Audio Tiefmitteltöner. Das hat auch übel fies geräumt und weil die Dinger ne Papiermembran haben und daher unfassbar schnell und knackig spielen, gab das bei den richtigen Tracks sprichwörtlich hart "auf die Fresse"
Nach dem Fiesta folgte dann noch der Focus, der ... ja, extra wegen HiFi, als Kombi gekauft wurde ^^ Tatsächlich habe ich hier dann alle vier Peerless (bzw. drei, der eine war ja schon tot) in Rente geschickt und erst einen, dann zwei Atomic APX 18D2 angeschafft.
Bilder kurz nach dem Kauf:
Huiiiii schöööön viel Platz - und zwar nicht nur im Kofferraum, sondern auch im Fußraum. Da sollte noch was kommen. Hab nun aber das Bilderlimit erreicht und muss nen zweiten Beitrag schreiben