franzerich schrieb:
[...]Anstatt dass die Leute versuchen würden eine bestehende Distribution mit einem guten Tool zu verbessern, wird oft geforkt und damit Zeit und Energie verschwendet eine komplette Distributionen zu warten, anstatt sich nur auf das Tool zu konzentrieren.
Die ewige Diskussion und das ewige Problem wo es offensichtlich verschiedene Meinungen gibt. Ich persönlich finde die Vielfalt super. Wer möchte macht "seine" eigene Distribution ohne das jemand kommt und Geld dafür verlangt das Software XY genutzt wird.
Du darfst nicht übersehen das es zwei Punkte gibt, die das Argument der Meta-Distribution, also die _eine_ Distribution, an welcher jeder werkelt und das gesamte Wissen der Linux Gemeinde einfließt, nahezu ad absurdum führt:
- Linux ist nicht ausgelegt um Geld zu verdienen
- Linux ist freie Software
Punkt 1 heißt Konkret, dass - lässt man mal die großen wie Novell, Canonical oder Red Hat außen vor - Linux eher eine Art Zeitvertreib ist. Distributionen die nicht auf Ubuntu oder SuseEnterprise hören sind gar nicht dafür ausgelegt um Erfolgreich zu sein, wie es im Sinne von Apples OSX oder Microsofts Windows ist. Schau dir mal Arch Linux an - seit 2004 mit dem nahezu gleichen Userstamm und immer unter den Top 7 der Distributionen. Dabei tut Arch nicht mal so als ob man "Windowsumsteiger" sammeln möchte wie andere Distributionen a`la Mint. Gleiches gilt für Gentoo, selbst der Dinosaurier Slackware (ehemals) SLS wird noch aktiv betreut. Würdest du das als "gescheitert" bezeichnen?
Im übrigen lassen sich die großen Firmen nicht vom Forken abschrecken - das interessiert sie nicht. Große Firmen suchen sich Software mit Support weil eine IT Abteilung die sowas leistet Geld kostet und nicht alle können/wollen sich einen solchen Luxus leisten. Du wärst überrascht welche und wie viele Global Player auf SuseEnterprise bzw. Red Hat Linux setzen. Einfach mal informieren.
Punkt 2 bedeutet, dass jeder die Software nehmen kann und sie nach seinen Vorstellungen ändern kann. Was spricht dagegen? Was hat das mit Qualität zu tun? Du hast schon selbst eingeräumt das der Kernel ja von einer treibenden Kraft betreut wird. Ob Programme wie Firefox, Thunderbird und Super Tux Kart unter dem Namen X oder dem Namen Y distribuiert (verteilt) wird ist doch eigentlich egal, oder? Der Hersteller und Programmierer ist einfach die Mozilla Foundation bzw. die Initiatoren irgendeines Projekts.
Warum sollte man nicht Kernel 4.8 mit Wayland, Fluxbox und mit Pinkem Hintergrund nutzen dürfen wenn man das will und die Distribution direkt laden anstelle alles einrichten? Die Distributoren verteilen nur die Software und stellen meist den Paketmanager zur Verfügung, wobei es Ehrlicherweise nur zwei große und eine Handvoll kleinere Paketmanager gibt. Neuere Forks bedienen sich gerne direkt bei der ursprünglichen Distribution und das nicht nur beim Paketmanager (z.n. apt für alle Debian-basierten Distributionen), sondern stellen auch entsprechende Repositories zur Verfügung. Mint hat z.b. ca. 0,9% selbst Programmierte Pakete, der Rest kommt direkt aus den Ubuntu Quellen. Und Ubuntu hat das gleiche vor ca. 10 Jahren bei Debian gemacht.
Lass den Leuten doch ihren Spass. Wenn sie in ihrer Freizeit einen Ausgleich brauchen, sollen sie das tun. Der Markt regelt das schon.