foo_1337 schrieb:
Ja? Was ist denn "die Cloud"?
Und wieso gibt es einen unterschied von ded. Server, VMs und Cloud? In meiner Welt sind ded. Server und VMs auch Cloud, je nachdem wo sie laufen. Und in der von AWS, Nist & Co auch. Oder anders gesagt: "Die Cloud sind nur anderer Leute Computer".
Microsoft hat eine
schöne Definition:
ein Begriff, der ein globales Netzwerk von Servern bezeichnet, die alle eine eigene Funktion erfüllen. Die Cloud ist keine physische Größe, sondern ein riesiges Netzwerk aus Remoteservern, die über die ganzen Welt verteilt aber miteinander verbunden sind, damit sie als ein einziges großes Ökosystem funktionieren können.
Ebenfalls eine
schöne Zusammenfassung von einer anderen Seite:
Der Begriff Cloud (Deutsch: "Wolke") meint das Zusammenspiel von mehreren Servern. Die Server übernehmen Aufgaben, wie etwa die Datenspeicherung oder komplizierte Programmabläufe. Dabei kriegt der Cloud-Nutzer nicht mit, wie viele Server hinter der Cloud stecken.
Selbst wenn ein Server ausfällt, hat dies keine Auswirkungen auf das gesamte System. Diese Unabhängigkeit von den einzelnen Servern wird daher mit Cloud bezeichnet, da der Nutzer selbst keinen Überblick über die einzelnen Einheiten haben muss (wolkig/unklar für den Nutzer). Die Cloud ist das große Ganze dieser Recheneinheiten.
Das ist jetzt natürlich alles stark vereinfacht / gekürzt. Gibt noch etliche Details mit IaaS, PaaS, private, public,... und noch tausend anderen Unterkategorien und Fachbegriffen. Das hier alles im Detail zu erklären würde den Rahmen sprengen.
Die wirklich wichtige Essenz ist, dass es auf jeden Fall mehrere Server sein müssen und diese Server auch über mehrere Standorte verteilt sein sollten. Der alte, abgedroschene Satz "Die Cloud sind nur anderer Leute Computer" ist im Kern schon wahr, greift gleichzeitig in dieser Einfachheit aber auch viel zu kurz. Ein einzelner Server allein ergibt noch keine Cloud. Ein einzelner Server ist und bleibt genau das, was er schon seit Anbeginn der Computer-Technik war und ist: Eben ganz schlicht und einfach ein (dedizierter) Server, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn du 1000 Stück davon nebeneinander stellst, jeden davon jeweils an einen Kunden vermietest und die Kunden damit jeweils eigenständig tun und lassen lässt, was sie wollen, ändert sich da auch nichts dran. Das ist dann weiterhin einfach nur ganz banal ein Rechenzentrum mit 1000 Servern, aber keine Cloud. Zur Cloud wird das ganze erst, wenn du die Server auf mehrere Standorte verteilst, alles miteinander vernetzt und nur noch abstrakt Dienstleistungen, wie z.B. "Rechenleistung" oder "Speicherplatz" verkaufst, ohne dass für die Kunden nachvollziehbar ist, was da konkret an Hardware dahinter steckt.
Konkret im Fall von OVH kenne ich auch jemanden, dessen Server jetzt abgebrannt ist, der gestern wörtlich zu mir gesagt hat: "Mein Server stand in SBG2, Rack 66, Fach 52." (Zahlen an dieser Stelle aus Datenschutzgründen geändert). Versuche mal bei einer echten Cloud derart konkrete Orts-Angaben zu bekommen. Die bekommst du nicht. Bei den meisten Cloud-Lösungen kann man von Glück reden, wenn mit Angaben wie z.B. "Nordeuropa" die Region wenigstens ungefähr einordnen kann. Das ist ein krasser Kontrast zu so manchem OVH-Server mit genauer Angabe der Regalnummer. Hinsichtlich Verantwortung, Wartung, Sicherheit und Backup ist das kaum anders, als würde man sich den Server zu Hause in den Keller stellen. Da ist man zu 100 % komplett selbst verantwortlich. OVH sorgt dafür, dass die Kiste in einer trockenen, sauberen, einbruchssicheren Umgebung steht, ans Internet angeschlossen ist und mit Strom versorgt wird. Darüber hinausgehend haben die da nichts damit zu tun.