guter Kommentar aus dem Heise forum von fadeoff, den ich mal poste:
"Wann genau wurden "Unser Charlie", Musikantenstadel, Traumschiff usw. zur Grundversorgung?
Als der Grundversorgungsauftrag definiert wurde, gab es nur einige wenige Sender, die nur nachmittags und abends überhaupt ein Programm ausgestrahlt haben. In den frühen 80ern hat man wenigstens noch versucht, in den dritten Programmen öde Englischkurse und dergleichen anzubieten, aber im (ohne jede Not aufgenommenen) Wettbewerb mit dem Privatfernsehen hat der öffentliche Rundfunk jeden Anstand und jedes Maß verloren.
Mich stört auch die Verlogenheit, die Rundfunkgebühren explizit nicht als Steuer bezeichnen zu wollen, um sich das Mäntelchen der Unabhängigkeit umzuhängen, was aber letztendlich nur zum Verbrennen von noch mehr Geld geführt hat. Die GEZ wurde zwar in "ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice" umbenannt, existiert aber ohne jede Not weiter, auch nachdem ihre Existenz komplett ad absurdum geführt wurde. Und nach wie vor wird der Staatshaushalt einen Kleinstaats weitestgehend sinnlos verbrannt, und es wird jedes Jahr mehr Geld für die Öfen benötigt.
Ich habe ja nichts gegen ein steuerfinanziertes Grundversorgungsprogramm (Nachrichten, Wetter, Kultur usw.).
Daß der Staat die Gebühren dafür einzieht, heißt ja noch lange nicht daß er mehr oder weniger Einfluß hätte als jetzt schon. Merke: kurioserweise ist das Einziehen der Kirchensteuer trotz strenger Trennung von Staat und Kirche problemlos möglich. Aber 5€ pro Nase müssen reichen und wenn es dann eben nur noch drei Fernsehprogramme von Nachmittag bis Mitternacht gibt, dann ist das halt so.
Bei aller Liebe: wenn man nie sparen muß und es keinerlei Konsequenzen gibt, wenn sich alle die Taschen vollstopfen, dann wird diese Monstrosität immer weiter wachsen und immer mehr die eigene Existenzberechtigung zerstören."