News Buchhandel: Amazon soll bis zu 400 Buchläden planen

Wenn ich wirklich ein Buch brauche, bestelle ich es online. Aus einem einfachen Grund: bisher kam es fast immer vor, dass das gesuchte Buch nicht in dem Buchladen verfügbar war. Dann müsste es sowieso erst bestellt werden. Ich fahre also einfacher, wenn ich es gleich bestelle und am nächsten Tag schon in der Hand halten kann. Mag sein, dass das in riesigen Buchandlungen anders aussieht oder dort die Wahrscheinlichkeit höher ist, das Gesuchte zu finden. Aber wegen einem Buch mache ich mir nicht mehr den Aufwand, ein Buchgeschäft aufzusuchen.
Anders sieht es aber aus, wenn ich nicht gezielt suche, sondern einfach mal schauen will, was es so gibt. Da macht mir das Durchsuchen der Buchgeschäfte mehr Spaß, weil ich gleich überall auch mal reinschauen kann und direkt weiß, was mich erwartet. Sowas hat online für mich wenig Reiz. Zu viel Auswahl fürs "einfach mal stöbern" und nur begrenzt vor ab Zugriff auf die Inhalte.
 
Geiler Schachzug, erst mal die lokale Ladenkonkurrenz mit einem Versandmonster plattmachen und dann auf den Ruinen eigene Ladengeschäfte aufbauen.
 
Kann man natürlich bzgl. der Marktmacht Amazons kritisch sehen. Andererseits wünsche ich mir fast, dass Amazon auch Läden in Deutschland eröffnet. Thalia z.B. betreibt in der Region, in der ich lebe, viele Geschäfte. Und schlechter als Thalia kann Amazon Buchläden fast gar nicht konzipieren.

- Fast nur Bücher aus der aktuellen Top 100 + "gekaufte Tipps" im Geschäft vorhanden
- Verkäufer müssen praktisch alles bestellen und machen auch kaum einen kompetenten Eindruck
- Platz wird für andere Produkte wie Schokolade etc. verschwendet
- Für meine Begriffe sehr unübersichtlicher Aufbau

Da bestelle ich auch lieber Online bei Amazon. Die viel beschworenen gut- und inhabergeführten Buchläden gibt es zumindest in meiner Gegend nicht mehr wirklich bzw. kaum noch. Wäre eigentlich ein leichtes Spiel für Amazon.
 
CaptainCrazy schrieb:
- Fast nur Bücher aus der aktuellen Top 100 + "gekaufte Tipps" im Geschäft vorhanden
- Verkäufer müssen praktisch alles bestellen
Die anderen Punkte kann ich ja nachvollziehen. Aber die beiden Punkte... Mit begrenzter Lagerfläche kritisierst du tatsächlich, dass sich ein gewinnorientiertes Unternehmenr an den momentan erfolgreichsten Büchern orientiert?
Ergänzung ()

Mextli schrieb:
Geiler Schachzug, erst mal die lokale Ladenkonkurrenz mit einem Versandmonster plattmachen und dann auf den Ruinen eigene Ladengeschäfte aufbauen.
Wie hat Amazon es denn bitte geschafft, die lokale Ladenkonkurrenz plattzumachen? Man kann Amazon wohl nicht vorwerfen, dass deren Businessmodell besser in die heutige Zeit passt, als das lokaler Buchläden!?
 
Zuletzt bearbeitet:
gerade erst hat der letzte echte buchladen in meinem landkreis dichtgemacht...bücher findet man hier nur noch lieblos aufgeschichtet in supermarkt ohne jegliche bedienung oder ratschläge von sich auskennenden personal...und das hat noch nicht mal soo viel mit dem preis zu tun...
 
@Cr4y
Amazon hat regelmäßig Dinge unter dem Einkaufspreis verkauft um Marktanteile zu gewinnen, das kann ein normaler Buchladen natürlich nicht kontern.
 
Womit wollen die das finanzieren? Lohnt sich das auf lange Sicht?

Im reinen Onlinegeschäft hat amazon Wachstum ohne Ende, aber trotzdem kaum mehr Gewinn und jetzt auch noch ~400 Ladengeschäfte eröffnen?
https://www.computerbase.de/2016-01...-rekordergebnisse-enttaeuschen-die-analysten/

[TABLE="class: grid, width: 500"]
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[TD][/TD]
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[TR]
[TD]Umsatz (Milliarden US-$)[/TD]
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[TD]Gewinn (Milliarden US-$)[/TD]
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[TR]
[TD]Rentabilität[/TD]
[TD="align: center"]1,31%
[/TD]
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[/TD]
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[/TD]
[TD="align: center"]0,27%
[/TD]
[TD="align: center"]0,56%
[/TD]
[/TR]
[/TABLE]
Quelle: http://www.marketwatch.com/investing/stock/amzn/financials

Bin mal gespannt, ob es dann ausgerechnet die Ladengeschäfte sein werden, die amazon zu mehr Umsatzrentabilität verhelfen. Wäre natürlich schon ziemlich ironisch :D
 
Bücher unter dem Einkaufspreis verkauft? Bei der Buchpreisbindung in DE? Das halte ich für unwahrscheinlich. Die haben doch sogar letzten eins drauf bekommen, weil sie Illuminati (oder war es ein anderes Buch?) gratis angeboten haben.
 
Thats business. Ist in jeder branche so ... sehe hier keinen Grund einen Vorwurf zu machen.
 
Cr4y schrieb:
Die anderen Punkte kann ich ja nachvollziehen. Aber die beiden Punkte... Mit begrenzter Lagerfläche kritisierst du tatsächlich, dass sich ein gewinnorientiertes Unternehmenr an den momentan erfolgreichsten Büchern orientiert?
...

Es ist ja völlig ok diese Bücher da zu haben. Aber wenn dann ein komplettes Regal mit "50 shades of grey" befüllt ist, kritisiere ich das tatsächlich.
 
Mextli schrieb:
erst mal die lokale Ladenkonkurrenz mit einem Versandmonster plattmachen und dann auf den Ruinen eigene Ladengeschäfte aufbauen.

Ist zwar traurig, aber das macht im Prinzip doch JEDE größere Firma ;-)
Und das ist auch ein typischer Weg für Unternehmer, um Multimillionär oder Milliardär zu werden. Gerade in Krisenzeiten.
 
FrAGgi schrieb:
Wenn ich wirklich ein Buch brauche, bestelle ich es online.


Wenn ich ein bestimmtes Buch brauche bestelle ich es telefonisch in meinem örtlichen Buchladen. Wenn es nicht so speziell ist habe ich vielleicht Glück und sie haben es da, und wenn nicht wird es am nächsten Tag geliefert und ich kann es mir abholen wann es mir passt. Zumindest sind die Öffnungszeiten wesentlich besser als die Zustellzeiten von DHL und die Öffnungszeiten der Post.
 
DrToxic schrieb:
Womit wollen die das finanzieren? Lohnt sich das auf lange Sicht?

Im reinen Onlinegeschäft hat amazon Wachstum ohne Ende, aber trotzdem kaum mehr Gewinn und jetzt auch noch ~400 Ladengeschäfte eröffnen?
https://www.computerbase.de/2016-01...-rekordergebnisse-enttaeuschen-die-analysten/

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Quelle: http://www.marketwatch.com/investing/stock/amzn/financials

Bin mal gespannt, ob es dann ausgerechnet die Ladengeschäfte sein werden, die amazon zu mehr Umsatzrentabilität verhelfen. Wäre natürlich schon ziemlich ironisch :D

vermutlich wird das eher eine Möglichkeit darstellen, den Gewinn zu minimieren (und damit auch die abzuführenden Steuern)
 
Juckt mich jetzt nicht so, ich geh nur in den Buchladen wenn ich ein Geschenkgutschein brauche.
Ansonsten siegt meist die Faulheit und ich bestells im Internet. Amazon versuche ich zu meiden.

Balleny schrieb:
vermutlich wird das eher eine Möglichkeit darstellen, den Gewinn zu minimieren (und damit auch die abzuführenden Steuern)

Immerhin zahlt Amazon seit mitte 2015 auch in Deutschland Steuern.
Man wollte wohl nicht auf der bösen Liste mit Facebook, Starbucks & Co stehen.
 
@FrAGi
Wer spricht von Deutschland?
Geht es in dieser News um geplante Amazon-Buchläden in Nürnberg und Gelsenkirchen?

Amazon hat beispielsweise Kindles zum Selbstkostenpreis verkauft und eBooks in ihrem 9,99$-Modell sehr häufig mit Verlust verkauft um den Kindle zu etablieren.
 
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