Smily schrieb:
Es geht fast ausschließlich um die Unterhaltungs-Sparte, Musikanten Stadl, Quizshows, Tatort, Rosamunde Pilcher usw. Jeder kann sich heute die Unterhaltung holen, die er will. Und es gibt so viel Auswahl, ich brauch keine Grundversorgung mehr, niemand braucht das!
Dann untersuchen wir das doch Mal!
Wo, außer beim ÖR kann man
Volksmusiksendungen konsumieren. Wenigstens in ordentlicher Qualität.
Nirgends!
Die ganze Kultursparte, Konsumenten wie Künstler und Produktion ist zu nahezu 100% abhängig von der Präsenz im ÖR. Man muss diese Musik nicht mögen, ich tue es auch nicht, aber sie hat halt viele Anhänger, was auch die Einschaltquoten bestätigen. Beim PTV fällt diese Zielgruppe aber auf Grund der Altersstruktur der werberelevanten Zielgruppen unter den Tisch. Findet also schon in der Planung nicht statt.
Fazit: Ohne ÖR, Vermarktung von Volksmusik sehr schwer. Die Sparte hängt am Tropf von ARD und ZDF.
Rosamunde Pilcher!
Diese Verfilmungen stellen einen Gegenpol zu im weitesten Sinn aufregenden, hektischen etc. anderen Verfilmungen dar. Gerade ältere Leute, die in ihrem Leben genug Aufregung hatten, mögen das. Ebenso Traumschiff und wie sie alle heißen. Wiederum im PTV nicht machbar, Grund siehe oben!
Zudem kostengünstige Produktionen, die zig Mal wiederholt werden (können). Im Vergleich zu einem Tatort ein deutlich günstiges P.-L. Verhältnis.
Und auch hier wieder: Gute Einschaltquoten=Bedarf,der nur hier befriedigt werden kann .
Zu den
Quizshows habe ich bereits weiter vorne was geschrieben.
Tatort
Grundsätzlich lieben die Deutschen Krimis. Tatorte haben je nach Herkunft hohe bis sehr hohe Einschaltquoten. Es wird also nicht am Bedarf vorbei produziert sondern er wird befriedigt. Ob das nun in einer derart hohen Quantität erfolgen muss, halte ich auch für fragwürdig. Es gilt aber das gleiche, wie vordem, mit einer Produktion können zig Stunden Sendezeit auf Jahre hinaus belegt werden, durch Wiederholungen.
Hier ist es aber so, dass das auch vom PTV befriedigt werden könnte unter für sie wirtschaftlichen Bedingungen. Setzt aber voraus, dass viele Kunden ihr Konsumverhalten anpassen, und Werbeunterbrechungen akzeptieren müssen. Empirisch ist dazu aber ein nicht geringer Prozentsatz nicht bereit. D.h., ein wirtschaftliches Risiko bestünde dennoch. Zudem müsste der PTV die Programmplanung umstellen. Was nicht so ganz einfach ist, da sich der Sendeinhalt am (Werbe)Produkt orientiert und nicht umgekehrt, wie die meisten denken.
Es gibt also gute Gründe, warum vieles nur beim ÖR funktioniert. Mit Generationswechsel wird da sicher einiges aufweichen, die Erfahrung lehrt aber auch, dass sich Medien-Konsum mit zunehmendem Alter radikal verändert. Viele, die jetzt netzaffin sind und vorwiegend Dinge konsumieren, die altersklassengerecht sind, können sich nicht vorstellen, dass sich das Mal ändert, und argumentieren genau so. Daran krankt die ganze Diskussion!