Larnak schrieb:
Gendergerechte Sprache verfolgt das Ziel, Menschen einzuschließen, die sich sonst oft ausgeschlossen fühlen. Das kann man unpassend und unwichtig finden, oder aus anderen Gründen ablehnen. Aber dieses inklusive Bemühen für das Verfolgen einer politischen Agenda zu halten, finde ich doch sehr abstrus.
Es ist eine politische Agenda, weil unsere Sprache bereits eine entsprechende Regelung hat. Das generische Maskulinum. Damit IST jeder gemeint, es gibt keinen Grund, warum sich damit jemand nicht angesprochen fühlen sollte.
Das forcieren dieser "Gendergerechten Sprache" von ÖR ist
A) streng genommen falsches deutsch, weil es keine grammatikalische oder syntaktische Grundlage dafür gibt
B) verkompliziert zu lesen, da nicht einheitlich. Manche benutzen *innen, manche :innen, manche Innen, manche _innen.
C) umständlich zu sprechen und zu verstehen. Nach aktueller Praxis (auch hier wieder ohne jede Grundlage) wird vor dem Innen eine Sprachpause gesetzt. Du musst also sehr genau drauf achten: kam kein Innen: wurde es nur vergessen oder sind nur Männer gemeint? kam ein innen aber ich habe keine deutliche Pause gehört: wurde die Pause vergessen oder sind nur Frauen gemeint?
Der einzige entsprechende Kritikpunkt, den unsere Sprache aktuell hat, ist die Nutzung des generischen Maskulinum, während man tatsächlich nur Männer meint.
Da gehört dann eben ein "die männlichen XY' davor.
Larnak schrieb:
insbesondere wenn es um den Schutz von Minderheiten geht (hier Menschen nichtbinären Geschlechts).
Wovor müssen diese Minderheiten denn geschützt werden?
Davor, in einer bereits allgemein gehaltenen Form nicht genug Aufmerksamkeit zu erhalten.
Aber ja, stattdessen bilden wir eine Zusammensetzung aus männlicher und weiblicher Plural Form. Das inkludiert die Nichtbinären, die sich explizit als weder noch sehen oder es sind, ganz sicher.
Seltsamerweise habe ich noch keine nichtbinäre Person gesehen, die mir fundiert begründen konnte, warum die aktuelle Sprache ein Problem ist.
Ich habe aber schon ganz viele Cis- und Trans-Personen erlebt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, FÜR Nichtbinäre zu sprechen. Scheinbar können die das nicht selbst?
Und um mich nochmal richtig unbeliebt zu machen:
Wenn
ich ein Problem mit der Wirkung von Worten auf mich habe, dann muss
ich mir überlegen, wie
ich damit umgehe. Das kann niemand anders für mich machen.