News Bosch-Fabrik in Dresden: Erste Wafer gefertigt, Eröffnung im Sommer

Volker

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Im neuen Bosch-Halbleiterwerk in Dresden durchlaufen erstmals Silizium-Wafer vollautomatisiert die Fertigung. Dies gilt als entscheidender Schritt auf dem Weg zum Serien-Produktionsstart, den das Unternehmen für Ende 2021 plant. Die Eröffnung der Fabrik soll im Juni dieses Jahres stattfinden.

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Ist zwar nicht wirklich das viel herbeigeschriebene "Saxony Valley" aber dennoch schön zu sehen, dass man auch hierzulande noch eine (wenn auch rudimentärere) Halbleiterfertigung (profitabel?) etablieren kann.
 
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Ist das Teil der europäischen Antwort auf die Chipkrise und die Bestrebungen, die Chipproduktion (zumindest teilweise) wieder zurückzuholen nach Europa & Deutschland?

Was ich mich noch frage:
  • 1 Mrd. € Investitionsvolumen klingt viel, ist aber für Foundries nicht viel
  • Standort Dresden: Wie steht das im Zusammenhang mit GloFo, die ja dort die ehemaligen Produktionsstätten von AMD übernommen haben
  • Welche Strukturgrößen / Produkte werden dort hergestellt?

Danke :)
 
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Richtig und wichtig dieses Werk, um die Abhängigkeit von TSMC zu lösen. Allerdings nur ein kleiner Schritt.
 
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Freut mich zu lesen und schön, dass das scheinbar auch auf deutschem Boden zu funktionieren scheint. Ich denke die aktuelle Situation ist eine einmalige Chance für uns zu erkennen, wie wichtig diese Technologie für unsere Wirtschaft ist - und wenn sich das aus der Not heraus jetzt auch mal bei den Vorständen der Automobilindustrie und anderen Großkonzernen eingebrannt hat, sehe ich sogar ein bisschen Hoffnung für den Hightech-Standort Deutschland.
Nichtsdestotrotz ist das hier natürlich nur ein winziger Schritt in die richtige Richtung.
 
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Faust2011 schrieb:
1 Mrd. € Investitionsvolumen klingt viel, ist aber für Foundries nicht viel
Hängt sicherlich mit der Strukturbreite zusammen.
Hier werden ja wohl kaum teure Maschinen für 7nm gebraucht.
 
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Zumindest was Halbleiter für KFZ angeht. Da ist man ja neulich auch selbstverschuldet böse auf die Nase gefallen herstellerseitig.

Die Strukturbreiten werden nicht mit TSMC/Samsung konkurrieren können, das ist aber nicht entscheidend für KFZ. Sind die dort verbauten Halbleiter technisch eher auf dem Niveau der vorletzten Generation, was ausreicht.
 
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Sehr schöner Schritt um sich unabhängiger von Asien und den USA zu machen.

Weniger schön dass Steuergelder fließen mussten. So schlecht geht es der Autoindustrie nicht als dass sie noch mit Geld beworfen werden müsste.
 
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In 10 Jahren werden wir dann eine TV-Doku auf Spiegel TV sehen:

"Früher war Dresden das Silicon Valley von Deutschland - heute gibt es mehr Arbeitslose als sonst wo in ganz Deutschland. Die Firma Bosch hatte viel Konkurrenz - am Ende dann zu viele"
 
Zuletzt bearbeitet:
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Im Artikel steht ja auch was von Leistungselektronik, da braucht man auch größere Strukturbreiten als bei Logik
Zudem noch ganz andere Einsatzgebiete wie KFZ wo nochmal ganz andere Anforderungen gelten (Temperaturen, Vibrationen,...)
 
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Faust2011 schrieb:
Ist das Teil der europäischen Antwort auf die Chipkrise und die Bestrebungen, die Chipproduktion (zumindest teilweise) wieder zurückzuholen nach Europa & Deutschland?
Wohl kaum. Die Planung der Fabrik ist nun auch schon ein paar Jahre her; zu dem Zeitpunkt konnte man Corona und die daraus resultierenden Folgen noch nicht absehen. Außerdem ist das Ziel zukünftig kleine Strukturbreiten innereuropäisch herzustellen (5nm und größer). Erklärtes Ziel der EU ist es zukünftig 20% des weltweiten Halbleiterbedarfs in der EU herzustellen.
Faust2011 schrieb:
Welche Strukturgrößen / Produkte werden dort hergestellt?

Hochautomatisierte Halbleiterproduktion
(300-mm-Siliziumsubstrate (Wafer)
mit Strukturbreiten bis 65 nm;
1 nm ist ein Millionstel Millimeter)
Quelle
 
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die autobranche hat auch eine ohrfeige kassiert mit der momentanen chiparmut. dass bosch selbst fabs will macht sinn, sie können die erhöhten produktionskosten wohl relativ einfach weitergeben, ihre marktposition im bereich fahrzeugelektronik ist extrem stark, und der bereich entwickelt sich nicht so rasend schnell wie die consumerelektronik.

aber aus der news sollte man nicht grosse hoffnungen ziehen, dass bald chips für PCs und mobile in europa produziert werden können. die vormacht von TSMC zu brechen wird schon für die etablierten hersteller eine monsteraufgabe werden. Wenn selbst ein riese wie intel kein land sieht, ist es für einen newcomer so gut wie unmöglich fuss zu fassen. selbst samsung mit allen möglichen querfinanzierungen kommt nicht and TSMC ran, und so wies klingt ist ihr 5nm prozess auf gutem weg.

Edit: es wäre allerdings absolut im interesse europas sich nicht komplett auf asien verlassen zu müssen. das ist auch erklärtes ziel der EU. aber das wird ein langer harter weg bis dahin werden. einen halbleiterhersteller stampft man nicht einfach aus dem boden, auch nicht mit sehr viel geld und politischem druck.
 
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chartmix schrieb:
Ich dachte Deutschland sei verloren und alle unfähig. Mmh?!?
Es geht um moderne Fertigungen ala 7nm EUV. Das macht Bosch mit Sicherheit nicht^^ Das sind primär Chips für den Automobilsektor. Ein guter Anfang, aber kein Grund alles zu relativieren und in Freude zu schwelgen.
 
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Steter Tropfen höhlt den Stein, sollte man aber in diesem Zusammenhang anders herum lesen.
Frage mich aber, ob das auch ohne Förderung möglich gewesen wäre. Wobei Dresden ja durchaus eine gewisse Spezialisierung auf Mikroelektronik besitzt, und auch andere Zulieferer dort ein Standbein haben.
 
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givemeajackson schrieb:
...aber das wird ein langer harter weg bis dahin werden. einen halbleiterhersteller stampft man nicht einfach aus dem boden, auch nicht mit sehr viel geld und politischem druck.

Naja, ist ja nicht so dass in der Ecke bereits gefestigtes Wissen um Halbleiterproduktion vorhanden ist (AMD/Infineon) und die Knowledgebase für die Halbleiterherstellung ebenfalls in Europa angesiedelt ist.

Die Ressourcenbindung sowie die immensen Kosten im Vergleich zur asiatischen Produktion stehen dem (noch) entgegen.
 
S.Kara schrieb:
Weniger schön dass Steuergelder fließen mussten. So schlecht geht es der Autoindustrie nicht als dass sie noch mit Geld beworfen werden müsste.
Ich bin auch kein Fan davon International agierenden Konzernen so das Geld in den Rachen zu werfen. Wenn der nächste Staat wieder mit Subventionen lockt, sind die letztlich wieder weg, oder setzen Deutschland/den Gewerkschaften/etc. dann wieder die Pistole auf die Brust.
 
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BummlerD schrieb:
Außerdem ist das Ziel zukünftig kleine Strukturbreiten innereuropäisch herzustellen (5nm und größer).
Gibts dazu mehr Infos? Link?
 
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andi_sco schrieb:
Hängt sicherlich mit der Strukturbreite zusammen.
Hier werden ja wohl kaum teure Maschinen für 7nm gebraucht.
Stimmt genau! Für Automotive reichen 65 bis 22 nm (je nach Anwendungsfall) völlig aus. Vor kurzem wurde sogar noch 90 nm für Automotive verbaut.
Ergänzung ()

S.Kara schrieb:
Sehr schöner Schritt um sich unabhängiger von Asien und den USA zu machen.

Weniger schön dass Steuergelder fließen mussten. So schlecht geht es der Autoindustrie nicht als dass sie noch mit Geld beworfen werden müsste.
Auch AMD wurde damals regelrecht mit Geld zugeschissen, als sie die Fertigung in Dresden etablierte. Infineon und Qimonda ebenso.
 
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givemeajackson schrieb:
dass bosch selbst fabs will macht sinn, sie können die erhöhten produktionskosten wohl relativ einfach weitergeben
Wobei man ja erstmal das herstellen können muss und herstellen dürfen muss um dieses Problem anzugehen.

Geht ja nicht, dass Bosch bsw. mal schnell die nVidia-Auto-Plattform produziert und verkauft.
Viel interessaner wäre es ja "eigenständige" Lösungen zu entwickeln und zu produzieren, mit möglichst wenig ip von anderen Firmen.
Aber dafür ist die Bosch Fab ja gar nicht genacht und ausgelegt. Meiners Wissens wäre die GloFo Fabrik die einzige auf dt. Boden, die sowas technisch gesehen, halbwegs könnte.
moRphh schrieb:
die koreaner haben ihre halbleiterindustrie auch mit massiven staatshilfen aufgebaut.

Ich denke kein Land, das heute führend in der Halbleiterbanche ist hat seine Branche ohne große Unterstützung aufgebaut und stützt noch immer.
In Deutschland läuft sowas anders. Man denke nur an die Solar(u.a. Halbleiter)-industrie, die gerade auch in der Region Dresden mal weit vorne war. Die wurde von der Bunderregierung ja mehr oder weniger aktiv "zerstört". So kann man#s auch machen.. ;) (Mal schauen, ob Meyer-Burger das wieder ändern kann.)
 
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