@ Andregee
Das ist ein sehr gutes Argument und tatsächlich habe ich es im Zusammenhang mit dem Leistungsschutzgesetz auch schon selbst benutzt.
Man kann ja auch sogar so weit gehen und den Spieß umdrehen. Ohne eine Industrie, die Datenträger und Abspielgeräte usw. herstellt, wären die Möglichkeiten der Urheber ihre Werke zu Geld zu machen extrem eingeschränkt. So gesehen müsste sogar (auch) in die andere Richtung Geld fließen.
Nur wo kommen wir hin, wenn wir diesen Gedanken zuende denken. Wenn jeder urheberrechtlich geschützte Inhalte zu Geld machen dürfte, ohne einen Anteil davon an die Urheber abzugeben, stünden die letztendlich komplett mit leeren Händen da.
Irgendwie muss auch die Urheberschaft von immateriellen Gütern entlohnt werden können.
Was mich angeht, würde ich viel lieber sehen, dass das private Kopieren und Tauschen komplett legalisiert wird und nur da ein gerechter Anteil an die Urheber abgeführt wird, wo gewerblich (und ich meine richtig gewerblich, nicht das ominöse "gewerbliche Ausmaß") Geld verdient wird, als umgekehrt, dass sich Unternehmen nach belieben an der Arbeit anderer Leute bereichern können, wärend die normalen Bürger/Konsumenten mit brutalsten Polizeistaatsmethoden geknechtet werden, damit die ja nicht unerlaubterweise einen Song kopieren oder an jemand anderen weitergeben.
Es gibt gute Argumente dafür und dagegen. Wie gesagt fällt es mir verdammt schwer einzuschätzen, wie man damit umgehen sollte.
Aber irgendweine Lösung muss man finden, auch wenn sie nicht perfekt ist und es gute Argumente dagegen gibt. Denn den Vorwurft der Rechteverwerter, dass wir Beführworter von freier, anonymer und unbeobachteter Kommunikation nur eine "Umsonstgesellschaft" wollen, in der man alles gratis haben kann und Urheber überhaupt nicht mehr entlohnt werden, will ich nicht auf mir sitzen lassen.
Wie gesagt ist das Kernprinzip, das ich vertrete: "Wo Geld mit geschützen Inhalten verdient wird, muss ein gerechter Anteil an die Urheber gehen." Und natürlich besagtes Grundrecht auf freie Kommunikation der Menschen untereinander, in das nicht aus schnöden kommerziellen Interessen heraus eingegriffen werden darf.