Im Tierreich trifft es ja auch zu.
Je höher entwickelt und intelligenter Tiere sind, um so mehr spielen sie, z.B. höhere Säugetiere.
Die primitiveren Tiere mit kleinen Gehirnen, z.B. Ameisen, verbingen ihr ganzes Leben nur mit stupidem Arbeiten.
Aber ernsthaft, Spielen hat etwas mit der Fähigkeit zu lernen zu tun. Man lernt damit neue Situationen kennen und meistern, verfeinert seine motorischen udn geistigen Fähigkeiten usw. Das ist der evolutionäre Hintergrund des Spieltriebs.
Das bedeutet natürlich nicht automatisch, dass ein Mensch, der viel spielt, auch besonders viel lernt. Jedenfalls nicht zwangsläufig Fähigkeiten, die seine Überlebenschancen verbessern. Aber wir Menschen haben uns ja eh schon länger aus der Tretmühle der Evolution verabschiedet. Für uns ist Spielen reiner Zeitvertreib und Zerstreuung geworden.
Ich sehe darin auch nichts Schlimmes. Zeit, die man mit etwas verbringt, was einem Spaß macht, ist nicht vergeudet. Arbeit und "sinnvolles" Lernen sollten Mittel zum Zweck sein, möglichst viel Zeit mit angenehmen Tätigkeiten verbringen zu können. Also arbeiten um zu leben. Wer umgekehrt lebt um zu arbeiten, der macht meiner Meinung nach etwas falsch.
Arbeit wird in unserer Gesellschaft sowieso viel zu hoch aufgehängt.
Ich habe neulich einen Vortrag gehört, in dem wurde dieses Thema nebenbei angesprochen. In unserer Kultur definiert sich der Mensch durch seine Arbeit. Wenn man jemanden fragt, was er ist, antwortet er: Maurer oder Industriekaufmann oder Softwareentwickler usw.
Schon ziemlich verrückt, wenn man drüber nachdenkt.