DerHechtangler schrieb:
Das sollte die Menschheit doch längst hinter sich gelassen haben...
Hat sie aber nicht und wie "rückständig" die Spielerschaft - die immer noch primär aus Männchen besteht - kann man auch immer und immer wieder beobachten und hören. Es gibt ja hier bereits passende Kommentare, dass Leute in Spielen "perfekte" Körper haben wollen und "perfekte" Wesen und dass sie im RL ja "versuchen" die Menschen gleichzubehandeln, es ihnen aber schwerfällt. Alleine das ist in der Form durchaus schon bezeichnend und zeigt, wie viel Weg wir eigentlich noch vor uns haben, dass man jeden Mensch als wirklich gleichwertig wahr nimmt und auch akzeptiert.
Das Aufheulen der - jetzt bewusst provokant formuliert - weißen cis Bevölkerung auch hier im Thema ist schon teilweise einfach zu köstlich und wie man an manchen Kommentaren merkt, dass diese Menschen alles andere als wirklich "tolerant" sind, obwohl sie sich für so tolerant und gut halten.
Bis wir wirklich jeden Menschen wirklich so aktzeptieren, wie sie sind, wir jedem Menschen alle Freiheiten und Rechte zugestehen, die wir für uns selbst fordern, wird noch eine Menge Wasser den Rhein hinab fließen.
Draco Nobilis schrieb:
Haben die nicht begriffen wie man sich über Netflix/Amazon Serien die ganze Zeit auslässt weil immer überall plötzlich jeder maximal divers sein muss?
Das Problem ist eher - genau so hier - dass eine kleine, aber sehr laute Minderheit an konservativen weißen cis Männern und ein paar cis Frauen, sich bedroht fühlen und entsprechend lautstark alles schlecht reden. Genau so gibt es eine sehr lautstarke Minderheit auf der LGBTQ+, die genau das Gleiche machen und sich lautstark beschweren und alles schlecht reden, wenn es nicht ihrem Weltbild entspricht.
Beide Extreme treiben Firmen wie Netflix, Amazon und Co vor sich her. Jetzt gibt es halt nur einen Punkt: Gerade in kreativen Berufen kommen in vielen Firmen immer mehr Menschen mit einem LGBTQ+ Hintergrund in Anstellungen und auch gehobenen Posten. Ebenso werden Märkte wie Asien, Indien und Afrika immer wichtiger, auch für den Erfolg von Filmen, Spielen und Co und die Menschen dort holst du nicht ab, in dem du einfach weiterhin an dem festhältst, was bisher oft die Norm war.
Dazu kommt, dass gerade die junge Bevölkerung, die aktuell nachwächst, weit aus öfters sich mit LGBTQ+-Werten identifizieren, als es Menschen ab 30+ tun, und selbst die sind da schon deutlich stärker drin.
Der Trugschluss, dem hier die meiste auf erliegen: Sie denken, dass die kleinen Minderheiten, die sich über die "Diversität"aufregen, wäre eine Mehrheit. Das ist sie aber nicht.
Störend ist aktuell - für viele - und da gebe ich dir sogar recht: Das Problem ist, dass man in manchen Firmen regelrecht merkt, wie sie versuchen, zwanghaft "divers" zu sein und dass sie es auch noch oft allzu offensiv kommunizieren, weil sie zeigen wollen, wie "Woke" sie sind. Es fühlt sich dann aufgezwungen an und das treibt natürlich die kleine Minderheit an "super cis" Weißen zur Weißglut und geht teilweise auch so weit, dass man sogar Menschen, die eigentlich mit dem Wandel zurechtkommen würde, wenn man ihnen die Zeit geben würde, nun auch teilweise verschreckt und auf der Strecke lässt.
NeMeSiS_tm schrieb:
Kann mir jemand erklären warum das "schlecht" ist? Ohne hate plz.
Relativ einfach: Weil solche Systeme immer formelhaft wirken und es den Eindruck erweckt, dass man hier etwas Bestimmtes erzwingen will. Das System hierbei ist gefundenes Fressen für einige "weiße Männer", da sie sich in ihrer Ansicht, dass das alles ja von oben erzwungen wird, bestätigt fühlen und ebenso ist es gefundenes Futter auf für die Gegenseite, die in sowas den Verstoß gegen die Werte sieht und natürlich denkt, dass bei Blizzard sich nichts geändert hat und es immer noch der chauvinistische Macho-Verein ist.
Die Änderung zu einer "diversen" Medienlandschaft kann und DARF auch nicht von "außen" und ebenso auch nicht von "oben" erzwungen werden. Ich weiß, dass es LGBTQ+-Anhänger gibt, die genau das wollen, dieses "Aufzwingen" von jetzt auf sofort, aber das führt meistens dazu, dass es aufgesetzt wirkt.
Und genau das ist bei Blizzard jetzt auch zu weiten Teilen nun auch der Fall, weil man hier wegen der Probleme in Kalifornien nun zwanghaft versucht "problematische" Inhalte entweder zu entfernen - Witze in WoW - oder man nun anfängt das Charakterdesign in Overwatch anhand von Kriterien zu bewerten. Das funktioniert nicht wirklich und das schlimme ist dabei auch, dass man damit nicht wirklich "Divers" wird. Es gibt nichts Schlimmeres als aufgesetztes und aufgezwungen "Divers". Ich merke das selbst in der Arbeit, weil wir ab jetzt"gezwungen" werden, auf entsprechende Schulungen zu gehen. Unser "Chef" denkt, dank unserer "Diversty-Mangerin" und zwei, drei anderen Personen, die das so super toll finden, dass er uns jetzt "Diversität" aufzwingen muss. Die Folge ist, dass fast alle Kolleg*innen anfangen zu blocken und zu mauern, obwohl niemand von uns damit wirklich Probleme hätte. Das Problem ist nur, dass solche Sachen in die eigene Kreativität eingreift und man auch das Gefühl vermittelt bekommt, dass man ja etwas "falsch" macht.
Hätte unser Chef das Thema "Diversität"als langfristiges Ziel ausgeben - und er hat das Thema schon "gestreckt" auf 2 Jahre, die Diversity-Mangerin wollte bis zum Jahresende ein "Diversity-Manifest und feste Regeln für alle Mitarbeiter und Schulungen, Kurse über das ganze Jahr verteilt, mit absoluter Pflicht für jeden Mitarbeiter. Statt einem Jahr, sind es jetzt zwei Jahre, aber alles mit Pflicht und Zwang.
Und genau so wirkt das System hier auch und das ist fatal!