Bundestag 2009: Was habt Ihr heute gewählt?

Was habt ihr gewählt?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 47 9,1%
  • SPD

    Stimmen: 39 7,5%
  • FDP

    Stimmen: 68 13,2%
  • Bündnis90 Die Grünen

    Stimmen: 52 10,1%
  • Die Linke

    Stimmen: 58 11,2%
  • Piraten

    Stimmen: 219 42,4%
  • NPD/DVU

    Stimmen: 12 2,3%
  • eine der vielen Rentnerparteien

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die Violetten

    Stimmen: 2 0,4%
  • Sonstige

    Stimmen: 20 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    517
Ich glaube Ihr kommt vom Thema ab, gings hier nicht um die ergebnisse der Bundestagswahl?

Mindestlohn ja oder nein ist doch da nur eine Sache. Gabs da nicht noch mehr?

Wie siehts denn jetzt mit der fortführung der Milliardenverschleuderung in Afganistan aus, das ja rein territorial zu unseren nächsten Nachbarn zu zählen scheint.
 
DugDanger schrieb:
Kar, hohe Löhne haben in der Tat nur positive Effekte. Kaufkraft, Wohlstand usw...

Die Frage ist, ob wir Vertrauen in unsere soziale Marktwirtschaft haben und ob uns der generierte gesamt Wohlstand ausreicht.
Vor dem Hintergrund der Globalisierung ist die Marktwirtschaft, realistisch gesehen, momentan ohne Alternative.
Ich finde eine Staatsquote von 50 % ist die absolute Obergrenze in einem marktwirtschaftlich organisierten System. Der Ruf nach noch mehr "Sozialem" ist gleichbedeutend mit der Abkehr von der Marktwirtschaft.
Ich sehe durchaus ein, dass das Leben als Hartz4 Empfänger beschissen ist, nur ändern 100 € hin oder her grundsätzlich etwas an der Situation?
Wäre nicht ein Arbeitsplatz die bessere Lösung für den Betroffenen? Schafft ein Mindestlohn Arbeitsplätze? Schafft ein höherer Regelsatz für Sozialhilfe Empfänger Arbeitsplätze?
Unternehmen schaffen Arbeitsplätze. Nicht nur die Arbeitlosenzahlen steigen, sondern auch die Insolvenzen.
Eine Politik muss darauf ausgerichtet sein, dass Unternehmen entstehen und bestehen.
Es wird immer ein paar Groß Konzerne, Groß Banken und Top Manager geben, die sich nicht korrekt verhalten, Gewinnne einstreichen, Arbeitsplätze abbauen usw..
Nur, repräsentieren sie "das Unternehmen" "den Manager"? Schaffen sie die "Masse" an Arbeitsplätzen? Sind sie repräsentativ?
Sollte man, ausgehend von diesen Einzelbeispielen eine ganze Politik Gestaltung aufbauen?

Ich spreche nicht von hohen Löhnen ich spreche von gerechten Löhnen! Von Menschenwürdigen Löhnen. Löhne die das Existensminimum sichern. Es sind eben nicht nur ein paar TOP Manager die sich bedienen. Als Beispiel die oberen 15.000 Reichsten Familien in den USA haben in den letzten 20 Jahren ihr Vermögen versechsfacht. Sind diese Famillien jetzt glücklicher? Was sagt mir das über den Zustand unserer Markwirtschaft.

Schaut euch mal Das Diagramm an das die Löhne und die Unternehmensgewinne von 1993 bis 2005 gegenüber stellt in Deutschland und als Beispiel in Frankreich. Hier der Link: http://www.subventionsberater.de/gier/reichtumi.html

100€ mehr heisst sich 2 Wochen Essen leisten zu können. 100€ weniger heisst 2 Wochen hungern.

Und um im Topic zu bleiben jeder der die FDP wählt sollte mindestens 100.000 Euro im Jahr verdienen. CDU/CSU ist für mich auch keine Alternative. Genauso hat sich die SPD disqualifiziert (hat die CDU/CSU rechts überholt). Die Linke war die einzige Möglichkeit denke ich.

Ich bin gegen Krieg als Instrument der Durchsetzung von Interessen, auch in Afganistan.
Ergänzung ()

e-ding schrieb:
@gizeh

Nochmal langsam:
Ich stimme Dir zu, dass eine starke Binnennachfrage, basierend auf ausreichend Einkommen, wichtig ist. Ich stimme Dir auch zu, dass sozialversicherungspflichtige Arbeit dabei entscheidend ist.

Ich widerspreche Dir in folgenden Punkten:

Eine Wertschöpfung ist nicht nur durch produzierendes Gewerbe möglich, sondern auch durch Dienstleistung. Das bedeutet, dass eine Substitution von Produktion durch Dienstleistung keinen automatischen Einbruch der Binnennachfrage nach sich zieht.
Es spielt keine Rolle, ob Produkte oder aber eben Dienstleistung nachgefragt wird.

Der zweite Punkt, ist Deine Beurteilung des Mindestlohnes (dazu steht nun wirklich viel im Thread).
Der Kündigungsschutz und das Niveau der sozialen Sicherung sind in Deutschland überdurchschnittlich hoch. Diese Elemente (Sicherheiten) kosten Geld, machen Arbeit also teurer, als in vergleichbaren Ländern.

In Ländern, die über einen Mindestlohn verfügen, ist der Arbeitsmarkt viel flexibler (USA ist da ein gutes Beispiel) und die Absicherungen geringer.
Schau Dir mal Luxembourg, Frankreich oder GB an.

MFG

Ich stimme dir zu das auch Dienstleistungen zur Wertschöpfung beitragen, das habe ich nicht in Abrede gestellt. Ich habe nur die Qualität der Dienstleistung und deren geringe Bezahlung ins Verhältnis gesetzt zu den Arbeitsplätzen die der Rationalisierung zum Opfer fallen. Da sieht die Billanz leider negativ aus. Mit anderen Worten wir vernichten einiger maßen gut bezahlte Arbeitsplätze und schaffen schlecht bezahlte Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor. Dass ist das was ich bemängele.

Will man gut bezahlte Dienstleistungsjobs muss man mehr für Bildung und Forschung Investieren. Das wird aber nicht gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
gizeh schrieb:
Ich spreche nicht von hohen Löhnen ich spreche von gerechten Löhnen! Von Menschenwürdigen Löhnen. Löhne die das Existensminimum sichern. Es sind eben nicht nur ein paar TOP Manager die sich bedienen. Als Beispiel die oberen 15.000 Reichsten Familien in den USA haben in den letzten 20 Jahren ihr Vermögen versechsfacht. Sind diese Famillien jetzt glücklicher? Was sagt mir das über den Zustand unserer Markwirtschaft.
Gerecht Löhne bekommt, bekommt derjenige der auch dafür hart arbeitet.
Auch haben viele Topmanager studiert, also für sich mind. 3 Jahre weniger Lohn erhalten haben mit hohen eigenen Ausgaben, das heißt sie haben viel Geld und Zeit investiert, das muss belohnt werden.
Auch müssen gerechte Löhne gezahlt werden können, ein Mindestlohn führt nur zu weiteren Firmeninsolvenzen und ohne Firmen gibt es auch keinen Lohn für die Arbeiter.
Nicht jeder Betrieb kann sich mind. Löhne leisten, die Dienstleister mit günstigsten Angebot gewinnen nun mal und unsere ausländischen Nachbarn werden in den Sektoren wo Billiglohn gefordert wird, dankend einspringen.

gizeh schrieb:
100€ mehr heisst sich 2 Wochen Essen leisten zu können. 100€ weniger heisst 2 Wochen hungern.
Ich kann von 100€ fast 10 Wochen leben, natürlich sind da keine Extrawürste drin, es geht aber.
Ich verbrauche in der Woche 10€ (nur für Essen) bei einer Familie mit Kindern kommt Kindergeld pro Kind dazu, als auch das bei Hartz 4 oft ein Teil der Wohnung übernommen wird. (wenn nicht sogar die Ganze)


gizeh schrieb:
Und um im Topic zu bleiben jeder der die FDP wählt sollte mindestens 100.000 Euro im Jahr verdienen. CDU/CSU ist für mich auch keine Alternative. Genauso hat sich die SPD disqualifiziert (hat die CDU/CSU rechts überholt). Die Linke war die einzige Möglichkeit denke ich.
Ahja auf welche Begründung stützt du dich damit?
Also das jeder FDP Wähler mehr als 100.000 verdienen sollte?
Wenn mein Chef entlastet wird, wenn ich von Abgaben mehr entlastet werde, dann habe ich im Endeffekt mehr Geld.
 
AeS schrieb:
Ich kann von 100€ fast 10 Wochen leben, natürlich sind da keine Extrawürste drin, es geht aber.
Ich verbrauche in der Woche 10€ (nur für Essen) bei einer Familie mit Kindern kommt Kindergeld pro Kind dazu...
10 € pro Woche essen? D.h. nicht mehr als 1,43 € pro Tag für die eigene Ernährung?

Gegenüber Dir ernähren sich Obdachlose ja richig gesund und ausgewogen... :rolleyes:
 
Ich denke, dass wir hier um den heissen Brei herumreden.

Es ist doch so, dass die Miseren, in denen wir stecken alle hausgemacht sind.
Will sagen, dass das Verhalten der Mehrheit zu den Verhältnissen geführt hat, die wir jetzt haben.

Alle wollen billig, billig und nochmal billig, kaufen im Internet ein, gehen zu Lidl, Aldi & co. und fahren schöne Autos, haben immer größere Fernseher, schnellere Rechner.
Andererseits wird aber rumgeheult, dass das Lohnniveau sinkt, die Umwelt verpestet wird etc.
Sagt mal: Geht´s noch? Ist das nicht ein wenig schizophren?

Die Lohnkosten sind ein extrem großer Kostenfaktor bei den meisten Unternehmen. Um billiger anbieten zu können, werden die also sicherlich bei kürzungsüberlegungen miteinbezogen werden müssen! Zwangsweise, weil der Kunde es so will!

WIR sind es doch, die diesem System vorschub leisten. Die Linke wählen, mindestlöhne haben wollen, aber dann bei Lidl und Aldi einkaufen!
Wir sind das Volk, wir sind der Staat. Eine Politik kann nicht korrigieren, was bei uns im Kopf falsch läuft.

Wenn ich gegen Tiertransporte, grausame Massenschlachtung und Niedriglöhne bin, dann muss ich mein Fleisch halt bei Hermansdorfer einkaufen! Fertig aus! - Dann zahl ich das aber auch und muss zudem meinen Arsch etwas weiter, als zum Aldi um die Ecke bewegen (mit dem Fahrrad natürlich).

Die Löhne sind niedrig, weil wir die Arbeit der Anderen immer abwerten. Wieviele Wähler der Piraten gibt es hier? Wollen die nicht das Urheberrecht aufweichen, Kopieren im internet bagatellisieren?
Diese Klientel kennt einfach keine Wertschätzung für die Schöpfer von urheberrechtlich geschützten Werken. Viele (auch großartige) Softwareschmieden gehen pleite, weil ein Großteil nicht bereit ist, für die Software zu zahlen, die aber dann trotzdem genutzt wird.

Somit ist jeder der hier auch nur eine Raubkopie besitzt und zeitgleich Mindestlöhne fordert in meinen Augen nicht ganz dicht.

Denkt mal drüber nach. WIR sind die Verursacher. Nicht die Unternehmer und nicht die Politik, sondern der "kleine Mann", von dem hier immer so oft gesprochen wird. Diese bedienen "den kleinen Mann" nur mit dem, was er haben will.

Wir haben jederzeit die Wahl, alles sofort zu ändern. Es muss nur jeder einzelne für sich handeln.
Aber auch da wirds wieder schizophren, da die Einstellung vieler hier lautet: Sollen erstmal die anderen was ändern!
Deswegen tut sich in D auch nix....
 
Zuletzt bearbeitet:
gizeh schrieb:
Ich habe nur die Qualität der Dienstleistung und deren geringe Bezahlung ins Verhältnis gesetzt zu den Arbeitsplätzen die der Rationalisierung zum Opfer fallen. Da sieht die Billanz leider negativ aus. Mit anderen Worten wir vernichten einiger maßen gut bezahlte Arbeitsplätze und schaffen schlecht bezahlte Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor. Dass ist das was ich bemängele.

Will man gut bezahlte Dienstleistungsjobs muss man mehr für Bildung und Forschung Investieren. Das wird aber nicht gemacht.

Zustimmung! Das sehe ich auch so. Natürlich dürfen Wirtschaftsleistung und Einkommen nicht abnehmen. In einigen Branchen (gerade in der Produktion) wird sich das allerdings nicht vermeiden lassen.

Defizite beim Bildungssystem sehe ich auch. Na schaun wir mal, was die neue Regierung da so zu Stande bringt.

MFG
 
Acrylium schrieb:
10 € pro Woche essen? D.h. nicht mehr als 1,43 € pro Tag für die eigene Ernährung?

Gegenüber Dir ernähren sich Obdachlose ja richig gesund und ausgewogen... :rolleyes:

Ich esse nur nicht außer Haus, mit ausgewogen oder gesund hat das nichts zu tun, wenn ich mir vorstelle, jeden Tag bei McDonals zu essen oder einen Döner zu kaufen oder vielleicht auch in ein Restaurant zu gehen, dann bräuchte ich pro Tag auch mind. 3-15€.
Auf eine vierköpfige Familie wären das dann fast 12-60€, in der Woche 114-360€.
Dann ist es klar das Essen ins Geld geht.
Ich denke 2 Mahlzeiten, auch bei einer ausgewogenen Ernährung, würden für eine Person am Tag nicht die 10€ überschreiten und 70€ in der Woche sind zwar mehr als 100€ in 2 Wochen, jedoch sind die 10€ der Maximalwert, für 5€ bekommt man eine ausreichende Ernährung, wer Essen a la Carte erwartet, der sollte halt dafür arbeiten, sich weiter bilden und genug verdienen um das zu schaffen.
Ins Geld gehen Pudding z.B. da bezahlst du 60cent für einen Pudding, wo du fast ein Brot für bekommst.
Oder Knabberkram, Schokolade, Süßigkeiten allgemein usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
AeS schrieb:
Gerecht Löhne bekommt, bekommt derjenige der auch dafür hart arbeitet.
Auch haben viele Topmanager studiert, also für sich mind. 3 Jahre weniger Lohn erhalten haben mit hohen eigenen Ausgaben, das heißt sie haben viel Geld und Zeit investiert, das muss belohnt werden.

Ich bin auch dafür das Menschen die in ihre Bildung investiert haben entsprechend belohnt werden, schliesslich haben sie auch auf eine ganze Menge Verzichtet während ihres Studiums. Ich konnte mir während des Studiums kein eigenes Auto leisten wie viele meiner Bekannten die eine Lehre gemacht haben. Ausserdem ist der zu erwartende "return of investment" höher für den Staat.

Aber es gibt eine immer größer werdende Diskrepanz im Wertegefüge. Meinst du ein TOP Lehrer hat nicht studiert? Oder ein TOP Bauingeneur? Zeig mir einen Vertreter dieser Berufsgruppen dessen Jahresgehalt vergleichbar das eines TOP Managers ist. Der Studienaufwand ist ca. der selbe, das Gehalt aber nicht. Und ich rede nicht von dem zwei bis dreifachem Gehalt.

Die Gehälter der TOP Manager sind seit 1989 explodiert, gennau wie die Gewinne der Unternehmen und haben wir deshalb mehr Arbeitsplätze? Die Markwirtschaft hat den Kampf gegen den Sozialismus Stalinistischer Prägung gewonnen. Ohne Wettbewerber um die Gunst der Massen zeigt der verbliebene Monopolist sein wahres Gesicht, wenn wir es nicht verhindern.

Habt ihr euch mal angesehen was bei dem G20 Treffen rum gekommen ist? Ausser verbalen bekundungen wurde nichts beschlossen. Mann hat es in die Hände der Nationalen Regierungen belassen Richtlinien zu beschließen und durch zu setzen. Was soll das den bringen gegen ein Global operierendes Finanzwesen. Der nächste Zusamenbruch ist jetzt schon abzusehen. Die Kassen sind dann aber leer. Was kommt dann? Zwangsarbeit für jeden für einen Hungerlohn, bis die Schulden gettilgt sind?

Wenn wir unsere Werte nicht überdenken wird es noch gewaltig krachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
SheepShaver schrieb:
Nein, der höhere Lohn wird an den Kunden durch Preiserhöhungen weitergegeben. Ist der Kunde dann nicht bereit, den Preis zu zahlen, dann geht die Nachfrage zurück und am Ende gehen Arbeitsplätze verloren. Da staunste, was? :o
....
Als linksliberaler Exot sage ich zu solchen Entwicklungen auch: na hoffentlich. Arbeit, die "unwert" ist, darf nicht betrieben werden, wenn sie doch nachgefragt werden sollte, wird sich auch ein höherr Preis finden. Die Preisbildung allein an der Börse hat jedenfalls, siehe Oxfam, Transfair usw., versagt. Wir brauchen einen "Neoneo"-liberalismus, der bereit ist, aus dieser Erkenntnis der letzten zwanzig Jahre zu lernen, Hayek gehört genauso in die Geschichte verstaubt, wie Marx: Frei kann der Markt nur dann sein, wenn ein Kartoffelbauer nicht gezwungen ist weiterhin Kartoffeln zu pflanzen, obwohl er mit 99% Wahrscheinlichkeit weiß, dass er wieder Verluste machen wird, nur weil ihn sein Kreditgeber (seine Bank) dazu zwingt, weil dem die 1% Gewinnchance wichtiger ist, als mit einem Umstieg auf 10-20 mal umsatzschwächeren Roggen oder Weizen, der dafür aber garantiert gewinnträchtig ist, den Bankrott der alten Kredite des Kartoffelbauern zu akzeptieren. Kartoffeln ist ein US-Thema (naja, in Iowa und solchen Staaten), siehe Berichterstattung vor der US-Präsi-Wahl 2004, bei Kaffee haben wir in den Kaffeeanbauändern das gleiche schon seit 30 Jahren, seit 20 Jahren haben wir das verstanden, deswegen hat Oxfam vor (ca.) 20 Jahren den "Fairen Handel" eingeführt - es wäre also an der Zeit den Liberalismus ein weiteres mal grundlegend zu reformieren.

Callcenter macht der Inder günstiger? Na ist doch O.K., wenn er davon dann anständig leben kann, soll ers machen. Ich bin gerade ein großer Feind der Arbeitsplatzsicherung, meiner exotischen Ansicht nach ist verkrampfte Arbeitsplatzsicherung (die man dank staatseigener Betriebe ja auf die Spitze treiben konnte) der Longinusstich in der DDR-Wirtschaft gewesen. Wir sollten Bemühungen zum Arbeitsplatzerhalt sein lassen und uns auf Neubeschaffung neuer Arbeitsplätze bemühen - Ausbilden, Umbilden, Weiterbilden, Umschulen, noch mehr Umschulen und so weiter - sowas muss staatlich finanziert werden, nicht die Erhaltung der Sklaverei der Putz-, Friseur- und Callcenterindustrie. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
zwar mehr als 100€ in 2 Wochen, jedoch sind die 10€ der Maximalwert, für 5€ bekommt man eine ausreichende Ernährung, wer Essen a la Carte erwartet, der sollte halt dafür arbeiten, sich weiter bilden und genug verdienen um das zu schaffen.
Ins Geld gehen Pudding z.B. da bezahlst du 60cent für einen Pudding, wo du fast ein Brot für bekommst

Ich kann von 100€ fast 10 Wochen leben, natürlich sind da keine Extrawürste drin, es geht aber.
Ich verbrauche in der Woche 10€ (nur für Essen) bei einer Familie mit Kindern kommt Kindergeld pro Kind dazu, als auch das bei Hartz 4 oft ein Teil der Wohnung übernommen wird. (wenn nicht sogar die Ganze)


Wahnsinn diese realitätsferne :lol: Also solche Kommentare lassen die Leute
bei mir auf igno rutschen, wenn ich solchen kaltschnäuzigen Kokolores lese.
Ist ja wie ein Schlag mitten in die Visage für all die Leute die bei den Tafeln
anstehen. Aber das sind ja auch alles ungebildete, rauchende, saufende Geld-
verpulverer, die selbst schuld sind, vllt. nicht die Möglichkeiten zu haben, zu
studieren. Intellekt wird ja schliesslich auch kostenlos mit der Spritze aufgezogen :freak:
 
Zuletzt bearbeitet:
gizeh schrieb:
... Ich konnte mir während des Studiums kein eigenes Auto leisten wie viele meiner Bekannten die eine Lehre gemacht haben. ...
Öhm, ich habe mal eine Lehre gemacht, netto blieb mir da im ersten jahr 320 Euro im dritten 400 Euro übrig - wie man davon ein Auto bezahlen können soll, ist mir absolut schleierhaft. Ich hatte einige Mitschülerinnen, die ihr Auto von Papa oder vom Freund bezahlt bekommen haben, die hätten das Auto als Studentin aber auch gehabt.

Allgemein ist es aber aberwitzig, Geld zu fordern, nur weil man ja schließlich etwas investiert hat - investieren kann man in alles mögliche, ob sich das lohnt, muss man sich, genau wie bei Börsenspekualationen, vorher überlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man eine Lehre beginnt ist man noch sehr jung, darf in der Regel kein Auto fahren. Aber auch weil man eine Lehre oft schneller hinter sich hat als ein anderer Schule und Studium, so dürften also die meisten sich ein Auto leisten können wärend der Student noch sein Bafög zusammmenkratzen muß.
 
Das ist total realitätsfernes 50er-Jahre-Gequatsche - es ist seit langem nicht mehr der Fall, dass der einfache Angestellt mit 16 eine Lehre bekommt und dann pausenlos Arbeit findet, das ist vollkommener Nonsens und auf 40 Pflichtarbeitsjahre für die gesetzliche Rentenversicherung verteilt, sind die wenigen Jahre mehr für die Uni ein Witz im Vergeich zum höheren Durchschnittsgehalt.

Ich finds auch sehr lustig, dass gerade die, die sonst immer meckern, wenn umverteilt wird, eine Umverteilung zu den Akademikern fordern. Das Gehalt des Arbeiters darf durch den Markt bestimmt werden, aber das Gehalt des Akademikers nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Davon rede ich doch gar nicht. Ich bin hier lediglich auf das Thema Autokauf eingegangen.
 
Es gibt fertig ausgebildete Friseusen, die sich von ihrem Vollzeitgehalt kein Auto selbst leisten können.

Es ist, wie ich im Forum schon öfter geschrieben habe, das unerträglichste an Deutschland, dass hier ein scharfer Neid von oben nach unten existiert - selbsternannte "bürgerliche" meckern jeden tag wie gut es denen gehen würde, die deutlich weniger haben, als sie. Das geht mir gegen den Strich.
 
Zuletzt bearbeitet:
MountWalker schrieb:
Öhm, ich habe mal eine Lehre gemacht, netto blieb mir da im ersten jahr 320 Euro im dritten 400 Euro übrig - wie man davon ein Auto bezahlen können soll, ist mir absolut schleierhaft. Ich hatte einige Mitschülerinnen, die ihr Auto von Papa oder vom Freund bezahlt bekommen haben, die hätten das Auto als Studentin aber auch gehabt.

Allgemein ist es aber aberwitzig, Geld zu fordern, nur weil man ja schließlich etwas investiert hat - investieren kann man in alles mögliche, ob sich das lohnt, muss man sich, genau wie bei Börsenspekualationen, vorher überlegen.

Na z.B. weil man bis zum Abi gekommen ist (dann ist man meistens 18) und weil man die Lehre bei einer Versicherung macht da bleibt mehr pro Monat (so ca. das doppelte von dem was du angibst) und weil man bei seiner ersten Ausbilung noch bei Papa und Mama wohnt. Ne Karre konnte man schon für 2000 DM besorgen (1980).

Ich fordere nicht mehr für Leute die Studiert haben nur weil sie studiert haben sondern bin mir bewusst das ich durch eine bessere Ausbildung produktiver bin und auch entsprechend mehr leisten kann, auch für die Geselschaft. Aber das scheind dir nicht einzuleuchten. Deutschland hat einen Wettbewerbsvorteil das ist Hochtechnologie und das geht nur durch besser ausgebildete Leute. Weder Laser noch Transistoren wachsen auf den Bäumen. Erst muss Grundlagenforschung her dann die Fertigung und dann die Vermarktung. Meinste das bekommst du für 3,50€ oder 10€ Stundenlohn?

Und trotzdem finde ich Gehälter/Boni etc. die in die duzente Millionen gehen und Abfindungen die nicht minder Groß sind für völlig überzogen!
 
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gizeh schrieb:
...
Ich fordere nicht mehr für Leute die Studiert haben sondern bin mir bewusst das ich durch eine bessere Ausbildung produktiever bin und auch entsprechend mehr leisten kann, auch für die Geselschaft.
und auch durchschnittlich mehr Gehalt hast! Von einer Akademikerarbeitslosenquote von unter 2% ganz zu schweigen.

gizeh schrieb:
...Aber das scheind dir nicht einzuleuchten. Deutschland hat einen Wettbewerbsvorteil das ist Hochtechnologie und das geht nur durch besser ausgebildete Leute. ...
Soll ich mich jetzt selbst zitieren, weil du zu blind bist, zu lesen, dass mehr Ausbildung, Weiterbildung und Umschulung meine Forderung ist? Ich bin gerade der Exot hier im Forum, der eine drastische Erhöhung des Akademikeranteils an der Gesellschaft fordert - ich will 30% Akademiker in der deutschen Bevölkerung.
 
Zuletzt bearbeitet:
gizeh schrieb:
Aber es gibt eine immer größer werdende Diskrepanz im Wertegefüge. Meinst du ein TOP Lehrer hat nicht studiert? Oder ein TOP Bauingeneur? Zeig mir einen Vertreter dieser Berufsgruppen dessen Jahresgehalt vergleichbar das eines TOP Managers ist. Der Studienaufwand ist ca. der selbe, das Gehalt aber nicht. Und ich rede nicht von dem zwei bis dreifachem Gehalt.
Nun sind aber auch die Einnahmen ganz anders verteilt, wärend ein großes Unternehmen mehrere hundert Millionen bis Milliarden einnimmt, werden bei großen Bauwerken zwar ähnlich Einnahmen veranschlagt, jedoch sind die Ausgaben ganz andere.
Du kannst eine Apfel ja nicht mit einer Birne vergleich, wenn du willst, das ein guter Lehrer mehr verdient, an einer öffentlichen Schule, dann müssten wir auch noch Bildungssteuer bezahlen und wie du weißt, ist Bildung in Deutschland für jeden frei. Zumindest die Grundbildung.
Lehrer denen Geld wirklich wichtig sind, die arbeiten in der Regel an privaten Schulen oder sind Professoren an privaten Universitäten und haben nebenbei beratende Positionen in Vorständen großer Unternehmen.
Verdienen also auch wieder erheblich mehr Geld, einfach weil sie sich darum gekümmert haben und weil sie die Qualifikationen dafür besitzen.
Manager ist auch nicht gleich Manager, ein Manager eines kleinen Unternehmens, welches gerade so viel erwirtschaftet um zu überleben, der geht auch nur mit geringfügig mehr Geld nach Hause als die Mitarbeiter.
Es geht nicht nur um den Studienaufwand, sondern wie man sein eigenes Studium betreibt, mit wieviel Engagement und Ehrgeiz man bei der Sache ist.
Nicht umsonst werden Leute vom Tellerwäscher zum Millionär ohne das sie viel hatten oder viel konnten, aber das was sie hatten und was sie konnten haben sie hartnäckig genutzt und für berufliche Ziele umgesetzt.
Es muss immer Lücken geben zwischen Gehältern, das führt zum Neid und Neid führt zu Ehrgeiz und wer sich dann wirklich hinterhängt, der wird irgendwann derjenige sein auf den andere neidisch sind.
Alles eine Sache der eigenen Personen, es ist doch irgendwo beschämend wenn die Leute die Eigenverantwortung immer wegschieben und auf irgendwelche Umstände schieben, aber dann ihren Arsch nicht hochkriegen.

gizeh schrieb:
Die Gehälter der TOP Manager sind seit 1989 explodiert, gennau wie die Gewinne der Unternehmen und haben wir deshalb mehr Arbeitsplätze? Die Markwirtschaft hat den Kampf gegen den Sozialismus Stalinistischer Prägung gewonnen. Ohne Wettbewerber um die Gunst der Massen zeigt der verbliebene Monopolist sein wahres Gesicht, wenn wir es nicht verhindern.
In Relation zu den Einnahmen und dem Wertverlust von einem einzelnen Schein ist diese Explosion gar nicht mehr so extrem, vor 20 Jahren hast du für 20€ noch viel mehr bekommen als heute.
Vor 20 Jahren hat vielleicht ein Intel z.B. im Jahr 1 Milliarde erwirtschaftet heute sind es vielleicht 40 Milliarden, die Zahlen sind nur aus dem Himmel gegriffen, aber dient als Beispiel.
Viele Unternehmen die gewachsen sind in der Zeit haben Leute eingestellt, jedoch wurden Sektoren zu früh abgehakt und manche Sektoren zu früh künstlich gepuscht, dadurch wurden mehr Leute arbeitslos.
Auch hat sich in den letzten Jahren unser Land immer mehr zur Dienstleistungsgesellschaft entwickelt, das liegt aber nicht an den Gehältern von Top Managern, sondern einfach daran das uns viele Länder in der Produktion im Gehalt unterbieten.
Wenn wir deren Preise an unsere Arbeiter in Deutschland auszahlen, dann können wir von einem Hungerlohn reden.

gizeh schrieb:
Habt ihr euch mal angesehen was bei dem G20 Treffen rum gekommen ist? Ausser verbalen bekundungen wurde nichts beschlossen. Mann hat es in die Hände der Nationalen Regierungen belassen Richtlinien zu beschließen und durch zu setzen. Was soll das den bringen gegen ein Global operierendes Finanzwesen. Der nächste Zusamenbruch ist jetzt schon abzusehen. Die Kassen sind dann aber leer. Was kommt dann? Zwangsarbeit für jeden für einen Hungerlohn, bis die Schulden gettilgt sind?
Es gab immer Krisen in der Geschichte, wir sollten jetzt nicht so tun als wäre es das erste mal und bisher hat sich die Wirtschaft immer wieder erholt, sicher ist der Zusammenbruch auch immer hart für den kleinen und mittelständigen Arbeiter, jedoch verhindern wirst du das nie können.
Außer du setzt nicht mehr auf eine freie Marktwirtschaft sondern auf eine 100%ige Regulierung.
Zumal es die G20 zuvielen recht machen müssen und werden welche ausgesperrt, dann wird wieder nach Demokratie geschrieen, also darf mein einerseits keine Gesetze durchsetzen, weil ein Land ist immer dagegen und andererseits darf man aber auch nicht untätig sein.
Das Problem ist, die, die Schreien das sich nichts geändert hat durch das G20 Treffen, sind die ersten die Laut schreien wenn die großen Nationen den Weg weisen.

gizeh schrieb:
Wenn wir unsere Werte nicht überdenken wird es noch gewaltig krachen.

Ja aber nicht nur die Werte in der Wirtschaft auch in den Köpfen der Menschen müssten sich dafür ändern und damit sind nicht nur die gemeint, die immer mehr wollen, sondern von allen.
Auch diejenigen die gleiches für alle wollen, müssen einen Schritt auf andere zugehen.
 
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MountWalker schrieb:
und auch durchschnittlich mehr Gehalt hast! Von einer Akademikerarbeitslosenquote von unter 2% ganz zu schweigen.

Soll ich mich jetzt selbst zitieren, weil du zu blind bist, zu lesen, dass mehr Ausbildung, Weiterbildung und Umschulung meine Forderung ist? Ich bin gerade der Exot hier im Forum, der eine drastische Erhöhung des Akademikeranteils an der Gesellschaft fordert - ich will 30% Akademiker in der deutschen Bevölkerung.

MountWalker, das ging gegen diese Bemerkung von dir: "Allgemein ist es aber aberwitzig, Geld zu fordern, nur weil man ja schließlich etwas investiert hat - investieren kann man in alles mögliche, ob sich das lohnt, muss man sich, genau wie bei Börsenspekualationen, vorher überlegen."

Es ist unsinnig zu glauben Menschen würden Jahrelang in ihre Bildung investieren ohne die Aussicht auch besser verdienen zu können. Ich rede hier von 3.000€ - 4.000€ Brutto Monatslohn nicht von Millionen.
 
Du redest an mir vorbei, weil du meine anderen enigen beiträge in diesem thread nicht mitbeachtet hast - ist nicht schlimm, kommt mal vor. Der punkt, den du aber nicht falsch siehst, ist, dass du mehr als 3000 Euro brutto haben mpsstest um deutlich mehr zu verdienen, als der Durchschnittsarbeiter - das ist und bleibt nonsens. Mag sein, dass mancher Versicherungsangestellter - wo Abitur mal nebenbei Pflicht und guter Matheschnitt bevorzugt ist - mehr verdient, mag stimmen, aber das ist nur ein winziger teil des Arbeitsmarktes. Genau wie Lehrer auch nicht der große Anteil an der Akademikerwirtschaft sind. In der freien Wirtschaft in kleinen Unternehmen haben schon um 2000 vollausgebildete vollzeitarbeitende Mechaniker 2000 D-Mark brutto verdient, bspw. in der Werkstadt meiner Mutter (ich selbst hab keine, weil hab kein Auto, weil kann mir sowieso keins leisten - mit 28 Jahren) - die liegen jetzt vermutlich bei 1500 Euro brutto, also ca. 1100 Euro netto. Klar verdienen die Leute mit festanstellung bei Mercedes und Opel mehr, aber das sind Ausnahmearbeitsplätze, wie Westerwelle ja auch oft genug sagt, liegt der Großteil der Beschftigung eben nicht bei diesen Großkonzernen, die an jeden Spitzengehälter zahlen, sondern für Mechaiker bspw. in freien Werkstätten.

Die gehaltsunterschiede innerhalb einer Berufsgruppe sind extrem, deswegen kannst du eben nicht fordern, dass das Mindestakademikergehalt über dem Höchstgehalt für Gesellen liegen müsse, denn die Porschegesellen sind in ihrem Beruf eine extreme Minderheit, was ihr Gehalt betrifft.

Wenn man vom Staat mehr Geld fordern kann, dann nur dort, wo er selbst der Arbeitgeber ist - bei lehrern kann das sinnvoll sein, keine Frage, die verdienen in Berlin meiner Meinu ng tatsächlich zu wenig.
 
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