Bericht C:\B_retro\Ausgabe_31\: OS/2 Warp warb mit Lichtgeschwindigkeit

CastorTransport schrieb:
OS/2 - beste System damals! Schade, das es so wenige Programme/Spiele dafür gab.
Ich hatte OS/2 damals auf dem Rechner. Da die erste Version noch in Koop mit Microsoft war, lief alles, was auf DOS oder Windows 3.1 lief, auch auf OS/2, und das sogar besser. Das war vielleicht auch das Problem, es gab keinen Anreiz für Entwickler, Sachen ausschließlich für OS/2 zu entwickeln.

Ausschließlich für OS/2 programmiert wurde ja, aber nicht für den Consumerbereich. An der Uni waren Mitte der 90er noch viele Steuerrechner mit OS/2 ausgestattet und die Programme waren auch speziell für OS/2 entwickelt worden. Im Bankensektor soll sich OS/2 noch sehr lange gehalten haben. Es fehlte die Unterstützung für Heim-PCs, aber IBM hat sich da auch nicht wirklich ins Zeug gelegt, OS/2 als Alternative zu Windows schmackhaft zu machen - weder den Kunden noch den Entwicklern oder Hardwareherstellern (Stichwort Treiberunterstützung).

Dann kam ja der Bruch zwischen MS und IBM. Zwar ließen sich Windows-Programme immer noch unter OS/2 ausführen, dafür musste man aber Windows 3.1 während der Installation in die späteren OS/2-Version integrieren. Wer keine Windows 3.1 Installationsdisketten zu Hause hatte, war angeschmiert, das war es dann endgültig für OS/2 im Heim-PC-Markt.

Ich habe OS/2 sehr gerne benutzt. MS konnte OS/2 von der Bedienung und vor allem von der Stabilität her erst mit Windows XP SP 1 das Wasser reichen. Es gab bereits eine vernünftige grafische Benutzeroberfläche und Abstürze gab es gar nicht. Das, was die Leute bei Windows 95 als so fortschrittlich gefeiert hatten, kannte ich bereits von OS/2. Daher habe ich bis heute den Verdacht, dass sich MS so einiges von OS/2 abgeschaut hat.
 
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Mein erster rechnet überhaupt da war ich ein Kind und haben den Rechner auch über vobis gekauft da war ich ein Kind.

Unser aller erstes PC Problem war das os/2 vom Start weg nur geladen hat man sah das os aber konnte nichts bedienen? Haben den Rechner eine halbe Stunde laufen lassen. Kann sich irgendwer vorstellen was das für ein Fehler war? Auch wenn es 25 Jahre zu spät ist. ;)
 
Als Escom den Pentium 60&90 mit OS/2 Warp verkaufte, war mein erster Gedanke,"jetzt endlich ohne Windows!!". Ich kannte OS/2 von einem Bekannte der bei IBM beschäftigt war und war begeistert.
Nur hatten die kein Rechner mit Pentium 90, darum hab ich mit mit einem Pentium 60 begnügt.
Für 12000 DM hab ich dann noch 16MB Ram dazu gekauft, um auf 24MB zu kommen.
Doch da war nach und nach erkennbar, dass kein Software oder Hardwareschmiede dieses System unterstützt.
Ich kaufte noch Staroffice um damit arbeiten zu können,leider scheiterte es am Druckertreiber. Die Möglichkeit das System zu nutzen, wurde durch konsequentes Ignorieren etablierter Hardwarefirmen, mehr als Torpediert.
Leider hat IBM ihr System selbst nicht unerstützt, da war Bill Gates wohl schlauer. Ein bischen mehr in der Unterstützung von Druckern und anderer Hardware hätte den Erfolg gebracht. Nur ein System auf dem Markt schmeissen und hoffen das es angenommen wird, war damals falsch. Selbst Spiele hätte da besser laufen können, diie Hardwaregrenzen von DOS hatte OS/2 ja nicht. Gut das es mit Linux eine Alternative gibt, wo Hardwaretreiber keine Probleme sind. Und von Windows bin ich immer noch nicht ganz weg...leider. Dafür sorgen Firmen die nur unter Windows Software anbieten, die man beruflich nicht ersetzen kann.
Es war ein System mit vielen Vorteilen, was durch Manager vernichtet wurde.....
 
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Hatte damals auch ernsthaft überlegt, dem IBM Konkurrenten den Vorzug zu geben..Es würde dann mit dem ersten PC nach meinem Home Amiga doch viel später.Sah bis weit in die 2000er Jahre OS/ 2 sehr häufig bei Banken im Einsatz. Schade das es mit der Alternative zu dem Windows Konzern (die mir immer eigentlich nur unsympathisch waren...Gates include) nix wurde. 🙄
 
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Loopy78 schrieb:
Strom (Energie=Masse mal Lichtgeschwindikeit zum Quadrat) - E=MC²
Will damit sagen, dass Strom mit Lichtgeschwindigkeit fliesst!
Äquivalenz von Energie und Masse, aha... Und wo genau kommt in dieser Gleichung der elektrische Strom vor?
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Signals in einem herkömmlichen Koaxialkabel bspw. liegt bei zwei Dritteln der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum.

@DerHalbmann hat also Recht, wenn er sagt, dass der elektrische Strom im Vergleich zum Licht langsamer ist. :D
 
OS/2 war so ein Ding auf das mein Papa stand, bevor bei ihm Linux en vogue wurde. Bei uns gab es alles, von DOS mit GEOS Works, OS/2, über Windows bis zu den ersten Linux-Versionen, gerne als Multiboot. Sowas wie C64 gab es allerdings nicht.

Was mir damals auffiel: OS/2 schien jede Menge Potenzial zu haben, was aber irgendwie nicht ausgenutzt wurde. Alles, was mich damals interessierte (also: Spiele, Malprogramme etc.) lief über DOS oder später Windows. Mit einer Besonderheit: Einige Microprose-Flugsimulatoren waren ausschließlich über OS/2 startbar - auch wenn das im Nachhinein kaum feststellbar ist woran es gescheitert ist.
 
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Ich hasse dieses Format Retro hier. Man fühlt sich so alt. :)

Oja das Os habe ich auch mit meinem komplett PC von Vobis bekommen. Habe damals den Rechner für Wing Commander 3 geholt. Lief eigendlich ganz gut und stabil. Man war das noch schön als es noch Wettbewerb gab.^^
 
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Mich hat OS/2 schon vorher dauerhaft abgeschreckt.

Teilweise mußte man dreistellige Summen hinlegen wenn man mehr als einen User anlegen wollte oder IP-Netze nutzen wollte. Serverdienste wie NFS oder SMB oder was auch immer IBM damals anbot kosteten auch immer extra.

Das war natürlich vor OS/2 Warp alias 4.0, mitunter sogar zu Zeiten von 1.3 bis 2.0.

Damals mußte sich OS/2 noch mit AmigaOS messen und da gewann der Amiga haushoch. TCP/IP und viele Serverdienste gab es schon 1988 recht günstig und mit einmal nett fragen sogar gratis. Was damals ein Amiga 1000 mit 1,5MB RAM konnte das konnte ein flotter 386er selbst mit 8MB nicht besser.

Nach der Pleite von CBM gab ich OS/2 nochmal eine kurze Chance in einem Match um das beste OS. An den Start traten Novell-DOS/QEMM/Desqview, OS/2, Windows 3.11, Linux/DOSBOX und leicht verspätet die Beta von Windows 95.

Das Ergebnis war ernüchternd, ich habe den Amiga einfach für vieles weiterverwendet bis 1996. Für alles was es nur für PCs gab verwendete ich Novell-DOS/QEMM/Desqview solange mein PC nur 4MB RAM hatte. Ab 8MB wanderte alles in die DOS-Box von Linux das ich übrigens lange ohne X11 verwendet habe.

Hohn der Geschichte, mein Heimserver lief ein paar Jahre mit Windows 95/98 und zahlreichen DOS-Boxen in denen verschiedene Dienste im Netz angeboten wurden. Ein 486er mit erst 8 und dann 32MB - waschecht auf dem Schrottplatz gefunden - bediente Fax, Anrufbeantworter, fünf Leitungen für die Mailbox, später spielte er noch DSL-Router. Und praktischerweise konnte man nebenher mit Netscape Web und Mail nutzen und selbst Winquake und Railroadtycoon lief brauchbar während der Rechner halbwegs gut ausgelastet war. Das lief letztlich garnichtmal so schlecht oder zumindestens so gut daß ich OS/2 eigentlich nie vermißt habe. Und als dann alle wichtigen Dienste auch unter Linux liefen flog der 486er auf den Müll von dem ich ihn vorher geholt hatte.
 
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Es viel flach bei der umfassenden Spiele-Kompatibilität - wie jedes MS Konkurrenzprodukt - mit manuellen Einstellungen konnte man viel verbessern, aber das macht kein Gelegenheits-/Heimanwender und in der Regel war es dann zudem langsamer.

Deswegen dann doch nur "OS/Halbe".
 
Man mag mir einen schmalen Tellerrand attestieren, aber angesichts der geringen Softwareverbreitung für OS2/Warp, dem Vorhandensein von VMs, von alternativen Betriebssytemen (Win, Linux, MacOS...) was genau ist der Sinn dahinter OS2 weiterzuentwickeln? Ich hab kurz ein bisschen in die DEV Konferenz reingeklickt. USB3 Support, neuer Audiotreiber etc.... das klingt natürlich cool, hätte ich natürlich auch gerne für mein Retro System, aber was konkret ist der Sinn dahinter? Ist das eine reine Spielerei, gibt es wirklich ein wirtschaftliches System dahinter oder hat man gar vor, es noch einmal zu einer Alternative zu machen?
 
Moment, 32Bit Netzwerksoftware in Windows 3.11 einem 16Bit Betriebsystem?

Hab ich mich verlesen, oder ist das ein Tippfehler?
 
Im Rechenzentrum für Banken hab ich OS\2 noch recht lange zu Gesicht bekommen. Was Systemstabilität (24/7) anging und Sicherheit (ich glaube es gab keine Viren dafür) denke ich bis heute herausragend.
 
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Habe ich sehr gerne genutzt, auch wenn es nur einen kleinen Marktanteil hatte, gab es in Mainz sogar einen Laden, der sich darauf spezialiseirt hatte und gegen den Windows Strom schwimmen wollte...naja lange her...
 
Bullz schrieb:
Mein erster rechnet überhaupt da war ich ein Kind und haben den Rechner auch über vobis gekauft da war ich ein Kind.

Unser aller erstes PC Problem war das os/2 vom Start weg nur geladen hat man sah das os aber konnte nichts bedienen? Haben den Rechner eine halbe Stunde laufen lassen. Kann sich irgendwer vorstellen was das für ein Fehler war? Auch wenn es 25 Jahre zu spät ist. ;)

Ging mir ähnlich.
Mein erster PC kam mit OS/2. (486DX-2 66 von Vobis). Da war ich 10/11 Jahre alt.
Hatte davor nur mit Dos gearbeitet/gespielt und von so einer Oberfläche noch nie was gelesen oder gesehen.
Leider hatte ich auch keinen, der mir da was zeigen konnte. DOS Spiele bekam ich nicht zum laufen. Alles war iwie kacke.
Haben dann alles formatieren lassen und Dos aufgespielt. Norton Commander war dann doch einfacher.
 
Wenn man sich überlegt, dass Vobis bis Anfang der 2000er-Jahre der drittgrößte deutsche Anbieter war …
 
Turrican101 schrieb:
Ich kann mich noch an die Werbung und die ganzen Vobis-PCs damals erinnern. Ich kenne aber bis heute niemanden, der sich das gekauft hat. :D

Das war glaube ich eine Zeit lang zu den PCs dabei. Um 1995 rum haben mehrere Freunde und ich den ersten PC bekommen. Da war es zB bei den Highscreen-Vobis-PCs dabei, aber auch bei meinem PC von Bluechip.
 
konkretor schrieb:
meeven schrieb:
Moment, 32Bit Netzwerksoftware in Windows 3.11 einem 16Bit Betriebsystem?

Hab ich mich verlesen, oder ist das ein Tippfehler?
Nope


https://networkencyclopedia.com/windows-for-workgroups-3-11/

https://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows_3.1



Du brauchst für den 32 Bit gedöhns unter Win 3.11 mindestens einen 386 der im protected mode lief.
Dann ging das.


https://de.wikipedia.org/wiki/Protected_Mode

Wobei ich hinzufügen möchte, dass Windows 3.1x immer im Protected-Mode läuft. Win 3.10 bzw. 3.11(nicht WfW) hat zwei Kernal (krnl286, krnl386).
Dosx+Krnl286 läuft auf 286ern aufwärts und nutzt den segmentbasierten 16-Bit Protected-Mode ohne V86. Dieser Kernal lässt Windows im Standard-Modus laufen.

Edit: Dieser Kernal mit nativem Standardmodus wird auf 386+ normalerweise nie geladen, ausser, er wird explizit von der Kommandozeile aufgerufen. Bei Windows 3.0 war das noch anders. Da war krnl286=Standardmodus u. krnl386=Erweiterter Modus.

Krnl386 hingegen läuft nur auf 386+ und bietet wahlweise Standard-/Erweiterten-Modus unter Verwendung des 32-Bit Protected-Mode. Im Erweiterten Modus kann Win 3.1x virtuellen Speicher anbieten (OS/2 1.3 konnte das auf 286ern) und zwei 32-Bit APIs bereitstellen (Win32s und eine ältere API - WinMem32 oder so).
 
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0x8100 schrieb:
os/2 warp4 kam 1996 mit diesen mindest(!)vorraussetzungen:
  • Intel i486 DX (oder höher) mit 33 MHz
  • 12 bis 16 MB Arbeitsspeicher
  • 100 bis 300 MB Festplattenspeicher
jetzt schau dir mal an, was der 0815 consumer damals so kaufen konnte:
  • 8MB ram kisten ab 2200DM
  • besser geeignete 16MB ram kisten ab 4500DM
da hat man den teuren ram nicht für das betriebssystem verschwendet :) win95 war genügsamer, os/2 hatte nur support für win3.11 - das os war technisch toll, aber für zu hause overkill.

edit: die 16MB "höllenmaschinen" waren noch teurer :)
Ich habe mir für OS/2 2.0 und 2.1 damals (1993 ?) extra meinen Rechner auf 16 MB hochgerüstet (CPU 486 SX-25, später OC mit 32 MHz). Die Installation von 2.0/2.1 war im Gegensatz zum späteren 3.0 nur mit Disketten (16 ?, 20 ?) möglich und der 2nd Level Cache musste bei OEM-PCs (= nicht Original-IBM-PCs) ausgeschaltet sein, weil sonst die Installaltion irgendwann abgeschmiert ist. Ich glaube ich habe 8-10 mal installiert (arschlangsam, weil ohne Cache und mit Disketten), bis es funktioniert hat. OS/2 3.0 ging dann glücklicherweise von CD. Mit 16 MB, später 20 MB rannte das System superschnell, das emulierte Win 3.1 war schneller auf meinem Rechner wie das Original von Microsoft! Ich war eine Zeitlang sehr zufrieden mit dem System, habe mir sogar diverse native OS/2-Programme durch meinen Nebenjob in der Uni von diversen (legalen) FTP-Servern gezogen. Das sehr gut funktionierende Multitasking erreichte Microsoft frühestens erst mit Windows NT. Win95 und 98 waren stabilitätsmäßig reiner Rotz dagegen.., bin dann aber irgendwann (wohl wegen Gaming) wieder auf Win 95 umgeschwenkt. Die 3.0-CD + Handbücher habe ich noch zu Hause im Schrank - die hebe ich mir auch noch auf, zuviel Zeit habe ich mit dem System verbracht, das verbindet ;-)
 
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Also das mit VOBIS und zuwenig RAM kann ich bestätigen. Mein allererster PC ware zu Weihnachten 94 ein Highscreen mit AMD 486 DX2-80 mit geradeeinmal 4 MB RAM! Trotzdem war OS2 Warp vorinstalliert. Beigelegt war zwar auch eine CD mit Windows for Workgroup 3.11 aber ohne MS DOS!, Nach ein paar Monaten der Qual (Der Rechner hat bei jeden Mausclick auf die Festplatte geschrieben/ausgelagert unendlich langsam! Habe ich mir MS DOS auf Disketten besorgt und dann Win 3.11 installiert.
OS Warp 3.0 fand ich aber optisch weit vorraus, auch Bedieung war ok rein aus der Erinnerung heraus hat erst Windows 2000 da mithalten können.
 
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