News Bundesregierung ohne klare Antwort: Wie man den Energie­verbrauch für Rechenzentren decken will

Kraeuterbutter schrieb:
somit könnten also von den 27 EU-Staaten alle anderen 26 sagen:
"hey.. soll doch mal Deutschland was machen.. wir sind doch viel kleiner, wir produzieren viel weniger als die"
Moment, das muss man aber im Kontext betrachten...
Es geht letztlich maßgeblich auch um Wirtschaftlichkeit. Wenn wir bspw. Energieintensive Industrie abschalten, weil es nicht mehr wirtschaftlich betreibbar ist, dann haben wir letztlich fürs Klima exakt gar nix gewonnen, wenn wir den Schaden nicht mehr direkt selbst verursachen sondern das Endprodukt extern einkaufen und den Schaden woanders entstehen lassen.
Was noch (vor allem in DE) dazu kommt, letztlich ist das bei uns sogar schon so gewesen, dass wir mit viel Export Überschuss eben einen höheren Klima Abdruck haben als die reine Bevölkerung im Schnitt selbst fabriziert - wir aber eben den Kram dann zu Teilen verkaufen und Dritte aber dann die Herstellung nur in reinem Geld bezahlen.

Aktuell wandelt sich das - vor allem bspw. in der Autoindustrie, wo die deutschen Autobauer links wie rechts angefangen werden zu überholen und damit dann Stellenstreichung durch Absatzrückgang direkt in den Konzernen, aber auch ein großer Rattenschwanz in der Zulieferindustrie dran hängt. -> das ist natürlich "positiv" fürs Klima, wenn das weniger wird hierzulande, aber es bringt letztlich nur eine Verschiebung, wenn der Stahl nicht mehr bei uns erzeugt wird oder das Auto nicht mehr bei uns gebaut wird, weil der Kram durch eigene politische Entscheidungen so ultra teuer ist, dass die Produktion hier eben unwirtschaftlich ist.


Und ne, das kann man nicht so einfach pauschalisieren, wie du das da in wenigen Sätzen zusammen trägst, dass wenn nicht wir, die anderen das auch nicht machen. Es geht dabei um die Relation zur Anforderung durch die Industrie und vor allem zur Wirtschaftlichkeit.
Klimaschutz kostet Geld - und nur wer das Geld auch übrig hat, wird es dafür auch aufwenden. Streichen wir uns selbst diesen Wohlstand, wird der Klimaschutz das erste sein, was über kippen wird... Exakt das passiert hierzulande schon in den Anfängen. Anstatt in DE selbst zu produzieren kauft man halt extern zu. Verschiebt ins Ausland, auch näheres EU Ausland usw. Das bringt uns kurzfristig eine Kosteneinsparung, aber mittel- bis langfristig kostet es uns als Volkswirtschaft massiv Wohlstand, weil unser Lebensstandard eben nicht signifikant sinken wird. Die Leute wollen ihren Wohlstand, den sie erarbeitet und erreicht haben, mindestens halten... Das geht aber nicht, wenn wir so weiter machen und uns als Klimapolizei aufspielen, wo andere, viel größere Umweltverschmutzer absolut einfach nochmal richtig den CO2 Ausstoß bspw. erhöhen. (China und Kohlekraftwerke). Letztlich rettet uns das Klima kein China mit viel EE oder sonstwas Anteil oder rechnerisch niedrige pro Kopf CO2 Angabe, wenn absolut in Größenordnung in den Himmel gepustet wird. Und wir als kleines Land können da nicht gegensteuern, selbst bei komplett Verzicht nicht.
 
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Samurai76 schrieb:
Stimmt, weswegen ja auch der EE Strom Weltweit mit 0 CO² gerechnet wird. Nicht. Aber 50g CO²/kWh bei EE ist halt deutlich unter 150g CO²/kWh bei Atomstrom.

Und das CO2 pro Energieeinheit wird bei AKWs weiter steigen:
In Szenarien mit Erzgehalten von 0,1 bis 2 % liegt der Energieaufwand für die Erzeugung
einer kWhel bei 2 bis 4 %. Bei sinkendem Erzgehalt (0,01 % und 0,02 %) steigt dieser
Energieaufwand auf 14–54 %. Daraus entstehen CO2-Emissionen in der Höhe von 82–
210 g/kWh. Der Erzgehalt wird zum entscheidenden Einflussfaktor.
[ .... ]
Sinken des Erzgehaltes zeigt und laut Prognosen der Erzgehalt in Zukunft weiter sinken
wird. Gegenwärtig weist ein Drittel der angenommenen Uranressourcen nach Angaben der
Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) einen Erzgehalt unter 0,03 % auf. Der weltweit
durchschnittliche Erzgehalt lag in den letzten fünf Jahrzehnten zwischen 0,05 und 0,15 %
(Mudd/Diesendorf 2007b; ISA 2006, S. 96). Der Großteil der globalen Uranvorkommen ist in
schwer erschließbaren, so genannten unkonventionellen Ressourcen zu finden. CO2-
Emissionen, Wasser- und Energiebedarf sowie Kosten des Uranabbaus dürften in der
Zukunft also steigen.
https://wua-wien.at/images/stories/...nergiebilanz-nuklearindustrie-kurzfassung.pdf

Wie man damit dekarbonisieren will konnte mit bisher noch niemand darlegen, alleine für Deutschland wären dafür ca. 140 AKWs notwendig.
 
Brrr schrieb:
Du machst einen Fehler. Bei grünem Strom rechnet man den CO2 ausstoss nicht, weder beim Beton (Windräder) noch beim Abbau der Ressourcen für die Komponenten. Schliesslich könnte man den Abbau der Ressourcen irgendwann auch elektrisch machen. Bei Atomstrom hingegen musst du das CO2 bei allen Schritten reinrechnen. Grund, Atomstrom ist böse. scnr
das stimmt nicht..
natürlich wird auch bei Windkraft und Solarkraft der CO2-Fussabdruck mit reingerechnet
drum hat ja z.b. auch Wasserkraft einen niedrigeren CO2-Abdruck als Solar

wo man doch denken könnte: Solar hat 0 weil ja Sonne scheint und Strom deshalb "gratis" produziert wird
 
Zeit ist halt der entscheidende Faktor.
Ja schon richtig, was auch die Erklärung ist warum die Großen hier auf Atomkraft setzen wollen. Egal was es kostet, das Ergebnis ist viel mehr Wert als der Strom den man mal reingesteckt hat.
Das trifft aber nicht immer zu. Ich habe einen Kunden der nutzt KI um Luftbildaufnahmen auszuwerten. Das Modell wird dann trainiert wenn es gerade passt, hier macht es Sinn günstigen Strom mitzunehmen, Zeit spielt eine untergeordnete Rolle.
 
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ghecko schrieb:
Fakt ist gar nichts. AKWs werden sich nicht mehr behaupten können neben den Erneuerbaren. Die ganze Welt steigt auf Erneuerbare um, weil nichts anderes mehr wirtschaftlich tragbar ist. Ob wir nun mitmachen oder nicht.
Also China plant mal eben über 40 neue AKWs... Sehr viele Länder sind mindestens Eines am Planen. So viel zum Thema "Die ganze Welt steigt um".
 
Ich frage mich ob man in anderen Ländern auch solche Probleme hat. Wahrscheinlich ja, aber warum man hier nicht mal zur Tat schreitet… Dinge wie Netzausbau werden verschleppt ohne dass eine einzelne Person dafür verantwortlich wäre, das sind immer wieder multiple Einflüsse… Landesregierungen, Bürgerbewegungen, Ausschreibungen, Beschlüsse im Bundestag… es ist manchmal deprimierend. Es wird ja auch nicht einfacher je mehr Splitterparteien (z.B. mit dem Namen von egozentrischen Spitzenkandidaten) sich bilden.

Politik ist zur Show einzelner geworden. Wagenknecht, Lindner, Söder… der Dienst am Land scheitert häufig schon an der Kompetenz und der Ideologie, dann am Ego.
 
In der jetztigen Lage braucht man in der gesamten EU gar nicht über sowas Nachzudenken.

Es gibt dazu aktuell weder die notwendige Regierung + die Gesetzgrundlagen, noch das Kapital dafür, denn selbst wenn sich jetzt eine "willige" Regierung durchsetzen würde, ist für die nächsten mind. 30 Jahre keine brauchbare und unabhängige Energieumsattlung möglich, dafür hat man bereits vorgesorgt und eine Neuinbetriebnahme verhindert durch fleißig vorgezogene Sprengungen, die Frage nach der nötigen Finanzierung stellt sich auch überhaupt nicht.

Das sich Konzerne/Regierungen hierzulande noch dazu Hinreißen lassen selbst zu Investieren ist praktisch völlig ausgeschlossen, man sieht ja sie man sich abkapselt und lieber Versucht zukünftige Krontrollfesseln zu Etablieren ( Pipelineverkauf, LNG, Raketenstationierungen ectpp).

Stattdessen werden wir sehen wie DE weiter zerstampft und die Abhängigkeit getrieben wird, womömglich gar demnächst im Kriegsausnahmezustand, inkl inneren Unruhen / Aufständen sein kann.
Fällt DE doch letztendlich in die absolute Zahlungsunfähigkeit, was zur Folge hat das auch die anderen EU Länder die am Aderlass DE's hängen gnadenlos zusammenbrechen (und damit auch die EU und der Euro) und die noch halbwegs wirtschaftlich stabilen werden ab dem Zeitpunkt sich etweder Alliieren oder Abschotten.
 
Tigerfox schrieb:
Warum genau sollte der deutsche Staat und damit die deutschen Bürger Big Tech in Deutschland die Strominfrastruktur für ihre RZ finanzieren?
Die Ampel hat mit PPAs ein privates Finanzierungsmodell eingeführt.
Ergänzung ()

Hakubaku schrieb:
Ich frage mich ob man in anderen Ländern auch solche Probleme hat.
Ja!
 
Iconoclast schrieb:
Also China plant mal eben über 40 neue AKWs
Selbst wenn weltweit tatsächlich 100 neue AKW gebaut werden, so werden gleichzeitig 500 AKW vom Netz genommen. Also hat, die Welt steigt um. 😉
 
MasterWinne schrieb:
Es gibt dazu aktuell weder die notwendige Regierung + die Gesetzgrundlagen, noch das Kapital dafür, denn selbst wenn sich jetzt eine "willige" Regierung durchsetzen würde, ist für die nächsten mind. 30 Jahre keine brauchbare und unabhängige Energieumsattlung möglich, dafür hat man bereits vorgesorgt und eine Neuinbetriebnahme verhindert durch fleißig vorgezogene Sprengungen, die Frage nach der nötigen Finanzierung stellt sich auch überhaupt nicht.
Du willst die Wismut wieder aufmachen?
Womit willst du heizen, Auto fahren und Kunststoffe und Dünger herstellen?
 
DarkSoul schrieb:
Danach war nicht gefragt, du hast das Problem offensichtlich nicht verstanden.
Oder du hast meine Aussage nicht verstanden
CadillacFan77 schrieb:
Schweiz? Nicht wirklich.
Ihr habt ein Neubauverbot beschlossen und auch das Älteste AKW der Welt am netz wird irgendwann abgeschaltet.
Jiddis schrieb:
Deutschland will mal wieder die Welt retten, aber was wir hier machen und planen hat absolut keinen Einfluss auf das, was im Rest der Welt passiert!

Ohne Atomkraft geht gar nichts!
Witzig. Deutschland weiß es nicht besser, deswegen setzen wir auch auf EE, so wie viele andere auch - mehr übrings als auf Kernenergie setzen.
Jiddis schrieb:
Ich meinte damit, dass die Weltmacht Nr. 1
Die gemessen am Nettozubau über 100% EE hat?
https://www.eia.gov/electricity/monthly/epm_table_grapher.php?t=table_6_01
Kraeuterbutter schrieb:
und: "zuerst sollen doch mal China und die USA..."
Das tolle ist ja, dass man recht einfach zeigen kann, dass die beiden Länder viel machen. Aber was zählen schon Fakten?
 
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ghecko schrieb:
Die Saudis bauen Solarkraftwerke und lachen sich über uns kaputt.
Ausgerechnet die Saudis?
Die planen aktuell so viele durchgeknallte Megaprojekte, dass ich von deren Plänen nicht viel halte.
Achja, die hatten doch auch schon mal den Plan, 16(!) Atomkraftwerke zu bauen. Was aus diesen Plänen geworden ist, weiss ich jedoch nicht.
 
Hovac schrieb:
Was glaubst du wie billig Strom wäre, wenn eine Stadt eine eigene Insel ohne den Rest und Bundesgesetze bilden dürfte.
Rhetorisch musst du dich deutlich mehr bemühen, für Trolle wie dich ist meine weitere Zeit zu Schade willkommen auf der Igno.. :bussi:
 
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Bei allen Meinungsverschiedenheiten dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns in einem völlig ungleichen globalen Wettbewerb befinden.
Wir konkurrieren mit Ländern, die viel niedrigere Arbeitskosten, viel niedrigere Umweltstandards und Arbeitsmarkt- und Gesellschaftsmodelle haben, sprich skrupellos und ausbeuterisch agieren.
Das ist, als würde man auf einer Rennstrecke einen Formel-1-Boliden gegen einen Fiat Uno antreten lassen.
Es ist zwar ein Wettbewerb, aber mit völlig unterschiedlichen Startbedingungen und vorhersehbarem Gewinner.
Deshalb kann ich auch dieses Geschwätz aus Politik und Wirtschaft „Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben“ nicht mehr hören.
Wir waren im globalen Wettbewerb noch nie wettbewerbsfähig, weil wir hier in Deutschland ein ganz anderes Einkommensniveau, Gesellschaftsmodell und Umweltstandards haben.
Unsere Unternehmen haben sich in den letzten drei Jahrzehnten eher den Billigheimern dieser Welt angepasst, das qualitativ gute, hochpreisige „Made in Germany/Hergestellt in Deutschland“, das uns eigentlich ausgezeichnet und stark gemacht hat, über Bord geworfen.
13 Mio. Menschen arbeiten heute in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt im Niedriglohnsektor, soweit haben wir es mit der Profitmaximierung und dem Sparwahn kommen lassen.
Das es anders geht, zeigt uns die Schweiz, ebenfalls ein Exportland.
Wir haben das Sparen zum ewigen deutschen Mantra erklärt und das fällt uns jetzt auf die Füße.
Wer spart entzieht der Wirtschaft und Gesellschaft die Geldmittel, die aber im Umlauf sein müssen, anstatt gebunkert zu werden.
Nur dann kann Wachstum und Wohlstand für alle entstehen.
Daran sind auch unsere Unternehmen und Unternehmer schuld, für die Gewinnmaximierung wichtiger war als Nachhaltigkeit, Spitzenqualität und Standortvorteil/-schutz.
Wir haben Länder wie China erst stark gemacht, indem wir viele unserer Arbeitsplätze ins Ausland verlagert haben.
Das ist doch die Wahrheit!
 
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Der-Orden-Xar schrieb:
Ihr habt ein Neubauverbot beschlossen und auch das Älteste AKW der Welt am netz wird irgendwann abgeschaltet.
Wie gesagt, der Beschluss wird vermutlich wieder revidiert. Heisst nicht, dass auch wieder AKWs gebaut werden. Das ist abhängig von der Wirtschaftlichkeit.

Beschlossen resp. eben abgelehnt wurden aber auch diverse EE Projekte, zum Beispiel WKA in Kt. Zürich, oder eine Hochalpine PV Anlage im Kt. Wallis.

Und ja klar, irgendwann werden AKWs abgeschaltet, wie auch WKA und PV irgendwann ersetzt werden müssen.

Es gibt aber keinen formellen AKW Ausstieg in der Schweiz.
Was uns bisschen mehr Luft für die Umstellung gibt.

Trotzdem mussten neue Gaskraftwerke gebaut werden, um Lücken zu füllen. Glücklicherweise können wir auch noch auf zahlreiche Pumpspeicherkraftwerke setzen. Leider viel zu wenig.

Batterien / Akkus zur Stromspeicherung eines ganzen Landes / Region halte ich für einen Irrweg. Sowohl der ökologische, als auch ökonomische Aspekt sprechen nicht dafür.
Klar werden Akkus momentan noch billiger, aber irgendwann hört das auch auf. Die Rohstoffe für Akkus brauchen wir aber viel eher bei der Mobilität, sei es PKW, Schiff oder auch Flugzeug in Zukunft. Stationär sind Akkus bescheuert, da muss etwas Anderes zur Speicherung gefunden werden.
 
Der Energiemarkt in Deutschland ist derart politisiert, das ist einfach nur noch krank.
Wenn man billigen und stabilen Strom will, nimmt man Kohle, Erdgas und Öl. Wenn man sauberen und stabilen Strom will, nimmt man Kernkraft und Wasserkraft.

Wenn man günstige Solar und Windenergie haben will, benötigt man zusätzlich Kapazität aus Flüssiggas (Fraking) und wieder politisch.

Ganz einfach. Dass da so ein Briborium draus gemacht wird, habe ich mein Lebtag nicht verstanden. Vor allem in Deutschland. Wir haben dank politischer Einmischung jetzt dreckigen und teueren Strom. Leert unsere Geldbeutel und wir schaden dem Klima so richtig. Kann man sich nicht ausdenken. :rolleyes:
 
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