Original erstellt von rawesoft
Allerdings fahre ich z.B. an der Ampel NICHT vor sondern bleibe wie alle anderen schön im Stau stehen...
Kein Wunder, mit deinem Museumsstück passte ja auch kaum zwischen zwei Dosen
Für mich ist das Vorbeischlängeln einer der Hauptgründe, weshalb ich überhaupt mit dem Mopped zur Arbeit fahre. Würde ich mich immer hinten anstellen, könnte ich mich auch in die Dose setzen. Dort hätte ich es schön warm, nette Musik und ordentlich Knautschzone. Meine Fahrzeit würde dann aber von 15min auf 30-45min anwachsen. Ein weiterer Grund ist dann noch die sehr schwierige Parkplatzsituation in Berlin.
Ich versuche beim Vorbeifahren jedoch so vorsichtig wie nur irgend möglich vorzugehen. Wenn ich den Radweg mitbenutze, passe ich mich der dort gefahrenen Geschwindigkeit an und achte auch darauf, ob mich abbiegende Fahrzeuge rechtzeitig sehen. Wenn ich mir schon das Recht herausnehme, meine Vorteile im Strassenverkehr zu nutzen, so entbindet mich das nicht der Pflicht durch defensives Fahrverhalten Unfälle zu verhindern und auch niemanden zu behindern oder zu gefährden. Ausserdem hab ich 'n recht lautes Tütchen (freilich mit ABE) am Krümmer - man hört mich also wenn ich komme.
Du hast Recht, wenn du darauf hinweist, daß man als Biker nicht das verbriefte Recht hat, sich am Verkehr vorbei zu mogeln. Diese Praxis wird jedoch sowohl von der Rennleitung als auch von 99% aller Verkehrsteilnehmer geduldet, sofern man dabei mit der nötigen Sorgfalt vorgeht. Diese Sorgfalt sollte mir als Biker auch am Herzen liegen. Verursache ich dabei nämlich einen Unfall oder berühre einen anderen Verkehrsteilnehmer, so hab ich idR. die alleinige Schuld zu tragen. Denn lt. STVO ist das Vorbeifahren zwischen den Fahrstreifen für Zweiräder nicht ausdrücklich gestattet.
Aber mal ganz nüchtern betrachtet, kann man Biker ruhig durchlassen. Ersteinmal vorne an der Ampel angekommen behindern sie niemanden. Bis der durchschnittliche Dosentreiber den ersten Gang drin hat, ist der Biker schon über die Kreuzung. Jeder Motorradfahrer trägt also durch seine Größe, Wendigkeit und Schnelligkeit zur Verminderung von Staus in Innenstädten bei. Aus verkehrspolitischer Sicht sollte es eigentlich viel mehr Zweiräder geben - obwohl ich bei manchen Autofahrern der Meinung bin, daß man ihnen lieber nie den Führerschein gegeben hätte.
...ich sollte vielleicht noch erwähnen das ich nie eine Rennmaschine gehabt habe sondern nur Tourer oder Shopper ! Liegt es vielleicht daran ???
Wohl eher nicht. Der Fahrstil eines jeden hängt nicht nur von der persönlichen Grundeinstellung ab, sondern auch sehr stark von der Tagesform. Ich hab auch schon Tage erlebt, da hab ich mich einfach hinten angestellt und vor mich hin geträumt - wenn ich merke, daß ich nicht fit bin, dann stelle ich den Bock lieber in die Ecke - bevor noch was ernsteres passiert.
Ich bin auch schon Chopper (nicht
Shopper - es sei denn, du fährst damit einkaufen
) gefahren. Waren zwar nur gut zwei Wochen, aber auch mit der Kiste bin ich an jedem Stau vorbei. Gut, der breite Lenker schränkt die Möglichkeiten etwas ein - aber wo eine Lücke war, da bin ich durch. Ich würde auch heute noch Chopper fahren, aber Hapelo, Stewi, TeddyBiker und nicht zuletzt meine Freundin haben solange auf mich eingeredet, bis ich ein "altersentsprechendes" Gefährt gekauft habe. Im Nachhinein betrachtet wäre mein Unfall mit einer Sportmaschine sicherlich nicht passiert.
Zum Einen wäre ich nicht so weit hinter der Autoschlange hinterhergefahren, zum Anderen hätte ich mit einer kleinen Lenkerbewegung dem Golf ausweichen oder vielleicht sogar bremsen können. Mit dem fetten Schlachtschiff (Suzuki VL 800 Intruder - kleine Schwester der 1500er Trude) war diesbezüglich einfach nix drin. Die konnte nur geradeaus.
Soviel mein großer Topf Senf zu diesem Thema.
Wenn ich neben dem Spass nicht auch die praktische Seite am Mopped sehen würde, dann würde ich wahrscheinlich wie Stewi die Karre nur ab 20°C aufwärts aus der Garage ziehen.
Wenn`s dann mal knallt sind natürlich immer die anderen Schuld, logo oder ??
Klar, wer sonst?