News BGH bestätigt Autokauf für einen Euro bei eBay

Bei einem Euro als aktuellem Gebot war die Gefahr sehr groß, dass das Auto deutlich unter Wert verkauft wird. Sicher wäre der Preis möglicherweise zum Schluss in die Höhe gegangen, aber das ist und bleibt bei Ebay ein Lotteriespiel. Die Möglichkeit der Absicherung hat der VK nicht genutzt und damit wieder ein Argument zu seinen Gunsten um wahren Sinne des Wortes "eingespart" oder "abgegeizt". Der VK kann jedenfalls nicht deine Behauptung beweisen, dass es ihm nicht um das Geld ging. Und damit sieht es für ihn düster aus.

Kriminelle Energie ist dem VK sicher nicht anzulasten, das mit dem Betrug, naja. In gewisser Weise war das schon der Fall, ob jetzt vorsätzlich oder nicht spielt keine Rolle. Auch hier gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Nein, an eine Einigung glaube ich nicht, das habe ich aber auch geschrieben. Abgesehen davon hätte diese Einigung nur vor einer Klage seitens des Bieters stattfinden müssen.
 
Ich bin der Meinung...

Wenn ein Verkäufer Sein Aktion abbricht, aus welchem Grund auch immer, und der erstbieter danach darauf besteht das artikel trotzdem zu haben, dann soll der Bieter denn normalen wert Preis für den artikel bezahlen oder sein lassen.
Ausgenommen Aktion ist zu Ende, dann sollte es kein zurück geben.
Der Bieter hat auch das recht, den artikel zurückzugeben wenn es nicht seine Beschreibung entspricht.
Aber leider Leben wir in einem abgezockte kapitalistisches Banken Zinssystem, die durch behinderte Gesetze die Menschen aufeinander noch mehr aufheizt .(so wie man urteilt, so wird man verurteilt)
 
Und wieder: Guten Morgen @ all.

@DK3008: #329 und #337: Danke. Das waren mit die besten und sachlichsten Kommentare in der ganzen Diskussion.

Obwohl ich mich ja eigentlich ab gestern Nachmittag aus der Diskussion ausklinken wollte, probiere (verdammt, meine eigene Regel aus #308 :D ) ich es nochmal, hier einen neuen Gedanken zu formulieren:

Mal ganz unabhängig von der hier schon breit ausdiskuttierten Frage, wer beim Kauf und Verkauf welche Absichten hatte, ob die "Strafe" bzw. das Lehrgeld für den Verkäufer zu hoch war usw. usf.:

Der Fall wurde vor dem obersten Zivilgericht behandelt. Es wurde kein Vergleich geschlossen (alle Parteien wollten die Sache also ausfechten) sondern ein Urteil gefällt. Da es ein letztinstanzliches Urteil ist, hat es auch Austrahlungscharakter auf alle vergleichbaren Fälle. Der BGH musste also ein Urteil darüber fällen, wie (auch zukünftig) damit umgegangen werden soll, wenn der Verkäufer bei einer Auktion diese vor Ablauf beendet ohne, dass er dafür einen Grund hat, der nach den AGB des Betreibers zulässig ist. Und er hat entschieden, dass in diesen Fällen eben ein Kaufvertrag mit allen Folgen zustande gekommen ist.

Hätte der BGH hier anders entschieden, nämlich, dass kein Kaufvertrag zustande gekommen wäre (z.B. weil dem Verkäufer seine ggf. Unkenntnis oder Dummheit nicht vorzuwerfen wäre), dann würde das für alle vergleichbaren Fälle zukünftig bedeuten, dass solch ein Auktionsende folgenlos bliebe. Das kann aber nicht im Sinne von funktionierenden Auktionen sein, wenn ich als Verkäufer diese jederzeit abbrechen kann, weil es mir so besser in den Kram passt und ich keine Folgen fürchten muss.

Jetzt hat es halt ein armes Würstchen erwischt, das das Pech hatte, einen Verkäufer erwischt zu haben, der sich nicht verars**en lassen wollte.

Einer hat Lehrgeld bezahlt. Dafür besteht jetzt für alle anderen Rechtssicherheit. Ein fairer Preis.
 
Überdenke deine Worte noch einmal SEHR genau. Ich hab ein Mittel gegen Krebs, muss dafür allerdings 100 Menschen opfern. Ein fairer Preis. Ach, echt jetzt? Und kommt mir nicht damit, das wäre nun was völlig anderes. Ist es nicht. Der Beginn einer solchen Betrachtungsweise liegt im Kern von krennins Aussag gebunden.

Ihr entwickelt euch nicht weiter. Ihr denkt mit einem zu begrenzten, kapitalistischen Horizont. Das alles muss überwunden werden, damit eine bessere Welt geschaffen werden kann.

Und noch einmal: Ich sehe mich selbst weder als Opfer noch komme ich mir verarscht vor. Mir ist kein Schaden damals entstanden. Ich hab jedoch das moralisch einzig Richtige getan. Und damit kann ich definitiv besser leben als eine fremde Person in die Pfanne gehauen und ausgenommen zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurze Frage, was wäre denn deiner Meinung nach der diametral gegenläufige Horizont vom kapitalistischen auf den wir uns hin entwickeln müssten? Auf die Antwort bin ich mit Blick auf deinen Beitrag zuvor sehr gespannt.
 
@SunnyboyXP0
Was hat das mit Kapitalismus zu tun? Also ich bin auch nicht der größte Freund davon, aber man kann ihm nicht alles unterschieben...
Und ich bin mir sicher, dass sich 100 Freiwillige finden lassen um Krebs zu heilen. Mal davon abgesehen, dass solche Fragen Einbahnstraßen sind, weil es niemals diese Frage in diesem einfachen Sinne geben wird.
 
SunnyboyXP0 schrieb:
Überdenke deine Worte noch einmal SEHR genau. Ich hab ein Mittel gegen Krebs, muss dafür allerdings 100 Menschen opfern. Ein fairer Preis. Ach, echt jetzt? Und kommt mir nicht damit, das wäre nun was völlig anderes. Ist es nicht. Der Beginn einer solchen Betrachtungsweise liegt im Kern von krennins Aussag gebunden.

Ihr entwickelt euch nicht weiter. Ihr denkt mit einem zu begrenzten, kapitalistischen Horizont. Das alles muss überwunden werden, damit eine bessere Welt geschaffen werden kann.

Und noch einmal: Ich sehe mich selbst weder als Opfer noch komme ich mir verarscht vor. Mir ist kein Schaden damals entstanden. Ich hab jedoch das moralisch einzig Richtige getan. Und damit kann ich definitiv besser leben als eine fremde Person in die Pfanne gehauen und ausgenommen zu haben.


Habe noch mal drüber nachgedacht, komme aber zu keinem anderen Ergebnis.

Ich halte es im allgemeinen für wenig sachdienlich, wenn man einen vergleichsweise trivialen und harmlosen realen Sachverhalt (ebay, 5000 EUR) mit einem radikalen, maximalen und eher unrealistischen fiktiven Szenario vergleicht. Da kann die Realität nur verlieren. Das eine hat mit dem anderen in der Tat überhaupt gar nichts gemein. Es gibt keine fiktive (du meinst also wohl auch staatliche) Instanz, die Menschen dazu zwingen kann, sich selbst für Medikamententests zu opfern. Entweder man vergleicht zwei Szenarien, die auch vergleichbar sind (also reales Szenario mit realem Szenario oder aber zwei fiktive) oder man lässt es...Insoweit ist auch die Unterstellung "Ein fairer Preis. Ach echt jetzt?" ziemlich unverschämt. Das habe ich nicht gesagt, würde aber auch nicht meiner Meinung entsprechen.
Ergänzung ()

Noxiel schrieb:
Kurze Frage, was wäre denn deiner Meinung nach der diametral gegenläufige Horizont vom kapitalistischen auf den wir uns hin entwickeln müssten? Auf die Antwort bin ich mit Blick auf deinen Beitrag zuvor sehr gespannt.


Ich befürchte, dass Du darauf keine konkrete Antwort bekommen wirst.

Im Allgemeinen leiden solche gesellschaftspolitischen Disksussionen heute daran, dass sie zu nichts mehr führen.

Im Kern ist es doch richtig, dass wir viele gesellschaftliche Probleme haben: Es gibt falsche staatliche Entscheidungen, es gibt negative Auswüchse des Kapitalismus, es gibt egoistische Menschen usw. usw. Es gibt auf diese Fragen aber keine einfachen Antworten wie: Wir brauchen ein neues System, Merkel ist Schuld, Kapitalismus muss weg etc. Die Welt ist zu komplex für einfache Antworten. Einfache Antworten sind vor Allem eines: falsch. Man muss ein Problem aufschlüsseln und in seinen Einzelheiten betrachten und dann nach und nach Fehler korrigieren. Dafür brauchen wir aber kluge und vernünftige Menschen, die sich mit Spezialproblemen auskennen und in ihrer Entscheidung unabhängig sind. Pauschale Gesellschaftskritik aus dem heimischen Kämmerlein heraus ist recht einfach, sie bleibt aber konkrete Lösungen schuldig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss man jeden Strohhalm nutzen um sich durch andere Personen zu bereichern?
Wie gesagt, die absolut größte Teil der Menschheit wäre nicht auf die Idee kommen jemand wegen einer abgebrochenen Auktion auf Schadensersatz zu verklagen.
Das macht nur jemand der sonst nix zu tun hat oder genau darauf spekuliert hat und genau das ist der Punkt. Es gibt auch Leute im Straßenverkehr die mit Absicht jemand in die Karre fahren weil sie Vorfahrt haben. Komisch nur das das eine Rechtlich geahndet wird.
Fast jeder verurteilt das Vorgehen von Amazon und Co indem sie „keine“ Steuer bezahlen und das obwohl es Rechtlich sauber ist was sie tun.
Ja, moralisch nicht wirklich OK, Rechtlich ja, eben genau wie die Sachlage hier, hier erstreitet sich jemand eine Summe die nur durch Paragraphenreiterrei gedeckt ist, aber da bekommt diese Person durch einige hier Zuspruch und Beifall, leicht Pervers.
Ich sage mal wie ich das mit der Auktion in diese Fall sehe: Ich setze ein Auto auf Ebay Kleinanzeigen für 1 Euro rein, daraufhin schreibt mich jemand an das er der Wagen kaufen würde, dann lösche ich die Anzeige. Der der mich angeschrieben hat verklagt mich nun das er ihn doch haben wollte und bekommt deshalb 5000 Euro. Rechtlich mag das sicher ein Unterschied sein, mit normalen Menschlichen denken allerdings genau das gleiche. Genau so passieren auch auch die Unzähligen Abmahnungen im Internet, die sind nicht mit normalen Denken zu erklären sondern nur durch Rechtsverdreherei im fast schon Kriminellen Ausmaß, aber meist legal, wobei der Staat ja da so langsam eingreift.
Sicherlich schützt Unwissenheit nicht vor Strafe aber sorry, der Satz ist so abgedroschen das er schon fast nicht mehr Wahr ist, denn der normale Bürger hat heute definitiv keine Chance mehr Straffrei durch das Leben zu kommen außer er plant jeden Schritt mit einem Top Anwalt. Sollte man ohne Ärger durchs Leben kommen dann hat man einfach nur Glück gehabt, mehr nicht. Das kann es aber nicht sein, oder?
Menschlichkeit, Mitgefühl, Hilfbereitschaft usw usw, das sind Werte die jeder befolgen sollte und fast jeder auch von sich behauptet, nur leider passt das nicht damit zusammen das hier Beifall für die Entscheidung geklatscht wird.
Was ist hier passiert?: Jemand wollte sein Auto verkaufen. OK. Nichts besonderes. Früher hat man es in einer oder zwei Zeitungen veröffentlicht. Heute setzt man es auf verschiedenen Quellen Online, dazu gehört auch Ebay. Verkauft wurde es dann über „Mobile“ oder so, und die Auktion wurde gelöscht. Ja Mann, ich weiß, eine Auktion ist keine Anzeige, aber dieser Unterschied ist eben extrem vielen nicht bewusst. Ich Unterstelle hier absolut keine Absicht. Es ist völlig normal das man auf verschiedenen Wegen seine Ware verkaufen will.
Die Tatsache das eine laufende Auktion einer Abgeschlossenen Auktion Rechtlich gleichgestellt wird halte ich nach wie vor für extrem Fragwürdig, aber ok so ist es halt.
Ich frage mal so, jemand der Gewerbsmäßig Menschen abmahnt wird ja nicht wirklich gerne gesehen, jemand der der Gewerbsmäßig Menschen verklagt weil er im Recht ist, das wäre OK? Was anderes kann ich daraus schließen wenn ich den Beifall hier deuten soll. Ich kann nur hoffen das diese Personen die das OK finden, in ihren Leben an andere Menschen geraten die rechtlich noch fitter sind als sie selbst, komplett zerlegt werden und auf schön viel Kohle verklagt werden, ich komme dann vorbei und beklatsche den Rechtsstaat
 
@ Noxiel
Das habe ich bereits sehr ausführlich dargelegt und selbst danach gehandelt. Einfach lesen!

@deathscythemk2
Dem Kapitalismus ist das Streben nach Profitgier immanent. Genau deshalb gibt es diesen Fall. Die Bereicherung der eigenen Person auf Kosten einer anderen.

@krennin
Du unterliegst leider einem fundamentalen Irrtum. Die Geschichte hat doch mehr als deutlich gezeigt, dass es mit harmlos wirkenden Dingen beginnt und in einer Tyrannei endet. Ich sage konsequent entschieden nein zu Unrecht und Inhumanität! Ihr könnt dies gutheißen, richtig ist das damit noch lange nicht. Und abfinden muss man sich mit einem ungerechten System ebenfalls nicht.

Ihr wollt nicht zur Erkenntnis streben. Okay, als freiheitlich gesinnter Mensch gestehe ich euch eure Höhle zu. Ich muss es jedoch weder gut finden noch das Streben nach höheren Werten aufgeben. Mehr sage ich jetzt nicht dazu.
 
@krennin
Besser kann man es nicht sagen. Absolut korrekte Schlussfolgerung.


@Sunnyboy
Wenn du den Kapitalismus abschaffen willst musst du auch eBay abschaffen. Somit dürfte es hier zu gar keinem Urteil kommen. ;)
 
Silica schrieb:
Ich setze ein Auto auf Ebay Kleinanzeigen für 1 Euro rein, daraufhin schreibt mich jemand an das er der Wagen kaufen würde, dann lösche ich die Anzeige. Der der mich angeschrieben hat verklagt mich nun das er ihn doch haben wollte und bekommt deshalb 5000 Euro. Rechtlich mag das sicher ein Unterschied sein, mit normalen Menschlichen denken allerdings genau das gleiche.

Nein, auch nicht moralisch das gleiche. Mit dem einstellen auf eBay Kleinanzeigen verpflichtet man sich - wie bei einem Zeitungsinserat - erst mal zu gar nichts. Es muss einem aber klar sein, dass eine Versteigerung auf eBay verbindlich ist - sorry, aber das weiß wohl grundsätzlich jeder. Nur weil die wenigsten Käufer im Zweifelsfall (wie hier) auf ihre Rechte pochen, muss einem doch klar sein, dass man mit dem Einstellen verbindlich erklärt, das höchste Gebot annehmen zu wollen - das ist schon von der Grundsituation (auch von der moralischen Seite her) überhaupt nicht vergleichbar, wenn man seine Ware dann einfach woanders verkauft.

Die Situation ist nun mal folgende:
Der Verkäufer auf eBay hat sich verpflichtet, dem Höchstbietenden die Ware zu verkaufen. Wenn er sie anderweitig verkauft, hat der Käufer trotzdem das Recht auf Übergabe und Übereignung der Sache. Dies kann der Verkäufer - da er sie ja schon anderweitig verkauft hat - nicht erfüllen. Daher muss er nach § 249 BGB Wertersatz leisten - was ich durchaus für gerecht halte. Er hat schließlich auch allein zu verantworten, dass er seiner Verpflichtung nicht nachkommen konnte.
Und die Sache mit den 1 € im vorliegenden Fall war einfach purer Mist in der Vorgehensweise vom Verkäufer. Es wird hier gerade NICHT wie du sagtest, eine laufende Auktion mit einer beendeten gleichgesetzt, sondern der Verkäufer hat die Auktion hier selbst ohne Recht dazu beendet und sich damit auch selbst um etwaige höhere Angebote gebracht - da kann man jetzt Mitleid haben, muss man aber aus meiner Sicht nicht. Wer mutwillig Verträge nicht einhält, muss eben die Konsequenzen tragen. Da sehe ich auch kein moralisches Problem. Wer sich bereits verpflichtet hat, sein Auto per Auktion zu verkaufen, darf es nun mal vorher nicht anderweitig übereignen. Den Käufer zu verurteilen geht hier an der Sache vorbei - pacta sunt servanda - Verträge sind einzuhalten. Wenn dieser Rechtsgrundsatz regelmäßig schadensersatzfrei gebrochen werden könnte, würde sämtlicher Handel über kurz oder lang zusammenbrechen.
Und Schuld daran, dass nur ein Euro aufgrund des vorzeitigen Abbruchs geboten werden konnte, trägt hier ganz allein der Verkäufer - warum sollte er also moralisch im Recht sein? Wer einen höheren Verkaufspreis selbst vereitelt, ist m.E. auch nicht ansatzweise schutzwürdig - sondern hat's halt selbst verbockt. Pech - aber Mitleid hat der Verkäufer dafür keins verdient. Und unmoralisch vom Käufer, auf Erfüllung zu bestehen, wenn der Verkäufer nun mal den Vertrag gebrochen (und zuvor einen lukrativeren verhindert hat), finde ich es schon mal gar nicht...

Im Offline-Leben wäre die Situation am ehesten so vorstellbar:
A will auf einer (echten) Auktion einen Diamantring verkaufen. Dieser ist 10.000€ Wert. Als die Gebote aber nur schleppend laufen (B hat momentan das höchste Gebot abgegeben - ganz egal wie hoch) und A denkt, der Ring könnte, wenn sich jetzt nicht bald was tut, deutlich unter Wert weggehen, stürmt A nach vorne, schnappt sich den Ring aus der Hand des Auktionators und rennt über die Straße zum Juwelier, der den Ring in Zahlung nimmt.
Das ist doch lächerlich. Warum sollte bitte die "Moral" für A sprechen, der seinen Verkauf zu einem höheren Preis in der Auktion durch den Abbruch selbstverschuldet vereitelt hat, nachdem er sich schon verpflichtet hat, den Ring versteigern zu lassen?

edit: @Silica: "denn der normale Bürger hat heute definitiv keine Chance mehr Straffrei durch das Leben zu kommen außer er plant jeden Schritt mit einem Top Anwalt"
Das ist doch Quatsch - zunächst mal ist Strafe nur eine Sache des Strafrechts - und nur die Wenigsten werden im Laufe ihres Lebens strafrechtlich verurteilt. Und wenn du Schadensersatz meinst (was für "Strafe" allerdings eine völlig falsche Zuordnung wäre, weil es genau darum im Schadensersatz nicht geht...), dann hast du Recht - aber da fällt ja jede fremde Sache drunter, die man aus Versehen im Laufe seines Lebens beschädigt, was durchaus mal vorkommen dürfte. Klar, da macht man sich ersatzpflichtig. Dafür gibt's aber erstens Haftpflichtversicherungen, wenn man dem Risiko nicht ausgesetzt sein möchte und zweitens wäre die Alternative dazu, dass man nicht ersatzpflichtig wäre, wenn man etwas kaputt macht, was ja auch eine tolle "Moral" inne hätte.... Ansonsten fällt mir wirklich nichts ein, wo der "normale Bürger" keine Chance hätte, "straffrei", was immer du jetzt als Strafe siehst, durch's Leben zu kommen. Um mich herum werden die Leute zumindest nicht reihenweise verklagt oder verurteilt.... alles keine "normalen Bürger"? o0
 
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SunnyboyXP0 schrieb:
@krennin
Du unterliegst leider einem fundamentalen Irrtum. Die Geschichte hat doch mehr als deutlich gezeigt, dass es mit harmlos wirkenden Dingen beginnt und in einer Tyrannei endet. Ich sage konsequent entschieden nein zu Unrecht und Inhumanität! Ihr könnt dies gutheißen, richtig ist das damit noch lange nicht. Und abfinden muss man sich mit einem ungerechten System ebenfalls nicht.

Ihr wollt nicht zur Erkenntnis streben. Okay, als freiheitlich gesinnter Mensch gestehe ich euch eure Höhle zu. Ich muss es jedoch weder gut finden noch das Streben nach höheren Werten aufgeben. Mehr sage ich jetzt nicht dazu.


Oh, ich vermute, dass Du einem "fundamentalen Irrtum" unterliegst, wenn Du glaubst, dass jeder, der nicht gleich mit einem Schlag die ganze Welt (zum Besseren) verändern will, nicht nach einer besseren Welt streben würde. Ich hatte Dir schon gesagt, dass ich in vielen Dingen mit Dir konform gehe. Auch ich kann Unrecht und Inhumanität nicht gutheißen. Auch ich bin freiheitsdenkend. Ich kann nur in dem Fall, den wir hier diskutieren, beim Besten Willen und auch im Vergleich mit all dem Leid und der Ungerechtigkeit in vielen anderen Ländern der Welt, keinen Unrechtsstaat finden oder einen Bogen zu drohender Tyrannei spannen. Vielleicht sollte man noch erwähnen (du hast ja hier schließlich den historischen Ball aufs Spielfeld gerollt), dass schon oft unter dem Deckmantel der Freiheit und des Antikapitalismus Tyranneien erichtet wurden. Ich denke unter dem Aspekt sollte man auch vorsichtig sein, einfach nur "Revolution" zu schreien.


Ach ja off-topic: Die automatische Werbeanzeige, die hier zwsichen den Beiträgen geschaltet wird: "kaufe alle Autos, sofort zum Höchstpreis verkaufen"! finde ich klasse. Ein hoch auf die Algorithmen! :D
 
MisterMankind schrieb:
A denkt, der Ring könnte, wenn sich jetzt nicht bald was tut, deutlich unter Wert weggehen, stürmt A nach vorne, schnappt sich den Ring aus der Hand des Auktionators und rennt über die Straße zum Juwelier, der den Ring in Zahlung nimmt.
Das ist doch lächerlich. Warum sollte bitte die "Moral" für A sprechen, der seinen Verkauf zu einem höheren Preis in der Auktion durch den Abbruch selbstverschuldet vereitelt hat, nachdem er sich schon verpflichtet hat, den Ring versteigern

Schwachsinnsvergleich. Zum einen wurde das Auto erst woanders verkauft und dann wurde die Auktion abgebrochen zum anderen kannst du nicht wissen was der vk gedacht hat. Der Abbruch hatte keine finanziellen Gründe auch wenn du das gern so hättest.


Ihr solltet auch das Bedenken was Sunny gesagt hat welche Absicht des Käufers dahintersteckt. Stell ich mich an die Kreuzung und spekuliere dadrauf dass mir ein anderer die Vorfahrt nimmt lasse es dann krachen und kassiere die Kohle wäre das rechtlich ja auch sauber! Man kann mir ja nicht nachweisen ob ich es extra getan hab. Also bin ich Opfer und der andere Täter und das Gesetz ist auf meiner Seite. Alles richtig so stimmts?


Habe ich wirklich die Absicht eine PlayStation4 Zukaufen wenn ich nur 10euro biete ? In meinen Augen nicht ich hätte die vllt gern für das Geld aber man kann mich doch net bei sowas in einen Topf schmeißen zusammen mit den Leuten die wirklich eine kaufen wollen zu einem realistischen Preis.

Anderes Beispiel hier gibt es ne Spielstraße und da ist som Rentner der immer hinter der Mauer lauert und jedesmal auf die Straße springt wenn einer zu schnell fährt . Rechtlich gesehen hat der Autofahrer nicht so schnell zu fahren. Aber ist es dennoch ok was der Rentner macht ? Wenn es kracht wird er natürlich einen auf unschuldig machen und warscheinlich darf der Autofahrer dann noch Schmerzensgeld zahlen fürnjemanden der ihm absichtlich vors Auto gesprungen ist, weil es nciht nachzuweisen ist dass es Absicht war. Tolle Gesetze nicht wahr ?

Ich muss einfach nur mir ne Situation suchen im Leben wo Menschen Fehler begehen und kassiere dann schön ab indem ich sie verklage. Rechtlich alles sauber.
 
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Dann denk dir den Fall halt, um: Er verkauft den Ring per Telefon, während die Auktion läuft und ruft dann "Stop! Schluss mit der Auktion!"
Zudem ist es völlig egal, was die Absicht des Verkäufers oder Käufers war. Der Verkäufer hat sich verbindlich festgelegt, an den Höchstbietenden zu verkaufen. Ob er jetzt woanders verkauft hat, weil er Angst hatte, nicht genug zu kriegen, weil es ihm nicht schnell genug ging, weil sein bester Kumpel das Auto haben wollte - völlig egal!
Es kommt m.E. nur auf eins an: Er musste wissen, dass das einstellen zu einer Auktion verbindlich ist und hat trotzdem bewusst anderweitig verkauft. Sorry, kein Mitleid oder "moralische" Bedenken von meiner Seite.

Und wenn du mir was von bescheuerten Beispielen erzählen willst: Nö. Dein Kreuzungsbeispiel wäre natürlich nicht rechtlich sauber. § 1 II StVO sagt "Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird." Daher ist das absichtliche Verursachen eines Unfalls _natürlich_ verboten.. rechtlich sauber ist da gar nichts. Man darf seine Vorfahrt nicht erzwingen und so vorsätzlich einen Unfall verursachen. Wäre ja noch schöner.

Und zu "Habe ich wirklich die Absicht eine PlayStation4 Zukaufen wenn ich nur 10euro biete ?"
- das beantwortest du selbst im nächsten Satz "ich hätte die vllt gern für das Geld " -> eben! würde der andere sagen - klar, hier ist deine, würde man sie kaufen - also hat man auch die Absicht sie zu kaufen, eben zu einem Preis von 10 €.
"aber man kann mich doch net bei sowas in einen Topf schmeißen zusammen mit den Leuten die wirklich eine kaufen wollen zu einem realistischen Preis" und warum nicht? Das ist doch völlig willkürlich!

Beim Playstation-Beispiel denkst du zudem völlig an der Sache vorbei. Es geht überhaupt nicht darum, wie viel geboten wurde - der Verkäufer hat selbst schuldhaft die Auktion abgebrochen und sich damit eben höhere Gebote abgeschnitten. Er hat's verbockt. Damit hat ER die Aukton bei einem Euro beendet (und damit verhindert, dass jemand höher bieten kann und so den unter der auflösenden Bedingung, dass kein anderer höher bietet geschlossenen Vertrag über einen Euro unwirksam macht) und niemand anders - sein Problem, nicht das des Käufers. Zu 100% vom Verkäufer selbst verschuldet.
 
@ Bogeyman - Du irrst dich. Natürlich kann der Rentner in den sauren Apfel beißen, wenn ihm nachgewiesen werden kann dass er den Unfall provoziert hat. Auch der "Unfalljäger" auf dem Parkplatz oder an der Kreuzung hat schon so manches mal erleben müssen dass er in die Röhre gucken musste. Es hängt halt auch vom Beweis ab.

Aber ich verstehe nicht, warum es nicht legitim sein soll eine PS4 für 10 Euro kaufen zu wollen? Was ist daran ein Verbrechen? Was ist ein Verbrechen daran, wenn ich meine Rechte aus einem einvernehmlich geschlossenen Kaufvertrag geltend machen möchte? Warum sollte es ein Verbrechen sein die vertragsbrüchige Partei auf Schadensersatz zu verklagen? (Kleine Anmerkung: Schadensersatz hat in Deutschland keinen "Strafcharakter"! Es geht allein darum den Geschädigten so zu stellen wie er gestanden hätte wenn kein Schaden eingetreten wäre. Daher auch der SE in Höhe von 5000 €! Diesen Wert hätte er nämlich gehabt, hätte der Verkäufer den Vertrag eingehalten.)

Wenn wir anfangen Recht so moralisch aufzuladen wie es hier teilweise getan wird, so wäre auch ein Dieb, der den Reichen nimmt und den Armen gibt kein Dieb mehr, sondern was? Ein Held? Nein. In unserer Gesellschaft haben wir uns darauf geeinigt, dass es egal ist wer wer ist. Für jeden gilt das selbe Recht. Deshalb bleibt ein Dieb auch ein Dieb. Egal wie seine Motive sind. (Ich lasse jetzt mal bewusst strafmildernde Umstände außer acht.)
 
Dann musst du im Straßenverkehr dem anderen erstmal Absicht nachweisen. Wenn du das nicht kannst ist das rechtlich sauber weil er es eben so aussehen lassen kann als hätte er das nicht provoziert .

Prom: darf ich fragen wie du auf Verbrechen kommst ? Ich habe nicht gesagt dass es ein Verbrecher ist ich bin lediglich der Meinung dass ihm das Geld nicht zusteht.

Der unfalljäger steht für mich genau auf der selben Stufe wie der bieter hier. Der unfalljäger nutzt den Fehler eines andern aus um sich zu bereichern. Wo soll da der Unterschied sein ?

Wenn du sagst ein Unfall zu provozieren sei nicht legal dann dürfte es bei eBay auch nicht legal sein einfach nur wenig zu bieten und zu hoffen dass der Käufer die Auktion abbricht. Oder mal weiter gedacht: mal angenommen ein Käufer würde einen Verkäufer vorschlagen den Artikeln auserhalb von ebay zu verkaufen für x Euro. Der vk bricht ab weil er für x Euro verkaufen will der Käufer der ihm den Vorschlag gemacht hat war allerdings Höchstbieter und will die Sache nur für ein Euro. Rechtlich immer noch so sauber alles ? Man kann sagen in so einem Fall hat der Käufer den Verkäufer bewusst verarscht und das ganze provoziert
 
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Bogeyman schrieb:
Habe ich wirklich die Absicht eine PlayStation4 Zukaufen wenn ich nur 10euro biete ?
Dast du defintiv mit Abgabe deines Gebotes! Solltest du bieten aber nicht kaufen wollen kannst du sehr schnell Probleme bekommen wie du ja hier siehst. Wäre in deinem Beispiel zwar unwahrscheinlich, juristisch sitzt du aber an einem ganz kurzen Hebel.
 
Welche Probleme soll ein Bieter bekommen? Über die Jahre wurden denen doch soviele Rechte zugestanden, da ist es verwundert, das überhaupt noch Privatleute als Käufer auftreten.
 
Der Landvogt schrieb:
Kriminelle Energie ist dem VK sicher nicht anzulasten, das mit dem Betrug, naja. In gewisser Weise war das schon der Fall, ob jetzt vorsätzlich oder nicht spielt keine Rolle. Auch hier gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Nunja unwissenheit scützt im strassenverkehr so mancher Radfahrer, was da schon verwerflich ist das nicht jeder Mitbürger Verantwortung für sein Handeln trägt. Mal abgesehen davon hatte der vk genug mittel und wege sich gegen das Abschliessen von 2 Verkaufsverträgen abzusichern.
Wenn man schon sagt der k habe eine charakterschwäche trifft das ganauso auf den vk zu der sich kein Fehler eingestehen will.d

Der vk bekommt ja keinen Strafe er wird nur zur Erfüllung des Vertrages verpflichtet, um ihm die arbeit eine gleichwertige karre zu finden abzunehmen darf er den Zeitwert zahlen. Wo steht eigentlich das sich der Klagende nicht inzwischen ein anderes Auto für 5k € gekauft hat und mit dem Geld in die Ferien will? Daneben stellt sich noch die Frage wie der vk dem käufer das mitgeteilt hat, wenn mir einer das im Strassenslang miteilen würde käme ich eher auf die idee auf den Vertrage zu pochen als wenn es einigermassen Anständig rüberkommt.
 
Du hast natürlich Recht, das Wort Verbrechen habe ich hier reingeworfen. Es erscheint mir aber auch wirklich etwas erstaunlich in welchem Umfang hier gegen den Bieter gewettert wird, der nichts anderes tut als seine Rechte durchzusetzen. Das wird hier ja teilweise fast kriminalisiert (Daher der Begriff).

Es wird die ganze Zeit gesagt, dass der Bieter das Gebot nur deswegen gegeben hat um auf den Abbruch der Auktion zu spekulieren. Warum eigentlich? Hätte der Bieter 1€ geboten und als eigenes Höchstgebot 3000 € gesetzt, dann hätte der Bieter beabsichtigt das Auto auch für 3000 zu kaufen, das aktuelle Gebot lag aber halt nur mal bei 1 €. Kann er doch nichts für.

Der Bieter konnte doch gar nicht wissen, dass der VK einen Abbruch der Auktion beabsichtigen würde.
 
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