News Bundestag: Steuer-ID als Bürgernummer beschlossen

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In den Niederlanden, wo ich gelebt habe, ist eine Bürgerservicenummer bereits seit vielen Jahren Pflicht. Das dortige System funktioniert top und ist eine enorme Erleichterung für Bürger und Behörden.

Leider kann ich mir bei unseren politisch Verantwortlichen und verkrusteten Behördenstrukturen nicht vorstellen, dass es so funktioniert, wie in meiner Herzensheimat NL. Beim Thema Homeoffice sieht man ganz gut, wie weit zurück unsere Ämter technologisch sind.
 
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Ich gucke mal in meine Glaskugel und sage folgende News voraus: "Verwaltungsapparat greift wiederholt unerlaubt auf geschütze Daten des Bürgers zu. Datenschützer sind entsetzt."
 
DJMadMax schrieb:
Wieso zum Geier bekommt man das im eigenen Land nicht auf die Reihe, dass man ÜBERALL am gleichen Strang zieht?
Nennt sich Föderalismus, bspw. ist Bildung Ländersache.

Die Daten in Eigenhoheit verantworteter Aufgaben führen halt zu individueller Software, die Länder übergreifend nicht kompatibel ist / sein kann, bzw. angepasst werden muss.

Ich weiß was du sagen möchtest - ggf. wäre ein normiertes Format mit Stammdaten mal ein Ansatz, und genau das Bedingt halt das aktuell diskutierte Vorgehen!
 
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Die Nummer dann am besten direkt neben den Fingerabdruck auf den Personalausweis drucken...
 
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Bonanca schrieb:
Hast du da auch iwelche Artikel o.Ä. zu?

Nein, da kann ich nur meinen Berufsalltag zugrunde legen...

Ja, der GebOrt ist auch ein Kriterium. Das Problem ist, dass diese Informationen oft nicht vorliegen. Dann muss mit Dummydaten gearbeitet werden, und das führt zu Folgeproblemen.
Eine Nummer wäre eine erhebliche Erleichterung.
 
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so langsam kommt doch Schwung in die Sache......Bürgerkennzeichen, digitales Passbild, Fingerabdruckscan, Gesundheits-"Impfapp".......noch der e-Euro mit e-Konto....als nächstes noch Face-ID

ich würd vorschlagen.....alles noch mit Facebook, Whatsapp und einer persönlichen IP-Adresse zu verknüpfen
damit eine bedarfsgerechte, behördliche Bearbeitung des Bürgers möglich ist........;)

dann könne wir nur beten......das niemand in Berlin.....die Buchstaben DEHOMAG drückt.......und sich informiert was die alles so schickes damit veranstaltet haben im Sinne des Fortschritts....war ja dann alles nur ein Irrtum
und keiner wusste so richtig weshalb man das überhaupt nutzen wollte...

Zitat J.C.Junker
EU

"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
 
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Mil_vanderMaas schrieb:
Leider kann ich mir bei unseren politisch Verantwortlichen und verkrusteten Behördenstrukturen nicht vorstellen, dass es so funktioniert, wie in meiner Herzensheimat NL. Beim Thema Homeoffice sieht man ganz gut, wie weit zurück unsere Ämter technologisch sind.
Genau bei diesem Punkt hab ich Bauchschmerzen wenn ich an D denke. Scandinavier, NL z.B. haben ein ganz anders Verhaeltniss zu ihrer Regierung und umgekehrt. Ein solches Vertrauen habe ich persoenlich in unsere Regierung nicht mehr. Die Gaengelungen durch den preussischen Beamtenapparat nehmen schon seit langem Ueberhand. Politiker, Beamte die mit unserem Eigentum umgehen, als waeren das alles Peanuts (CumEx, BER, Maut, scharze Koffer, illegale Funkzellenabfrage, Gesetzte gegen das Grundgesetz beschliessen, keinerlei Haftung fuer absichtliches Fehlverhalten). Mein Vertrauen in die Politik ist ziemlich angekratzt und ein solch maechtiges Werkzeug der Ueberwachungsmoeglichkeit in die Hand geben, ich glaube ich werde nun noch schlechter schlafen.
 
In der DDR gab es die PKZ - Personenkennzahl, die jeder mit der Geburt erhielt. Eher im ordnungspolitischen Rahmen zu sehen. Im praktischen Leben ohne Relevanz.

Jetzt ist die Steuer-ID der Aufhänger. Also der Bürger als Steuerzahler - die Verschiebung auf die fiskalische Ebene. Interessant.
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highwind01 schrieb:
Die Nummer dann am besten direkt neben den Fingerabdruck auf den Personalausweis drucken...
Das war in der DDR so. Da stand die Nummer drinne. Und zwar auf der Seite 2.
 
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Im Allgemeinen finde ich es nicht schlecht. Es braucht eben einen besseren Kompromiss. Man darf auch nicht vergessen, dass sich das System gerade durch den aktuellen Zustand auch spitze ausnutzen lässt weil die eine Behörde nichts von der anderen weiß.
 
poly123 schrieb:
Nennt sich Föderalismus, bspw. ist Bildung Ländersache.

Die Daten in Eigenhoheit verantworteter Aufgaben führen halt zu individueller Software, die Länder übergreifend nicht kompatibel ist / sein kann, bzw. angepasst werden muss.

Ich weiß was du sagen möchtest - ggf. wäre ein normiertes Format mit Stammdaten mal ein Ansatz, und genau das Bedingt halt das aktuell diskutierte Vorgehen!
So ist es. Ich verstehe durchaus, dass in flächenmäßig großen Ländern mit verschiedenen Klimazonen, unterschiedlichen Bodenschätzen, Wirtschaftszweigen etc. nicht immer alles gleich gehandhabt werden kann, aber a) haben wir diesen Fall in Deutschland praktisch nicht (bzw. ist hier alles mit dem Auto erreichbar) und b) geht es - wie du selbst sagst - um Stammdaten, die ansich frei von all den vorher genannten Dingen sein sollten.
 
Bonanca schrieb:
Hast du da auch iwelche Artikel o.Ä. zu?
Das einzige, was ich dazu gefunden habe, war ein Fall der IAKH.
Und trotz der nicht zu unterschätzenden Gefahr Tod, beendeten sie ihre Ausführungen mit:
"Rein rechnerisch hat der Vorfall also eine Wahrscheinlichkeit von maximal 1:45.363.418. Obwohl eine erhebliche Bindung zwischen den Variablen besteht (bei den Hubers ist Maria mit 8,3% vertreten) waren Name und Vorname der involvierten Patientinnen keiner der oben genannten. Sie hatten durchschnittliche Häufigkeit. Quintessenz: Wegen der Seltenheit der Übereinstimmung reichen Name, Vorname und Geburtsdatum zur Identitätssicherung aus."
Nachnamen können sich ändern und von einigen, wenigen Mitmenschen gibt es kein gesichertes Geburtsdatum. Wird zur sicheren Identifikation einmalig eine offizielle ID-Nummer vergeben, dann kann sich diese weder ändern noch ist sie eines unsicheren Ursprungs.
 
genscher schrieb:
Leider kann ich mir bei unseren politisch Verantwortlichen und verkrusteten Behördenstrukturen nicht vorstellen, dass es so funktioniert, wie in meiner Herzensheimat NL.
& wanneer ga je terug naar nederland?
in deutschland ist der datenschutz zu hoch, daran wird die digitalisierung der behörden scheidern. in 5 jahren wird man hierzulande immer noch davon sprechen, nun aber wirklich mal bald anzufangen die digitalisierung zügig voranzubringen.
 
Ich glaube, es wäre eine grundlegende Debatte (im Sinne des offenen Diskurses einer liberalen, demokratischen Gesellschaft) notwendig, auch um ein Bewusstsein in der breiten Bevölkerung zu schaffen, was wir eigentlich unter Datenschutz verstehen und ausführen wollen.

Man kann ja unter dem Begriff verstehen, dass möglichst wenig meiner Daten irgendwem anders bekannt sein sollen. Das wäre unweigerlich der Tod sämtlicher auf Datenverarbeitung und -verknüpfung basierender Services, egal ob privatwirtschaftlich oder staatlich. Eine Verwaltungskultur "aus dem Mittelalter", mit allen zugehörigen Papierformularen in doppelter Ausführung, ist dann eine Konsequenz, über die man sich nicht beklagen darf.
Andererseits kann man Datenschutz auch so verstehen, dass weniger die Daten selbst, als der geregelte Umgang mit ihnen, einer strengen Gesetzgebung und Kontrolle unterliegen. Meiner Meinung nach wäre das der vernünftigste Weg, den Staat in Sachen Digitalisierung ins 21. Jhd. zu überführen und dabei im Sinne des Bürgers die Dinge besser zu machen, als es gewinnorientierte Unternehmen tun.

Klar ist aber, dass der Bürger vom Staat nicht erwarten kann, Fortschritt und Digitalisierung mitzumachen, ohne selbst - sei es auch nur vom Bewusstsein und Anspruch her - den Weg ein Stück weit mitzugehen. Dazu gehört eben meines Erachtens nach auch, sich damit abzufinden, dass in einer Informationsgesellschaft der Bezug zu persönlichen Daten und deren Verwendung ein anderer ist, als zu Omas Zeiten.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass gerade wir Deutschen, vor dem Hintergrund des Nimbus der weltmeisterlichen Ingenieurskunst, immer nach der eierlegenden Wollmilchsau verlangen und dazu selbst möglichst wenig beitragen wollen. Oder eben erst aktiv mitmachen wollen, wenn alles in trockenen Tüchern ist.
Schon seltsam, dass der an jedem Stammtisch so viel gescholtene Staat für uns perfekte Lösungen anbieten soll und bei jedem Problem gleich die volle Häme abkriegt. Kommt dann mal seitens der Politik eine Idee (ok, hier gleich eine beschlossene Sache), die andernorts so oder so ähnlich etabliert und funktionstüchtig ist, sucht man zuerst alle möglichen Gegenargumente und ist sich auch für die Nazikeule nicht zu schade (NL, Litauen und Norwegen waren ja alle mal von der Wehrmacht besetzt und müssten mit solchen Methoden ebenso vertraut sein, habe aber wohl trotzdem keine gewichtigen Bedenken.)

Für mich ist das ein gutes Beispiel, wo der gute Rat, erst nachzudenken und dann zu handeln umschlägt in Angst haben und am besten gar nichts tun.

Schade. Nicht eingegangene Risiken können sich auch schnell zu verpassten Chancen entwickeln.
 
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Ich finde es eine gute Sache, wenn man eine zentrale Nummer hat, mit der man alles machen kann.
Wozu braucht es Steuernummer, Steuer-ID, Rentenversicherungsnummer...?

Jedes Mal, wenn ich schriftlich mit einem Amt zu tun habe, muss ich (mindestens) eine dieser Nummern raus suchen.


"Mit dem Entschluss werden zukünftig 51 von rund 200 Behördenregistern die Bürgernummer nutzen."

Warum nicht 200 von 200?
 
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borizb schrieb:
Ich hoffe, ich werde so alt, dass ich es noch erlebe, dass nicht bei jeder Diskussion über egal welches
Thema die Nazi Keule geschwungen wird, sobald einem die plausiblen Argumente ausgehen.

Menschen + Nummern = NS

Was für ein Schwachsinn. Eine Steuernummer mit den Greueltaten des zweiten Weltkriegs in
Verbindung zu setzen, würdigt die Opfer der NS Dikatur massiv herab. Das haben die nicht verdient.
Ich mag die ständigen Vergleiche auch nicht ubd Nazi-Keulen noch weniger, aber hier paßt der Vergleich. Damals wurde ähnliches auch mit bestem Gewissen eingeführt und dann wurden die Nummern für Deportationen mißbraucht. Auch wenn die Gefahr heutzutage wohl nicht mehr da sein sollte, was ist aber mit morgen? Und wenn ich mich auf das schlimmste vorbereite, wird das weniger schlimm auch verhindert.

Edit: Aber was überdenkenswert wäre, wäre eine einheitliche Nummer, bei der Datenabgleich meiner Bestätigung bedarf. Meinetwegen auch so, daß diese in bestimmten Fällen erteilt werden muß oder man sonst die Kosten für den zusätzlichen Aufwand tragen müßte (Überprüfung bei doppelten Kindergeld z.B.)
 
Zuletzt bearbeitet:
HMPF das ließt sich wie "Wasser auf die Mühlen der Verschwörungstheoretiker" Wobei man hier irgendwann mal auch festhalten muss, das EGAL was man tut - die haben mittlerweile so viel Mist gesät, dass man zwangsweise schon reintreten muss, wenn man nach vorn kommen will.

Wenn das Amtsgänge und Co beschleunigt, dann ist es eine lohnende Investition. Auf der anderen Seite bleibt ein übler Beigeschmack mit der Nummer - aber gab es diesen nicht schon damals mit der Einführung der Personalnummer im Ausweis auch?

zur AFD: Nur weil unsere braunen Freunde da an einem sonnigem Tag sagen "die Sonne scheint" heisst das nicht, dass man auch der gleichen Meinung sein kann / darf. Jedoch muss man da nicht auf der gleiche Seite stehen.
 
Haha, kein Wort davon, dass ein externer Dienstleister die Verbindung der Daten durchführen wird?

Ratet mal wer das sein wird ;)
 
Ich hab nochmal über diese Bürgernummer nachgedacht und muss sagen:
Ja, das hat in Deutschland Tradition Menschen mit Nummern zu versehen. Wäre doch n cooler Trend - Bürgernummer Tatoo...

Mal im Ernst, welchen Vorteil hab ich als Bürger von dieser Änderung? Ich wüsste jetzt nicht, warum wir dafür 400 Mio versenken sollten... naja, immer noch besser als 500 für die Mautnummer.
 
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