Boxen Eigenbau

lordZ

Admiral Pro
Registriert
Juli 2002
Beiträge
7.597
In diesem Thread wären Anleitungen, Links, Tipps zum Eigenbau von Boxen gut aufgehoben. Jeder der mehr oder weniger Erfahrungen mit verschiedenen Lautsprechern, Materialen, Bauarten, etc. gemacht hat, kann gerne mal hier seine Tipps posten! ;)

Ich hätte schonmal ne spezifische Frage:

Habe folgende Hochtöner herumliegen:

Musik/Sinus 60/20 Watt
Frequenz-Bereich 3.000-20.000 Hz
Resonanz 1.500 Hz
Korb 74 mm

Wie bastle ich die am besten in ein Gehäuse, welches Material sollte ich verwenden, wie kann man das dann überziehen, dass es halbwegs schick aussieht?

Danke schonmal! :)
 
also ich kann nur hier zu sagen verwendet MDF platten ca 20m dann noch ne richtige box mit den entsprechenden verstärker und dann habt ihr genug wums. :D
 
Du meinst wohl 20 mm Stärke. Fragt sich nur, ob man das Holz für nen Sub oder nen Hochtöner braucht.

In meinem Fall für den Korb 74 mm - wie groß sollte die Konstruktion werden, ist da 20mm nicht schon etwas zu dick?

Wie groß sollte die Konstruktion werden, muss sie offen sein, oder kann man die auch komplett geschlossen basteln?
 
lordZ schrieb:
In diesem Thread wären Anleitungen, Links, Tipps zum Eigenbau von Boxen gut aufgehoben. Jeder der mehr oder weniger Erfahrungen mit verschiedenen Lautsprechern, Materialen, Bauarten, etc. gemacht hat, kann gerne mal hier seine Tipps posten! ;)

Ich hätte schonmal ne spezifische Frage:

Habe folgende Hochtöner herumliegen:

Musik/Sinus 60/20 Watt
Frequenz-Bereich 3.000-20.000 Hz
Resonanz 1.500 Hz
Korb 74 mm

Wie bastle ich die am besten in ein Gehäuse, welches Material sollte ich verwenden, wie kann man das dann überziehen, dass es halbwegs schick aussieht?

Danke schonmal! :)


Ich habe auch erstmal eine Fragen .

Willst du als Ergänzung zu deinen lausprecher . Oder was hast du dir so vorgestellt ?
 
Äh wie jetz? Nur den Hochtöner, oder wie darf ich das verstehen?
Wieviel Ohm hat der Hochtöner?

Alleine anschliessen solltest du den nicht, da Hochtöner, zweckgebunden nicht viel Power abkönnen. Also wenn...dann nur LEISE Testhören!!!

Und warum Korb, überhaupt? poste mal ein Bild von dem Dingen.

Rodger
 
lordZ schrieb:
In meinem Fall hab ich hier schon was gepostet (insbesondere die letzten Posts sind relevant): https://www.computerbase.de/forum/threads/guenstiges-umruesten-von-stereo-zu-surround-system.88127/

Kurz gesagt: JA, als Ergänzung zu meiner Stereoanlage!

Ich habe mal darein geschaut .

Wenn du den hochtöner so nackt angeschlossen hast , dann freue dich das sie noch leben .

Davor gehört in reihe geschaltet ein MkT- oder MKP kondensator von ca 2.2 - 4.7 uF .

Und wahrscheinlich auch noch ein Widerstand
 
Blindlings kann ich dir nu folgene Tief-/Mitteltöner ans Herz legen.

14cm
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=21993&item=3839966604&rd=1

17cm
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=21994&item=3840387466&rd=1

Das sind beides Infinity-Töner, die beide für ihre jeweilige Größe einiges abkönnen.
Besseren Klang für auch nur vergleichbares Geld wirste so schnell nicht finden.
Vor allem kann ich für die klanglichen Fertigkeiten garantieren. Der 17cm Töner wird bei Infinity in den Alpha20 verbaut! Die hab ich selbst als Surround-Speaker.
Als perfektes schmankerl sind die gar megnetisch geschirmt und können damit sehr nahe an Bildröhren ran. Halt ideale Chassis für Satelliten.

Du solltest allerdings nimmer allzulange warten, denn die Chassis wirds nimmer lange geben, denke ich.

Rodger
 
@Rodger
Ich will das alles nur mal als Versuch einstufen. Ich hab noch nie Boxen gebaut und für den Anfang würde Links und Rechts Hinten zwei Hochtöner dieses Typs wohl reichen! Frequenzen ab 3000 Hz (laut Hersteller) kann man ohnehin nicht mehr als Hochton bezeichnen. "Hochtöner" steht auf der Packung (kA woher ich das Teil hab) und deshalb hab ichs auch so geschrieben. Hab auch (noch) keinen Plan wieviel Ohm der "Hochtöner" hat.

Wenn jedenfalls die Packungsangabe recht hat (20W Sinus) würde ich nicht sagen, dass das wenig Leistung ist.

Ich hab das Teil als ersten alleine an die Anlage angeschlossen. Gaaaaanz leise aufgedreht und ich hab schon gemerkt dass es zumindest technisch hinhaut. Hab dann bis ans Limit des Hochtöners gedreht und muss sagen, dass es sich nicht so schlecht angehört hat! Extrem laut wenn man das Teil genau Richtung Ohr gehalten hat (auch aus 1m Entfernung. Der Klang hatte nur einen Hauch von dem klassischen Mini-Batterieradio Krawall. Das hat mich aber jetzt noch nicht enttäuscht, denn wenn man die zwei Lautsprecher aus den Teufel Concept E Satteliten rausnimmt und außerhalb des Kunstoffgehäuses betreibt hören die sich genauso billig an!

Ich möchte jedenfalls keine 14 oder 17er Membran verwenden, da das ganze eher sowas wie ein kleiner Sattelit eines 08/15 5.1 Systems werden soll.

@con_er49
Nun ja, ich habe mir nichts dabei gedacht als ich die Dinger angeschlossen hab. Es wäre mir eigentlich auch egal gewesen, wenn ich die Teile zerschossen hätte - ich hab die in eine meiner Hardwaremüll Lade gefunden und wie gesagt - ich hab keine Ahnung mehr wo ich die Dinger her hab.

Jedenfalls hab ich an so Standardverstärkern von Mini- Stereoanlagen schon alles mögliche gesehen und gehört - von normalen parallel dazugesteckten Lautsprechern bis hin zu Car Hifi Bassröhren ... von daher hab ich mir auch nix bei meinen Hochtönern gedacht!

Bezüglich den Kondensatoren kann ich dir nicht folgen, evtl. das mit den Widerständen könnte Sinn ergeben. Wenn ich wirklich laut Musik hören möchte wird ohne Wdst wohl die Grenze der Hochtöner viel früher erreicht sein, als bei meinen normalen Boxen (Obwohl die glaub ich auch nur 3oW RMS haben).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du noch nie gebaut hast, dann sieh Dir lieber mal fertige Bausätze an. Ganz besonders die Cheap Tricks der Zeitschrift Klang & Ton sind zu empfehlen, günstige, oft ungewöhnliche Lautsprecher mit bestem Preis-Leistungsverhalten.

Hier der Link zu einigen: http://www.lautsprechershop.de/hifi/bau_ct.htm

Edit:
als Chassis für einen kleinen Satelliten bietet sich vielleicht dieser Breitbänder an: http://www.hifisound.de/chassis/programm/PDF/FOS-1113231.pdf

Kostet 48€, und spielt in einem Bassreflexgehäuse von 5-6 Litern bis 80Hz runter. Den kann man ohne Frequenzweiche betreiben, und wenn der in einem 5.1 System arbeitet ist auch die geringe Belastbarkeit nicht so tragisch, weil er die energiereichen tiefen Töne eh nicht abbekommt.
Eventuell sollte man ihn trotzdem in ein geschlossenes Gehäuse einbauen, 7l groß, darin dürfte der noch 120Hz schaffen.

Nochmal Edit:
natürlich kann man ihn nicht einfach so ohne Frequenzweiche betreiben. Vorraussetzung dafür ist, dass das Gehäuse sehr flach und breit wird und er Lautsprecher dann direkt an der Wand steht/hängt.
Z.B. ein 6l-Gehäuse müsste wäre dann bei 10cm Tiefe 25cm breit und 24cm hoch. Die eigentliche Schallwand kann man dann noch mal jeweils 10cm in jede Richtung überstehen lassen.

Machst Du den in ein Standard-Mini-Gehäuse muss der Mitte-Hochtonbereich abgesenkt werden, da Du wegen des sogenannten Baffle Steps bis zu 6dB im Bassbereich verlierst.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein lieber Schwan. Also bei dem Thread-Titel hab ich an Boxenbau gedacht und nicht daran, das du nur die Hochtöner dranhängen willst.

Das du dich mit solch......ja....geradezu gewalttätigem Klang ;) abgibst hätt ich mir nicht in den Träumen ausgedacht. Nebenbei...ohne Frequenzweiche muss sich das sowas von fies anhören... Die Hochtöner brechen doch los ohne Grenze und müssen sich die anliegende Leistung mit keinem anderen Chassis teilen, sodaß noch zusätzlich ein massives Ungleichgewicht in der Lautstärke entsteht.
Ich persönlich würde da lieber völlig auf den Klang von hinten verzichten.

Noch Wort zu meinen Empfehlungen: diese dachte ich natürlich an, um sie mit den vorhandenen Hochtönern zu kombinieren und nicht als einzelnen Lautsprecher.
Da das Holz eh nich viel kostet, das hierfür benötigt würde, kann es kein Grund gegen die Größe des jeweiligen Chassis sein. Nebenbei verkraften diese Chassis da durchaus bestens zu kleine Gehäuse, selbstverständlich mit Einbußen in der Klangreproduktion.
Vor allem natürlich der untere Frequenzgang wird "abgequetscht" und der Mittelton-Bereich wird vermutlich etwas verstärkt wiedergegeben, sodaß die sich aber immernoch besser anhören werden als 99% der Chassis, die man sonst für das Geld kriegt.

Wenn du volles Programm sparen willst und mit jeglichem Klang zufrieden wärst, solltest du dir überlegen im Baumarkt oder irgendwo Autolautsprecher (Breitbänder oder Koax (Bass mit aufgestecktem Hochtöner in der Mitte) zu kaufen. Passende würden da im Paar sicherlich deutlich günstiger ausfallen als ein Stück aus Morgoth´s Vorschlag.

Rodger
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Thread Titel ist so gewählt, weil ich das hier eher als Sammelthread gedacht hätte. Was ich hier im Forum so mitbekommen habe ist in letzter Zeit mehr Leuten der Wunsch nach selbstgebastelten Boxen in den Kopf gestiegen. Das was ich hier machen möchte ist eher als sowas wie ein "Experiment" anzusehen.

Wenn ich mal für ordentlichen Sound etwas ausgeben, würde ich mir um <200€ ein TCEM holen! ;)

Da ich die "Lautsprecher" (jetzt schreib ich absichtlich nicht mehr Hochtöner) schonmal an der Anlage gehabt habe, kann ich sagen dass es sich schon schlecht anhört, aber auch nicht sooooooo schlecht! :D Außer man ist ein Teufel oder Bose System gewöhnt! :lol:

Mal was anderes: Was bewirken die Kondis vor nem Hochtöner, warum kann ichs nicht ohne machen?
 
Das ganze davor, soll den Effekt verhindern, den ich dir genannt habe.
Zudem soll damit verhindert werden, das der Lautsprecher Frequenzen abbekommt, die er nicht kann. Da es sicherlich nicht um einen Piezo-Hochtöner handelt, versucht der Hochtöner auch Frequenzen wiederzugeben, die er einfach nicht kann, was
a) noch schlechter klingt
b) die Belastbarkeit deutlichst senkt!

Rodger

/EDIT: Mit den Chassis, die ich dir da empfehle, kannst du dir kleine Sats basteln, die die so oft (auch zurecht) so postitiv erwähnten Teufel-Systeme sogar noch recht deutlich alt aussehen lassen. Natürlich nur mit passendem Hochtöner. Zwei von den 17ern werd´ ich mir auch noch fürs Auto bestellen. Ich bin von den Dingern echt vollkommen überzeugt und der Preis dafür ist ein Lacher!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rodger:
ich wusste gar nicht, dass Infinity Selbstbaulautsprecher anbietet. Oder sind die bei eBay irgendwo ausgebaut?



In dem Thread geht es ja auch um Grundlagen, da sollte man vielleicht mal mit anfangen.

Also:

(Achtung, ab hier teilweise Oberstufenstoff und höher, ich versuchs möglichst einfach zu erklären)

Was ist ein Lautsprecherchassis genau?

Eigentlich ein ganz einfaches System: es besteht aus der Membran inkl. Schwingspule und anderer beweglicher Teile und der Membranaufhängung, eine simple Feder.
Die Membran kann man dabei als Masse ansehen.
Es ergibt sich ein Feder-Masse-System, exakt wie das bekannte Physik-Experiment, bei dem eine Metallkugel an einer Feder hängt und nach Anregung unter Einfluss des Gravitationsfeldes der Erde schwingt.
Das ist ein System 2. Ordnung, woraus sich ein prinzipielles Übertragungsverhalten ableiten lässt: der Schalldruck fällt unterhalb der Resonanzfrequenz mit 12dB/Oktave ab (in der unendlichen Schallwand, ansonsten gilt das was weiter unten unter Free-Air steht; das hier ist also reine Theorie).
Die Resonanzfrequenz selber ist allein abhängig von der Masse und der Federkonstante, das Verhalten bei der Resonanzfrequenz zusätzlich von der Dämpfung (Kehrwert der Güte) des Systems.
"Vernünftige" Lautsprecherchassis haben eine Güte <0,5, nur in wenigen Ausnahmefällen sind höhere Güten erwünscht (TML).

Jetzt zu den verschiedenen Bauarten.

Free-Air:

Free-Air-Betrieb bedeutet, dass das Chassis in kein Gehäuse eingebaut wird. Das Übertragungsverhalten ist dabei immer das gleiche:
ab der Frequenz, bei der die Wellenlänge größer als der doppelte Membrandurchmesser wird, arbeitet das Chassis zunehmend als sogenannter Kugelwellenstrahler, d. h. der Schall wird gleichmäßig in alle Richtungen abgestrahlt. Das hat zur Folge, dass sich Schall, der von der Frontseite der Membran erzeugt wird und der, der von der Rückseite angestrahlt wird, teilweise auslöschen.
Unterhalb dieser bestimmten Frequenz fällt deswegen der Schalldruck "auf Achse" zu der Membranmitte mit 6dB/Oktave ab (der sogenannte akustische Kurzschluss, Grafik 1).
Unterhalb der Resonanzfrequenz fällt der Schalldruck dann mit 12dB+6dB=18dB/Oktave ab.

Free-Air mit Schallwand:

Jetzt stellt Euch mal vor, man verhindert durch eine luftdichte Abtrennung, dass sich vorder- und rückseitiger Schall auslöschen können. So verschiebt man die Frequenz, bei der der Schall ausgelöscht wird, soweit herunter, dass die Wellenlänge die doppelte Schallwandbreite überschreitet. So kann man also theoretisch diese Frequenz bis auf weit unter den Übertragungsbereich verschieben.
Praktisch ergibt sich da ein Problem: die Wellenlänge errechnet sich nach
Code:
lambda=c/f
, wobei c=340m/s und f die Frequenz ist.
Bei der praktisch ausreichenden Frequenz von 34Hz müsste also die Schallwand eine Breite von 5m haben, was ziemlich unpraktisch ist.

Man könnte jetzt aber durch einen geeigneten Filter (Tiefpass), dessen Resonanzfrequenz sehr tief liegt, trotzdem eine niedrige Resonanzfrequenz erzielen. Dadurch verschenkt man aber jede Menge möglichen Schalldruck, deshalb sind Tieftöner im Free-Air-Betrieb nicht sehr verbreitet. Es gibt eben weit bessere Möglichkeiten.

Geschlossene Gehäuse:

Das ist die einfachst Form eines Lautsprechergehäuses. Das Chassis wird dabei in ein luftdichtes Gehäuse eingebaut, welches rundherum geschlossen ist. Der akustische Kurzschluss wird damit vermieden.
Der einzige Einfluss auf das Chassis ist die Verhärtung der Aufhängung (das Luftvolumen wirkt wie eine zusätzlich in Reihe geschaltete Feder) und damit eine Erhöhung der Resonanzfrequenz und der Güte.
Nun hat der Lautsprecher einen glatten Frequenzgang bis zur Einbauresonanzfrequenz, darunter fällt der Schalldruck mit 12dB/Oktave ab.
Weil sich die Federkonstante ändert, wird auch die Güte des Systems beeinflusst. Dabei haben sich in der Praxis verschiedene Werte herauskristalliert, das sind Q=0,5 (Bessel-), Q=0,707=sqrt(2) (Butterworth) und Q>=0,1 (Tschebyschev) sowie Q=0,86. Die Tschbyschev-Abstimmung verliert zum Glück immer mehr an Bedeutung, denn dabei hatte der Frequenzgang bei der Resonanzfrequenz eine Überhöhung von min. 3dB.

Wirklich sinnvoll sind nur Werte zwischen 0,5 und 0,86. Das auszuwählende Chassis sollte dabei selber eine kleinere Güte besitzen.

Siehe hierzu Grafik 2.

Heut hab ich kein Bock mehr, ich mach Morgen weiter.

Gruß
Morgoth

P.S.: entschuldigt bitte die miserable Qualität der Zeichnungen, das ist nicht so mein Ding.
 

Anhänge

  • Grafik 1.PNG
    Grafik 1.PNG
    8,1 KB · Aufrufe: 362
  • Grafik 2.PNG
    Grafik 2.PNG
    9,4 KB · Aufrufe: 359
Zuletzt bearbeitet: (Fehler entdeckt)
Da ihr mir ja alle hier von meinem Experiment abratet, werde ichs wohl bleiben lassen ... ;)

Dann steh ich aber trotzdem wieder vor dem Problem, dass ich auch Sound von Hinten haben will, und das wenn möglich am aktuellen Verstärker meiner Anlage. Sollte nur eine Ergänzung zu den aktuellen Boxen werden. Wie gesagt, wenn ich richtigen Sourround möchte hol ich mir sofort ein CEM - mehr brauch ich wirklich nicht!

Wenn ich nun die vorgeschlagene 14cm Chassis benutzen würde (preislich ist die natürlich mehr als in Ordnung), wär mir die entstehende Box vielleicht doch schon etwas zu groß und stark. Mir würde absolut etwas reichen, in den Abmessungen der CEM Satteliten. Habt ihr da vielleicht auch akzeptable Vorschläge parat?

/edit:
@Morgoth
Guter Beitrag, passt perfekt in den Thread hier! :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir schon beim Abraten sind, dann auch von einem Projekt in der Größenodnung der Teufel CEM Satelliten.
IMHO kann man in der Größe nichts Vernünftiges bauen, und weil das ganz schlicht und einfach Physik ist, kann das auch Teufel nicht.
Ein Lautsprecher, der 80Hz ohne Schwierigkeiten und bei akzeptablem Wirkungsgrad (>80dB/1m/1W) schafft, muss min. 5l Gehäusevolumen haben.

Alles darunter ist Pfusch.

Gruß
Morgoth
 
Dazu muss ich aber sagen, dass ich die Teufel Satteliten sehr gut kenne, und als Zusatz zu meinen aktuellen Boxen wäre eine Qualität in der Teufel CEM Sateliten Liga für mich mehr als ausreichend!

Was wohl definitiv zutrifft: Eure Ansprüche sind höher als meine. Ich möchte nicht wissen, was ihr zu meiner aktuellen Anlage sagen würdet! :lol:
 
Jetzt gehts weiter, mit:

Bassreflex:

Sicher die bekannteste und am häufigsten verwendete Gehäuseart. Warum das so ist erzähle ich später, erstmal das Funktionsprinzip.

Dabei sei anzumerken, dass auf der Wikipedia zwar die Luftrömungen im Bassreflexgehäuse beschrieben werden, nicht aber das eigentliche Geschehen.

Zur Verdeutlichung habe ich die Grafik 3 angehängt.

Das Chassis wird also wieder in ein Gehäuse eingebaut, das diesmal aber nicht völlig geschlossen ist. Es wird ein Rohr (kann auch ein quadratischer Tunnel sein) eingebaut, dessen Dimensionen wichtig für die Abstimmung sind.

Denn was passiert?

In Grafik 3 rechts ist eine Feder dargestellt, an der links die Membran und rechts das Bassreflexrohr als Massen eingezeichnet sind. Und nichts weiter stellt die Konstruktion dar: ein Masse-Feder-Masse-System.

Aber welche Masse denn? Da ist doch nur Luft im Rohr?!

Eine Masse ist immer träge, sie stellt einer Kraft einen Widerstand entgegen. Und da haben wir auch schon die Erklärung, es ist nichts weiter als der Luftwiderstand, der als Masse herhalten muss. Der Luftwiderstand ist abhängig von der Innenfläche und dem Durchmesser des Rohres. Je größer die Innenfläche, um so größer der Widerstand, je größer der Durchmesser umso kleiner. Das heißt, wenn man den Durchmesser des Rohres erhöht, muss es länger werden, um durch mehr Fläche den nun geringeren Widerstand auszugleichen.

Die Kunst ist es jetzt, die Federhärte (das Luftvolumen) und das BR-Rohr so abzustimmen (auf die Tuningfrequenz, dass ist die Resonanzfrequenz des Rohrs), dass sich die Übertragungskurven der Membran und des BR-Rohr ergänzen. Dabei ist zu beachten, dass Membran und BR-Rohr eine Phasenverschiebung von 90° zueinander haben, das Rohr kommt also "zu spät".

Den Frequenzgang kann man in groben Zügen schon vorhersagen:
ein Masse-Feder-Mass-System kann man gedanklich aufsplitten in 2 in Reihe geschaltete Feder-Masse-Systeme. Wer meinen Post weiter oben zum Chassis und geschlossenen Gehäuse gelesen hat, der sollte jetzt wissen, dass die Schallleistung eines Feder-Masse-Systems unterhalb seiner Resonanzfrequenz mit 12dB/Oktave abfällt (System 2. Ordnung). Schaltet man nun ein zweites solches System dahinter, ergeben 12+12=24dB/Oktave, ein System 4. Ordnung.

Unterhalb der Tuningfrequenz fällt der Schalldruck also mit 24dB/Oktave ab.

Man erhält eine Gesamt-Phasenverschiebung von 360° zu dem restlichen Schall, also kommt der Bass zu spät.

Statt eines BR-Rohres kann man auch eine Passivmembran benutzen. Das ist ein Chassis ohne eigenen Antrieb, dass dann wirklich eine Masse darstellt. Das Prinzip und das Übertragungsverhalten ist das gleiche. Beim Rohr hat man aber mit unerwünschten Luftströmungen zu rechnen, die Geräusche verursachen. Um die zu verringern muss man den Rohrdurchmesser vergrößern, damit wieder das Rohr verlängern, und irgendwann ist das dann nicht mehr praktikabel. Diese Probleme hat man mit einer Passivmembran natürlich nicht.

Das waren die beiden einzig praxistauglichen Gehäusevarianten, es gibt noch Bandpässe, Hörner, Transmissionlines (TML) und was weiß ich nicht alles.
Die spielen aber nur eine untergeordnete Rolle, Bandpässe haben ein furchtbar schlechtes Impulsverhalten, Hörner sind kompliziert aufzubauen und sehr groß, TMLs sind groß und zu leise.

Also bleiben wir doch bei geschlossen oder Bassreflex, nun etwas zu Vor- und Nachteilen der beiden Varianten.

Bassreflex hat sich auf breiter Front durchgesetzt, weil sich damit aus relativ kleinen Gehäusen ein tiefer Bass bei höherem Schalldruck als bei geschlossener Bauweise erzielen lässt.
Prinzipiell lässt sich festhalten: bei gleicher Gehäusegröße ist Bassreflex einem geschlossenen Bass in Punkto untere Grenzfrequenz o. höherem Wirkungsgrad überlegen. Bei gleicher Grenzfrequenz spielt BR lauter, bei gleichem Wirkungsgrad tiefer.

Da könnte man jetzt sagen, prima, alles erledigt, wir nehmen Bassreflex, ist besser als geschlossen.
Aber wie das so mit pauschalen Urteilen ist, hat auch dieses seine Haken.

Einer ist die höhere Phasenverschiebung von 360° bei BR gegenüber 180° bei geschlossen. Daraus folgert direkt ein besseres Impulsverhalten der letzteren Variante, der Bass klingt "sauberer".

Weiter arbeitet bei BR das Chassis unterhalb der Tuningfrequenz praktisch Free-Air, seine Membranauslenkung wird also nur durch dessen eigene Aufhängung gebremst. Bei extrem tiefen Tönen und hohen Lautstärken kann das schnell zur Zerstörung des Chassis führen, soll so etwas wiedergegeben werden ist ein Subsonic-Filter nötig - ein weiteres in Reihe geschaltetes System, meist 2. Ordnung, also 360°+180°=540° Phasenverschiebung, noch schlechteres Impulsverhalten. Zusätzlich noch die erhöhten Verzerrungen (Klirr, Intermodulation) durch die große Auslenkung.
Das im geschlossenen Gehäuse eingebaute Chassis wird dagegen noch von dem eingeschlossenen Luftvolumen gebremst, es ist also mechanisch höher belastbar.

Dann gibt es bei BR noch das Phänomen der Arbeitspunktverschiebung. Die Schwingung der Membran hat seinen Nullpunkt nicht mehr im Nullpunkt der Aufhängung, sondern etwas davor. Die Folge ist eine veränderte Abstimmung und ein erhöhter Klirrfaktor. Warum das passiert kann ich nicht sagen, das Problem ist auch noch nicht lange bekannt.

So, was nun? Entweder auf Tiefbass verzichten oder schlechtes Impulsverhalten und geringere mechanische Belastbarkeit?
Im Zweifel würde ich (Achtung! Persönliche Meinung!) immer sagen: auf Tiefbass verzichten, den braucht kaum einer, ein geschlossenes Gehäuse mit einer unteren Grenzfrequenz von 50Hz reicht meist vollkommen aus.

Es gibt aber noch einen Trick, um ein wenig Tiefbass herauszukitzeln, leider mit der Verringerung der mech. Belastbarkeit:
man kann ein geschlossenes Gehäuse elektronisch entzerren, d. h. man hebt den Frequenzgang im Verstärker unterhalb der Resonanzfrequenz an, und zwar mit einem Filter, der im Bass genau reziprok zu der Übertragungsfunktion des Lautsprechers verläuft, also praktisch ein Equalizer. Bei Bassreflex ist das nicht möglich.
Das schöne daran ist, dass sich nichts am Impulsverhalten ändert, das geht aus der Systemtheorie hervor. Nur muss das Chassis nun unterhalb seiner Resonanzfrequenz natürlich noch größere Hübe ausführen.

Bei Bassreflex gibt es auch einen Trick, noch mehr Tiefbass aus einem relativ kleinen Gehäuse zu holen: man stimmt das Rohr viel zu tief ab, so ergibt sich ein Stufenfrequenzgang (hier schiebe ich vielleicht mal ne Grafik nach, wenn ich ein passendes Chassis gefunden habe). Nun schaltet man einen Tiefpass davor, der sehr tief ansetzt und die obere Stufe "abschneidet". So hat man plötzlich eine sehr tiefe untere Grenzfrequenz, aber auch einen niedrigen Wirkungsgrad, außerdem eignet sich der Trick nur für Subwoofer. Irgendwo ist halt immer ein Haken dran.

Grafik 4 zeigt den Frequenzgang im geschlossenen Gehäuse, Grafik 5 den im BR.

Das sollte erstmal langen. Was man nicht alles schreibt, wenn man nichts zu tun hat ;)

Gruß
Morgoth
 

Anhänge

  • Grafik 4.PNG
    Grafik 4.PNG
    11 KB · Aufrufe: 358
  • Grafik 5.PNG
    Grafik 5.PNG
    12,8 KB · Aufrufe: 380
  • Grafik 3.PNG
    Grafik 3.PNG
    7 KB · Aufrufe: 393
Aha...was kleines...also da fallen mir spontan diese hier ein:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0000D89NY/idealocom/ref=nosim/028-7691576-9506165

Das sind Eltax Millenium Mini. Die hab ich im Schlafzimmer auch. Für den Preis bei der Größe ist der Klang wirklich bestens. Sicherlich können die Micro-Erfahrenen-Jünger von Bose das besser als Eltax, nur kostet das wenigstens das 3fache.

Abmaße: 23H-15B-17T (also fast 6L Außenmaß;))
Leistung: 60W Mukke / 40W Sinus
Frequenzspektrum: 70Hz-20.000 Hz

Lies dir ruhig mal diese Rezenionen durch, da stehen noch ein Paar Infos drin, die dich interessieren könnten, die ich jetz zu faul bin, zu erwähnen ;)

Rodger

/EDIT: @Morgoth: Jupp, dat sind originale Infinity-Treiber. Ich weis nimmer ob man se noch bei Ebay bekommt, aber es waren auch mal die Basstreiber und der Mitteltöner aus meinen ALPHA50 erfügbar! Nein, normalerweise nicht, aber die Alpha-Serie ist mehr oder weniger ausgelaufen und die haben sicherlich ihre Bestände aufgelöst, weil die Beta-Serie gepusht wird. Witzigerweise hat lt. Zeitschrift Audio meine Alpha die selbe Punktzahl verdient, wie die Beta. Ich würd´ die gerne mal im Vergleich hören...die Beta50er, dann könnte ich mir endlich mal selbst ein Bild davon machen, wie ich die Tests von denen persönlich zu beurteilen hätte. Aber bisher kann ich nur sagen, was ich gleichen konnte, würde ich auf jeden Fall genauso einstufen. Würde allerdings widerrum bedeuten, das Infintiy keinen sonderlich guten Job gemacht hat bei den Betas.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben