In diesem Thread wird doch so einiges durcheinander geworfen. (Ist etwas länger geworden...)
Das ist der Zustand bevor Vectoring in einer Stadt ausgebaut wird:
Alle HVTs (Gebäude der Telekom, ca. 8000 Stück in Deutschland) sind mit Glas angebunden. In diesen HVTs stehen VDSL Fähige DSLAMs (evtl. auch von Mitbewerbern).
Von den HVTs gehen Kupfer Kabel zu KVz (Kasten auf der Straße) die in der ganzen Stadt verteilt sind. Diese Kabel können von weniger als 550m als auch eine Länge von mehreren Kilometern haben.
Von den KVZ gehen Kupferkabel zu den einzelnen Häusern (Durschnittlänge 350m).
Wer also DSL möchte sollte eine möglichst kleine Kabellänge haben.
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Jetzt wird aber Vectoring in einer Stadt ausgebaut:
Für Vectoring werden neue Glasfasern verlegt. Diese Glasfasern werden vom HVT (Telekom Gebäude) zu den KVz gelegt (Grauer Kasten auf der Straße). Der graue Kaseten wird dann gegen ein größeren ausgetauscht und da kommt dann der vectoringfähige DSLAM (MSAN) rein.
Hier Bilder vom vectoringfähigen DSLAM (MSAN) und der Glasfasern, sowie des Kastens.
Dies ist aber nur bei KVz erlaubt die min. 551m Kabellänge vom HVT entfernt sind. (Alle KVZ die weniger als 550m Leitungslänge haben, stehen im Nahbereich und dürfen nicht mit Vectoring ausgebaut werden). Es darf hier also kein Vectroing fähiger DSLAM rein! (Normale DSLAMs müssen soweit gedrosselt werden, dass die Leistung dem enstpicht was aus dem HVT kommt um diese nicht zu stören, macht also auch keinen Sinn).
KVz die im Nahbereich stehen werden also zur Zeit nicht mit Glasfaser angebunden, das möchte die Telekom jetzt ändern.
Das hat zur Folge, dass im ganzen Ort Vectoring (100Mbit/s) verfügbar ist nur nicht im Ortskern (bzw. dort wo der HVT steht).
Jetzt könnte man Sagen "Ja, aber die kriegen doch eh schon VDSL aus dem HVT" -> Nicht unbedingt:
Leitungslänge HVT - KVZ: 549m und Leitungslänge KVZ - Haus 600m insgesant also 1149m -> Tja Pech gehabt kein VDSL.
Wenn man jetzt aber den Kasten mit Glasfaser anbinden würde und dort einen vectoringfähigen DSLAM einbaut, hat man zum Haus nur noch 600m auf auf diesen ist jetzt 100Mbit/s möglich.
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Damit man das kann müssen alle DSLAMs (sowohl Telekom als auch von der Konkurrenz im HVT abgebaut werden). Alle Häuser werden dann nur noch von den neuaufgebauten Outdoor DSLAMs versorgt.
Die Mitbewerber der Telekom könnten laut den Beschluss aber eine virtuelle Leitung mieten und so unter eigenen Namen Vectoring anschlüsse anbieten.
Ebenso sah der Beschluss vor: Dort wo die Konkurenz außerhalb des Nahbereiches mehr KVz mit Vectoring erschlossen hat als die Telekom darf die Konkurrenz auch den Nahbereich exklusiv mit Vectoring versorgen. Das hätte aber beudeutet die Konkurrenz hätte in den letzten Jahren mal ein paar KVz mit Vectoring erschließen müssen (also Glasfasern zu den Kästen bringen müssen) und das haben nur sehr, sehr wenige gemacht (EWE Tel/NetCologne).